Rolle der Angst

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Rolle der Angst

Beitragvon sina » 25. Februar 2015, 11:09

Hallo Forum,

eigentlich bin ich nur stille Mitleserin, aber gerade geht mir eine Frage im Kopf rum, bei der ich etwas Auseinandersetzung vertragen könnte. Und zwar geht es um die Rolle der Angst im Kontakt mit anderen Menschen bzw. beim Wunsch, keinen Kontakt zu haben.

Genauer frage ich mich, woher der Wunsch kommt, keinen Kontakt zu haben. Welchen Anteil hat die Angst, welchen Anteil hat die Art des Kontaktes, die möglich/zu erwarten ist, welche anderen Gründe gibt es.

Konkreter: Ich könnte mit Person X Kontakt haben, will aber nicht. Das kann einmal an Angst liegen:
- die kann mir bewusst sein oder nicht
- die kann gerechtfertigt sein oder nicht
- ich kann sie als gerechtfertigt wahrnehmen oder als nicht gerechtfertigt
- die kann veränderbar sein oder nicht
- die kann ich als veränderbar oder nicht veränderbar wahrnehmen

(z.B. Wenn sie mir bewusst ist und ich sie nicht als gerechtfertigt wahrnehme, kann ich trotzdem zu dem Schluss kommen, dass kein Kontakt die bessere Alternative ist, wenn ich die Angst als unveränderbar wahrnehme und sie somit die positiven Aspekte des Kontaktes zunichte machen würde).

Zweitens kann es sein, dass die Art des Kontaktes mir nichts bringt oder dass ich (nur) glaube, dass sie mir nichts bringt, konkret auf einen Menschen bezogen oder ganz allgemein auf alle/die meisten Menschen.

Eine weitere Frage ist, wie ich den Wunsch, keinen Kontakt zu haben erkläre (mir gegenüber, anderen gegenüber) und wie meine Erklärungen mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Grund meiner Überlegungen ist die Frage, wann es sinnvoll ist, entgegen seinen eindeutigen Wunsch, keinen Kontakt zu haben, sich dennoch zu Kontakt zu zwingen. Und wie man herausfinden kann, wann das sinnvoll ist und wann nicht. Und welche Erfolgsaussichten man dabei hat.

Um mal ein analoges Beispiel zu nennen, über das man vielleicht neutraler nachdenken kann: Ich stehe vor einer Achterbahn, möchte aber "irgendwie" nicht mitfahren und entscheide mich dagegen. Wie finde ich heraus, ob das eine richtige Entscheidung war oder nicht?

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon NoEvol » 25. Februar 2015, 21:51

Hmm..das ist relativ schwer zu beantworten, denn dieses "Problem" habe ich auch...
Ich handhabe das bis jetzt so, dass ich eben gucke ob mir im Leben etwas ohne diese "Achterbahnfahrt" fehlt...
Ob ich eben ein Missempfinden verspüre oder nicht
Oder ob ich eben das Bedürfnis (vielleicht auch nach einiger Zeit?) verspüre doch mit dieser Achterbahngefahren zu sein...

Ich frage mich auch sehr oft, ob ich nicht wieder mehr Kontakt zu meinem Umfeld haben sollte, merke aber dann, dass mir dies garnichtmal so sehr fehlt? :rätseln:

Liegt das ganze bei dir denn wirklich auf "Angst" (also richtige Angst) begründet oder ist es eher ein Desinteresse mit der Person kontakt zu haben?
Oft ist es ja bei schizoiden so, dass sie einfach keinen Kontakt wünschen/brauchen, weil sie eben keinen "Leidensdruck" ohne Kontakt verspüren, es ist uns irgendwie "egal" :teufel:
Liebe Grüße

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon Wiesel » 25. Februar 2015, 21:53

Ich finde es wie du sagst auch sehr wichtig zu unterscheiden, ob Angst, wenn sie denn da ist, als etwas Ich-fremdes oder als zum Ich gehörend empfunden wird.
Das wird, denke ich, die Entwicklung des Betroffenen maßgeblich beeinflussen, denn mit Angst die man als unnatürlich oder unangebracht empfindet, wird man anders umgehen als mit Angst, die man für sich selbst als begründet empfindet.

