Beitragvon tiffi » 13. Juli 2014, 12:14
Hallo Tibro,
ich versuche in ähnlichen Fällen (andere als Last erleben, den Kontakt loswerden zu wollen)
herauszufinden, ob es daran liegt dass ich in meiner eigenen Welt sein will und ALLES stört,
oder ob wirklich der Mensch und sein Verhalten/Einstellungen oder irgendwas mich stört, dass es
da irgendwie keine gesunden Grenzen und Raum für mich gibt.
manchmal ist es auch etwas von beidem.
Ich hab einen Kumpel (den letzten und der Kontakt ist "sehr dünn", aber irgndwie noch stimmig, verbunden)
dem kann ich gut sagen wenn ich denke er nervt, wenn er zuviel redet oder m. E. Unsinn redet.
vielleicht lehnt man sich da auch schon zu weit aus dem Fenster zwischen "erst mal alles laufen lassen/null
Steuerung in der Beziehung" und dann die "Rächerin der Moral sein".
Aber wenns mal ausgesprochen ist und er auch sagt wie ers sieht oder wie ich gerade wirke, gehts auch.
Ich denke die Leute müssen bei mir auch respektieren dass ich viel alleine sein will und
Kommunikation mich anstrengt (auch wenn manchmal eine Verbindung schön ist).
Wer da gar keinen Sinn für hat und wie ne andere Freundin am besten dreimal täglich Kontakt will,
jedes WE Besuch und bei Signalen dass ich das nicht will, denkt sie müsste mich jetzt reparieren und
irgendwie in ihre Welt ziehen, das ging bei mir auch nicht und da blieb nach einigen Versuchen
zu reden nur der kontaktabbruch.
Was ich bei dir so rauslese ist, dass du die Iniative der Beziehung von äußeren Rahmenumständen
abhängig gemacht hast und von der Aktivität deiner Bekannten (die Zimmer waren da, sie redet viel,
du hast dich passiv gespiegelt), aber nicht so dass du die Beziehung wirklich aktiv gesucht hättest.
so dass die Flut die von außen kommt mal ganz angenehm ist aber bis zu einer gewissen Grenze/Masse
unangenehm.
Vielleicht würde es helfen auch in der Anfangszeit schonmal Grenzen zu zeigen, schonmal sich sichtbar
zu machen, wer man ist, und dass man an bestimmten Stellen anders ist, andere Bedürfnisse hat?
(aber das dann erstmal selbst empfinden und klar haben....)
sonst staut sich viel zuviel auf und aus einem "mitschwimmen - geht so" wird irgendwann ein "zuviel überflutung-unangenehm". und das ist dann irgendwie eine Last.
aber ich weiß wie paradox das ist dass man gern in seiner Welt ist und gar nicht drauf kommt, von
selbst aktiv Beziehungen zu gestalten.
Bei mir sinds in der REgel bisher auch Beziehungen wo der andere aktiver ist und ich iwie "ausgewählt" werde.
Aber den Kumpel von s. o. den hatte ich ausgewählt, da hatte mein Herz mir was signalisiert dass da
was für mich interessantes ist, und das hatte sich so schrittweise entwickelt und ist auch jetzt nie so fest
in eine Richtung, es gab Monate mit wöchentlich treffen und jetzt Phasen mit wochen/monatelang nix hören,
weil die Lebensphasen sich auch unterschiedlich entwickeln.
und bei dem fühle ich irgendwie Freiheit, meiner inneren STimme zu trauen, und nicht so ne feste Rolle
und schicksalsergebenheit.
so ein paar Gedanken, vielleicht kannst du davon was mitnehmen.
VG tiffi
PS was mir noch einfällt und ich wichtig finde:
für den Kumpel fühle ich mich nicht verantwortlich da kann ich losgelöst bei mir
bleiben und mich äußern.
bei der Freundin die viel verstecktes hatte (Krankheit die nur ich wusste) und wo so viel
Abhängigkeit und megaviel Kontakt war, für die fühlte ich mich verantwortlich
und Schuldgefühle plagten mich weil ich alles aus ihrer Brille gesehen hab (oh Gott die
braucht mich wie kann ich nur usw). ich find sowas heute nicht gut, solche diffusen
abhängigen Beziehungen. jeder soll für sich stehen und nicht Opfer erwarten.