Abhängigkeit von anderen

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
SunlessDawn
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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon SunlessDawn » 3. Januar 2015, 22:45

3. Jan 2015, 19:17 » sourcream83 hat geschrieben:
ich find das irgendwie witzig mit den Teppichfranzen :D Ich hab mir als Kind oft Kopfhörer aufgesetzt und meine Lieblingsband angebhört.

Habt ihr auch das Gefühl, wenn ihr in einer Partnerschaft lebt oder gelebt habt , das ihr innerlich das Gefühl habt ihr müsst euch aufgeben, ihr könnt euren Hobbys nicht mehr nachgehen? Genau das Gefühl hatte ich immer und fühlte mich total eingeengt. Ich hatte plötzlich nicht mehr soviel Spielraum für mich. Ich habe mich dann total aufgegeben für ihn und dann am Ende gemerkt, das es mich eigentlich kaputt macht. Ich habe immer gedacht, ich kann nie wieder Musik machen, ich kann nie wieder Sport treiben, ich kann nie wieder meine Pizza vor dem TV essen, ich kann nie wieder das machen was ich halt will...........ich habe immer meine Routine...zb während dem Essen muss ich mir immer eine Serie angucken und ich gucke die Serien öfters an, ich hab die Serien sicher schon hundertmal gesehen, aber ohne diese Serien bekomm ich kein Essen herunter, und ohne Essen kann ich keine Serien angucken. Schon komisch. :lachen:


In einer funktionierenden Beziehung hat man dieses Gefühl denke ich nicht. man geht ja eigentlich beziehungen ein weil man gleiche Interessen hat und dann kommt es höchstens vor das man weniger Zeit zur Verfügung hat, die verlorene Zeit dafür aber anders nutzt. aber ich kenn das Gefühl auch, hatte in meiner letzten Beziehung sehr viel aufgegeben, was mir erst im Nachhinein wirklich bewusst geworden ist. Und das vor allem deshalb, weil ich dafür die Zeit so genutzt habe wie ich sie alleine nie häte nutzen können. Obwohl ich viel aufgegeben habe hab ich auch viel erreicht. allein durch meine Freundin. Und ich hoffe ihr ging es genauso auch wenn sie für mich auch viel aufgeben musste, vor allem was soziale Kontakte anging.


In dem was Bernstein geschrieben hat kann ich mich auch sehr gut wieder erkennen. Immer diese ungewissheit, was bin jetzt ich und was ist meine Vermeidungsstrategie? ich bin gespannt wie sich das bei meiner Therapie entwickelt. Hab aber leider immer noch nichts :/

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon sourcream83 » 4. Januar 2015, 11:50

ja das würde sicher so sein in einer guten Beziehung, aber ich bin kein Beziehungstyp. Das war ich glaub ich noch nie. Ich war 7 Jahre lang alleine, und dann plötzlich war ich in einer Beziehung, war aber immer froh als ich Sonntags wieder heim konnte. Das war ja schon ein Zeichen. Aber so gings mir schon immer. Ich kann niemanden in meiner Nähe ertragen für längere Zeit, so das ich das Bedürfnis wieder habe allein sein zu wollen. Ich brauche meine eigenen 4 Wände. Komischer Weise konnte ich es als Kind besser aushalten, aber da war ich auch schon immer stinkig und wollte meine Ruhe haben und war froh als ich mal für paar Stunden alleine war daheim. Mein Onkel ist komischer Weise genauso wie ich. Er hatte früher X Frauen, aber nie hatte es lang gehalten, so wie bei mir. Und er kann keine Frau im Haushalt ertragen. Und ich keinen Mann. Immer dieses herummeckern "das hast du vergessen und das....und warum hast du die Brötchen nicht in die Tüte getan.......du musst dir mal merken das und das............ich kam mir bald vor wie sein Kind, und nicht wie seine Freundin. ich bin halt sehr vergesslich und da kann ich so jemanden nicht gebrauchen der mir die Fehler immer vor die Nase hält.

