Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Sereniti
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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon Sereniti » 28. September 2015, 13:33

@kafkaesk

Das was du da beschreibst kann ich nahezu genauso und komplett bei mir wiederfinden, jedoch zeitlich komprimiert von irgendwann bis heute (22 Jahre alt). Ich habe mich auch dazu entschieden mich dem wieder auszusetzen und vielleicht lerne ich auf gesunde Art und Weise damit umzugehen.
Was ist es, dieses aus sich diffus überlappenden und gegenseitig beeinflussenden Teilen bestehende Etwas.

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon kafkaesk » 28. September 2015, 14:58

28. Sep 2015, 13:33 » Sereniti hat geschrieben:@kafkaesk

Das was du da beschreibst kann ich nahezu genauso und komplett bei mir wiederfinden, jedoch zeitlich komprimiert von irgendwann bis heute (22 Jahre alt). Ich habe mich auch dazu entschieden mich dem wieder auszusetzen und vielleicht lerne ich auf gesunde Art und Weise damit umzugehen.


Das ist sehr schön!

Wenn es in dir drin ist und du die Sehnsucht hast ist das die einzige richtige Entscheidung. Natürlich wird dir das (wieder) innere Schmerzustände/Zerrissenheit bringen vorerst --- wie du aber schreibst kann man lernen damit umzugehen. Und nur wenn man sich dem stellt hat man überhaupt erst die Möglichkeit das man dann vielleicht dereinst auch mal die Erfüllung findet nach welcher man sich sehnt. Zudem ist 22-ig blutjung (aus meiner Sicht :angst: ) --- du hast Zeit und alle Möglichkeiten.

Wünsche viel Glück mit dieser Entscheidung; welche die einzige Richtige ist in der Lage wie du sie beschreibst :glück: :glück: :glück:

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon cerebrum » 28. September 2015, 17:09

@Inertia: Erstens ist es "natürlich", denn die Evolution sieht vor (weiß nicht wie es sonst formulieren sollte jetzt in der Eile), dass Männchen und Weibchen nach der Kopulation noch zusammenbleiben und den Nachwuchs aufziehen, damit dieser bessere Überlebenschancen hat (bzw. seine egoistischen Gene bessere Chancen in die nächste Generation zu schaffen).

Zweitens, ja es ist religionsähnlich. Ein sehr amüsanter und treffender Artikel. Religion hat jedoch individuell viele Vorteile. Man weiß, dass religiöse Menschen im Schnitt weniger unter hohem Blutdruck leiden, psychisch gesünder sind (also weniger Depression und so), sowie länger leben als nicht religiöse. Auch wenn also Religion an sich schlecht ist, weil sie Flugzeuge in Wolkenkratzer fliegt und ähnliches, ist sie auf individueller Ebene oft äußerst gesund. Das selbe könnte für Ersatzreligionen stimmen.

@Kafkaesk: Schön, dass ihr euch so einig seid. Und was ist mit MIR? :kein Plan:
Ich meine, ich habe ja gesagt für MICH kommt es nicht in Frage diese Emotionen nochmal auszuhalten. Hat keiner einen Tipp für eine Alternative? Soll ich mir ein teures Hausmädchen anschaffen, sowas wie eine persönliche Assistentin, die ich dafür bezahle mir Gesellschaft zu leisten? So reich bin ich leider (noch) nicht..
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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon tiffi » 28. September 2015, 17:21

@Cerebrum
Schön, dass ihr euch so einig seid. Und was ist mit MIR? :kein Plan:

und was ist mit Meditation? hat das nicht auch bisweilen beruhigende (wenns nicht zu
sehr aus der Bahn läuft) und selbst-begleitende Effekte?

in Bezug auf die Form von Beziehung zu Menschen: Meditationsgruppe?

Ist Beziehung (zu sich selbst, zum Leben, seinen Emotionen, zu anderen) nicht immer
auch irgendwie aufregend?
Dass man irgendwie lernen muss sich Strukturen zu schaffen und diese
Aufregung zu kanalisieren?

was beruhigt? hmmm. Ein Verein, irgendwas hierarchisches mit Vorstandssitzungen
und Rollen wie Kassenwart sein und so?
ansonsten....viel Arbeit, lesen, (Alkohol? zweifelhaft).....

Ja....und eine KI beruhigt vielleicht auch.

