Nihikomoris

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Nihikomoris

Beitragvon Nebeltal » 28. August 2014, 20:36

Das Problem ist doch, dass wir ( oder zu mindest ein teil ) Menschen überhaupt nicht mehr unsere " Natur ausleben". Die Menschen fühlen sich einsamer als je zuvor, daran ändert auch Whatsapp und Facebook nichts. Oder dieses Forum hier. Deshalb schießen auch die kosten des Gesundheitssystems in die Decke, natürlich auch gepaart mit anderen auswüchsen Menschlichen Fehlverhaltens. Mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung, wenig sozialer zusammenhalt, stress...
Man darf nicht vergessen, wir sind ca. 200.000 Jahre alte analoge Wesen. Wenn wir Anfangen uns komplett zuwider dem zu verhalten, wie es ursprünglich der Fall war, dann bekommen wir Probleme wie wir sie jetzt erleben.
Ausgenommen Schizoid veranlagte Menschen, brauchen die meisten das soziale miteinander. Und zwar visa-vi und nicht über einen Bildschirm. Das stimuliert das Gehirn nur kurz und ist deshalb auch nie wirklich befriedigend. Was wahrscheinlich der Grund ist warum einige Leute nicht mehr ohne können, sie brauchen den "kick" immer wieder aufs neue. Ist nur so eine Theorie, aber für mich Plausibel.

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Re: Nihikomoris

Beitragvon Hellscythe » 29. August 2014, 07:29

Guten Morgen Ghostvoice,

27. Aug 2014, 11:49 » Ghostvoice hat geschrieben:In Japan kennt man schon seit Jahren dieses Phänomen der ¨Nihikomoris¨... einer ganzen Gruppe von jungen Menschen, welche die oben beschriebenen Verhaltensweisen an den Tag legen. Nur mit dem Fokus darauf, daß diese sich sogar gänzlich in ihren Wohnungen einnisten und schon sozialphobische Züge zeigen. Es wird als Ablehnung und Überforderung der leistungsorientierten, japanischen Kultur verstanden.


Die nennt man jedoch nicht Nihikomori, sondern Hikikomori. [;)] Damit bezeichnet man in Japan sehr weise Menschen, die ihre gesamte Lebenszeit der schönsten Sache der Welt (Anime/Manga) widmen und nicht als 過労死/Karoushi enden wollen. :breites grinsen:

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Re: Nihikomoris

Beitragvon Jester » 29. August 2014, 07:58

29. Aug 2014, 07:29 » Hellscythe hat geschrieben:
Die nennt man jedoch nicht Nihikomori, sondern Hikikomori. [;)] Damit bezeichnet man in Japan sehr weise Menschen, die ihre gesamte Lebenszeit der schönsten Sache der Welt (Anime/Manga) widmen und nicht als 過労死/Karoushi enden wollen. :breites grinsen:

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Heißt es nicht, dass man ein Zauberer wird, wenn man bis zum 30. Lebensjahr gewisse Kontakte meidet? Zumindest laut 2chan.
[align=center]"Because...I'm here. Because...I'm...still here..."[/align]

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Re: Nihikomoris

Beitragvon Ghostvoice » 29. August 2014, 10:42

@hellscythe

Ich habe vor Jahren eine Animeserie mit dem Titel ¨Welcome to the N.H.K.¨ gesehen und war beim Verfassen des Threads etwas zu faul, um nochmal zu googeln, ob ich mich an den Begriff richtig erinnert habe. Wie man sieht, war das nicht der Fall und nun steht mein Fehler ganz plakativ in der Betreffzeile. Leider habe ich keinen guten Freund, der mir beim Seppuku assistieren würde, also werde ich wohl in Unehre sterben. In hohem Alter. Vermutlich einen unehrenvollen Tod infolge von Unter-Arbeitung! Gibt es im Japanischen eigentlich ein Wort dafür...?

@Jester

30 Jahre Isolation habe ich noch nicht geschafft, aber vielleicht bin ich zumindest in den Rang eines Adepten aufgestiegen, was bedeuten müsste, daß ich zumindest ein paar Tricks gelernt haben müsste. Aber abgesehen von zweitweiser Technologie-Unsichtbarkeit (mein Bild taucht nicht auf Fotos auf, mein Name verschwindet aus Datensätzen und dergleichen) und vielleicht ein bisschen Stimmen-Magie, habe ich noch keine besonderen Fertigkeiten erworben...
Wie sieht es da bei dir aus?
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Re: Nihikomoris

Beitragvon Ghostvoice » 29. August 2014, 11:04

@Jester

Daß es Aussenseiter, Einsiedler und andere Gesellschafts-Fremdler immer schon gab, ist klar. Um jene geht es mir auch nicht in diesem Thread. Ich meinte damit, daß stinknormale Sozialos sich plötzlich gemüßig fühlen, sich aus ihrem sozialen Leben zurückzuziehen. Eben weil sie sich des mühsamen zwischenmenschlichen Kontaktes nicht mehr länger aussetzen wollen. Im Gegensatz zum in allen Epochen vorkommenden Gesellschaftsfremdler ist das ein sehr ungewöhnliches Verhalten für sie.

