23. Mai 2014, 17:15 » BlickwinkelFraktal hat geschrieben:Ich kann mein eigenes Verhalten in jemandens Gegenwart nur bedingt, für Momente, oder in Teilgültigkeit, als authentischen Ausdruck meiner anerkennen, wiedererkennen. Meistens erlebe ich mich irgendwie eher, wie die Funktion der um mich bestehenden Einflüsse, als Ausdruck anderer Menschen, fremden und eigenen Erwartungen, Bildern und Formen möglichen Lebens... nur mehr Projektionsfläche, bei sich analog dazu einstellendem Gefühl der Entrückung von dem was ich "meine Identität" nennen würde. Und ja, leider gilt das bei mir auch für die "Nahestehendsten".
Das kann sich bei mir hochschaukeln, und zu der Angst werden, demjenigen überhaupt zu begegnen. oder andere Menschen über einen gew. Zeitraum, weil ich immer Gefahr laufe, mich dahingehend in ihnen zu verlieren, dass ich in ihrer Gegenwart (was zur Zerstreung der Identität genügt) weder gültige Entscheidungen treffen kann, noch echte schadhafte Einflüsse, von "bloßem" Misstrauen unterschieden bekomme.
....
Das Fazit bleibt aber irgendwie das Gleiche: Es nur nicht zu viel werden lassen, seine Grenzen kennenlernen um mit ihnen umgehen zu können.. Was auch immer man mit ihnen zu tun gedenkt.
Diesen Eindruck, nicht Ich zu sein bei anderen sondern eine Mischung aus den Umständen, Erwartungen,
kenne ich auch.
bei damaligen Schulfreundinnen wenn nach Jahren (!) eine Art Befreiungswunsch oder Ärger im stilen Kämmerlein
schwelte, überlegte ich dann monatelang, wie ich ihnen mitteilen wollte dass ich was anderes will, dass es mir
so nicht gut geht.
In ihrer Gegenwart kam ich mir dann einfach wieder leer und absurd vor, der Wunsch war in dem Moment
"von innen" nicht mehr da, nur noch eine blasse Erinnerung.
Und dann ihre Rückfrage "Ja was willst du denn"?
ja was will ich denn? es ist kein positiver Wert, ich will nicht nur immer reagieren müssen, mich verhalten
müssen, mich irgendwo einordnen müssen und reflexhaftig sein und dabei meine andere Ebene
verlieren.
Zuhause mit meinem (Asperger) Partner schweige ich lieber, Gespräche über "wie war die Arbeit"
ermüden mich ganz schnell. es kann sein dass wir Grimassen schneiden, summen und brummen oder
Worte schöpfen oder über was völlig absurdes reden. manchmal auch Galgenhumor wenn der
WEltfrust sehr groß ist. Aber jeden "normalen" würde man wohl eher irritieren, glaub ich.Ich hatte Angst
mit meinem Partner zusammenzuziehen und wieder nur in einer festen Rollenerwartung zu sein.
Ab und an kommt das Gefühl auf, dass ich denke wir schieben beide nur eine Rolle oder haben unseren
festen Trott in manchen Abläufen.
Gestern hab ich immerhin meiner Kollegin erzählt, dass ich es mittlerweile vermeide mich mit
Kollegen zu befreunden, dass ich früher immer egal wo ich war, ein paar Leute "mitgenommen" hab
bzw eher andersrum hab mich mitnehmen lassen,
es kamen Impulse von außen und ich sagte "warum nicht" gerade wenn der Selbstzweifel so siegte
dass innere dumpfe Gefühl.
Und ich hab gesagt dass ich es scheiße finde, wenn das was zu tun ist nicht von mir von innen
kommt, dass ich mich von außen so mitziehen lasse und es von innen nicht so richtig will,
aber auch nicht klar weiß ob ichs nicht will.
bis ich irgendwann merke, wo bin ich denn jetzt? wie komme ich aus der Nummer wieder raus?
und dann in einer Beziehung eine andere Qualität zu gewinnen, wo ich die passiv mittreibende war,
das ist schwierig. meistens geht dann nur wieder mehr Distanz.
Und: wo soll die andere Qualität herkommen? die hab ich eigentlich nur wenn ich alleine bin,
und es IST da kein aktiver Impuls irgendwas zu tun, ich hab meist kein Begehren irgendwohin
zu tun irgendwas anzupacken.
es sind andere Dinge....die ich lustig finde.
als Kind hab ich bei meiner Tante Teppichfransen gekämmt und fand das spannend und erfüllend....
ist halt auch nicht so eine soziale Tätigkeit.
heute...kann man vielleicht mal "Gedanken kämmen" hat wenig Sinn,v erbessert nicht die Welt...
aber hihi, fiel mir nur grad so als Vergleich ein.
VG
tiffi