Auch wenn also Religion an sich schlecht ist, weil sie Flugzeuge in Wolkenkratzer fliegt und ähnliches, ist sie auf individueller Ebene oft äußerst gesund. Das selbe könnte für Ersatzreligionen stimmen.

interessanter Vergleich. mich spricht der Artikel an (da würde ich noch die Familie dazuholen
mit dem "Hochfest"--> Weihnachten.) würde da dennoch kein "Dogma" draus machen, wie mit Beziehung
nun umzugehen oder nicht umzugehen ist.

und interessant auch der Aspekt, dass Ersatzreligionen auch einen "Gesundheitsaspekt" haben.
Ich glaub für Verheiratete gibts auch so Untersuchungen, dass sie (je nachdem wie die Ehe funktioniert,
ist wieder die Frage wie das messbar ist oder zu definieren ist)
gesünder sind....also bei stabilen Beziehungen....nicht da wo die Tassen hinterherfliegen und es
ständig Drama gibt.
Zuletzt geändert von tiffi am 28. September 2015, 18:46, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon kafkaesk » 28. September 2015, 17:37

@Kafkaesk: Schön, dass ihr euch so einig seid. Und was ist mit MIR? :kein Plan:
Ich meine, ich habe ja gesagt für MICH kommt es nicht in Frage diese Emotionen nochmal auszuhalten. Hat keiner einen Tipp für eine Alternative? Soll ich mir ein teures Hausmädchen anschaffen, sowas wie eine persönliche Assistentin, die ich dafür bezahle mir Gesellschaft zu leisten? So reich bin ich leider (noch) nicht..


Wir sind uns einig, weil wir scheinbar ähnlich gestrickt sind bezüglich dieser Aspekte. Sinnigerweise musst du in dem Fall auf jemanden Warten der es, gleich wie du, nicht aushalten kann und dir darauf antwortet. Jeman der in dieser Sache gleich gestrickt ist wie du.

Was soll den ein "Assistenti/Hausmädchen" für dich erledigen? Wenn du die Emotionen nicht mehr haben willst brauchst du auch kein Hausmädchen. Wozu? Ein "Hausmädchen" wird dir deine Einsamkeit nicht erträglicher machen und kann eine romantische Beziehung nicht ersetzen. Nichts kann eine romantische Beziehung und die damit verbundenen Gefühlswelt ersetzen -- entweder man versucht sich dafür zu öffnen oder lässt es und lebt halt ohne.

Wenn du Lust auf Selbstzerstörung hast und ein "Ersatz" für eine romantische Beziehung suchst kann du auch ins Milieu -- das ist die Illusion welcher sich viele hingeben und die Ersatzhandlung schlecht hin für Männer. Wo es dich hinführt wirst du sehen. Ist ein bisschen wie mit Feuer spielen.

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon Inertia » 28. September 2015, 20:01

Natürlich soll sich niemand zu irgendwas zwingen. Wer diese Dinge braucht oder haben will und solche Gefühle hat (und bestenfalls damit umzugehen weiß) - schön. Aber ich will nicht wissen, wie viele Menschen sich schon in sonstwas gestürzt haben, weil sie dachten, sie müssten das unbedingt auch haben. Dieses Thema wird einem nunmal ständig eingetrichtert und gerade auch in den Medien dermaßen breitgezogen, dass die meisten Menschen wohl gar nicht dazu kommen, sich selbst ein Bild davon zu machen. Es wird pauschal als einzige, allumfassende Wahrheit bezeichnet und meist auch so wahrgenommen, wie es der Artikel auch recht gut beschreibt. Mich persönlich nervt das noch zu Tode, und ich kann mir auch nicht vorstellen dass das gut ist.

Klar ist Liebe wichtig und so, aber die Art wie romantische Liebe immer dargestellt und beschrieben wird, ist zu einem großen Teil durch die Medien insziniert oder von der Gesellschaft idealisiert. Mit Realität und Natürlichkeit hat das meines Erachtens nichts mehr zu tun. Damit bin ich auch schon beim nächsten Thema:

28. Sep 2015, 17:09 » cerebrum hat geschrieben:@Inertia: Erstens ist es "natürlich", denn die Evolution sieht vor (weiß nicht wie es sonst formulieren sollte jetzt in der Eile), dass Männchen und Weibchen nach der Kopulation noch zusammenbleiben und den Nachwuchs aufziehen, damit dieser bessere Überlebenschancen hat (bzw. seine egoistischen Gene bessere Chancen in die nächste Generation zu schaffen).


Stimmt natürlich. Wenn es ums Kinderkriegen geht, verstehe ich das ganze ja noch. Es ist ja nur sinnvoll sich dafür zusammenzutun, und Verliebtheit ist eben das, was die Leute erst zum Sex und dann zum zusammenbleiben bringen soll. Da hat sich die Natur schon was gutes ausgedacht, an sich ist das ein geniales System (Obwohl ich das mit der Monogamie bis heute nicht verstehe, dieser Teil ist meines Erachtens durch die gesellschaftlichen Erwartungen und Religionen dazugekommen).

Aber: Für mich erklärt das immer noch nicht, wieso z.B. auch sehr junge Menschen, die sicherlich noch keine Kinder kriegen müssen oder wollen, dem Thema so nachrennen. Oder was es bringen soll, ständig wechselnde "feste" Partnerschaften (?!) zu haben, und dann am Ende kurz vor Torschluss doch den momentan Erstbesten zu heiraten und Nachwuchs zu zeugen. Natürlich kann niemand etwas dafür, wenn er sich verliebt. Und dass die Teenies ihren Gefühlen dann auch nachgehen wollen und sich dabei nicht um die Natur scheren, ist mir klar. Man kann und soll ja auch nicht immer für alles eine sinnvolle und logische Erklärung finden.