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon tournesol » 4. Januar 2015, 14:18

Ich bin mittlerweile zu der Ansicht gekommen, dass Beziehungen
( besoders wie sourcream83 es beschrieben hat )
von uns " so" empfunden werden : Weil .... wenn der Partner (in ) die Punkte anspricht, die wir uns selbst " als Fehler vorwerfen " !!!
Noch dazu sind wir " zu diesen Fehlern" vpn uns , meißt der Ansicht " dass wir diese nicht korrigieren könnten und damit auch nicht liebenswert sein könnten ( für unseren Partner (in )--- Was wir natürlich so gerne sein möchten :(

Wir haben unsere ziehen unsere Selbst-Identifikation aus " diesem Glauben über uns" ;)
Immer wieder neu und zunehmend genervt. Besonders wenn der Partner " eben dies anspricht---diese Punkte kritisiert"
( umsomehr " wir an uns selbst als Fehler abgeurteilt haben, umso weniger können wir andere Menschen nahe ertragen...... " da die dies ja dann sehen....und ansprechen ---- Was wir , in jedem Fall---- nach unserem eigenen Urteil über uns selbst ( bewußt, oder unterbewußt ! ) ---als aburteils KRITIK wahrnehmen. (Die es vom Partner (in ) aus gar nicht sein muss----Jedoch leicht " werden kann ", wenn das Gesagte ---sofort als Abwertung gefühlt wird --- und "in Rechtfertigungsstreit ausarten muss.... )
Oder in Rückzug........Trennung ( und damit der Erkenntnis " ich bin eben nicht " beziehungdfähig"....... )

Meines Erachtens ist und wäre ein Zusammenleben mit Menschen mit SP- Persönlichkeit sehrwohl möglich, wenn diese ( wie übrigens auch die " Normalen Partner ( innen ) ) sich annehmen würden und so zeigen wütden !!! wie sie sind :Sonne:

Dies bedarf natürlich Tolleranz ( und das Ablegen der Einbildung bzw. des Machtanspruchs " Der andere müsse SO denken, fühlen und tun, wie ich !" ) .....und die Kompromis-Bereitschaft bezüglich der Nutzung " gemeinsan genutzter Orte" ( Bad, Küche etc.)
Abgesehen davon ---keine Verstellung--- in und bei der Nutzung gemeinsamer Räume ( eben so " als wäre man allein" :Sonne:

M.E. ist " das Hinderliche dabei" immer " das eigne nicht mit sich selbst IM GRÜNEN sein :(
Was dauernde Verkrampfung und Verstellung --vor anderen gefühlt---- mit sich bringt, die uns zur Flucht und zum Rückzug animiert..... ( Was dann alleine "zwar auch nicht ganz so toll ist----jedoch besser, weil wir ja da wenigstens ! nicht auch noch---von außen---den uns selbst eh vorgeworfenen " Fehlern Schuldigkeiten" gestellt werden..... ;)

Ist leicht gesagt :lachen: ---ich weiß....hmm Jedoch " MIT SICH SELBST GRÜN SEIN" .........ist ewig ---bleibt harte Arbeit..... ;) :herz:

Lieber Gruß Tournesol

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon sourcream83 » 4. Januar 2015, 15:54

ich selbst kann mit meinen Fehler jetzt ganz gut leben, aber wenn der Partner dann immer was auszusetzen hat und uns wie ein kleines Kind behandelt weil er denkt, wir vergessen das ja eh, und wir können das ja eh nicht. Das fing schon mit Brot schneiden an, als wie ich könne das nicht meinte er. Wie so ein kleines Kind....wenn ich es aber nie tu sondern er immer nur meckert und meckert und es selbst macht, kann ich es ja nie lernen. ich hab zu ihm dann auch gesagt "man ich bin doch kein kleines Kind mehr, lass mich das selbst machen" hat er wieder gemeint als wie, "du kannst das doch gar nicht".

