Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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hinterdemmond
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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon hinterdemmond » 29. September 2019, 20:39

schnuff hat geschrieben:
hinterdemmond hat geschrieben:
schnuff hat geschrieben:Ich weiss auch nicht, ob diese Menschen hier wirklich glücklich werden können?

das ist eben die frage, ob ich als syrischer programmierer zb. .


Wenn du als "Beispiel" eine Ausnahme heran ziehst, sehe ich keinen Grund, überhaupt weiter zu lesen.

Hab mich letztens mit einem Afrikaner getroffen. 7 Jahre hier, hat 'nen deutschen Ausweis - und kann kaum Deutsch oder richtig mit Besteck umgehen. Einsam (und hätte mich gern besser kennen gelernt, schon klar :verliebt: ).
Der ist sicher genauso wenig ein gutes Beispiel wie dein fiktiver Syrer, aber dafür immerhin real.

nen, den syrischen programmierer gibt es wirklich, in echt. ich weiß allerdings nicht ob wirklich so viel verdient, das habe ich nur geschätzt, ich dachte für programmierer wäre das durchaus realistisch. ich kann dir noch einen syrischen notfallchirurgen anbieten, der hier in der notaufnahme einer uniklinik arbeitet oder einen vietnamesen, der einen eigenen fahrradladen hat, und einen ägyptischen hotelmanager, hm. gehen russen auch? oder müssen es unbedingt moslems und schwarzafrikaner sein? sonst kann ich dir nen ganzen haufen superzufriedener russen anbieten, die total gern hier in deutschland leben.
ich wohne hier auch auf dem kiez in so einem linksalternativen stadtteil, in der grundschule meiner kinder liegt der anteil der kinder mit migrationshintergrund bei 75%. so superunglücklich sehen die ganzen ausländischen eltern gar nicht aus, wenn sie ihre kleinen von der schule abholen. sie schwatzen die ganze zeit und lachen ganz laut, wenn sie auf sie vor dem tor warten.
du hörst dich aber eher wie so ein typischer afd-naher spießer an. hast einmal im leben einen traurigen schwarzen kennengelernt und denkst jetzt, die sind alle so, und deswegen kann man die alle ruhig im mittelmeer ersaufen lassen, so als abschreckung für die anderen.
weil, genau das ist ja die quintessenz deiner aussagen, wenn man sie auf einen satz herunterbricht. merkst du das?
auch im abseits sterben helden. (clickclickdecker)

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon Indigocat » 29. September 2019, 21:18

hinterdemmond hat geschrieben:
schnuff hat geschrieben:Hab mich letztens mit einem Afrikaner getroffen. 7 Jahre hier, hat 'nen deutschen Ausweis - und kann kaum Deutsch oder richtig mit Besteck umgehen. Einsam (und hätte mich gern besser kennen gelernt, schon klar :verliebt: ).
Der ist sicher genauso wenig ein gutes Beispiel wie dein fiktiver Syrer, aber dafür immerhin real.

nen, den syrischen programmierer gibt es wirklich, in echt. ich weiß allerdings nicht ob wirklich so viel verdient, das habe ich nur geschätzt, ich dachte für programmierer wäre das durchaus realistisch. ich kann dir noch einen syrischen notfallchirurgen anbieten, der hier in der notaufnahme einer uniklinik arbeitet oder einen vietnamesen, der einen eigenen fahrradladen hat, und einen ägyptischen hotelmanager, hm. gehen russen auch? oder müssen es unbedingt moslems und schwarzafrikaner sein? sonst kann ich dir nen ganzen haufen superzufriedener russen anbieten, die total gern hier in deutschland leben.
Ärzte kann ich einen ganzen Haufen hinterherschmeißen, in vielen Kliniken ist über die Hälfte des ärztlichen Personals nicht-deutscher Herkunft, als Ersatz für die in die Schweiz ausgewanderten deutschen Ärzte. Natürlich wird es auch den Afrikaner geben, der nicht gut Deutsch spricht. Die meisten Migranten werden etwas dazwischen sein. Man muss Schnuff zugute halten, dass sie sich mit dem Afrikaner getroffen hat, das hätte ich nicht gemacht, einfach aus der eigenen Erfahrung heraus, dass es dann nur Probleme gibt, das Umfeld dagegen ist usw... (selbst erlebt). Eine Beziehung mit einer Person binationaler Herkunft oder dem syrischen Programmierer oder Arzt, wenn er schon sehr lange hier lebt und auch bleiben möchte, könnte ich mir theoretisch gut vorstellen.
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon MeinNameIstHase » 29. September 2019, 21:30