Irgendwie fühle ich mich da schon fast ein bisschen bedroht, da Isolation eigentlich schon immer mein Steckenpferd war. Es ist so, als ob sich plötzlich eine große Masse in meine kleine Schublade drängt, wo zuvor nur wenig andere Auserwählte wohnten (¨Erleutete¨?... solche braucht man in dunklen Schubladen).

Aber obwohl es immer mehr werden, sind es dennoch noch nicht genug um die Strassen von ihnen zu säubern. Manche wollen sich überhaupt nicht isolieren, wie beispielsweise eine mir verhasste Proll-Frau, die in derselben Firma arbeitet und einst von einem Bekannten erzählte: ¨Der geht gar nicht mehr hinaus. Hockt den ganzen Tag nur vor dem Computer und spielt irgendwelche Spiele. Wie ein kleiner Bub! Für mich wäre das nichts! Ich kenn mich ja mit dem ganzen Computerzeug gar nicht aus!¨ (vielen Dank für den wertvollen Beitrag, Proll-Frau! Im 21.Jahrhundert kann man nicht mehr stolz darauf sein, nichtmal eine Mikrowelle bedienen zu können!)

Aber gerade die, welche sich isolieren scheinen mit noch eher die zu sein, welche man zumindest tolerieren könnte. Stattdessen verschwinden die und machen für den lauten Mob Platz, der nun noch auffälliger ist.

Mir fällt da die Geschichte eines Arbeitskollegen ein, dessen WOW-Sucht zum lange anhaltenden Ehestreit mit seiner Frau führte. Und dazu, daß er sich schliesslich sogar vom gemeinsamen Haus fernhalten musste. (Daß er dann eines Nachts nach einer Sauferei mit einem Freund um 3 Uhr morgens beschloss durch das Fenster einzusteigen und dann mit meinem Messer in der Hand von seiner Frau eine ¨ruhige¨ Aussprache forderte, erzähle ich wohl besser nicht....
...
...
...
Oups!)

Ich stelle mir die Frage, wenn es tatsächlich so ist, wie es sich mir präsentiert (Sozialos, die plötzlich unsozial werden)... wohin führt uns das in absehbarer Zeit?
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Re: Nihikomoris

Beitragvon Ghostvoice » 29. August 2014, 11:14

@Nebeltal

Die große Illusion, man könnte persönliche soziale Kontakte durch virtuelle soziale Kontakte ersetzen, ist mir auch schon untergekommen. Aber spätestens nach den ersten Jahren verflüchtigt sich diese Illusion. Die Leute sind schon so frustriert von diesen Kontakten, daß sie nicht mehr aktiv kommunizieren als weder Chaten oder schreiben, sondern höchstens irgendwo mitlesen. Wie beispielsweise in Internetforen. ;)

Ein Bekannter erzählte mir vor kurzen bei einem Bier: ¨Siehst du das Humanoiden-Weibchen da drüben? Sie ist hübsch. Aber ich wüßte nichts worüber ich mit ihr reden sollte. Mir würde es reichen, sie ab und zu zu treffen, für Sex, aber danach müssten wir uns gleich wieder trennen. Keinen Ahnung, was ich sonst mit ihr anfangen sollte...¨

Es war kein Macho-Spruch, sondern einfach nur das stille Bekenntnis eines Menschen, der sich ebenfalls schon vor Jahren isolierte - vieleicht dies auch schon sein ganzes Leben lang war - und der schon gerne zumindest zeitweise ein körperliches Nähebedürfnis hat, doch keine Vorstellung davon, was ihm der verbale Kontakt mit einer Frau bringen könnte/sollte... in seinem Kopf wäre es eine sehr anstrengende Tätigkeit, weshalb er es gar nicht erst versucht.
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Re: Nihikomoris

Beitragvon Jester » 29. August 2014, 11:53

29. Aug 2014, 10:42 » Ghostvoice hat geschrieben:@Jester

30 Jahre Isolation habe ich noch nicht geschafft, aber vielleicht bin ich zumindest in den Rang eines Adepten aufgestiegen, was bedeuten müsste, daß ich zumindest ein paar Tricks gelernt haben müsste. Aber abgesehen von zweitweiser Technologie-Unsichtbarkeit (mein Bild taucht nicht auf Fotos auf, mein Name verschwindet aus Datensätzen und dergleichen) und vielleicht ein bisschen Stimmen-Magie, habe ich noch keine besonderen Fertigkeiten erworben...
Wie sieht es da bei dir aus?