Allerdings würde ich vorsichtig mit der Interpretation von unbewusster Angst umgehen.
Angst verursacht Vermeidungsverhalten und jedes zielgerichtete Verhalten ist so gesehen vermeidendes Verhalten, da es vom Gegenteil des Ziels wegführt, deshalb kann man überall unbewusste Angst reininterpretieren.
Als ganz weit hergeholtes Beispiel: Jemand tut irgendwas, fährt aus Bequemlichkeit eine kurze Strecke mit dem Bus, die er auch einfach laufen könnte, jemand anders interpretiert daraus irgendeine Angst, zum Beispiel die Angst auf dem Weg überfallen zu werden, auszurutschen, was auch immer.
Genau so lässt sich aus der Vermeidung von Kontakten, so ziemlich jede Angst reinlesen wenn man möchte.
Ich denke die meisten (oder ich zumindest) wissen , wenn sie zu sich selbst ehrlich sind, ganz genau, warum sie Kontakte vermeiden und welche Rolle ggf. vorhandene Ängste dabei spielen.

Ich denke auch dass die meisten Leute diese Ursachen nicht preisgeben und gerne irrationale Angst anführen, weil das als Grund am ehesten akzeptiert wird. Damit spart man sich nervige Gegenargumente, vielleicht auch vor/von sich selbst, "aber warum denkst du nicht soundso, versuchst es soundso zu sehen...". Irrationale Angst ist eben irrational und dagegen kann man nicht argumentieren.
Welche Gründe jemand hat, Kontakte abzulehen ist denke ich stark individuell verschieden, da möchte ich keine Aussage treffen. Außerdem gibt es nicht nur die Entscheidung Kontakte oder nicht. Es gibt auch Leute die brauchen ein bis zwei soziale Kontakte und lehnen alle weiteren ab.

Ob erzwungener Kontakt sinnvoll ist oder Aussicht auf Erfolg hat, ist denke ich abhängig was die Motivation ist, diesen Kontakt aufzunehmen, die zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Erfahrungen, und wie sehr dein gegenüber bereit ist, deine eventuell vorhandenen "Macken" zu tolerieren.

"Um mal ein analoges Beispiel zu nennen, über das man vielleicht neutraler nachdenken kann: Ich stehe vor einer Achterbahn, möchte aber "irgendwie" nicht mitfahren und entscheide mich dagegen. Wie finde ich heraus, ob das eine richtige Entscheidung war oder nicht?"
Zwischenmenschliche Kontakte sind überall, wenn du für deine Arbeit täglich Achterbahn fahren musst, für jede Kleinigkeit in deinem Alltag Achterbahn fahren musst und nicht zuletzt dein Gehirn darauf ausgerichtet ist jeden Tag Achterbahn zu fahren um psychisch gesund zu bleiben, ist nicht Achterbahn fahren zu wollen keine gute Idee.
Mir gefällt das auch absolut nicht, aber irgendwann muss man's einfach hinnehmen.

Mir scheints als würdest du über einen "spezifischen Kontakt" und nicht über Kontakt im allgemeinen nachdenken, ist das richtig oder interpretiere ich auch zuviel rein?

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon orinoco » 26. Februar 2015, 13:58

Ich würde diese Un-Sicherheit als schizoid-typisch bei mir bezeichnen. Ich bin mir bei sozialen Kontakten nicht sicher wie ich zu dem anderen stehen soll - im positiven wie im negativen. Eigentlich sollte ich auf mein Bauchgefühl hören, aber das ist verdammt schwierig, denn der Kopf quatscht immer dazwischen. In dem Zustand eine Entscheidung zu treffen ... ich weiß nicht ob das ratsam ist. Der Stress müsste erst mal raus, aber wie redet man mit einem Gehirnteil, der 100% unbewußt ist und nicht sonderlich intelligent? Eigentlich nur über Gefühle, aber sie müssen echt sein ...
Grundsätzlich richte ich meine Entscheidungen nach Komfort-, Wachtums- und Panikzone aus. Komfortzone ist immer ok, Wachstumszone ist unbequem und erfordert Überwindung, aber immer noch ok, Panikzone ist no-go area.
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Re: Rolle der Angst

Beitragvon NoEvol » 28. Februar 2015, 06:46

26. Feb 2015, 13:58 » orinoco hat geschrieben:Ich würde diese Un-Sicherheit als schizoid-typisch bei mir bezeichnen. Ich bin mir bei sozialen Kontakten nicht sicher wie ich zu dem anderen stehen soll - im positiven wie im negativen.

Grundsätzlich richte ich meine Entscheidungen nach Komfort-, Wachtums- und Panikzone aus. Komfortzone ist immer ok, Wachstumszone ist unbequem und erfordert Überwindung, aber immer noch ok, Panikzone ist no-go area.