hinterdemmond hat geschrieben:
Ghostvoice hat geschrieben:
MeinNameIstHase hat geschrieben:Die Idee, das ein Rüstungsunternehmen bei angestrebten Rüstungsabbau zugrunde geht empfinde ich als absurd. Die werden es doch wohl hinbekommen, auf irgendwas anderes gescheites, produktives und gewinnbringendes umzustellen. Wenn nicht, kann man denen mit Leichtigkeit einen fehlenden Sinn für Geschäfte attestieren. Und einen sehr eingeschränkten Horizont.

na ja, so eine panzerfabrik kann theoreisch auch traktoren bauen. nur kauft sich ein bauer nen traktor und ist sein leben lang glücklich damit. panzer haben natürlich einen viel höheren verschleiß, vor allem im krieg. aber auch wenn kein krieg ist, müssen die teile regelmäßig ausgetauscht werden, um einfach technisch mit dem potentiellen feind mithalten zu können. ausserdem zahlen die regierungen sehr großzügig, weil steuergelder immer lockerer sitzen, als eigene, sauer verdiente kohle. deswegen, eingeschränkter horizont hin oder her, als panzerbauer wäre ich viel entspannter als ein traktorhersteller, weil ich wüsste, irgendwo werde ich die teile immer los. leider ist das so.


Stimmt, statt mal mit echter Innovation aufzutrumpfen statt ein moderner Steinzeitmensch zu sein, macht man es sich leicht. Dadurch sind bestimmt die ganzen sinnvollen Erfindungen entstanden, weil die jeweiligen Erfinder genau so gedacht haben. ;)

Und ja, ich weiß worauf du hinaus willst.

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon Ghostvoice » 29. September 2019, 21:50

hinterdemmond hat geschrieben:hast einmal im leben einen traurigen schwarzen kennengelernt und denkst jetzt, die sind alle so, und deswegen kann man die alle ruhig im mittelmeer ersaufen lassen, so als abschreckung für die anderen.
weil, genau das ist ja die quintessenz deiner aussagen, wenn man sie auf einen satz herunterbricht. merkst du das?
Dieser Gedankensprung ist jetzt aber schon ein bisschen weit hergeholt... und bringt gar nichts.

Es sei denn, du willst unbedingt den "Greta Thunberg"-Thread wieder aufmachen...
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon schnuff » 1. Oktober 2019, 17:27

hinterdemmond hat geschrieben:das ist ja die quintessenz deiner aussagen, wenn man sie auf einen satz herunterbricht. merkst du das?


Nein. Wenn das so bei dir ankommt, habe ich "daneben geschossen".

Ich habe versucht, deinem extrem ein anderes gegenüber zu stellen, um es zu relativieren.
Denn letztendlich sind es eben Menschen, die hier und da ihre Stärken und Schwächen haben. Jeder anders und für jeden ist etwas anderes gut.

Ich habe übrigens auch schon einen jungen Syrer getroffen , der hier studiert, und seine Familie schrecklich vermisst. Und die ihm dafür noch Vorwürfe macht, dass er die Prüfung nicht beim ersten Mal bestand. Klar lacht er nach aussen. Glücklich ist er trotzdem nicht.