Wenn du verliebt bist - schön, renn ihr nach. Aber dass sich jemand, der gerade nicht verliebt ist, nach der Sache an sich sehnt, ohne dabei einen gewissen Menschen im Sinn zu haben, ist bescheuert. Und spätestens da kommt dann die Erwartungshaltung ins Spiel, der Neid, die Hoffnung, die Hollywoodfilme.

Nochmal zusammengefasst: Wenn sich zwei Menschen mögen oder lieben und Zeit miteinander verbringen wollen, schön. Da hab ich kein Problem damit, und nennen dürfen sie das dann auch wie sie wollen. Aber das man sich pauschal nach einer solchen Beziehung sehnt, obwohl man vielleicht noch nie eine (glückliche) erlebt hat und das Ganze nur vom Hörensagen oder eben aus Filmen kennt, entzieht sich meinem Verständnis. Meiner Meinung nach ist sowas einzig und allein der medialen und gesellschaftlichen Gehirnwäsche zuzuschreiben. Ich glaube nicht, dass jemand von allein auf so etwas kommen würde.

Bä, schon wieder so eine Diskussion, damit wollte ich aufhören. Eigentich wollte ich euch mit diesen Ansichten ja beruhigen, aber das habe ich glaube ich nicht geschafft. Ich kann trotzdem jedem Liebeskranken da draußen nur empfehlen, mal die Sache an sich zu hinterfragen. Schaden kanns ja nicht.

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon kafkaesk » 28. September 2015, 21:01

...
Bä, schon wieder so eine Diskussion, damit wollte ich aufhören....


Jetzt hast du den Salat :lachen:

Ne, nur noch kurz: Du denkst ein wenig stark in Extremen; von wegen "Liebeskrank" und so. Aber sonst ist das halt deine Sicht. Ist doch ok.

Allerdings verwechselst du Ursache und Wirkung bei der Darstellung und der Präsenz von diesem Thema in Medien/Kultur und Gesellschaft. Das Thema ist und war immer ein Thema weil es für viele Menschen immer ein Thema ist und war und weil es eine tiefe Sehnsucht bei vielen aufgreift. Es ist nun mal *das* "Archetypische" Thema. Bei jedem Rundgang durch jedes Museum wirst du in uralten Werken darauf stossen. Shakespeare, Goethe etc. historische Romane, viele grosse Mythen und Dramen aus der Menschheitsgeschichte handeln von diesem Thema. Das Thema war immer da und hat nichts mit der heutigen Kultur/"Medienzeit" zu tun; und ist auch nicht überrepräsentiert -- es ist für viele Menschen einfach eines der wichtigeren Themen/Sehnsüchte im Leben und das spiegelt sich in Medien/Kultur/Gesellschaft -- und nicht umgekehrt.

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Re: Einsamkeit und hoffnungslose Partnersuche

Beitragvon Sereniti » 28. September 2015, 22:40

@cerebrum

Ich kann nachvollziehen, dass du dich beiseite gestellt fühlst, aber ich kann da nichts zu beisteuern. Ich war noch nicht so weit, dass ich mir über Ersatzstrategien (Bis auf die Unterdrückung) Gedanken machen musste.

Zum Teil @Intertia

Ich glaube du überinterpretierst da etwas dichotom. Ich weiß nicht woher meine Bedürfnisse kommen, bzw. es ist irrelevant. Das einzige was ich weiß ist, dass ich irgendwo in mir den Drang danach habe einen Begleiter im Leben zu haben, also eine Art Partnerschaft. Die Schwierigkeit ist nur, dass ich dies auf eine distanzierte Art und Weise pflegen würde. Das schlägt sich nicht unbedingt darin nieder, ob man einen gemeinsamen Haushalt haben könnte oder nicht, sondern eher in meinem Verhalten. So würden viele mein Idealbild von Partnerschaft wohl als aneinander vorbei leben bezeichnen. Also nochmal. Ich bilde mir da mit großer Sicherheit kein Bedürfnis ein (das sehe ich an der Art wie ich selber darüber denke), sondern es ist da, jedoch auf eine Art die sich nur sehr schwierig umsetzen lässt. Das nur, um dir nahe zu legen, dass dieses Bedürfnis vielleicht nicht unbedingt etwas ist, dass sich durch hinterfragen immer wegdenken lässt. Des weiteren gebe ich dir Recht, dass es bei vielen Menschen in diese Richtung gehen könnte, jedoch würde ich nicht so weit gehen wie du es tust [:)] .
Was ist es, dieses aus sich diffus überlappenden und gegenseitig beeinflussenden Teilen bestehende Etwas.


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