Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
deep
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Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon deep » 10. April 2017, 02:34

Hallo,

ich bin neu hier. Ich habe dieses Forum aufgrund meiner derzeitigen Situation gesucht und gefunden und mich extra angemeldet, um ein paar brennende Fragen los zu werden. Die Hauptfrage ist dabei natürlich: bin ich wirklich schizoid?

Dazu meine gegenwärtige Situation: Ich bin seit September 2015 krankgeschrieben, nachdem mich ein Fallmanagaer im Jobcenter nach 2,5 Jahren so heftig unter Druck gesetzt hatte, dass ich danach 3-4 Tage unter starken Angstzuständen litt und danach einfach nur noch fertig war. Ich werde demnächst in 1,5 Jahren zum 4. Mal in eine offene Psychiatrie gehen wegen meinen Depressionen und Angstzuständen. Meine Diagnosen sind: - Schizoide Persönlichkeitsstörung - Rezidivierende Depression (ohne psychotische Symptome) - Generalisierte Angststörung

Das Schizoide ist etwas Altes, was mir mein Psychologe 2005 schon sagte. Er war sich nur nicht sicher, ob ich schizoid oder schizotyp bin (schizotyp fällt aber komplett flach, die Symptome sind zwar näher als bei anderen PS, nur eben nicht zutreffend). Ich habe in der Klinik Tests gemacht, auch SCL-90-S und SKID II. Dabei kam raus, dass ich keine deutlichen Hinweise auf Persönlichkeitsstörungen habe (habe dabei ein Interview geführt und konnte dank Konzentrationsstörungen nicht auf Anhieb sofort konkrete Beispiele für aufkommende Fragen geben - das wissen die auch). Die Diagnose wurde also über Familienanamnese gemacht (ist das genauso viel wert wie ein Testfragebogen?). Meine Schwester kennt mich und mein Leiden gut, sie hat selbst rezidivierende Depression, die sie aber im Zaum halten kann. Sie schilderte meine Art viel schlimmer als ich es gemacht hätte, weil ich ungerne übertreibe. Sie hatte aber irgendwie recht dabei.
Jedenfalls gab es in den nachfolgenden Klinikaufenthalten mehrfach Zweifel an der Diagnose, weil ich nicht auffällig bin. Auf den ersten und zweiten Blick merkt man mir höchstens meine Depression an. Und trotzdem bin ich mittlerweile bei einer Depression, in der ich alles nur noch als leer empfinde und mich tot fühle, die Angststörung stresst mich nur sehr, besonders meine Existenzangst treibt die Schübe in die Höhe. Bei mir helfen keine Antidepressiva mehr, sie wirken entweder gar nicht oder mein Körper glüht (Gefühl von Sauna mit Schweiß) oder brennt (ich fühle ganze Nervenstrangbündel brennen). Mich haben die seit Jahresbeginn auf Lithium gesetzt, um die Suizidalität unten zu halten. Es bleiben mir nur noch MAO-Hemmer.

Jedenfalls habe ich durch meine Unsicherheit durch die zweifelnden Reaktionen anderer Therapeuten (die sich nie wirklich lang mit mir befassten) selbst Zweifel an der Diagnose. Diese beschreibt aber so viele Probleme, die bis in die Kindheit zurückreichen. Am Anfang war ich etwas überwältigt, z.B. mein Problem auf belebten Plätzen oder die Sehnsucht nach einsamen Plätzen (nachts) als ein Problem mit Menschen direkt zu verstehen. Es stimmt einfach. Auch auf Arbeit, in Teamarbeit, im Studium... Menschen treiben bei mir das Adrenalin hoch. Ich bin nie dahinter gekommen, obwohl ich ein Studium in 95% Hausarbeit absolvieren konnte (es ansonsten nicht geschafft hätte) und jahrelang Heimarbeit machte, weil es so am "angenehmsten" war. In Teamarbeit kann ich fast schon nicht mehr produktiv arbeiten, vor allem, wenn es um Konzeption von Problemlösungen zusammen geht. Ich kann mich weder konzentrieren, noch kann ich kreativ denken. Ich denke, es liegt an meiner Erziehung, bei der man mir einbleute, dass es egal ist, welche Befindlichkeiten ich habe - entweder, ich passe mich an, oder ich werde kein normaler Mensch.

Nun mal zu meiner Erläuterung (Tut mir leid für so viel Text):

______________________________________________________________________________________________________

Ich war immer anders. Die meisten Menschen, die mich länger kennen, halten mich für seltsam - auch meine Familie. Deswegen war ich in der Schule meistens ein Außenseiter von Anfang an. Ich verstand das Gruppenverhalten nicht und versuchte mich auch nie, in die Gruppe einzufinden. Gruppendynamik war mir immer zuwider. In der Grundschule wurde auf Verdacht hin ein Schulpsychologe eingeschaltet, der mich auf ADHS prüfen sollte. Das Ergebnis war negativ.

