Danke, kritisches_Auge.
Das würde ich so unterschreiben.
Wenn ich mir überlege, warum ich das mache, stelle ich fest, dass zwei Dinge dahinter stehen: Fürsorge für den Anderen und das Wissen, dass ein Mensch, der gut mit mir kann/konnte, weiter existiert. Ob für mich oder "nur so", ist dabei irrelevant.
Ein Mensch bleibt ja trotzdem mir wichtig und wertvoll, auch wenn aus irgendeinem Grund ein Weiterbestehen der Beziehung/Freundschaft nicht möglich war/ist, von einem oder beiden aus.
Kurz gesagt, eine irgendwie "liebevolle" Bindung an einen Menschen ist bei mir fast unauflöslich. Das empfinde ich aber als positiv. Man hat mehr den Anderen im Blick als sich selbst; so, wie es während der Beziehung ja auch war.
Das Interesse an Menschen ist bei mir auch eher wissenschaftlich; wie funktionieren sie und warum? Ich finde das eine sehr menschenfreundliche Sichtweise, relativ neutral und offen.
Mich selbst behandle ich doch auch wie ein Programm, um mit mir überhaupt umgehen zu können. Wie soll man sich kennen und steuern (oder auch mal laufen lassen ;-) ) lernen, wenn man nicht durch Beobachtung das eigene System erfährt? Und warum sollte es negativ sein, Andere ähnlich genau zu erforschen?
Es zeugt schließlich von großem Interesse am Anderen, ob man nun auf ihn zugehen kann/will oder das nur für sich macht.
Möglichst viele Daten über ein interessantes Thema zu sammeln - eben z. B. "Mensch" - kann doch nur hilfreich sein, egal ob zur eigenen Sicherheit (Überblick gewinnen), zur Kontaktaufnahme oder nur so, ohne Ziel. Menschen kann man schließlich nicht aus dem Weg gehen.
Wobei ich sagen muss, dass mich das Individuum schon immer mehr interessiert als die Spezies ... Fragen zum Gruppenverhalten, Massenhypes oder sozialen Hierarchien ermüden mich eher. Vielleicht, weil mich eben auch da das Innere eines Menschen (Strickmuster und Motive) mehr interessiert als das Äußere (Verhalten).