Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Ambivalenz
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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon Ambivalenz » 11. Juni 2013, 14:28

PeterPo hat geschrieben:Leider habe ich keine wirklichen Interessen neben dem Studium.
Ich habe aber ja auch gar keine rechte Zeit, denn ich will das Studium gut machen und alles verstehen, aber das erfordert so viel Zeit, dass ich "mein Leben" verpasse...

Wenn du keine anderen Interessen hast, was verpasst du dann eigentlich?
Du willst doch das Studium "gut machen"; und dafür ist JETZT die richtige Zeit. Wenn du dir dagegen unsicher wärst, ob dieses (oder überhaupt ein) Studium das richtige für dich ist, sähe die ganze Sache schon ganz anders aus.
"Dein Leben" verpasst du nur dann, wenn du für dich elementar Wichtiges über längere Zeit ausklammerst.
Willst du überhaupt studieren? Studierst du das, was du studieren willst? Wenn du beide Fragen mit "Ja" beantwortest, und sowieso momentan keine anderen Interessen hast, verpasst du... GAR NICHTS.
Solltest du aber zwischendurch Zeit und Muße haben - spätestens aber nach der Studienzeit - mache dich auf die Suche nach diesen "wirklichen Interessen"! Die sind extrem wichtig! Denn nur durch so etwas lässt sich auf Dauer Lebensfreude generieren; nicht etwa durch Arbeit/Erfolg im Beruf oder durch parasitäre Partnersuche.
Parasitär ist in diesem Zusammenhang ein hartes Wort, sicher. Aber:
PeterPo hat geschrieben:Auf der anderen Seite könnte ich es locker schaffen, wenn ich denn nur eine liebe Freundin hätte, die mich unterstützt

Das hört sich dann doch stark nach "Erfüllungsgehilfin gesucht" an.
Sicherlich gibt einem eine Partnerschaft an sich schon Auftrieb, aber wer will schon in einer Beziehung ständig der/die AssistentIn oder gar AnimateurIn sein?
Was Frauen (oder Männer) betrifft, die sich von Geld, allgemeiner Beliebtheit usw angezogen fühlen: Wären das die richtigen Partner für dich?
Ich kann dir nur sagen, was wirklich abschreckt: Keine EIGENEN Interessen (in DIESEM Sinn kein eigenes Leben) zu haben. Erst wenn du eine eigene "Welt" hast, kannst du sie mit jemandem teilen, ansonsten lebst du nur durch die Lebensfreude deiner Partnerin, also parasitär!
Um gemeinsame Interessen, Zukunftsträume, Hobbies, Weltanschauungen etc zu haben, muss ja all dies bei beiden überhaupt vorhanden sein.
Man muss sich selbst nicht unbedingt "lieben", aber sehr wohl mit sich selbst im Reinen sein, bevor man andere wirklich lieben kann.
Was nun deine ständigen (mehrjährigen!) Kontaktversuche angeht: Frage nach der nächsten Absage ganz konkret, ob sie sich belästigt fühlt. Du willst doch bestimmt kein Stalking betreiben. Stalker bilden sich gern "verheißungsvolle Blicke" u.ä. ein. Nachfragen ist da weitaus besser, als sich in etwas hineinzusteigern. Nach 2 Jahren wäre ein "Habe ich überhaupt eine Chance?" wohl angebracht. Fragen wie "Nerve ich dich etwa?!" trauen sich manche nicht zu beantworten, kommen auch eher aggressiv rüber (wie im Übrigen angetrunkenerweise vertraulich den Arm um jemanden zu legen und von "ranmachen" zu reden...).
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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon Schattentanz » 11. Juni 2013, 18:36

@PeterPo:
Ambivalenz hat geschrieben:
Was nun deine ständigen (mehrjährigen!) Kontaktversuche angeht: Frage nach der nächsten Absage ganz konkret, ob sie sich belästigt fühlt.

Das wäre ein recht offensives Vorgehen. Da sie nicht an einem engeren Kontakt mit dir interessiert zu sein scheint nach deiner Beschreibung, würde ich an deiner Stelle mir diese Blöße nicht geben.