Die meisten Situationen in der Kindheit und Jugend überforderten mich, ich konnte nicht adäquat reagieren. Zur Kompensation verbrachte ich Jahre mit dem Analysieren von bestimmten Situationen und Entwicklung von Standpunkten zur Fassadenbildung.

Rationalismus und Logik ist das einzige Basiskonstrukt, das mir Kontrolle über mich und meine Umwelt verschafft

Gefühle stören mich, auch wenn ich nicht ganz ohne Gefühle bin. Gefühllosigkeit ist besser. Gefühlvolle Menschen sind belastend und ich kann sie bei emotional verfärbten Meinungsäußerungen nicht respektieren (verstecke ich). Gefühl ist Schwäche und Verblendung. Ärger zeige ich durch Worte, alles andere ist meiner Meinung nach weder förderlich noch sinnvoll. Geschenke stören mich auch. Sie sind mir egal, aber ich fühle mich dann verpflichtet, im Gegenzug ebenfalls etwas zu schenken.

Ich verstehe Gefühle/Verhaltensweisen von Menschen nicht. Hass z.B. verstehe ich vom Konstrukt her, jedoch kenne ich Hass nicht. Bei mir ist Ablehnung die für derlei Situationen adäquate Reaktion. Ich beendete (auch bei einem falschen Wort) von jetzt auf gleich Bekanntschaften, Freundschaften und Beziehungen. Menschen beschreiben mich seit jeher als kalt, ohne Mimik/Gestik bzw. starr und meist negativ (alles kritisierend). Ich spiegele auch nicht Gefühle meines gegenübers z.B. Trauer oder Freude, da ich keinen Sinn darin sehe. Ich gleiche das dann aus, indem ich mit dem Menschen darüber rede, da ich weiß, dass es sonst negativ auffällt. Bei all meiner Vorsicht des Nichtauffallens verhalte ich mich manchmal leichtsinnig und werde beleidigend zu anderen oder stoße ihnen vor den Kopf, ohne zu verstehen wieso.

Ich habe manchmal auftretende Reizbarkeitsphasen nach zu viel unangenehmen zwischenmenschlichen Kontakten oder zufällig, in denen ich allein sein muss, um mich wieder zu erden. Das habe ich erst seit meinem 18. Lebensjahr, kenne das Verhalten aber von meinem Vater fast 1:1.

Ich bin am liebsten in meiner inneren Welt (z.b.intensive romantische Vorstellungen aber auch Wissenschaften). Im realen Vergleich sagten andere, ich sei unromantisch und kalt. Die meiste Zeit verbringe ich in meinen Vorstellungen und meinen Analysen, die ich auch zur Ablenkung nutze.

Ich rede gerne mit Menschen, um sie kennenzulernen, sie zu lesen, sie zu studieren. Irgendwann wird mir das Gespräch zu viel und ich mache unpassende (meist schwarzhumorige) Witze und führe zur negativen Verwunderung auf der anderen Seite. Manche kritisierten meine Art, sie kennen zu lernen, als Versuchsexperiment.

Ich halte Smalltalk nicht aus. Ich rede über Dinge, die mich interessieren. Floskeln sind mir zu wider. Ich schaffe es mittlerweile, nicht mehr „schlecht, weil...“ zu antworten, wenn mich jemand fragt, wie es mir geht (um nicht aufzufallen), weil ich sonst eine Frage mit der richtigen Antwort beantworten möchte.

Ich bin in meinem Verhalten sehr unsicher, weil ich die Reaktionen nicht immer vorhersehen kann. Wenn ich dann etwas falsch mache, werde ich fast panisch bei dem Versuch, es wieder gerade zu biegen. Mich plagt diese Unsicherheit bei ungelösten Konflikten oft noch Tage oder Wochen.
Es gibt immer mal wieder Momente bei unbekannten oder unvertrauten Menschen, in denen ich irgendwas Unpassendes sage und es später merke. Ich meinte es in dem Moment aber so, versuche es trotzdem "zu reparieren". Meistens werde ich sehr beleidigend, weil ich sauer werde. Das ist mein Pendant zum Schreien.

Ich fühle mich immer einsam und lern(t)e immer Menschen deswegen kennen. Die Kontakte waren nie sehr lange und auf Distanz. Ich führte meist sehr intime Gespräche mit den Menschen, was diese irgendwann u.a. als gute Freundschaft verstanden. Das half mir beim Weiterformen meiner Fassade und dem Berechnen von verschiedenen Menschen. Mir ging es darum, zu verstehen, wie verschiedene Menschen denken. Im Endeffekt entwickelte ich simulierte Meinungen. Zu jedem Thema konnte ich simulieren, wie Mensch X, Y oder Z darauf reagieren würden. So habe ich immer genug (simuliertes) Feedback für Entscheidungen, die ich sonst nur schwer treffen kann.

Ich hatte über 80 Sexualpartner auf der Suche nach Nähe, die ich nicht bekam. Da ich durch meine Art zuzuhören und viel fragen eine bestimmte vertrauliche Art entwickelt habe, denke ich, dass einige Frauen das anziehend fanden. Sex machte mir mal Spaß, ist mittlerweile nicht mehr so (bin 35, die Kernzeit dabei war zw. 26-30). ich hatte 3 richtige Beziehungen, die alle ungefähr ein Jahr anhielten und von Distanz geprägt waren, aber sonst sehr liebevoll waren. Nach jeder brach eine Welt für mich zusammen, weil ich mich in diesen Menschen total hineingesteigert habe, obwohl ich schon in den ersten Wochen darüber nachdachte, wie ich mich trennen kann. Die derzeitige läuft seit 2,5 Jahren und nur deswegen, weil meine Freundin mir sehr ähnlich ist und Distanz braucht, Sex gibt es fast keinen mehr. Außer meiner ersten Beziehung habe ich alle außnahmslos über das Netz kennengelernt und es dauerte lange, bis man sich mal traf. Bei einer davon sogar 6 Monate (und viele intensive Gespräche). Obwohl ich mich 1-2 Mal sehr auf die Beziehungen konzentriert hatte, konnte ich mir eine viel längere Beziehung gar nicht richtig vorstellen. Es fehlte dauernd irgendwas.

Das Analysieren von Menschen gibt mir die scheinbare Sicherheit, dass ich Menschen sofort berechnen kann, was nicht der Fall ist. Dennoch beruhigt es mich im Umgang mit Unbekannten.

Ich habe nahezu kein Privatleben. Ich lebe einfach in den Tag hinein, sofern keine Aufgaben anstehen. Wenn welche anstehen, tendiere ich dazu, mich nur noch auf das wichtigste zu konzentrieren.

Ich gehe ungerne nach draußen. Je mehr Menschen um mich herum sind, desto angespannter empfinde ich Unternehmungen draußen. Da das bei mir seit der Kindheit so ist, ist es so intuitiv, dass ich Zeit brauchte, das wirklich als solches noch erkennen zu können. Nachts ging ich gern spazieren, weil die Straßen menschenleer waren. Dabei bemerkte ich, dass ich die Umgebung erst dann richtig wahrnehmen konnte.

Ich meide Menschen am liebsten. Zwar habe ich ein paar distanzierte Kontakte zu anderen, meist aber über das Netz und daher mit großen Pausen zwischen kurzen Gesprächen, bin aber am liebsten alleine. Menschen setzen mich unter Druck, bestimmte Verhaltensweisen aufrecht zu erhalten und nicht aufzufallen. Ich versuche, alle Menschen auf Distanz zu halten, sonst wird es belastend und ich flüchte. Wenn man mich festhält, werde ich sogar panisch. Im Studium wurde der Druck so hoch, dass ich nur mit Kopfhörern in die Uni gegangen bin. Einerseits konnte ich die Menschen dadurch ausblenden, sie andererseits von mir weghalten („Der hört mich nicht, ich grüße ihn nicht.“). Einkaufsstraßen, Busse/Bahnen, alles erzeugt Stress, je mehr Menschen in meiner Umgebung sind. Nach dem Studium behielt ich das Verhalten bei.

Ich kann all meine Probleme sehr gut kaschieren, weil ich Pausen zwischen intensiveren menschlichen Kontakten suche. So habe ich auch mit 16 alleine angefangen zu rauchen (was andere seltsam fanden, man würde ja eher in der Gruppe dazu gebracht). Dann konnte ich immer ab und an mal wo hin und niemand war überrascht. Ich kann Gespräche führen (nach alten Schemas) und kann auch mimisch unauffällig sein. Meine Unsicherheit ist dabei sehr hoch, weswegen der Stresspegel dabei hoch ist. Ich konnte jederzeit irgendetwas falsch machen. Es wurde von Jahr zu Jahr schwerer und ging Ende September 2015 gar nicht mehr.

Ich vertraue keinem, ich muss bei allen eine Rolle einnehmen und mich selbst zensieren - dauernd und unauffällig. Trotz gutem Verhältnis zu Geschwistern und Eltern nur sporadischer Kontakt. Um sie nicht zu verlieren, versuche ich sie zu schonen.

Meine erste Therapie mit 22 bestand zur Hälfte daraus, dass ich die therapiestrategischen Versuche meines Psychologen erkannt und im Dialog auseinandergenommen habe. Dabei habe ich auch vermeintlich falsche Vorgehensweisen kritisiert. Oft war der Psychotherapeut nach eigenen Worten von meinen springenden und schnellen Gedankengängen überfordert. Schon damals ging mein Therapeut davon aus, dass ich schizoide Züge aufweise. Mittlerweile sind die Zwangsgedanken von damals durch Konzentrationsstörung anders geworden, aber noch da. Meist drehen sich meine Gedanken um Angst und Sorge.

Studium, Einkaufen, Arbeit streng(t)en sehr an - allein wegen den Menschen war meine Aufregung jedes Mal sehr hoch.
Ich arbeite am besten allein mit freier Arbeitszeiteinteilung zwecks Einteilung in kleine Arbeitsphasen (Konzentrationsprobleme). Menschen in der Nähe beeinflussen die Qualität meiner Arbeit negativ. Ich fühle mich von ihnen überfordert und von ihnen beobachtet. Bei Stress/Druck im Arbeitsbetrieb kann ich fast gar nicht mehr produktiv sein. In einem offenen Büro fühle ich mich quasi die ganze Zeit beobachtet und mich erdrücken die anderen irgendwie.

Seit dem 18. Lebensjahr verbringe ich die meiste Zeit eines Tages in meinem verdunkelten (Schlaf-)Zimmer. Am Anfang noch mit Pausen, wurde es mit dem Studium stärker und wuchs daraufhin bis zur heutigen Stärke an. Andere Zimmer der Wohnung sind zwar für Außenstende bei Besuchen möbliert (nichts anmerken lassen), werden jedoch nicht beheizt und dienen meist als Abstellräume. Außenaktivitäten werden nur unternommen, wenn es nicht vermeidbar und abends ist.

_______________________________________________________________________________________________________

Wenn Ihr bis hier gelesen habt, bedanke ich mich für eure Geduld und würde mich über eine Antwort von euch freuen. Nebenbei gesagt bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn ich habe endlich das Gefühl, irgendwo mal nicht als "anders" gesehen zu werden und herauszufallen.

Vielen Dank im voraus!


Gruß,

deep

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon ToWCypress81 » 10. April 2017, 13:10

Hallo deep,

das was du schreibst, klingt bis auf 1ne (wichtige) Sache, die möglicher Weise eine SPS ausschließen könnte - ansonsten schon sehr nach einer SPS.

Die eine Sache, die ich meine ist dein Drang und Wille doch ständig und immer wieder Kontakt zu Menschen zu haben, ob das jetzt sexuell oder ein nur auf "Wissen" und (mögliche) "Gemeinsamkeiten" beschränkter Drang ist.

Möglicher Weise leidest du daher vielleicht daher auch einfach nur an einer "Hypersensibilität bzw. Hochsensibilität" - was genauso, durch die nicht normale bzw. übertriebene Sinneswahrnehmung dazu führt, das man sich Menschen gegenüber "anders" fühlt, Menschen und alles was einem Umgibt (Umwelt) irritieren, stören bzw. Probleme bereiten kann - und auch, was bei einer Schizoidität nicht so der Fall ist bzw. gar nicht der Fall ist - Menschen permanent (wie du es bei dir beschreibst) den Drang hat wissensbegierig auszufragen bzw. zu "durchleuchten" usw.

Eine Hochsensibilität bzw. Hypersensibilität wird in den Psychiatrien usw. oft nicht wirklich berücksichtigt bzw. steckt in der Erforschung in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und Störungen noch in den Kinderschuhen oder wird unter den Teppich gekehrt - sodass der Mensch mit diesem Problem oft sein ganzes Leben falsch diagnostiziert wird, sich auch nie ganz in den Diagnosen sieht und dennoch nie wirklich im Leben auf die eine oder andere Art zurechtkommt.

Hier ist auch ein interessanter Link zu dem Thema (auch im Zusammenhang mit der SPS): https://hochsensibel1753.wordpress.com/der-schlussel/
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon deep » 10. April 2017, 13:52

Hallo ToWCypress81,

mein Text war trotz der gesamten Länge sehr komprimiert, u.a. habe ich einiges nicht erklärt, was an einigen Stellen sinnvoll gewesen wäre. Um es nachvollziehbar zu halten, greife ich einfach mal die von Dir angesprochenen Details auf und erkläre etwas dazu:

- Der Drang nach dem Kontakt zu Menschen ist per Internet gewesen und war nur zeitweise so. Ich versuchte mit Anfang 20 durch die Gespräche herauszufinden, wie ich Menschen zu sehen habe und wie ich sie berechnen kann (weil ich es vom Verständnis her sonst nur schwer konnte). Im Internet oder am Telefon bedeutete für mich die Freiheit, es ohne Zeitabsprachen machen zu können. Auch war das nie wirklich lange und mit Pausen. Es waren auch nie eine Schar Menschen, eher 1-2 maximal gleichzeitig und nicht sie reichten sich nicht gegenseitig die Klinke.

- Das Sexuelle ist so eine Sache. Neben allen meinen kurzfristigen Liasons, um meinem Alleinsein ein bisschen zu entfliehen (Distanzbeziehungen ohne Ausnahme) hatte ich eine Distanzbeziehung zu einer Frau gehabt, die sich nach einer Weile als narzisstischer Borderliner entpuppte, mich psychisch terrorisierte und mich nach der Trennung durch ihren Vernichtungsfeldzug fast in den Selbstmord trieb. Danach hatte ich die meisten meiner sexuellen Erfahrungen gemacht und es war eher ONS-artig, ich war an keinen großartigen zwischenmenschlichen Bezügen (auch gesprächsmäßig) interessiert. Das hört dann nach 2 Jahren schlagartig auf.

Als ich meine jetzige Freundin kennenlernte, war ich mir eigentlich schon sicher, keine Beziehung mehr zu versuchen/wollen/hinzubekommen. Die Initiative ging von ihr aus und sie ist es, die die Beziehung am Leben hält. Eigentlich ein optimaler Partner: Sie braucht selbst viel Zeit für sich, unternimmt auch nicht viel und kommt aus einer Familie, die ähnlich distanziert und menschenfern lebt wie ich es ihr gegenüber auch bin.


Das mit der Hochsensibilität finde ich sehr interessant. Als mein Therapeut früher meinte, ich sei Richtung Schizoid, fiel auch der Satz "Sie sind hypersensibel."

Meinst Du eigentlich mit dem Wink zum Hochsensiblen hin, dass man mich eher zum Schizoiden hin diagnostiziert hat, weil ich zwar die Symptome nach DSM und ICD erfülle, jedoch andere Symptome einfach noch nicht genug erforscht sind und ich dementsprechend auch fehldiagnostiziert sein könnte?

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon ToWCypress81 » 10. April 2017, 17:38

deep hat geschrieben:...um meinem Alleinsein ein bisschen zu entfliehen...

Das ist es ja gerade was ich meine. - Schizoide fühlen sich meist eher sehr wohl in ihrem "Alleinsein" bzw. haben da meist gar nicht den Drang groß was zu ändern (aus solch einer Situation), da sie sich so "Menschheits-Entfernt" sehen bzw. mit der "Menschlichen Gemeinschaft/Gesellschaft/Empfinden" wenig oder gar nichts anfangen können.
Ich persönlich hatte bspw. noch nie eine Beziehung und habe auch nicht wirklich das Gefühl das mir da was fehlt oder das ich an der Situation jetzt was ändern will oder möchte bzw. ist ein wirklicher Drang einfach nicht da. Mir persönlich sind Menschen eher ein Rätsel (habe aber auch nicht den Drang diese Rätsel permanent zu entschlüsseln - es ist mir meistens absolut SCHEIß-EGAL), machen mir meist Ängste und irritieren mich.

deep hat geschrieben:Meinst Du eigentlich mit dem Wink zum Hochsensiblen hin, dass man mich eher zum Schizoiden hin diagnostiziert hat, weil ich zwar die Symptome nach DSM und ICD erfülle, jedoch andere Symptome einfach noch nicht genug erforscht sind und ich dementsprechend auch fehldiagnostiziert sein könnte?

Hör am besten auf dein Eigenes Gefühl (die Psyche/Gehirn ist keine Maschine - jeder Mensch ist individuell - deswegen sind Diagnosen immer mit Vorsicht zu genießen), wenn du dich eher sehr Distanziert von der Menschheit siehst und mit ihnen eigentlich auch die meiste Zeit nichts zu tun haben möchtest, da du z. B. dich von deinem ganzen Wesen und Empfinden nicht wirklich der Menschheit zugehörig empfindest - hast du möglicher Weise so etwas wie eine SPS. Wenn du dich allerdings in vielen Dingen nur ein bisschen "anders" siehst bzw. vielleicht einfach durch deine eigene Sensibilität nur viel Abstand zu Menschen und allem was dich stört suchst - dadurch viel Ruhe und Alleinsein brauchst, aber an sich die Gemeinschaft von Menschen schon auch brauchst und suchst - dann könntest du schon eher so etwas wie eine "Hypersensibilität/Hochsensibilität" haben.
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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon Sanssouci » 11. April 2017, 13:17

Willst du wirklich wissen ob du schizoid bist, oder suchst du vielmehr ein Label hinter dem du dich versteken kannst und wenn dich jemand fragt was mit dir ist kannst du ihn in 3 sätzen abfertigen. Also im Grunde eine Generalentschuldigung, wie in "ich bin ... deshalb kann ich ja gar nicht anders als ..." Und ja auch ich wünschte manchmal ich hätte auch so eine Sie-kommen-aus-diesem-Gespräch-frei-Karte, und ich glaub so geht das vielen hier. Aber du schreibst ja selbst es sind nicht nur das sozialen Defizite sondern auch viele depresive Phasen. Wäre es dann nicht sinnvoller die Ursachen zu ergründen, als wiedermal alles nur zu entschuldigen?

Und was mir noch auffällt, du schreibst oft das du vorgibst jemand zu sein. Das klingt für mich so als würdest du die Person die du bist nicht akzeptieren wie sie ist, bzw du dich selbst ablehnst. Das führt aber meist auch dazu, dass du diese Selbstablehnung auf andere unbewusst überträgst und dadurch dann abweisend und kühl wirkst. Versuch dich mal dabei zu beobachten, wenn du innere Monolge hälst, und achte mal genau darauf ob die Sätze die du zu dir selbst sagst nicht im Grunde auch abweisend und/oder kühl sind.

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon deep » 11. April 2017, 15:14

Sanssouci

Wie ich schon oben schrieb, ich habe diese Diagnose, nachdem meine Schwester mein ganzes Leben in einer Familienanamnese erzählte und mit der Therapeutin auch die Einzelsymptome durchging. Der Verdacht war ja schon vorher da. Die Diagnose ist also nicht einfach so entstanden. Dennoch habe ich Zweifel, daher bin ich hier. Ach ja, vielleicht interessant: Mir wurde in der Tagesklinik eine Komorbidität mit Narzissmus und Borderline hinzugefügt - aber nur da.

Natürlich ist es verlockend, sich ein Label aufzudrücken. Das habe ich mal vor 15 Jahren mit Depression gemacht und fühlte mich richtig psychisch krank (innerliche Bilder eines einsamen Psychopathen, oder so). Das verging mir aber mit der Zeit, als ich merkte, dass es nur ein Versuch ist, mit seinen Problemen richtig umzugehen oder sich zu beruhigen, der aber nichts bringt. Heutzutage denke ich nicht mehr in diesen Dimensionen. Ich verschweige das Problem eher, weil es meistens einfach nichts bringt, darüber zu reden. Ich kaschiere sowieso, mittlerweile so stark, dass ich erst genau herausfinden muss, was ich wirklich meine und was ich nach außen hin nur zeige. Die Sensibilität der Leute um mich herum ist so hoch geworden, dass irgendetwas falsches aus dem eigenen Privatleben einen schon stigmatisieren könnte.

Ich bin auf der Suche nach Definierbarkeit/Fakten. Immerhin habe ich zwar vor 10 Jahren meine Therapie beendet (Maximum an Stunden erreicht und dann 2 Jahre Pause - die Pause dauerte dann 10 Jahre), aber ich lebte immernoch in meinem abgedunkelten Zimmerchen und wollte so wenig Kontakt zu anderen (außerhalb meiner Familie) haben wie möglich. Die Depression hat auch nie wirklich aufgehört, ich hatte damals aber ein Ziel. Das habe ich nicht mehr und Depression und Angst haben ein Level erreicht, wo man selbst nach 3 Klinikaufenthalten und unzähligen Medikamenten nicht mehr weiß, wie man das in den Griff bekommen kann. Das muss einen Grund haben, vor allem, weil es mit 18 schlagartig stark wurde und ich die wenigen Freunde, die ich hatte, da nach außen hin gesehen sinnlos von mir wegstieß.

Ich habe bereits geahnt, dass meine wahrscheinlich vergleichsweise eher größere Menschenkompatibilität hier auf negative Reaktionen stoßen wird. Aber man muss sich das vorstellen: meine Probleme habe ich seit meiner Kindheit und meine Eltern haben mich so erzogen, dass diese Art Probleme gar keine sind. Ich muss mich anpassen, ich muss funktionieren. Ich muss Hallo sagen, ich muss reden und lächeln, wenn der gegenüber entsprechend handelt. Was man insgeheim wie empfindet, gehört nirgends zur Sache. Selbst z.B. auf Familienfesten war ich der einzige, der nur wenigen Hallo sagen wollte, es war viel innerer Druck nötig, bis ich mich durchrang, dann wirklich allen Hallo zu sagen. Das ist bis heute so und ich hab gar nichts gegen die Leute, ich kenne sie ja mein Leben lang, nur kenne ich sie persönlich null. Über diese Probleme konnte ich auch nie mit jemandem reden, meine Eltern mussten sogar erst "lernen", was eine Depression ist damals.

Zum Schluss nochmal zu der Selbstakzeptanz:
Wie ich hier von mir schreibe, liegt wohl an meiner Unsicherheit. Ich bin sonst nicht in solchen einschlägigen Foren unterwegs. Meine Selbstakzeptanz liegt sehr niedrig und es wäre komplex, es hier zu erklären (der Text hier ist sowieso schon zu lang). Ich habe mich in meinem Studium (nach der letzten Therapie) so sehr in den notwendigen Erfolg hineingesteigert, dass ich bei meinem Zusammenbruch 2015 gar nicht erst begreifen konnte, was passiert. Meine Schwester zwang mich in weiser Voraussicht zum Psychiater. Ich habe 2 innere Seiten. Die Kranke und die sich für gesund und stark haltende. Die Kranke ist realitätsnah und eher unsicher/ängstlich, die vermeintlich Gesunde neigt dazu, mich immer für alles verantwortlich zu machen und mich zu einem Simulanten zu erklären. Vielleicht erklärt das, wieso ich dem Geschriebenen auf dem Papier nicht ganz trauen kann.

tiffi

Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon tiffi » 11. April 2017, 17:27

Hallo deep,

ich kann mich mit dem Beobachten, Berechnen und Simulieren von Rollen ganz gut identifizieren.
Ich kenne Phasen, wo ich mich zu Menschen "flüchtete", ohne dort anzukommen,
es war doch ermüdend und anstrengend.

Depressiv und mir selbst zuviel ist die eine Tendenz, das sozial abgestoßene das andere,
aber ich denke, da hat ja auch jeder Mensch seine individuelle Ausprägung.

Das mit dem "kein Ziel, Hobby, Leidenschaft" kenne ich von mir auch ganz gut.
Ich dachte lange, ich brauche das um "zu leben" oder andere brauchen das oder "so funktioniert ein
gesunder und vitaler Mensch".
Aber wenns nicht da ist und auch mit Versuchen nicht aufkommt ??

Kein Beruf würde mir doch sehr inneren Druck machen, aber mit der eigenen Persönlichkeit
kann der Zielrahmen natürlich sehr sehr eng werden, was vom Werdegang attraktiv für den Markt ist
und wie funktional man für die Arbeit ist. Über kurz oder lang schaffe ich mir da immer sehr meine
Nischen, Rückzug, Abläufe eher über Mail statt direkt, und auch Teilzeit.

Und vom Bereich Beziehung /Freundschaft:
ich mag es wenn 1 oder 2 Beziehungen im Hintergrund, auch entfernter,
- es reicht vielleicht sogar, dass sie in meinem Hirn verankert sind und eine direkte Interaktion
ist nicht immer vonnöten - laufen,
auch hier ist der Zielrahmen bei mir sehr sehr eng, wer da zu mir passt;
doch es ist schon ein gues Gefühl, nicht ganz alleine durchs All zu kreiseln, wo man sich sonst evtl.
in der Rolle vereinsamter verarmter alter Mensch in der schlimmsten Horrorvision sieht.
Klassische Freundinnnen / Kolleginnen / Vereine ect. habe ich nach jahrelangem Training und dem Versuch
des "gewöhnens" mit großer Erleichterung entfernt.

Ich denke, man kann sich sehr selbst unter Druck setzen, wenn man denkt, man müsste das alles haben
viele Freunde uns Aktivitäten am Wochenende mit Ausgehen....
wenn einem das liegt und man das genießen kann, ja warum nicht,
aber bei mir ist es eher Last, unerträglich, komatös ermüdend je nachdem.
Das hat dann auch was mit erkennen, Versuch erweitern, Versuch auswerten, Akzeptanz zu tun.

Was ich mich frage ist, gehts bei dir hier oder so in deiner Situation um eine Art Austausch, Infos sammeln,
und evtl. Verständnis finden?
oder mehr um Veränderungen, Lösungssuche?
Sowas wie ein Punkt wo du etwas einordnen kannst (Definierbarkeit), um dann einen "Anpack" zu finden?

Gruß
tiffi

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon ToWCypress81 » 11. April 2017, 17:46

deep hat geschrieben:Zum Schluss nochmal zu der Selbstakzeptanz:
Wie ich hier von mir schreibe, liegt wohl an meiner Unsicherheit. Ich bin sonst nicht in solchen einschlägigen Foren unterwegs. Meine Selbstakzeptanz liegt sehr niedrig und es wäre komplex, es hier zu erklären....Ich habe 2 innere Seiten...Die Kranke ist realitätsnah und eher unsicher/ängstlich, die vermeintlich Gesunde neigt dazu, mich immer für alles verantwortlich zu machen und mich zu einem Simulanten zu erklären....