In einer Partnerschaft gehören immer zwei die auch ihre Meinung vertreten dürfen, was sie wollen und was nicht. Und da zählt auch , das man den anderen Partner auch mal Dinge machen lässt egal wie krumm oder schief etwas geschnitten wird usw sw. damit nimmt mir der Partner meine Selbstständigkeit, noch mehr in die Enge hatte er mich getrieben, so das ich von ihm abhängig gewesen wäre. Und deswegen fühlt sich der andere Partner wie ein kleines Kind, weil der andere partner denkt, "du kannst das doch eh nie" "das lernst du doch nie" sowas konnte ich mir anhören.........und sowas kann er mit seinem kleinen Bruder machen, der eh schon eingeschüchtert war, aber nicht mit mir, also zog ich die Notbremse.

ich hatte schon immer Angst irgendwas vor ihm abzuschneiden oder irgendwas zu machen weil ich dachte dann, das er wieder mit den Kommentaren ankommt etc etc...........aber so funktioniert keine Partnerschaft, indem man den Partner immer so herabsetzt, das er nichts kann etc man will sich schließlich auf Augenhöhe unterhalten und nicht das e auf mich herab guckt und mich wie ein Kind behandelt. Aber er hat schon immer gern Leute behauptet die schwächer sind als er. Als Kind war er früher schlimm, laut seinen Erzählungen, das er vielen Lehrern vor den Kopf gestoßen hat und deswegen auch Tatel bekommen hat...es musste immer nach ihn gehen.....aber viel abgelegt hat er nicht. Alles was er machte war richtig, und das was ich machte war falsch.........Leberwurst auspoolen zb. ich machte es falsch........."warum schneidest nicht ein Stück ab, da kommt man doch gar nich mehr ran" *doch ich mach das schon immer so" und das störte ihm.........also schnitt er dann ab, nur weil ich mich durchsetzte trotze er. Mit so einem Menschen komm ich nich klar, und es ist mir auch kein Wunder warum viele Weiber vor ihm schon abgehaun sind.

Wegen ner Leberwurst machte der so nen Aufstand, oder wegen einem Brot was ich mal schief abschnitt, oder oder, also er war gut darin mir meine Fehler aufmerksam zu machen..........aber wenns um seine ging, da wollte er nichts davon hören..

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon tournesol » 4. Januar 2015, 16:36

Liebe sourcream83 :Blümelein:

Mir ist voll klar, was Du meinst ;) Und doch bleibe ich bei meiner vorherigen Ansicht.
Denn ich hab ---an mir---gelernt, dass es SO geht......sogar Problemlos.... ;)

Kleines Beispiel : Ich wasche Geschirr wirklich beschi.....n ab. Für mich ist es OK so !
Früher hab ich immer schlechtes Gewissen innerlich gehabt....und wurde von denen , die bei mir aus und ein gehen, damit kritisiert ( worauf ich innerlich damals auch " lauerte...) Und ich hab mich " beleidigt gefühlt", wenn dann " so jemand" sich seinen Teller---Glas nochmal vorher selbst abgespült hat.... :(
Heute lache ich dazu....und es ist FÜR ALLE zu einer erheiternden Situation geworden :lachen:

Klar ....lass ich mir nicht nehmen zu machen, was ich machen will-----NICHTS :)
Dazu gehört aber auch, dass ich mir Kriterium bin ( dafür bin ICH zuständig---MIR Kriterium zu sein :) )
Nicht mein Partner !
Und wenn ich mich in Streit um " Wer ist hier der " Kriterium "? einlasse, dann muss ich auf Streit gefasst sein !
Klar ist mein Partner SICH Kriterium und ich MIR !!!
Und damit läßt es sich auch " streitlos" lösen ( Schneid Du Deine Brotscheiben ab, ich schneide die Meinen !!! Außer ich bitte ihn, die Meinen zu schneiden....oder umgekehrt !!!

Nur es gibt auch " Streit-Paare" ----die zwar darüber klagen ( den Partner ) ---jedoch im Grunde das Streiten die gemeinsame Lieblingsbeschäftigung darstellt ;) ( ohne die nix Gemeinsames mehr existiert )
Dies mag sarkastisch klingen, ( und kaun einer würde sich trauen ,sowas zu zu geben ;) ) und doch ist dies ein --scheinbar sehr häufiges," beliebtes " Bindeglied in vielen Beziehungen.... ;)

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon sourcream83 » 4. Januar 2015, 21:13

wenn ich in einer Beziehung bin dann will ich nicht immer nur Steit haben, sondern mit jemanden harmonisch zusammenleben. Sowas macht krank. Wenn dem anderen ständig was stört wie man etwas macht, dann ist man auch nicht willkommen. Da soll er sich jemanden suchen die perfekt ist und nie Fehler macht.

