Philosophen sind die Pioniere der Naturwissenschaftler. Sie bauen die Brücken, bereiten den Boden. Sie finden überhaupt erst die Fragen heraus, die es zu stellen gilt. Stellen die Theorien auf, die es dann zu beweisen oder zu wiederlegen gilt.
Sie setzen auch fest welche Bedingungen für die Naturwissenschaften überhaupt gelten. Die Grundsätzlichkeiten die für alle Naturwissenschaften gelten, die festlegen was ein Beweis ist und was nicht. Was als Prognose gilt und was nicht. Wann etwas wiederlegt wurde und wann nicht. Die einheitliche Definition von Worten, die zwingend Notwendig ist um im Kontext miteinander arbeiten zu können. All das ist philosophischer Natur.
Ja, dem würde ich auch zustimmen. Die Grundlagen der Wissenschaft, die Grundlagen der Mathematik, wobei die Übergänge oft fließend sind von Philosophie der Mathematik, mathematische Logik und Metamathematik etc.. In der antiken Wissenschaft gab es keine klare Trennlinie zwischen Philosphie, Mathematik, Ingenieurswesen etc.. Archimedes z. B. war reiner Mathematiker und angewandter Ingenieur in einem. Leider ist aber heutzutage gerade an deutschen Unis so, dass sich Philosophen geistig nicht mehr diesem Kontinuum zugerechnet fühlen. Sondern viel mehr auf der Seite der Geistes"wissenschaften" stehen, teilweise der Theologie etc.. Und aus diesem Blickwinkel unglaublichen Blödsinn von sich geben. Da liest man dann so einen scheiß, wie die Gendermülltheorie von Judith Bleuler und ähnlicher geistiger Sondermüll.
Worauf ich hinauswollte ist die Frage ob das Universum "rational erfassbar" ist oder nicht. Das Buch von Stenger argumentiert dafür. Immer wenn eine Vorhersage der Naturwissenschaft bestätigt wurde haben wir einen weiteres Stück Beweis, dass es rational erfassbar sein könnte. Aber letztlich beweisen lässt sich das (noch) nicht. Ich halte es aber für höchst unwahrscheinlich, dass es "etwas anderes" geben könnte womit das Universum begriffen werden kann, als mit den Methoden des rationalen Verstandes. Vielleicht gibt es eine andere Sprache als die Mathematik in der man Theorien ebenso gut analytisch erfassen und beschreiben kann. Das mag vielleicht sein. Aber bisher hat niemand so eine Sprache. Und ich weiß jedenfalls, wenn das Universum nicht rational erfassbar ist, dann wird es keine Konkurrenz geben zur Wissenschaft, die ähnlich effektive Resultate liefern kann. Ich verstehe jedenfalls z. B. nicht (und das ist für mich die wichtigste offene Frage) wieso das Quantenvakuum bzw. der Void ist wie es ist. Woher und wieso diese Symmetrie? Das werden wir vielleicht nie wissen bzw. eine rationale Antwort auf diese Frage finden. (Vielleicht ist, wie gesagt, die Frage auch selbst sinnlos / irrational)