@tiffiBei mir könnte Ehe oder etwas ähnliches nur der Gipfelpunkt einer Karikatur sein,
Hach, ein herrlicher Satz! Punktlandung.
geschaffen, der nicht durch Blut entsteht sondern durch Wille und gesetzlichem Siegel.
Ja, und genau deswegen, also
frei-willig: wozu braucht es da ein amtliches Siegel? Wer nicht zwangsverheiratet wird oder wurde (in früheren Zeiten und in anderen Kulturen war/ist's ja Usus), der weiß seine innere Bindung und Zugewandtheit auch ohne Blatt Papier - und dann auch noch von "Papa Staat" *koppschüttel*
Vielleicht füllen andere Menschen das anders? sehen da andere Wichtigkeiten?
Ja, sicher.
Hier mal ein paar mögliche Gründe:
1) wie bei Frau Dr. M., bei der das "C" in ihrem Parteinamen mit der Ablehnung ihre Früchte trägt, also: irgendein verschwurbelter religiöser Hintergrund - der sich mir auch nicht erschließt - mit irgendwelchen pseudospirituellen Begründungen a la "Bund vor Gott" oder sowas. (Wobei der ja noch besser wissen müsste, ob die beiden auch 'ne innere Bindung eingehen, oder doch nur steuerliche Vorteile ergattern wollen.
2) Schon sind wir beim nächsten Punkt: steurliche = finanzielle Vorteile. Unsäglich, dass heutzutage Singles noch diskriminiert werden, indem man "heiraten" sanktioniert. *noch mal koppschüttel* Da steckt ein Denken und Menschenbild hinter, was ich bescheiden schon fast als rassistisch bezeichnen würde.
Nächster Punkt:
3) Das von mir so leidenschaftlich verachtete "man macht". Gleich: Tradition, Gesellschaftlicher Zwang. Die Menschen heiraten nicht aus irgendeiner Überzeugung, sondern "weil man das so macht". Keinen Arsch inna Hose, andere Wege einzugehen im Leben als die vorgegebenen. Aber die meisten denken schlicht wahrscheinlich nicht mal drüber nach, stellen dieses Modell gar nicht erst in Frage.
4)aus diesem Grunde ist es fast noch zu verzeihen, dass manche "wegen der Kinder" heiraten. Um den Kinder Unangenhemheiten zu ersparen, wenn sie z.B. "anders heißen als der Papa/die Mama". Wobei auch das ja mittlerweile als Grund nur noch ein vorgeschobener sein kann, weil auch Kinder von Ehepaaren aufgrund des heutigen Namensrechts nicht zwangsläufig denselben Nachnamen wie Mama/Papa haben müsse.
5) Der einzige Grund, der mich zu dieser herzlich abgelehnten Wahnsinnstat noch veranlassen könnte, wenn sich da nicht rechtlich mal was ändert: Patientenverfügung/Vollmacht. Im Falle von schwerer Erkrankung jemanden zu haben, der berechtigt, den eigenen - also meinen - Willen kundzutun in Sachen "Maschinen abstellen".(Da muss man allerdings aber schon ziemlich vertrauen....)
6) Der "billigste" und primitivste Grund - und leider (@Headmatter) der, weshalb wohl die "ich heirate mich selbst-Welle" ins Leben gerufen wurde, obwohl ich das auch eher aus dem "schizoiden Grund" lustig und klasse finde: die Leute wollen Paaaarty. Da sie offenbar irgendwelche vorgeschobenen Gründe brauchen, um zu feiern (*kopfkratz*, feiern die nicht auch schon so im Alltag dauernd auch OHNE Grund?), wird dieses Fest inszeniert. Die wollen unbedingt mal im Mittelpunkt einer Hunderschaft Bekannter, Freunde, Verwandter stehen. Und sich als Märchenprinz und -prinzessin fühlen (sollen sie doch 'nen Kostümfest veranstalten oder einfach mal ein Jahr im unpraktischen Hochzeitskleid/-anzug rumlaufen, dann vergeht das von allein). Und wer ohne irgendeine eigene Leistung im Mittelpunkt stehen will, soll sich 'nen T-Shirt basteln, wo drauftsteht "hier ist der Mittelpunkt" oder so was. Naja, und das Einheimsen von Geschenken oder Geldversenkwahn oder was weiß ich. Ich lehne all das zu sehr ab, als dass mir die Motivation bei so Konsumsucht wirklich zugänglich wäre.
@Sophieaber warum soll denn der Single durch seine höheren Steuern das glückliche Leben dieser Paare noch mitfinanzieren?
DAS_GLÜCKLICHE_LEBEN?
Du bist sicher, dass Du das richtig einschätzt? Schau Dir die Scheidungsraten an! (Schon deswegen ist Ehe heutzutage eine totale Farce und reiner Mummenschanz). Das Abhängigkeitsverhältnis schafft eher wunderbare Grundlage für Zank und Streit. Und wenn die Liebe gegangen, auch noch für Gewalt.
(Irgendwo las ich mal eine Statistik, nach der Männer von der Zweisamkeit profitieren in Form von länger Leben, für Frauen das eher lebensverkürzend ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.)
Kann mir das auch überhaupt nicht vorstellen, dass 30% der Bevölkerung Singles sein sollen. Also in meinem Umfeld sind gefühlt 95% in einer Beziehung.
Da lebst Du aber in einer besonderen Umwelt. Komm mal hierher. Da ist's andersrum. Aber mal btw: Du ahnst nicht, wie unglaublich viele Menschen in Ehe oder "Partnerschaft" Singles sind
! (Stichwort "Farce")
@sdsdsdsv:Danke für den Einwurf! Gute und nachvollziehbare Erklärung für Muddis Verhalten. Passt auch gut zum Rest dieser Person.
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis