Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche
Verfasst: 5. Juli 2013, 16:12
Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich mal meine Empfindungen und Erkenntnisse bezüglich
meiner zwischenmenschlichen Kontakte niederschreiben:
Ich habe mein ganzes Leben lang schon Probleme damit gehabt, Kontakte zu knüpfen. Doch war mir lange Zeit nicht bewusst, warum - bzw., dass ich damit überhaupt Schwierigkeiten habe. Ausflüge über mehrere Tage, ausgehend vom Kindergarten oder der Schule, auch Sprachreisen, waren für mich etwas, was es zu überstehen galt - Spaß hatte ich sicherlich niemals dabei. Zum Sport oder zum Gitarrenunterricht ging ich als Kind nur sehr widerwillig, eher durch den Druck meiner Eltern. Meine Mutter erzählte mir vor kurzem, dass ich mich eher fürs Klavierspielen begeistern konnte. Ich erinnere mich, als ich mal zu einem Kindergeburtstag zur Kindergartenzeit eingeladen wurde und abgeholt wurde: Ich versteckte mich hinter einer Wand in der Küche und wollte nicht mit - mein Vater wurde sauer und ich ging dann widerwillig doch mit. In Grundschule und Realschule waren die Noten eher schlecht bis durchschnittlich. Ich kam mit meinen Mitschülern überhaupt nicht klar, wurde oft gehänselt und war eigentlich immer ein Außenseiter. Das Verhalten meiner Mitschüler konnte ich nie so wirklich nachvollziehen. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich 'erwachsener' sei als die anderen Schüler. Als ich dann zum Berufskollege mit Fachrichtung Informationstechnik ging, hatte ich weniger Probleme mit den Schülern. Ich war dort jedoch als Streber bekannt und wurde oft um Hilfe gebeten. Meine Noten waren sehr gut und ich wurde auch mal Klassenbester, was daran lag, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr in meiner Freizeit programmierte (ein halbes Betriebssystem). Im Studium hatte auch kaum Freunde, doch auch keine Probleme mit den Mitstudierenden. Ich hatte fast keine Kontakte zu anderen, die auch nicht notwendig waren. Die Kontakte, die zustande kamen, gingen nicht von mir aus.
Ich hatte meistens nur einen ('besten') Freund, mit dem ich was unternahm. Ein intensiver Kontakt war für mich ausreichend. Ich glaube, ich mochte diese 'Zweierbindung', kamen weitere Freunde des Freundes hinzu, fühlte ich diese Bindung gestört. Ich denke, dass ich fühlte, dass ich meinem Freund weniger bedeuten würde und fühlte mich verletzt und fallengelassen (bin mir (noch) nicht ganz sicher, was ich genau fühlte). Es war dann auf jeden Fall nicht mehr so wie früher und die Folge war meist, dass ich mich wieder zurückzog. Freundinnen hatte ich keine. Ich wechselte die Freundschaften öfters und richtige Freundeskreise etablierten sich nie wirklich. Ab meinen 16./18. Lebensjahr entwickelte sich so etwas wie ein Freundeskreis, der auch ein paar Jahre hielt. Als ich 23 wurde, hatte ich meine erste eigene Wohnung - zwangsweise, da das Haus durch die Scheidung meiner Eltern verkauft werden musste. Viel Kontakt hatte ich zu meinen Eltern nie, ich hatte meine Rückzugsräume und wir sahen uns meist nur beim Essen. Ich redete meine Eltern fast nie mit Mama/Mutter und Papa/Vater an, sondern so weit ich mich erinnern kann immer mit Vornamen - ersteres kam mir zu kindlich vor und würde sich für mich anfühlen, als würde ich mich selbst herabsetzen. Der Scheidungsprozess meiner Eltern zog sich über viele Jahre hin und bereitete mir über einen langen Zeitraum Sorgen und Bauchschmerzen. Der Grund war nicht die Scheidung selbst, ich wusste eh nie, warum meine Eltern zusammen waren - positive Emotionen zeigten diese sich gegenüber nie, stritten sich aber öfters. Als wäre es eher eine Zweck-WG gewesen wie mir vor kurzem bewusst geworden ist. Die Bauchschmerzen kamen daher, dass ich ahnte, dass ich mir eine neue Bleibe suchen musste, was mir Angst machte, da ich mein Sicherheitsbedürfnis in Gefahr sah. In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wohnen zu müssen, war für mich eine Horrorvorstellung und ist es bis heute noch. Dies würde für mich mehr Kontakt mit Nachbarn, störende Geräusche aus anderen Wohnungen usw. bedeuten. Ich hätte ein ständiges Gefühl der Bedrohung gehabt. Ich sagte mir, dass ich eher in den Wald ziehen werde, als mir eine Wohnung in einem MFH zu nehmen. Ich fand zum Glück eine Wohnung in einem EFH mit sehr viel Ruhe und Waldrandlage (bis heute wohne ich nur an Waldrändern).
