ich habe bereits einige Beiträge verfasst, mag mich aber nun kurz vorstellen, nachdem auch ich hier seit Monaten immer mal wieder mitlese.
Ich bin weiblich, ca. Mitte 20, studiere seit ein paar Jahren in den Geisteswissenschaften. Ich bin schizoid diagnostiziert, was ich dankend annehme, weil es für mich bedeutet, dass ich so bleiben kann, wie ich bin; weil es für mich keine Krankheit, sondern meine Persönlichkeit ist. (Anders sehe ich das bei der Komorbidität der chronischen Depression, die für mich eine Beleidigung darstellt.) Ich hatte noch nie ein Problem damit, dass andere ein Problem mit mir haben, allerdings mag ich auch nicht, wenn man über mich urteilt, ohne sich mit mir zu befassen, dann stellt sich schnell Gleichgültigkeit ein oder ich werde zum verbalen Sniper. Mit Autoritäten gerate ich oft in Konfliktsituationen, weil mein Vermeidungsverhalten gegenüber von der Gesellschaft auferlegten Zwängen groß ist. Das hat letztlich wenig mit Angst zutun, sondern viel eher mit einer ambivalenten Einstellung. Meine Persönlichkeit hat mich also bereits einiges gekostet. Man unterstellt mir gerne ein "Versagertum", Faulheit und allg. eine schlechte Alltagsbewältigung, dadurch dass meine Problem-Lösestrategien etwas unkonventionell sind. Eine Einordnung "ob ich es so will" oder "nicht anders kann" fällt oft schwer.
Als Kind war ich, wie viele hier, auch "anders". "Du kommst vom anderen Stern" hörte ich oft. Bei Familienfeiern war ich ein zynischer Kinderclown mit Wortwitz. Weil ich auffällig war, vieles anders betrachtete, ein ekliger Klugscheißer, der seine älteren Geschwister dumm fand, genauso wie andere Kinder (warum waren die immer so dreckig und albern?), wurde ich in eine Förderungsmaßnahme der Universität, an der ich nun als Langzeitsstudent herumdümpel, gesteckt. Zuvor der obligatorische IQ-Test. Hätte man damals mit der Hochbegabung auch eine hohe Sensibilität attestiert, wäre vieles vllt anders gelaufen. Ich "leide" zusätzlich an Deprivation seit frühester Kindheit, weswegen ich jeden morgen (als Vermeidung zum Aufstehen und Vorsortierung des Tages) und jede Nacht (als wohltuender Stimulus und Weg ins Fantasiereich) gepflegt hospitalisiere, d.h. ich liege im Bett und schleuder mir die Birne weich. In aufreibenden Lebensphasen kann dieses Verhalten auch exzessiv werden, etwa dann, wenn ich verlassen werde oder stark überfordert bin. - Nein, ich bin kein Autist.

Ich erwarte mir etwas weniger zu schwimmen und gleichzeitig ein gemeinsames Sezieren.