Genauso ist das bei mir auch.
Wirkliche Angst verspür ich nicht. Fremde Menschen, die ich nicht kenne, sind bei mir automatisch, in der "Panikzone", wobei ich keine wirkliche Panik an sich verspüre, sondern mich eher in dem Zustand befinde, den man hat, wenn man Panik empfindet, sprich ich kann extrem schnell und zielgerichtet reagieren, vorallem in unbekannten Situationen ist das mehr als vorteilhaft. (!)
Sprich ich begebe mich in diese Zonen (sprich Treffen mich Unbekannten [muss man ja überall irgendwie, zwangsweise...]), bin aber jederzeit zur Flucht bereicht, es sei denn es tritt eben die allgemein bekannte "Schockstarre" Zustand auf
Dann ist Flucht nurnoch nach "innen" möglich, und die Personen, die diese "Flucht an innen" ausgelöst haben, denen werde ich auch nie wieder "näher" kommen, jedenfalls nicht wie zuvor. NIE MEHR. So ist das einfach bei mir :lachen: ;)
Bei Arbeitsplätzen ect. muss ich mich auch erstmal eingewöhnen, hat bis jetzt komischerweise auch überall, nur nicht in meinem Ausbildungsbetrieb geklappt, was wohl daran lag, dass ich [shadow=blue]von ANFANG an NICHT ins Team integriert war.[/shadow] :übel:

Auch dieses typische Ich-fremd, heisst "nicht zu mir gehörend" (Fremde) und Ich-synton (nahe Familienangehörige, Freunde, sehr gute Arbeitskollegen) wird streng unterschieden.
Für mich bleiben Kollegen, mit denen ich mich z.B in der Pause nicht verstehe/mit denen ich meine Pausenzeit nicht verbringen will IMMER ICH-fremd.
Deswegen wein ich solchen Personen auch nichts nach, wenn ich sie "verliere", weil ich eben nichts von mir verliere sondern viel eher etwas "an mir", sowas wien nervigen Fussel, oder irgendeine Mücke, die ich verscheuche.
Liebe Grüße

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon sina » 28. Februar 2015, 13:37

Ich denke die meisten (oder ich zumindest) wissen , wenn sie zu sich selbst ehrlich sind, ganz genau, warum sie Kontakte vermeiden und welche Rolle ggf. vorhandene Ängste dabei spielen.


Das genau denke ich nicht, daher meine Frage. Mir ist es schon so oft im Leben passiert, dass ich glaubte, das oder jenes aus dies oder jenem Grund zu tun und später sah ich das ganz anders.

Außerdem denke ich, dass wenn man sich zu Kontakten zwingt, das automatisch zu Erfahrungen führt, die einen verändern. Und verändert empfindet und beurteilt man die Dinge dann (ggf.) anders.

Ich fühle mich manchmal von meinen Ängsten und Überzeugungen gefangen und daher glaube ich, dass man sich hin und wieder zu Dingen zwingen muss, die man eigentlich nicht möchte. Gerade bei der Ängstbewältigung ist das der Standardfall. Ich bin im Grund auch bereit, gegen meine Gefühle und Überzeugungen zu handeln, aber natürlich nicht blind. Irgendwie muss ich schon wissen, wann es sich lohnen könnte, es kostet ja auch enorme Überwindung.

Und gerade bei Kontakten kann ich das nicht gut beurteilen. Bei der Achterbahn ist es für mich klare: mitfahren! Aber bei Kontakten kommen so viele andere Dinge mit ins Spiel, z.B. die eigenen sozialen Kompetenzen, die erst aufgebaut werden müssen, die Unterschiedlichkeit der Menschen (wer davon passt zu mir?), eine schlechte Menschenkenntnis, die lange Zeit, die es dauert, bis man abschätzen kann, was gut ist und was nicht etc.

Ein spezifischen Fall gibt es bei mir derzeit, aber um den geht es mir gar nicht so konkret. Der ist eher der Anlass, mal expliziter darüber nachzudenken.

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon Lemur » 1. März 2015, 05:01

Soziale Kontakte, andere Menschen, sind bei mir immer mit einer sehr tiefsitzenden Angst verbunden, deren Natur mir aber nicht wirklich klar ist. Es ist nicht die Angst, der andere könnte schlecht über mich denken, also nichts, was in die Kategorie "Soziale Phobie" fallen würde. Es hat eher mit der Angst vor Kontrollverlust zu tun. Eine Menschenmenge macht mir nicht viel aus, solange ich mich dort bewegen kann, wie ich will. Bin ich aber in meiner Handlungsfreiheit eingeschränkt, z.B. im Flugzeug, finde ich den Aufenthalt in einer Menschenmenge kaum zu ertragen. Ebenso macht es mir wenig Mühe, z.B. einen Vortrag zu halten oder den Anführer eines Rudels zu spielen. Ich könnte jedoch nie eine organisierte Gruppenreise machen, wo jemand anderes den Ablauf vorgibt und ich nur anweisungsgemäß zu funktionieren habe.

