Natürlich soll sich niemand zu irgendwas zwingen. Wer diese Dinge braucht oder haben will und solche Gefühle hat (und bestenfalls damit umzugehen weiß) - schön. Aber ich will nicht wissen, wie viele Menschen sich schon in sonstwas gestürzt haben, weil sie dachten, sie müssten das unbedingt auch haben. Dieses Thema wird einem nunmal ständig eingetrichtert und gerade auch in den Medien dermaßen breitgezogen, dass die meisten Menschen wohl gar nicht dazu kommen, sich selbst ein Bild davon zu machen. Es wird pauschal als einzige, allumfassende Wahrheit bezeichnet und meist auch so wahrgenommen, wie es der Artikel auch recht gut beschreibt. Mich persönlich nervt das noch zu Tode, und ich kann mir auch nicht vorstellen dass das gut ist.
Klar ist Liebe wichtig und so, aber die Art wie romantische Liebe immer dargestellt und beschrieben wird, ist zu einem großen Teil durch die Medien insziniert oder von der Gesellschaft idealisiert. Mit Realität und Natürlichkeit hat das meines Erachtens nichts mehr zu tun. Damit bin ich auch schon beim nächsten Thema:
28. Sep 2015, 17:09 » cerebrum hat geschrieben:@Inertia: Erstens ist es "natürlich", denn die Evolution sieht vor (weiß nicht wie es sonst formulieren sollte jetzt in der Eile), dass Männchen und Weibchen nach der Kopulation noch zusammenbleiben und den Nachwuchs aufziehen, damit dieser bessere Überlebenschancen hat (bzw. seine egoistischen Gene bessere Chancen in die nächste Generation zu schaffen).
Stimmt natürlich. Wenn es ums Kinderkriegen geht, verstehe ich das ganze ja noch. Es ist ja nur sinnvoll sich dafür zusammenzutun, und Verliebtheit ist eben das, was die Leute erst zum Sex und dann zum zusammenbleiben bringen soll. Da hat sich die Natur schon was gutes ausgedacht, an sich ist das ein geniales System (Obwohl ich das mit der Monogamie bis heute nicht verstehe, dieser Teil ist meines Erachtens durch die gesellschaftlichen Erwartungen und Religionen dazugekommen).
Aber: Für mich erklärt das immer noch nicht, wieso z.B. auch sehr junge Menschen, die sicherlich noch keine Kinder kriegen müssen oder wollen, dem Thema so nachrennen. Oder was es bringen soll, ständig wechselnde "feste" Partnerschaften (?!) zu haben, und dann am Ende kurz vor Torschluss doch den momentan Erstbesten zu heiraten und Nachwuchs zu zeugen. Natürlich kann niemand etwas dafür, wenn er sich verliebt. Und dass die Teenies ihren Gefühlen dann auch nachgehen wollen und sich dabei nicht um die Natur scheren, ist mir klar. Man kann und soll ja auch nicht immer für alles eine sinnvolle und logische Erklärung finden.
Wenn du verliebt bist - schön, renn ihr nach. Aber dass sich jemand, der gerade nicht verliebt ist, nach der Sache an sich sehnt, ohne dabei einen gewissen Menschen im Sinn zu haben, ist bescheuert. Und spätestens da kommt dann die Erwartungshaltung ins Spiel, der Neid, die Hoffnung, die Hollywoodfilme.
Nochmal zusammengefasst: Wenn sich zwei Menschen mögen oder lieben und Zeit miteinander verbringen wollen, schön. Da hab ich kein Problem damit, und nennen dürfen sie das dann auch wie sie wollen. Aber das man sich pauschal nach einer solchen Beziehung sehnt, obwohl man vielleicht noch nie eine (glückliche) erlebt hat und das Ganze nur vom Hörensagen oder eben aus Filmen kennt, entzieht sich meinem Verständnis. Meiner Meinung nach ist sowas einzig und allein der medialen und gesellschaftlichen Gehirnwäsche zuzuschreiben. Ich glaube nicht, dass jemand von allein auf so etwas kommen würde.
Bä, schon wieder so eine Diskussion, damit wollte ich aufhören. Eigentich wollte ich euch mit diesen Ansichten ja beruhigen, aber das habe ich glaube ich nicht geschafft. Ich kann trotzdem jedem Liebeskranken da draußen nur empfehlen, mal die Sache an sich zu hinterfragen. Schaden kanns ja nicht.