Wie steht es mit der Liebe?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
NoEvol
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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon NoEvol » 22. Februar 2015, 23:22

22. Feb 2015, 21:51 » knallschnute hat geschrieben:Hallo NoEvol,

ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber findest du wirklich, dass es Sinn macht sich von anderen Menschen so stark beeinflussen zu lassen,


Nun weisst du, ich lasse mich von diesen nicht beeinflussen, sondern gehe einfach meinen Weg und mein bisheriger Lebensweg hat mir eben, mit den ganzen Erfahrungen die ich so gemacht habe, gezeigt, dass ich "alleine" viel besser "funktioniere" (und das IST Leben für mich), als mit anderen.
Ich geh einfach gerne alleine spatzieren (mittlerweile), geh viel lieber alleine in die Stadt, spiele viel lieber alleine am PC, ect.
Ich hab einfach "kein Platz" mehr für andere Personen in meinem Leben.
In meiner Welt existiere eben größtenteils nurnoch ich.
Menschen sind für mich jetzt zu etwas sehr austauschbaren geworden, was vorher nicht so war...
Wirklich ändern will ich das nicht, weil ich eben sämtliche Gefühle, die ich so "vermisse" auch durch ein Haustier bekommen kann.
Und mehr will ich auch garnicht mehr :)
Ich bin mittlerweile einfach davon überzeugt, dass das meine Bestimmung ist ;)
Ansonsten hätte ich die Erfahrungen, die ich so in meinem Leben gesammelt habe eben nicht gemacht. :engel:
Liebe Grüße

NoEvol

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon krebsi » 22. Februar 2015, 23:37

Hallo Knallschnute,

vielleicht solltest du dich ja ma ein wenig mehr über Neuroleptika informieren. Neuroleptika werden zur Behandlung von Psychosen eingesetzt und machen eben nicht abhängig. Das sind doch keine Transquilizer.
Sie werden sogar bei Schizoiden und anderen Persönlichkeitsstörungen eingesetz, wenn unter Belastungssituationen kurze psychosenahe Zustände auftreten.

Und natürlich müssen sie von einem Arzt verschrieben werden. Neuroleptika bekommt man nicht mal eben so ohne Rezept. Es ist ja auch nur als eine vorrübergehende medikamentöse Therapie gedacht um die Phase des Liebeskummers zu überbrücken. Gerade psychisch labile Menschen können bei Liebeskummer auch Suizidal werden.

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon Schattentanz » 23. Februar 2015, 01:38

Wenn jemand suizidal ist, sollte er Hilfe in Anspruch nehmen und Therapie sowie ggf. eine medikamentöse Behandlung abgesprochen mit dem Psychiater, wenn das was nützt in dem jeweiligen Fall und bei dem "Krankheitsbild".

Aber nur wegen Liebeskummer alleine wird man sicherlich nicht suizidal, denke ich. Da dürfte zumindest unter der Oberfläche noch anderes im Argen liegen als eigentliche Ursache. Und ob ein Ruhigstellen mittels Neuroleptika da eine - wenn auch nur vorübergehende - "Lösung" im Interesse des Patienten ist, bezweifle ich. Da gäbe es auch andere Mittel zur Beruhigung - oder was soll mit der Gabe eines Neuroleptikums bei "Liebeskummer" erreicht werden?

Ist auch nicht so, dass es keine Nebenwirkungen gibt bei Neuroleptika. Von einer Indikation in Fällen wie "Liebeskummer" finde ich da nichts - oder soll das dann offiziell als "psychomotorischer Erregungszustand" laufen? ... Naja wenn man wohl normale Trauerzustände bei Menschen, die gelegentlich hysterisch dramatisiert werden, so betrachten will. :verwirrt:

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon krebsi » 23. Februar 2015, 02:27

Schattentanz hat geschrieben:oder was soll mit der Gabe eines Neuroleptikums bei "Liebeskummer" erreicht werden?