Nope. In letzter Zeit keine Anzeichen von übermenschlichen Fähigkeiten. Mit gewissen Kontakten, waren aber auch „gewisse Kontakte“ gemeint. Korrekterweise deren Ungewissheit. Wennduverstehstworaufichhinauswill. :verlegen:


29. Aug 2014, 11:04 » Ghostvoice hat geschrieben:@Jester

Aber gerade die, welche sich isolieren scheinen mit noch eher die zu sein, welche man zumindest tolerieren könnte.
Ich stelle mir die Frage, wenn es tatsächlich so ist, wie es sich mir präsentiert (Sozialos, die plötzlich unsozial werden)... wohin führt uns das in absehbarer Zeit?


WENN ist da tatsächlich so ein wenig der Knackpunkt, glaube ich. Wissen wir denn mit Gewissheit, dass es dabei wirklich um „stinknormale“ Persönlichkeiten handelt? Wenn es ausschlaggebend sein sollte, dass alle Kontakte sich als zu mühsam erweisen, würde ich das zumindest als Indiz dagegen betrachten. Ohne das es automatisch auch Hinweis auf etwas krankhaftes sein muss.

Da fällt mir grade ein: Wenn wir von Rückzug reden, dann meinen wir das auch? Nicht Flucht. Oder?

Aber bleiben wir ruhig dabei. Wohin führt es?

Da müsste man dann tatsächlich erst mal die Ursache für den Rückzug dieser Leute ausfindig machen. Das die Konditionen dank moderner Verhältnisse prima sind, wissen wir ja bereits. Aber wenn der Grund wirklich nur „Weil man's kann!“ heißt, wäre die Sache ja fast damit erledigt. Mit Wohlwollen und einem zugedrückten Auge wär's eine Art subkultureller Strömung, die entweder weiterhin vor sich hin plätschert oder im „besten“ Fall still und leise wieder versiegt. In beiden Fällen wird aber auf das gesellschaftliche Gros wahrscheinlich nur bedingt Einfluss ausgeübt, weil (grob gesagt) im Zimmer zu hocken, nicht wirklich Präsenz schafft.

Wenn's allerdings auf Basis einer allgemeinen, gesellschaftlichen Entwicklung passiert, dann... hmmm. Kaum abzusehen. Schwierig abzusehen. Bleiben die Fragen von was und warum. :rätseln:
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Re: Nihikomoris

Beitragvon Craig » 29. August 2014, 17:35

Als Betroffener kann ich sicherlich etwas zu dem Thema beitragen...

Mit 12-13 fing ich schon an exzessiv Computer zu spielen da es damals ja noch in gewisserweise "cool" war.

Mit den Jahren hat dies immer weiter zugenommen, und heute mit 21( fast 22) komme ich kaum noch von dem Ding weg.

Ja und so gesellten sich dann allmählich auch die Angststörungen und Soziale Phobie zu meinen Diagnosen hinzu.

Leistunganforderungen,andere Menschen, anderen Menschen Glück und Freude zu bereiten widerstrebt mir einfach.

Ich will nicht andere unterstützen und dieses verkommene Staat-System unterstützen.

Andererseits würde ich gerne wieder arbeiten, weil die Einsamkeit teilweise unerträglich für mich ist.

Nur ist mir auch klar das ich Leute mit meinem Verhalten( unkommunikativ,aggressiv,introvertiert,ängstlich,verletzend) meistens verwirre.

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Re: Nihikomoris

Beitragvon Nebeltal » 29. August 2014, 17:40

Nagut, dass sind dann wohl eher persönliche Erfahrungen. Die meisten Menschen die ich so erlebt habe sind wie ein Fels in der Brandung. Egal was denen dass Leben so entgegen wirft an sozialen "verwerfungen" , die machen weiter. Was wahrscheinlich auch richtig und normal ist.
Was die Frau an geht oder generell andere Menschen. Da ist man manchmal überrascht, auch wenn ich es ähnlich handhabe und erstmal alle Menschen als uninteressant abstemple. Man müsste sich eben überwinden mit anderen in Kontakt zu treten, wahrscheinlich wäre da das ein oder andere schwarze Schaf dabei. Aber vielleicht auch jemand mit dem du dass nächste mal dein Bier teilst.
Aber ja es ist nicht so einfach, und vor allem ist es eine Frage des Willens, den ich auch nicht (mehr)aufbringe.