Am ehesten würde ich meine Angst als ein sehr tiefes Misstrauen anderen Menschen gegenüber beschreiben. Ich glaube einfach nicht, dass andere es gut mit mir meinen - solange jedenfalls, bis sie mit ihrem Verhalten nicht das Gegenteil bewiesen, sich mein Vertrauen verdient haben.

In Zeiten oder Situationen, die mit sehr viel Stress, Belastung, verbunden sind, kann sich diese Angst dann durchaus bis ins Paranoide steigern.

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon sina » 1. März 2015, 09:46

@Lemur

Mir ging es früher sehr ähnlich. Ich glaube auch nach wie vor, dass das Misstrauen gegenüber Menschen in den meisten Fällen gerechtfertigt ist, aber eben nicht immer. Die Kunst es, die Menschen richtig einschätzen zu können und sie nicht alle über einen Kamm zu scheren. Und natürlich gute Beziehungen aktiv selbst zu gestalten. Wie man die anderen behandelt beeinflusst ja auch, wie sie einen "zurück"behandeln.

Außerdem habe ich halbwegs gelernt, mich zu wehren. Wenn ich in einer Reisegruppe bin, in der andere über mich bestimmen und etwas bestimmen, was mir nicht gut tut, dann kann man z.B. Vorschläge machen, wie man den Tag anders gestalten könnte. Und wenn das nichts bringt, für diesen Tag sein eigenen Programm machen. Sobald ich weiß, ich KÖNNTE mich im Fall eines Falles wehren und meine Interessen wahren, ist es gar nicht mehr so schlimm, sich fremdbestimmen zu lassen, denn dann tut man es ja freiwillig und kann es jederzeit beenden. Klar gibt es auch Situationen, wo man diese Freiheit nicht hat (schlechte Arbeitgeber, starker sozialer Druck), die meide ich immer noch wie die Pest.

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Re: Rolle der Angst

Beitragvon orinoco » 1. März 2015, 21:29

Da ich von der traumatischen Veranlagung her ein Flüchter bin, habe ich es mir im wahrsten Sinne des Wortes antrainieren müssen, mich wehren zu können, denn nicht immer war Flucht möglich. Seit ich dann SV gemacht habe und ich diese Prinzipien auch auf mein übrigen Sozialleben übertragen habe, passen die meisten Leute instinktiv schon mal besser auf ob sie mich angreifen oder ob nicht. Aber die beste SV ist immer noch die 100m-Zeit verbessern - auch im übertragenen Sinn. Es muss sich schon lohnen zu kämpfen oder die Situation ist so ausweglos dass ich muss..
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Re: Rolle der Angst

Beitragvon Schattentanz » 2. März 2015, 00:03

Ich würde für mich zwischen unmittelbar physisch bedrohlichen Situationen unterscheiden und den üblichen Sozialkram.
Wenn bei ersteren Ausweichen nicht (mehr) möglich ist oder sinnvoll erscheint, kämpfe ich bzw. stelle mich darauf ein. Die ganze Wahrnehmung verändert sich dabei, als wenn etwas erwacht in mir, das ist irgendwie faszinierend. Angst habe ich dabei nicht empfunden; es war sehr kühl berechnend. Dass mit der nichtvorhandenen Angst in dem Moment hat mich im Nachhinein selbst gewundert. Aber da Angst lähmt, war es denke ich besser/effektiver ohne sie.

Da ich an meiner Unversehrtheit hänge und lieber meine Ruhe habe, ist mir eigentlich kein Kampf lieber. Nur kann es auch sein, dass ich meinerseits innerlich recht schnell in diesem Bereitschaftsmodus/Kampfmodus lande von jetzt auf gleich. Das geht aber (leider) nur bei realen Situationen; beim Training im Sport bin ich eher gehemmt/nicht-aggressiv und zurückhaltend; ich benutze dabei nur einen Teil meiner körperlichen Energie/Kraft. Irgendwie fehlt mir dabei die echte Bedrohung als "Motivation"/Deaktivierung der Teilblockade. Es käme mir irgendwie lächerlich vor im Training.

Die allermeiste Zeit bin ich äußerst friedlich und friedliebend und reagiere i.d.R. mit dem Stealth-Modus auf schräge Gestalten, um sie aus sicherer Entfernung im Auge zu behalten bzw. sie zu umgehen.^^

Bei dem üblichen Sozialkram ist es nochmal anders.
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.


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