Wenn ich sie versuche einzuladen (hab schon im Abstand von mehreren Wochen über die Zeit versucht: Shoppen, Eis essen, Weihnachtsmarkt, Kramermarkt all sowas), dann kommt IMMER sowas wie "ich hätte so lust, aber ich muss arbeiten" oder "Ich bin mit einer Freundin verabredet, aber ich würde gerne."

Du könntest sie noch ein letztes Mal zu einem Treffen einladen - keine Ahnung irgendwo einen Kaffee trinken oder sowas - und wenn sie dann wieder absagt, würde ich ihr sagen, dass sie sich am besten einfach melden soll, sobald sie Zeit hat. Allerdings würde ich für mich dann nicht mehr davon ausgehen, dass ihrerseits Interesse besteht. Nicht nach 2 Jahren ständigen Absagens. Dass jemand viel beschäftigt ist, ist die eine Sache, aber nie (!) Zeit zu haben auf Dauer oder eigene Vorschläge für ein Treffen zu machen, ist dann doch recht eindeutig. Partnerschaftliches/Sexuelles Interesse ist das definitiv nicht. Vielleicht findet sie dich rein platonisch-bekanntschaftlich ganz nett und möchte bei dir keine (Beziehungs-)Erwartungen schüren, weshalb sie sich nicht privat zu zweit mit dir treffen möchte. Dass würde zumindest erklären, warum sie soweit freundlich zu dir ist, sich aber nicht treffen möchte.
Zuletzt geändert von Schattentanz am 11. Juni 2013, 18:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon knallschnute » 11. Juni 2013, 18:41

Hallo PeterPo,

ich stimme allen zu, die dir anraten dich erstmal mit deiner eigenen Persönlichkeit anzufreunden, bzw. dich selbst mehr zu lieben.
Du möchtest das Studium gut machen und tust sehr viel dafür - das ist doch super! Warum denkst du nun, da diverse Lehrkörper meinten, nur weil man dann wohl kein Leben mehr habe, dass dies unbedingt auf dich zutreffen und du dir deswegen Änderungen überlegen musst?
Es ist EGAL was andere von deinem Leben halten und wie sie ihres führen würden. So gesehen ist es auch egal, was ich dir sage, denn letztlich entscheidest nur du!
Mein Tipp:
Sei gut zu dir, mache das, was dir wichtig ist, z.B. dein Studium so gut, wie du es magst und kannst, usw. Lobe dich dafür, belohne dich, schenke dir auch mal Erholung und/oder versuche dich in Dingen die dir noch nicht so gut gelingen, bzw. bei denen du keinerlei Erfahrungen hast.
Es gibt keine richtige oder falsche Zeit - für das Studium, die Arbeit, die Beziehung, den Kinderwunsch, etc... Denn am Ende kommt es eh oft anders als man denkt. ;)

Du bist jung, du lernst noch, du darfst auch Fehler machen (und kannst aus ihnen lernen) und dich behaupten. Entdecke dich. Unabhängig von dem was andere in dir sehen (wollen) oder nicht - du bist der Regisseur deines Lebens und hast es selbst in der Hand.

Die Sehnsucht nach einem Partner kann ich gut nachvollziehen. Von Freundschaften hielt ich auch nie so viel, bzw. hatte ich kaum welche - vor allem nicht sehr lang. Aber die Beziehungen, die ich hinter mich brachte, waren alle sehr lehrreich für mich. (Sie haben mir viel Glück, aber auch viel Kummer und Leid beschert.)
Ich hätte es auch anders machen können, damals, gewiss... Nur, es ist eben so, wie es ist. Heute weiß ich mich besser zu schützen, meine Lebensfreude und meine Daseinsberechtigung nicht von anderer Beurteilung abhängig zu machen. Aber ich lerne immernoch dazu und bin nicht immer ganz so unantastbar, wie ich es gerne hätte und reflektiere mein Verhalten oder mein Leben ziemlich kritisch.
Vielleicht überlegst du dir, was dir ganz wichtig ist und bleibst dir in diesen Dingen treu und veränderst dich oder passt dich in solchen Dingen an, die für dich noch wenig ergründet und recht offen geblieben sind.
Dann hast du das Gerüst, um mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und dich zeitweise auch einmal in diverse Wunschvorstellungen zu träumen. Denn wer weiß, vielleicht wird der eine oder andere Traum einmal wahr.