Das habe ich schon in meinen Beitrag Nr.18 ausführlich erklärt.

Schattentanz hat geschrieben:Aber nur wegen Liebeskummer alleine wird man sicherlich nicht suizidal, denke ich. Da dürfte zumindest unter der Oberfläche noch anderes im Argen liegen als eigentliche Ursache.


Also es gibt genug gerade sehr junge Menschen die aus Liebeskummer schon Suizid begangen haben. Ich habe ausserdem in meinen letzten Beitrag geschrieben, dass gerade psychisch Labile Menschen bei Liebeskummer Suizidal werden können. Natürlich schließt das auch Menschen mit ein, wo noch eine andere Ursache im Argen liegt.

Immer erst schön durchlesen und dann reagieren.

Es war ja auch mehr gut gemeint und mehr an User gerichtet, die neben schizoiden noch andere Eigenschaften in ihrer Persönlichkeit haben und noch Leidensfähig sind und nicht völlig gefühlskalt und abgestumpft. Und auch nicht an die, die Menschen als hysterisch dramatisierend bezeichnen, nur weil sie sich noch gut in andere Einfühlen können und helfen wollen wenn jemand ein Leidensdruck empfindet. :katze:

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon orinoco » 23. Februar 2015, 12:50

Es gibt ja dieses schöne Modell von Komfortzone, Wachstumszone und Panikzone. Nach einer Retraumatisierung schrumpfen bei mir Komfort- und Wachstumszone extrem. Es gibt nur noch eine kleine Komfortzone und darum eine hauchdünne Wachstumszone. Der große Rest ist einfach nur noch Panikzone.
Ich denke es ist in dieser Situation zu viel von einem Menschen wie mir verlangt, er solle doch bitte schön weiter so funktionieren wie vorher. Im Gegenteil: das ist nur eine weitere Grenzüberschreitung, ein übergriffiges Verhalten, Missachtung meines Bedürfnisses nach Selbstbestimmung und meines Sicherheitsbedürfnisse und macht alles nur noch schlimmer.

Ach, ja: No "No offense"
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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon Schattentanz » 23. Februar 2015, 19:09

Wer seinen einzigen Lebenssinn an eine empfundene Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen hängt, ist in meinen Augen immer jemand, bei dem etwas "psychisch sonstwie im Argen" liegt.

Sei es dass sich andere akute psychische Stressfaktoren mit dieser ungesunden emotionalen Abhängigkeit vermischen oder dass derjenige von seinen eigenen Mustern her die Grundlage für derartige emotionale und schwerwiegende Abhängigkeiten mitbringt. Das würde die subjektiv als existenzvernichtend empfundene Krise desjenigen erklären, der sich (vordergründig) wegen "Liebeskummer" umzubringen versucht bzw. das erfolgreich durchführt.

Stark zu trauern ist etwas anderes, als sich ernsthaft umbringen zu wollen, weil man psychisch betrachtet einen Verlust erlitten hat. Sonst könnte jeder Mensch nur einmal final trauern bei Verlust von nahestehenden Personen. Es ist im Menschen normalerweise angelegt mit sowas klarzukommen und Trauerprozesse sind immer auch Neuorientierungsprozesse, bei denen Altes losgelassen wird und man innerlich bereit für Neues wird - aber soweit ich gelesen habe nur, wenn man seine Gefühle dabei durchlebt anstatt sie zu unterdrücken. Also das Gegenteil macht von dem, was du empfiehlst. Fraglich daher, ob die Empfehlung sich zu betäuben in dem Ausmaß nachhaltig/langfristig hilfreich ist für denjenigen bei solchen einschneidenden Erfahrungen. Das klingt für mich mehr nach einem Verschleppen als nach einem "Verarbeiten" im konstruktiven Sinne.

Ob es auf menschlicher Ebene wirklich ein Verlust ist, wäre ja auch noch die Frage. Gerade im Teenageralter ist es normal, dass "Liebesbeziehungen" nicht für die Ewigkeit sind und es typischerweise eine Phase des Sich-Ausprobierens ist bei vielen.

