@yxc...
kann ich gut nachvollziehen die Gefühle und Eindrücke,
mir gehts oft mit meinen Kolleginnen so oder wenn die lauten (erwachsenen) Kinder der Nachbarn kommen,
mit dem "mir gehört die Welt" Gefühl und es wird sich auf 100 m und mehr Entfernung lustig was zugeschrien,
weil die ganze Welt lustig ist und die vor Selbstbewusstsein strotzen.
Ist halt fern meiner eigenen Realität, sich so zu fühlen,
wo auf mich viel von außen wirkt (bevor ich wirke) und wo ich viel verarbeite und von allen Seiten beleuchte.
Bei all dem Sezieren und Justieren: Ich freue mich auf den Tag, an dem ich in Ruhe irgendwo leben kann. Nur ab und an abends in ein Lokal gehen und einen Negroni oder einen Wein trinken, ein belangloses Gespräch (auf guten Input hofft man vergebens) führen. Dann wäre ich zufrieden.- Sollte laufen.
guter Plan, viel Glück dabei
@Topic
Das mit dem ruhiger Wohnen geht bei mir mittlerweile so halbwegs. kleines Haus auf dem Land, Rentnergegend, da kommen dann eher mal die erwachsenen Kinder / Enkel bei denen oder ab und an der Männergesangsverein wenn mal wieder einer 90 wird.
Selbst das ist mir manchmal zu viel, dass ich nicht aus Haustür oder Balkon gehen kann, ohne gleich
ins Gesicht des Nachbarn zu schauen (und alte Menschen beobachten viel).
Andererseits viel Paranoia. Da denke ich manchmal, es wär traumhaft wenn wirklich viel Privatsphäre wäre,
wie eine oder mehrere Reihen Bäume ums Haus und nur eingeladene Leute kommen und gucken.
Doch das mit dem mehr Rückzug / dann empfindlicher bei menschlichen Begegnungen (oder diese mitbekommen im näheren Wirkungskreis) kenne ich auch.
Ich weiß nicht, warum Geräusche, vor allem Stimmen und mehrere Leute zusammen mit diesem zweifellosen Selbstbewusstsein, auf mich so erdrückend / störend wirken. Ich finde, man hört da oft die Rücksichtslosigkeit raus (meist wird auch so palavert "ich weiß wie es geht, das ist richtig und Klatsch über diesen und jenen, und Lästerei der und die seltsam, Bauch zu dick, Schuhe zu grün, stimmt was nicht" - das Kommittee tagt mit diesem starken Selbstverständnis und richtet. So im Rudel.
Es macht mir schon Angst / Stress.
@Nowhere Man
den Trick mit der eigenen Geräuschkulisse (unfreiwllig aber weniger beunruhigend, als allem ausgesetzt zu sein) mache ich auf Arbeit auch manchmal. Entweder leise Musik an und Fenster auf und draußen die laute Straße. Da hab ich trotzdem mein eigenes "Raumklima".
Außer heute, da hat heute dann draußen ne Frau mit nem Typen am Auto fast ne Stunde lang und breit palavert, wer wo fremdgegangen ist, und die wurden nicht fertig. Jedes Wort verstanden
Haben die keine Wohnung / Cafe/ Wiesen, sonst was??
Ich verstehe nicht wirklich was in diesen extrovertierten eher unreflektierten? Leuten vorgeht. Leben die einfach fraglos vor sich hin und streuen sich fraglos in die Welt?
@Thema Menschenlärm
Gibts da sowas wie die Menschen, die aktiv wie Stempel wirken und Menschen, die passiv aufnehmen wie
Stempelkissen? Ekelhafte Vorstellung, aber so fühlt es sich an. Als würde man unfreiwillig den ganzen Kram
mit aufnehmen und in einem selbst formt sich was (was man gar nicht will, darauf reagieren).
Könnte sowas wie ein alter Automatismus sein oder ein tief liegendes und breit gefächertes Reaktionsmuster.
Oder so ne Tendenz, schon in der Familie als eher wenig aggressiv aufzutauchen, hat ja jeder mehr oder weniger so Tendenzen, sondern in meinem Fall eher introvertiert zu sein, dennoch verbunden zur Umwelt ,
bzw wachsam zur Umwelt da abhängig und Menschen in Umwelt bedrohlich, laut, gewaltsam.
Und die aktiveren (+ irren) Leute haben sich da eher in einem selbst gespiegelt und abgebildet zur Gefahreneinschätzung. Kann mir gut vorstellen, dass da so ein Automatikprogramm abläuft, die lauten gefährlichen Leute zu scannen, in sich wirken zu lassen, um sie zu verstehen,
zu beleuchten, damit man "den Feind" besser kennt.
Aber besser fände ich heute, das unabhängiger zu erleben. Zu wissen, die Leute können mir heute nix,
bzw wenn die lästern und doof rumlabern, ist es nicht existenzbedrohend, und ich würde die Leute gerne
an mir abperlen lassen, sollen ihr Leben leben und ich fokussiere mich auf das, was ich wichtig / sympathischer finde. Das ist aber z Zt eher ein frommer Wunsch. Ich finde ihn schon vernünftig / angemessen, aber die Umsetzung sehe ich nicht.
Ich meine auch nicht einfach positives Denken und selbst alles ausfiltern und selbstzufrieden werden.
Ich meine eher, wie tief und breit muss die Analyse von jedem Idioten (mir unangenehmen Menschen)
gehen und muss ich mich überhaupt damit auseinandersetzen; ist es wirklich nötig, dem soviel Raum zu geben? Wozu, bei einem fremden Menschen von dem heute in real kaum was abhängt.
Aber die Gefühle und tiefliegenden Strategien lassen sich mit Vernunft auch nicht umlenken.
Dazu reicht kein Wille und auch keine Suggestion.
Keine Ahnung ob das irgendwann mal mehr ein ausdörren, liegen lassen ohne Anstrengung, ein transformativer Hexenkessel, ein tiefer Prozess mit mehr Bewusstsein, andere Alternativen nutzen / aufbauen oder was auch immer sein wird, um so nicht mehr zu empfinden. Oder ob es so bleibt.