Denn sowas ist ein Beziehungskiller weil der andere dann logischer Weise automatisch denkt "er möchte mich gar nicht haben, er sieht ja gar nichts mehr positives an mir" Du kannst damit wahrscheinlich leben, aber ich kann damit nicht leben. Vielleicht bin ich da auch sensibler als du. Ich will nicht immer das Gefühl haben das ich ständig kämpfen muss, wir sind ja nicht bei der Armee :D. Aber jeder Mensch ist da anders. Der eine sieht es als Herrausforderung und liebt sowas und wächst daran und bekommt evtl noch viel Selbstbewusstsein, und der andere dem verunsichert sowas einfach nur und fühlt sich dann erniedrigt. Was ich aber auch verstehe.

bei uns hat auch gar nix mehr gepasst. Weder sexuell noch mit der Hausordnung, ich fühlte mich alleine. Es sah immer so aus, als lebe er sein Leben wie früher halt. Wenn ich nix tat rein sexuell tat er nichts.

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon tournesol » 5. Januar 2015, 10:18

Hmmm ja.......also die Anziehung , der Liebe zueinander ....bedarf es schon :)
Wenn es keinen Grund gibt miteinabder zu leben........ist dies auch wirklich überflüssig-.. ;)
Finde ich....

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon Bernstein » 8. Januar 2015, 09:41

Gönne dich dir selbst! (v.Clairvaux)

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon Jasmin » 8. Januar 2015, 10:35

Danke, sourcream, für Deine Beiträge zu diesem Thema. Ich dachte schon, ich wär ganz allein mit dieser Ansicht und den daraus resultierenden Erfahrungen.

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Re: Abhängigkeit von anderen

Beitragvon sourcream83 » 22. Januar 2015, 20:56

kein Problem ;)

klar ist es richtig mit sich selbst im Grünen zu sein, aber dazu gehört auch das der Partner auch mitspielt. Ich mein ich muss mir ja nicht von einem Partner bzw von einer anderen Person mir ständig sagen (gefallen lassen) was ich nicht kann oder was ich wieder verkehrt gemacht habe. Das zerstört sogar auch selbstbewusste Menschen die sonst mit sich im Grünen sind zb. Es ist ja nicht oder muss ja nicht immer so sein, das nur WIR uns ändern müssen, sondern auch der andere. Aber bevor er sich ändern konnte war es zu spät. Ich habe die Flucht in mein eigenes Leben wieder ergirffen. Ich habe in der Klinik auch sehr lange überlegt, was mir wichtig ist und freute mich schon riesig wieder aufzustehen und meinen eigenen Plan zu gestalten was ich mache. aber mir war dann auch bewusst, das ich ihn nicht liebte. Vielleicht habe ich mir auch nur was vorgemacht und wollte es mir beweisen das ich auch in Beziehungen leben kann, also zusammen zu wohnen, aber mein Problem liegt am engen zusammenleben.

Ich merks auch hier bei meinen Eltern. Aber hier ist es nicht so schlimm, weil ich hier nicht funktionieren muss und ständig für jemanden bereit zu stehen. Ich kann mich in meinen Raum setzen am Pc und TV und habe meine Ruhe und muss auch nicht sagen das ich jetzt ins Bett gehe. :D Was mich eben kaputt gemacht hat war auch das ich immer sagen musste wohin ich gehe *ich geh mal in Keller *ich fahr mal da und dahin* *ich komme zu dieser Uhrzeit wieder*.

mein nächster Partner falls es einen gibt muss akzeptieren das ich alleine wohnen will. Aber im Moment sehne ich mich nicht danach sondern genieße wieder meine Freiheit :) das tut richtig gut.

nächste woche habe ich dann meine eigene Wohnung, leider muss ich noch bisschen warten mit schon ganz einziehen, weil die Möbel erst noch kommen. Hoffe doch bald :D


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