In der ersten eigenen Wohnung hatte ich das erste mal eine länger anhaltende depressive Phase - ich fühlte mich extrem alleine. Ich dachte in dieser Zeit über sehr viel nach, über mich, über die Gesellschaft. Ein Resultat meiner Grübeleien war, dass ich Tierrechtler wurde und ab da an vegan lebe. Ich lernte langsam Leute kennen, deren Einstellungen eher den meinen entsprachen. Per Internet lernte ich meine erste Freundin kennen, wir wurden fast zeitgleich vegan und wir chateten fast täglich ein Jahr lang. Wir hatten die gleiche Einstellung. In dieser Zeit wollte ich gar keine Beziehung und sagte es ihr auch. Es kam dann anders, es ging von ihr aus. Wir waren ein Jahr lang zusammen. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Wir sahen uns aber nur selten, es war eine Fernbeziehung. Es endete, weil sie polyamorös wurde und ich mir eine polyamoröse Beziehung nicht vorstellen konnte und kann. Als die Beziehung zerbracht, litt ich sehr lange darunter, bis zu mehreren Jahren. Ab da an weiß ich, dass ich eine Beziehung will, doch habe es bisher nicht wieder geschafft eine Partnerin zu finden. Nach meinem Gefühl kommen 99,9% der Bevölkerung nicht in Frage, da ich das Gefühl habe, in einer ganz anderen Welt zu leben. Ich bin sehr anspruchsvoll und ich habe sehr genaue Vorstellungen davon, wie meine Partnerin sein muss. Die Lage scheint hoffnungslos zu sein. Auch weiß ich nicht, wie ich eine potentielle Person ansprechen soll, ich bin sehr schüchtern, was diesen Aspekt angeht - traue mich nicht und weiß auch nicht, was ich sinnvolles sagen sollte. Auch fallen mir keine sinnvollen Orte ein, wo ich eine Partnerin kennenlernen könnte. Ich suche schon seit Jahren und langsam verzweifel ich - werde immer depressiver und habe das Gefühl zu vereinsamen. Diese Einsamkeit hat dazu geführt, dass ich arbeitsunfähig zur Zeit bin. Ich sehe in nichts mehr einen Sinn. Warum sollte ich arbeiten? Arbeiten, um Geld zu verdienen, um zu überleben? Aber wofür lohnt es sich zu überleben? Um zu arbeiten? Mir ist klar geworden, dass ich ohne Partnerin kaum noch Sinn in irgendeiner Tätigkeit sehe.
Gestern überredete ich mich, alleine einen Rockschuppen aufzusuchen, um dort ev. jemanden kenenzulernen. Eigentlich besuche ich keine Konzerte, es ist mir zu laut und zu viel Menschenmasse. Musik höre ich allgemein selten und wenn Zuhause am Rechner, dann aber auch schon mal etwas lauter. Ich stand wie zu erwarten war an der Theke und beobachtete das Geschehen, lauschte der Musik und stellte fest, dass kaum einer alleine dort war. Ich hielt es für unmöglich, Kontakte knüpfen zu können, wenn man alleine erscheint. Die meisten Personen interessierten mich nicht. Es gab eine Ausnahme, aber ich wusste einfach nicht wie ich Kontakt aufnehmen sollte. Nach zwei Stunden ging ich wieder. Das beste wäre, die Leute kommen auf mich zu, doch warum sollten sie dieses tun? Da ich kaum Emotionen ausstrahle, wird sich wohl auch kaum jemand für mich begeistern können.
