knallschnute hat geschrieben:Wie ist das jedoch, wenn du einen Menschen schon länger kennst und mit ihm eine nicht konventionelle Beziehung führst, ... erlangst du dann "mehr" vertrauen oder wird der Wunsch nach Distanz dann sogar stärker?
Dies hat nichts, absolut gar nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun. Es ist ein rein sensorisches Problem, und das Problem sind die rein positiven Emotionen, keine negativen Beigeschmäcker. Du musst wissen, ich bin größtenteils alexithym, und das seit meiner Kindheit. Diese kleinen "Durchbrüche" sind möglicherweise das, was normale Menschen den ganzen Tag über durchgehend fühlen- ich würde das keine 2 Tage lang aushalten. Ich habe es schon als Kind nicht ausgehalten, deshalb habe ich es ja abgespalten damals (wenn es dort auch um negative Emotionen aufgrund bestimmter Lebensumstände ging).
In einer schon länger bestehenden Beziehung oder Freundschaft ergibt sich das Problem eher nicht, da sich ja alles auf einem bestimmten, gleichbleibenden Level einpendelt. Man ist räumlich nah, nah vom Leben her.
Machbar ist dies sicherlich, nur ein sehr schweres Unterfangen für beide Seiten. Vielleicht entwickelst du dann auch Gefühle der Schuld, weil du nicht so kannst, wie es allgemeingültig wäre?
Über den Punkt bin ich weit hinaus- nimm mich wie ich bin oder unterlasse es ist meine Devise, einfach, weil es eine Tatsache ist. Verbiegen Richtung Normalität schadet MIR und meinem Gegenüber gleichermaßen.
Und der Mensch, der auf dich wartet ist mit dem Wechsel von Anziehung und Abstoßung gleichfalls vom Gefühl her zumeist in einer Beziehungsschwebe.
Keine Ahnung, wie es bei dir ist, doch die Bestätigung, der Wunsch nach einer solchen entsteht nicht immer im selben Moment und könnte dann, wenn sie vom jeweiligen Part erwünscht ist, nicht erbracht werden. Dies hat dann ein zumeist mitschwingendes Misstrauen zur Folge.
Es gibt sehr wenige Menschen, die damit leben können- das sind eben die, mit denen überhaupt Beziehungen welcher Art auch immer zustande kommen können. Denn wer mir nicht vertraut, mir nicht glauben kann, was ich sage- dem kann ich auch nicht helfen.