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Re: Nihikomoris

Beitragvon Ghostvoice » 29. August 2014, 18:48

Jester hat geschrieben:WENN ist da tatsächlich so ein wenig der Knackpunkt, glaube ich. Wissen wir denn mit Gewissheit, dass es dabei wirklich um „stinknormale“ Persönlichkeiten handelt? Wenn es ausschlaggebend sein sollte, dass alle Kontakte sich als zu mühsam erweisen, würde ich das zumindest als Indiz dagegen betrachten. Ohne das es automatisch auch Hinweis auf etwas krankhaftes sein muss.

Nein, mit Gewissheit weiss ich nicht, ob es ¨stinknormale¨ Persönlichkeiten sind. Einige kenne ich schon sehr lange und weiss, daß sie sehr wohl die sozialen Skills haben, die sie für ihr jeweiliges Umfeld brauchen und sich früher auch sozial betätigten. Doch nun verzichten sie darauf, da es ihnen zu mühsam wird und die Selbstbeschäftigung ihnen bequemer ist.
Von anderen - die ich nicht so gut kenne - habe ich wiederrum den Eindruck (durch ihre Interaktion mit ihrer Umgebung und ihren Erzählungen von früher), daß sie ebenfalls niemals Probleme mit ihrem Umfeld hatten.
Also, ich meinte wirklich jene Menschen, bei denen ich sehr wohl keine grundsätzlich einzelgängerischen Wesenszüge unterstelle.

Bei Menschen in einem gewissen Alter, kommt der Rückzug automatisch - entweder frei entschieden oder von aussen aufoktroyiert. Aber nicht bei Leuten um die 20 herum...

Jester hat geschrieben:Da fällt mir grade ein: Wenn wir von Rückzug reden, dann meinen wir das auch? Nicht Flucht. Oder?

Ich meinte auf alle Fälle Rückzug. Ihre Probleme - die jeder nunmal hat - sind nicht die Ursache für ihren Rückzug. Der Grund dafür besteht wirklich aus Bequemlichkeit.


Jester hat geschrieben:Da müsste man dann tatsächlich erst mal die Ursache für den Rückzug dieser Leute ausfindig machen. Das die Konditionen dank moderner Verhältnisse prima sind, wissen wir ja bereits. Aber wenn der Grund wirklich nur „Weil man's kann!“ heißt, wäre die Sache ja fast damit erledigt.

Mit der Antwort auf die Ursache für diesen Rückzug mache ich es mir leicht: ¨Weil man´s kann!¨ ... der Mensch strebt nach dem größten Maß an Bequemlichkeit. Auch wenn bei jedem einzelnen weitere Gründe hinzukommen, dieser ist für mich der Stärkste!



Jester hat geschrieben: Mit Wohlwollen und einem zugedrückten Auge wär's eine Art subkultureller Strömung, die entweder weiterhin vor sich hin plätschert oder im „besten“ Fall still und leise wieder versiegt. In beiden Fällen wird aber auf das gesellschaftliche Gros wahrscheinlich nur bedingt Einfluss ausgeübt, weil (grob gesagt) im Zimmer zu hocken, nicht wirklich Präsenz schafft.

Was im Zimmer zu hocken schafft ist genau das - die Abwesenheit von Präsenz. Das wird bei einer übermäßig präsenten Bevölkerung sicherlich kein Problem sein, doch um auf ein zuvor gebrachtes Beispiel zurückzugreifen: die Generation der Proll-Frau wuchs nicht mit den heutigen Annehmlichkeiten (Computern, Konsolen, Privatfernsehn, usw.) auf. Sie versteht die Faszination nicht und belächelt sie. Gut, das mag man in ihrem Fall ihrem Hirnschaden zuschreiben... :teufel:
Aber nehmen wir mal Mitglieder ihrer Generation aus, welche sehr wohl mit der Zeit gingen und sich anpassten, sehen wir uns nur mal etwas jüngere Generationen an. Oder vielleicht auch die der 14-18-jährigen, welche durch die Schule gezwungenermaßen sozialen Kontakt haben, den zeitweiligen Stress damit kennenlernen und auf der anderen Seite die Möglichkeit haben, sich selbst mit stressfreien Hobbies zu beschäftigten, für die sie keine anderen Menschen brauchen. Diese Generationen werden - sollten genung von ihnen diese Bequemlichkeit vorziehen - in der Gesellschaft sehr präsent sein!
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