So weit zu meiner Geschichte, was das Thema anbelangt :-)
an dieser Stelle möchte ich mal meine Empfindungen und Erkenntnisse bezüglich
meiner zwischenmenschlichen Kontakte niederschreiben:
Ich habe mein ganzes Leben lang schon Probleme damit gehabt, Kontakte zu knüpfen. Doch war mir lange Zeit nicht bewusst, warum - bzw., dass ich damit überhaupt Schwierigkeiten habe. Ausflüge über mehrere Tage, ausgehend vom Kindergarten oder der Schule, auch Sprachreisen, waren für mich etwas, was es zu überstehen galt - Spaß hatte ich sicherlich niemals dabei. Zum Sport oder zum Gitarrenunterricht ging ich als Kind nur sehr widerwillig, eher durch den Druck meiner Eltern. Meine Mutter erzählte mir vor kurzem, dass ich mich eher fürs Klavierspielen begeistern konnte. Ich erinnere mich, als ich mal zu einem Kindergeburtstag zur Kindergartenzeit eingeladen wurde und abgeholt wurde: Ich versteckte mich hinter einer Wand in der Küche und wollte nicht mit - mein Vater wurde sauer und ich ging dann widerwillig doch mit. In Grundschule und Realschule waren die Noten eher schlecht bis durchschnittlich. Ich kam mit meinen Mitschülern überhaupt nicht klar, wurde oft gehänselt und war eigentlich immer ein Außenseiter. Das Verhalten meiner Mitschüler konnte ich nie so wirklich nachvollziehen. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich 'erwachsener' sei als die anderen Schüler. Als ich dann zum Berufskollege mit Fachrichtung Informationstechnik ging, hatte ich weniger Probleme mit den Schülern. Ich war dort jedoch als Streber bekannt und wurde oft um Hilfe gebeten. Meine Noten waren sehr gut und ich wurde auch mal Klassenbester, was daran lag, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr in meiner Freizeit programmierte (ein halbes Betriebssystem). Im Studium hatte auch kaum Freunde, doch auch keine Probleme mit den Mitstudierenden. Ich hatte fast keine Kontakte zu anderen, die auch nicht notwendig waren. Die Kontakte, die zustande kamen, gingen nicht von mir aus.
Ich hatte meistens nur einen ('besten') Freund, mit dem ich was unternahm. Ein intensiver Kontakt war für mich ausreichend. Ich glaube, ich mochte diese 'Zweierbindung', kamen weitere Freunde des Freundes hinzu, fühlte ich diese Bindung gestört. Ich denke, dass ich fühlte, dass ich meinem Freund weniger bedeuten würde und fühlte mich verletzt und fallengelassen (bin mir (noch) nicht ganz sicher, was ich genau fühlte). Es war dann auf jeden Fall nicht mehr so wie früher und die Folge war meist, dass ich mich wieder zurückzog. Freundinnen hatte ich keine. Ich wechselte die Freundschaften öfters und richtige Freundeskreise etablierten sich nie wirklich. Ab meinen 16./18. Lebensjahr entwickelte sich so etwas wie ein Freundeskreis, der auch ein paar Jahre hielt. Als ich 23 wurde, hatte ich meine erste eigene Wohnung - zwangsweise, da das Haus durch die Scheidung meiner Eltern verkauft werden musste. Viel Kontakt hatte ich zu meinen Eltern nie, ich hatte meine Rückzugsräume und wir sahen uns meist nur beim Essen. Ich redete meine Eltern fast nie mit Mama/Mutter und Papa/Vater an, sondern so weit ich mich erinnern kann immer mit Vornamen - ersteres kam mir zu kindlich vor und würde sich für mich anfühlen, als würde ich mich selbst herabsetzen. Der Scheidungsprozess meiner Eltern zog sich über viele Jahre hin und bereitete mir über einen langen Zeitraum Sorgen und Bauchschmerzen. Der Grund war nicht die Scheidung selbst, ich wusste eh nie, warum meine Eltern zusammen waren - positive Emotionen zeigten diese sich gegenüber nie, stritten sich aber öfters. Als wäre es eher eine Zweck-WG gewesen wie mir vor kurzem bewusst geworden ist. Die Bauchschmerzen kamen daher, dass ich ahnte, dass ich mir eine neue Bleibe suchen musste, was mir Angst machte, da ich mein Sicherheitsbedürfnis in Gefahr sah. In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wohnen zu müssen, war für mich eine Horrorvorstellung und ist es bis heute noch. Dies würde für mich mehr Kontakt mit Nachbarn, störende Geräusche aus anderen Wohnungen usw. bedeuten. Ich hätte ein ständiges Gefühl der Bedrohung gehabt. Ich sagte mir, dass ich eher in den Wald ziehen werde, als mir eine Wohnung in einem MFH zu nehmen. Ich fand zum Glück eine Wohnung in einem EFH mit sehr viel Ruhe und Waldrandlage (bis heute wohne ich nur an Waldrändern).