Deshalb erschließt sich mir das gerade bei Teenagern emotional ehrlich gesagt nicht gefühlsmäßig; die müssten sich dieses Umstandes rational betrachtet doch selbst bewusst sein eigentlich?!

Wenn die jetzt Jahre zusammen gewesen wären und sich gemeinsam ihr Leben miteinander aufgebaut hätten oder zusammen verbracht hätten konstant und auf einem tief verbundenen Level, könnte ich starke Trauer im Falle von Tod oder Trennung und womöglich das Abgleiten in eine Depression mit ggf. irgendwann im weiteren Verlauf suizidalen Anwandlungen eher verstehen gedanklich. (Wobei dabei zu schauen wäre, ob die Depression nicht gerade aufgrund von unbewusst unterdrückten Gefühlen & Bedürfnissen entstanden ist bzw. diese Faktoren zu ihr beigetragen haben können.)

22. Feb 2015, 13:42 » krebsi hat geschrieben:Aber die psychosomatischen Symptome wie Schmetterlinge im Bauch, Kribbeln, Appetitlosikeit und Liebeskummer bei unglückliche Liebe war auch bei mit früher vorhanden.

[...]

Ich habe aber noch ein Tip für welche, die unter Liebeskummer so stark leiden, dass sie denken es nicht mehr aushalten zu können. Neuroleptiker blockieren im Hirnstoffwechsel das Dopamin so stark, das bestimmte Sexual und Gefühlshormone nicht mehr gebildet werden können. Auch die Vulnerabilität (Verletzlichkeit) wird stark gesenkt.

Das kann man auch bei Psychose-Patienten beobachten, die mit Neuroleptika behandelt werden. Sie haben oft kein Sexualtrieb mehr und meinen sich nicht mehr verlieben zu können.
Man kann sich also künstlich mit Medikamenten in einen anästhetischen gemütlosen (Schizoiden) Zustand versetzen. :katze:

Ach wenn es um das Sich-Abschießen und Empfindungslos-Werden geht könnte man auch empfehlen sich mit Alkohol oder anderen Drogen künstlich zu betäuben, wenn es emotional schwierig wird und man leidet. ... Vor sich selbst davon rennen. Ob man entkommen kann?

Du schlägst es zwar nur temporär vor, aber bei ungewöhnlich heftig ablaufenden Akutzuständen von "Liebeskummer" (hier ja aufgrund der ungewöhnlichen Symptomatik auf einem krankhaften Level) würden andere Beruhigungsmittel doch auch helfen können? Und jemand mit akuten suizidalen Anwandlungen wäre mMn bei einem psycho-sozialen Krisendienst besser aufgehoben in dem Moment anstatt sich daheim abzuschießen.

Darauf bezog sich übrigens auch meine Frage bei dem Punkt mit der medizinischen Indikation für ein Neuroleptikum bei Liebeskummer. -> Ob das dann nur bei dabei auftretenden psycho-motorischen Erregungszuständen des Patienten angewandt werden sollte - und gerade nicht als "Universalberuhigungsmittel", geschweige denn als Selbstbedarfsmedikation für suizidale Menschen bzw. äußerst labile Personen.

Du schreibst oben nur, dass du "Liebeskummer" hattest + andere Beschwerden (Appetitlosigkeit usw.). Also die körperlichen Beschwerden abgegrenzt von dem, was du als "Liebeskummer" bezeichnest. Was ist Liebeskummer für dich?

Mir hat sich das mit dem ominösen "Liebeskummer" zwar nie erschlossen gefühlsmäßig, aber von dem, was ich darüber gelesen und mitbekommen habe bei anderen, muss es ein Trauerzustand aufgrund eines erlittenen Verlustes sein. Das Konstrukt "Liebeskummer" müsste sowohl körperliche als auch gedanklich-gefühlsmäßige Komponenten haben. Z.B. so, wie du sie aufgezählt hast, nur hast du die körperlichen/psychosomatischen Beschwerden von "Liebeskummer" abgetrennt.

