sdsdsdsv hat geschrieben:Wenn ich mit einem Menschen zusammen bin, der andere schlecht behandelt, habe ich zunächst den Eindruck, es sei alles in Ordnung, weil diese Person mir nicht vermittelt, dass etwas nicht stimmt. Ich muss mir dann in Erinnerung rufen, das ich diese Perspektive nicht übernehmen kann.
so was ähnliches hatte ich in der anfangszeit hier in deutschland. ich war dauerhaft gestresst, weil die leute mich hier alle so nett und freundlich behandelten. wenn mich eine nette, junge kassiererin im supermarkt anlächelte, war ich völlig perplex, ich dachte: "was soll der scheiß, will sie mit mir ins bett?!" noch schlimmer - wenn mich ein älterer mann in der bahn oder so anlächelte: "ist der schwul? will er mir an die wäsche? wo ist mein taschenmesser?" oder in der schule: "warum sind sie alle nur so nett zu mir, wollen mir bei den hausaufgaben helfen und so? was geht hier ab? warum hauen sie mir nicht einfach in die fresse, weil ich fremd und allein bin und die sprache des feindes spreche? oder einfach nur, damit sie feststellen können, wo sie mich in ihrer hackordnung einordnen? verrücktes land!" ich habe lange gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, dass nette, freundliche leute nicht unbedingt böses im schilde führen.
Menschen sind nun einmal soziale Wesen, von daher ist es nur logisch das die anderen fast immer die Gruppe für sich wählen.