In der ersten eigenen Wohnung hatte ich das erste mal eine länger anhaltende depressive Phase - ich fühlte mich extrem alleine. Ich dachte in dieser Zeit über sehr viel nach, über mich, über die Gesellschaft. Ein Resultat meiner Grübeleien war, dass ich Tierrechtler wurde und ab da an vegan lebe. Ich lernte langsam Leute kennen, deren Einstellungen eher den meinen entsprachen. Per Internet lernte ich meine erste Freundin kennen, wir wurden fast zeitgleich vegan und wir chateten fast täglich ein Jahr lang. Wir hatten die gleiche Einstellung. In dieser Zeit wollte ich gar keine Beziehung und sagte es ihr auch. Es kam dann anders, es ging von ihr aus. Wir waren ein Jahr lang zusammen. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Wir sahen uns aber nur selten, es war eine Fernbeziehung. Es endete, weil sie polyamorös wurde und ich mir eine polyamoröse Beziehung nicht vorstellen konnte und kann. Als die Beziehung zerbracht, litt ich sehr lange darunter, bis zu mehreren Jahren. Ab da an weiß ich, dass ich eine Beziehung will, doch habe es bisher nicht wieder geschafft eine Partnerin zu finden. Nach meinem Gefühl kommen 99,9% der Bevölkerung nicht in Frage, da ich das Gefühl habe, in einer ganz anderen Welt zu leben. Ich bin sehr anspruchsvoll und ich habe sehr genaue Vorstellungen davon, wie meine Partnerin sein muss. Die Lage scheint hoffnungslos zu sein. Auch weiß ich nicht, wie ich eine potentielle Person ansprechen soll, ich bin sehr schüchtern, was diesen Aspekt angeht - traue mich nicht und weiß auch nicht, was ich sinnvolles sagen sollte. Auch fallen mir keine sinnvollen Orte ein, wo ich eine Partnerin kennenlernen könnte. Ich suche schon seit Jahren und langsam verzweifel ich - werde immer depressiver und habe das Gefühl zu vereinsamen. Diese Einsamkeit hat dazu geführt, dass ich arbeitsunfähig zur Zeit bin. Ich sehe in nichts mehr einen Sinn. Warum sollte ich arbeiten? Arbeiten, um Geld zu verdienen, um zu überleben? Aber wofür lohnt es sich zu überleben? Um zu arbeiten? Mir ist klar geworden, dass ich ohne Partnerin kaum noch Sinn in irgendeiner Tätigkeit sehe.
Gestern überredete ich mich, alleine einen Rockschuppen aufzusuchen, um dort ev. jemanden kenenzulernen. Eigentlich besuche ich keine Konzerte, es ist mir zu laut und zu viel Menschenmasse. Musik höre ich allgemein selten und wenn Zuhause am Rechner, dann aber auch schon mal etwas lauter. Ich stand wie zu erwarten war an der Theke und beobachtete das Geschehen, lauschte der Musik und stellte fest, dass kaum einer alleine dort war. Ich hielt es für unmöglich, Kontakte knüpfen zu können, wenn man alleine erscheint. Die meisten Personen interessierten mich nicht. Es gab eine Ausnahme, aber ich wusste einfach nicht wie ich Kontakt aufnehmen sollte. Nach zwei Stunden ging ich wieder. Das beste wäre, die Leute kommen auf mich zu, doch warum sollten sie dieses tun? Da ich kaum Emotionen ausstrahle, wird sich wohl auch kaum jemand für mich begeistern können.
So weit zu meiner Geschichte, was das Thema anbelangt :-)