Ich bin wirklich der Meinung, dass es kein objektives "reines" richtig oder falsch gibt.

Niemals.
Und schon gar nicht für eine Entscheidung, die eine unbestimmte Zahl Menschen mehr oder weniger direkt betrifft.

Letztendlich bleibt doch jeder für sich selbst verantwortlich.


PS: falls deine AFD Anmerkung ein Versuch zu provozieren war, hast du vergessen in welchem Forum wir hier sind. :katze:

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon Kalliope » 1. Oktober 2019, 18:04

@schnuffs Beitrag erinnerte mich an die moralischen Dilemmata.
Hier zwei Artikel dazu bei Spektrum:
https://www.spektrum.de/kolumne/in-der- ... le/1579414
und
https://www.spektrum.de/news/in-realen- ... rs/1566372

Ich gehe mit Deinem Beitrag konform.
schnuff hat geschrieben:Ich bin wirklich der Meinung, dass es kein objektives "reines" richtig oder falsch gibt.
(Moral ist ohnehin abhängig von der Kultur einer Gesellschaft, also eine Art Übereinkunft von Gruppenmitgliedern. Wie Gruppendruck in Gesellschaft erzeugt wird, ist gerade aktuell ja deutlich spürbar, besonders durch die Spaltungen und Polarisierungen in selbiger.)

Hinzufügen möchte ich den Artikeln und vielleicht auch der Diskussion, dass Entscheidungen der Individuums wahrscheinlich auch meistens primär pro eigene "Gruppe" (Sippe, Ethnie, Familie, Interessens- und Gesinnungsgruppe etc.pp., also Identifikationsgruppe) gefällt werden. Bei Entscheidungen impliziere ich mal auch "Meinung".
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon 2ost » 1. Oktober 2019, 18:17

Kalliope hat geschrieben:Ich gehe mit Deinem Beitrag konform.
schnuff hat geschrieben:Ich bin wirklich der Meinung, dass es kein objektives "reines" richtig oder falsch gibt.
Vielleicht geht es gar nicht darum objektiv richtig oder objektiv falsch zu handeln? In der, z. B., Wissenschaft ist Objektivität wohl wichtig, ja! Aber jeder einzelne Mensch für sich ist nun mal reines Subjekt, nicht Objekt.

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon Kalliope » 1. Oktober 2019, 18:23

@2ost: jaja, schon richtig: nur stellen Viele ihre Meinung gerne als DIE Objektivität schlechthin dar und manchmal sogar schon als Axiom, welches für alle Menschen zu gelten habe.
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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon 2ost » 1. Oktober 2019, 18:44

Am interessantesten finde ich auf jeden Fall das Schlusswort im ersten Link von dir Kalliope:
Wer sich solche Szenarien ausdenkt, verleitet andere dazu, sie hinzunehmen, ohne sie zu hinterfragen. Wenn uns jemand hypothetische ethische Ja-nein-Fragen stellt (wie im viel diskutierten »Zeit«-Artikel »Oder soll man es lassen?«), sollten wir uns immer überlegen, was eigentlich der Hintergrund ist, der durch die Fragestellung aufgebaut wird. Welchen Voraussetzungen stimmen wir dadurch zu, dass wir überhaupt antworten?
Alleine dafür haben sich deine beiden Links gelohnt. Danke sehr!

2ost

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Re: Schwarz/Weiss-Denken vs. Überzeugungen

Beitragvon schnuff » 1. Oktober 2019, 20:03

Komisch, diesem Schlussatz wieder kann ich so garnichts abgewinnen.

Was kann daran verkehrt sein, sich im Geiste solchen Fragen mal zu stellen und die spontane Antwort dann auch nochmal zu hinterfragen?

Tatsächlich ist das eine Möglichkeit, sich von Vorurteilen/Prägungen zu befreien und sich selbst näher zu kommen.


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