Da du viel von Unsicherheit, niedriger Selbstakzeptanz und Ängstlichkeit sprichst:
- möglicher Weise neigst du dann ja eher zur "Selbstunsicher(ängstlich)-vermeidenden-Persönlichkeitsstörung".

Hier der Wikipedia-Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstunsicher-vermeidende_Persönlichkeitsstörung

Und hier auch noch ein sehr gutes Video eines Betroffenen:
https://www.youtube.com/watch?v=YKUA7xukhng
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon Headmatter » 11. April 2017, 18:52

Erkenne mich in einigem, was Du beschreibst, wieder. Evtl. gehörst du zum Typ hidden / secret Schizoid.
"T. H. White always took great pains to be gentle precisely because he wanted to be cruel."

deep
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Re: Der x-te "Schizoid oder nicht"-Thread

Beitragvon deep » 12. April 2017, 09:40

tiffi

Für mich war das Flüchten in Gesellschaften am Ende immer ernüchternd, falls ich nicht die Grunddistanz einhielt. Dabei spielte auch eine Rolle, dass ich Angst habe, in meinem fortgeschrittenen Alter irgendwann keinen mehr zu kennen, so dass alle meine Probleme ungestützt auf mich aufprallen. Es hat also eine rationale Kernkomponente. Anerzogen.
Die Erkenntnis, nicht das zu schaffen, was ich mir vornahm, hatte ich ja Ende 2015 und brauchte erst ein paar Monate, bis ich begriff, was passierte. Deine Art, wie Du mit Arbeit umgehst, wirkt doch sehr vertraut. Bei mir ging das Entfernen von Freundschaften und anderen Belastungen fast intuitiv Ich wusste nicht, wieso es passierte, aber ich brauchte es.

Zu deinen Fragen: Für mich ist dieses Forum erst einmal ein Ort, an dem ich von Leuten lese, die ab und an Dinge ansprechen, die ich selbst auch von mir kenne - und das aus psychischen Bereichen, bei denen ich vorher gar keinen kannte, der mir nachfühlen konnte. Mich interessiert der Umgang der Leute mit ihrem Alltag etc. Ich bin mir oft ein einziges Rätsel (Ich leide zeitweise unter Depersonalisation, mein Körper macht was er will und ich muss raten, was los ist). Feedback (positiv und negativ) gibt mir hier viel, wenn ich weiß, dass "Ihr" eben ähnliche Persönlichkeitsseiten an euch habt wie ich. Ich denke, im Hinblick auf die lange Zeit, in der ich mit mir zu "kämpfen" habe, kann die Lösung nur Verständnis für einen selbst sowie der richtige Umgang mit einem selbst sein. Tatsachen wären natürlich optimal wenn auch illusorisch, aber Anhaltspunkte (Definierbarkeit) sind schonmal ein Anfang.


ToWCypress81

Zum Thema selbstunsicher-vermeidend habe ich bereits etwas Vorkenntnisse durch eine Bekannte, die ich in der Klinik kennengelernt habe. Die einzige Person, mit der ich mich in der Klinik verstanden habe, wahrscheinlich durch die Ähnlichkeiten. Dennoch habe ich sie zeitweise so gestresst mit meiner Kälte und Rationalität, dass sie oft weinen musste. Sie hat ihre PS bereits einige Zeit und meinte, ich sei vielleicht ähnlich, dennoch unterscheidet uns einiges. Trotzdem Danke für die Links.

Die Selbstakzeptanz hat vielleicht mit meiner Erziehung zu tun, keine Ahnung. Die Tiefen meines Selbsthasses hatte ich in den ersten Episoden meiner Depression schon.


Headmatter

Danke, dass Du dich zu meinem Thread äußerst. Ich habe bereits beim "hidden / secret Schizoid"-Thread reingeschaut und mir ist das Thema bekannt. Bisher vermutete ich auch, dass die Anteile an mir, die weniger in Richtung Schizoid gehen, eher darauf zurück zu führen sind, dass ich es bin und wiederrum nicht... also hidden Schizoid. Seit meiner Kindheit hatten die Leute immer Probleme zu verstehen, ob ich problembehaftet bin oder nicht. Deswegen wurde ich auch oft in Schubladen geschoben, man wollte mich deswegen auch zeitweise von der Schule werfen von der Lehrerschaft (strenges Regiment in der Realschule).


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