Bewunderung oder Anerkennung wünschen wir uns alle, gut ist es vor allem, wenn wir auch in der Lage sind sie uns selbst zukommen zu lassen! :glück:

Alles Liebe,
Knallschnute
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PeterPo

Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon PeterPo » 11. Juni 2013, 18:48

Naja ne, vergessen wir die lieber mal, wenn sie nicht will, will sie nicht.

Und zu den eigenen Interessen und der eigenen Welt usw.: hab ich schon, nur sind das alles Interessen, die ich alleine mache und auf Dauer wurde ich halt einsam. Und das ist ja, warum ich ursprünglich den Thread öffnete.
Und ich denke mal ich muss einfach versuchen irgendwie doch sozialer zu werden...

Edit: da sind ja noch zwei Beiträge gekommen als ich schrieb, ich antworte dann demnächst nochmal ausführlicher.

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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon Ambivalenz » 11. Juni 2013, 20:33

PeterPo hat geschrieben:Die Sache ist nur - wie ich schonmal schrieb - ich dachte es verhilft mir, wenn ich herausragend gut wäre, irgendwie zu einer Partnerin. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es allen scheiß-egal ist, was für Noten man hat.

Ich kann doch nur hoffen, dass du das Studium nicht von vornherein aus diesem Grund angefangen hast. Dann würdest du nämlich nicht nur dein Leben verpassen, sondern sogar verschwenden! Man studiert doch nicht für andere! Ich hätte gern studiert oder zumindest einige Kurse belegt. Irgendetwas in Richtung Kreatives Schreiben beispielsweise. Auch einen bestimmten Beruf ausüben zu können, ist ein guter Grund für ein Studium. Aber um ... öhm... attraktiver zu erscheinen/zu sein? Intelligenz kann auch attraktiv sein, sicher. Aber durchs Studieren wird man nicht intelligenter; man sammelt Wissen... Und wie ich schon schrieb: Jemanden, der sich von Erfolg im Beruf/Studium beeindrucken lässt, oder von einem dicken Konto, großem Auto/Haus etc, den wirst du a) immer wieder neu zufriedenstellen (und jede Konkurrenz fürchten) müssen, und b) liegt diesem Menschen im Endeffekt nichts an dir als Person.
knallschnute hat vollkommen Recht: Denke darüber nach, was DIR wichtig ist! Und wenn du eine Partnerin willst, die dich liebt, dann baue deine Stärken aus, nämlich die Sachen, die DU an dir gut findest! Dann findest du vielleicht auch eine Frau die DICH liebt, und nicht dein Zeugnis etc pp...

MfG Ambivalenz :katze:
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PeterPo

Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon PeterPo » 12. Juni 2013, 09:24

Ambivalenz hat geschrieben:Ich kann doch nur hoffen, dass du das Studium nicht von vornherein aus diesem Grund angefangen hast. Dann würdest du nämlich nicht nur dein Leben verpassen, sondern sogar verschwenden!


Nein nein, anfangs hat mich das alles sehr interessiert und ich war sehr motiviert und ich hatte auch die Erwartung, ich würde etwas lernen, was ich persönlich für mich privat nutzen kann.
Nur habe ich leider im Verlauf der letzten 2 Jahre, die ich schon studiere gemerkt, dass es (für mich) sehr praxisfern ist und vieles in Wirklichkeit schon ziemlicher Blödsinn ist, in vielen Modulen einfach viele viele Verfahren, die man einmal für die Klausur lernt, in der Klausur anwendet und dann wieder vergisst. Und daher habe ich derzeit immer einen inneren Widerstand, wenn ich das lernen soll und darum fällt es mir in letzter Zeit schwerer als bisher.
Zur Zeit sehe ich in dem meisten keinen Nutzen, sondern es ist etwas, was einfach sein muss, weil es zur Formalie des Studiums gehört, dass man das machen muss. Das ist schon nervig. Aber ich mag natürlich auch nicht jetzt aufhören, ich habe schon die letzten 2 Jahre viel dafür gearbeitet und gute Noten geschafft, würde ich es abbrechen, wäre das alles umsonst. Da muss ich jetzt wohl noch 1 Jahr durch, dann bin ich fertig und jetzt in 1,5 Monaten ist auch das Semester vorbei dann habe ich auch wieder frei und zwar für mehrere Monate :) Darauf freue ich mich schon. Also nochmal in die Hände gespuckt, den einen Monat Arbeit schaff ich jetzt auch noch ;)

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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon knallschnute » 12. Juni 2013, 13:55

Na dann ist ja wohl wieder alles im Lot.
1,5 Monate sind wirklich gut überwindbar und das nächste Ziel sind erstmal die Semesterferien, in denen du dich hoffentlich ausreichend erholen kannst. :)

Lieben Gruß
Knallschnute
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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon PeterPo » 23. Juli 2013, 21:43

Morgen ist meine letzte Klausur. Eeeeeeeendlich...

Mein besagtes Mädel hat gestern zugestimmt demnächst mal Eis essen zu gehen. Mal sehen, ob sie sich dran hält.

Leider kann ich mir nicht allzu viel davon versprechen. Sie ist soo attraktiv und ich muss leider zugeben, ich bin langweilig. Schauen wir mal...

Wie soll ich nur als sehr Rationaler Mensch das Interesse eines sehr emotionalen Menschen aufrecht erhalten ?

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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon Zamis » 23. Juli 2013, 23:39

PeterPo hat geschrieben:(...)

Mein besagtes Mädel hat gestern zugestimmt demnächst mal Eis essen zu gehen. Mal sehen, ob sie sich dran hält.

Leider kann ich mir nicht allzu viel davon versprechen. Sie ist soo attraktiv und ich muss leider zugeben, ich bin langweilig. Schauen wir mal...

Wie soll ich nur als sehr Rationaler Mensch das Interesse eines sehr emotionalen Menschen aufrecht erhalten ?


Vielleicht ist sie zu luftig, und sehnt sich etwas nach Erdung, und vielleicht kann sie Dich etwas luftiger machen... Lass es auf Dich zukommen,... "schauen wir mal" ist die richtige Haltung, ich drück einen Daumen für Euch. :begeistert:
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Re: Balance im Leben zwischen Allein und Nicht-allein

Beitragvon icebaby » 24. Juli 2013, 09:53

Hallo PeterPo,
freu mich für dich, dass du die letzte klausur hast...und, es ist gar nicht so schwer, das interesse eines emotionalen menschen aufrecht zu erhalten. hast du denn schon ihre handynummer? dann schreib ihr doch mal hin und wieder ein nettes sms, das freut doch wirklich (fast) alle. eis-essen ist auch eine gute idee, und langweilig bist du sicher nicht. vielleicht ein wenig "tiefgründig", eben nicht oberflächlich, das mögen doch auch viele. und wenn ein mann nicht dauernd plappert, kommt das auch bei den meisten frauen gut an. mir gefällt das z.b. sehr an meinem freund, eben, dass er nicht dauernd dummes zeug daherredet, sondern eher wenig, was er aber sagt, ergibt sinn.
glaub mir, es wirkt sehr anziehend, wenn ein mann ein wenig ruhig ist. und es wirkt auch nicht so oberflächlich... eine aufrechte körperhaltung und schultern aufrecht wirken auch gut. (nur so nebenbei, weil mein freund eine sehr selbstbewusste haltung hat, wenn er an der bar steht, könnte man denken, sie gehört ihm ;) ) mir gefällt das sehr)
mal ein kompliment kommt auch immer gut an. und wenn sie so hübsch ist, vielleicht nicht zu viel über ihr aussehen, das hört sie dann eh ständig... eher was, was dir sonst an ihr gefällt. irgendeine eigenschaft.
viel spass beim eisessen!
so sollen denn meine meinungsäusserungen nur das mass meiner sehkraft offenlegen, nicht das mass der dinge, die welt - der spiegel meines selbst.


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