Das mit dem Liebeskummer als Trauerzustand stelle ich mir in etwa so vor, wie wenn ein Haustier stirbt, das einem nahestand oder andere Menschen, zu denen man eine (sehr) große emotionale Bindung gehabt hat. Das würde das Verhalten/Empfinden mancher Menschen erklären, für dessen Ursache sie Liebeskummer angeben.
(Mal die suizidale Klientel außen vor; die sehe ich wie gesagt als Sonderfall dabei, vgl. oben.)
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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon krebsi » 24. Februar 2015, 07:50

@ Schattentanz

Also dein Beitrag ist typisch für einen kühl rationalisierend denkenden Menschen. Starke Trauer kann man durchaus schon mit depressionsartigen Zuständen vergleichen, auch wenn es nur eine reaktive Depression ist. Und bei Depressionen sind ja auch Suizid-Gedanken und Suizid-Versuche nicht selten. Wie gesagt, egal ob die Depression nun krankhaft ist (also wo psychisch stark etwas im Argen liegt, wie Du es so schön nennen tust) oder ob es eine reaktive Depression ist (also auf eine nachvollziebare Lebenssituation bedingte Depression).

Und bei Liebeskummer können auch bei psychisch gesunden Menschen starke Depressionen auftreten.

Hier noch ein Link zur Verdeutlichung: http://de.wikipedia.org/wiki/Liebeskummer

Aber ich glaube auch, dass da ein rein schizoider Mensch, der nur eingeschränkt oder gar nicht fähgig ist, Trauer oder Empathie zu empfinden, da nicht wirklich mitreden kann.

Ich glaube schon da ernsthaft mitreden zu können. Ich habe neben meinen Schizoiden auch andere Persönlichkeits-Akzentuierungen und selber schon schwere Depressionen mit Suizid-Versuch erlitten. Auch wenn meine Depressionen nicht wegen Liebeskummer sondern aus meiner Borderline-Persönlichkeit resultierend waren.

Schattentanz hat geschrieben:Ach wenn es um das Sich-Abschießen und Empfindungslos-Werden geht könnte man auch empfehlen sich mit Alkohol oder anderen Drogen künstlich zu betäuben, wenn es emotional schwierig wird und man leidet. ... Vor sich selbst davon rennen. Ob man entkommen kann?


Ich finde es ein wenig geschmacklos Medikamente, die dazu da sind das Leiden von Menschen zu behandeln mit Alkohol oder anderen Drogen zu vergleichen.

Sicherlich haben Neuroleptika auch ihre Nebenwirkungen und ich selber würde sie auch nur nehmen, wenn ich mein psychisches Leiden nicht mehr ertragen würde.
Aber ohne Neuroleptika würden viele Schizophrene oder Manische Patienten gar nicht mehr leben. Nicht nur wegen Suizid, sondern auch wegen zu risikoreiches Handeln, Selbstüberschätzung oder wahnhaftbedingtes Fehlverhalten.

Auch ich habe damals unter meine Borderline-Störung kurzzeitig Neuroleptika erhalten, weil ich stark Suizid-gefährdet und sehr Emotional-Instabil war.
Und ich kann die Sedierende und Entspannende Wirkung von Neuroleptika bei solchen Akuten Leidenszuständen bestätigen. Es ist ja auch nur zur Überbrückung von schweren Emnotionalen Krisen gedacht bei nicht-psychotischen Patienten. Ich hatte aber allerdings auch schreckliche Nebenwirkungen vom Neuroleptika. Aber das ist auch von Patient zu Patient unterschiedlich.

Natürlich muss man auch gewisse Dinge selber verarbeiten, die auch nicht die Aufgabe von Medikamenten sind. Dafür gibt es mitunter auch Psychotherapie. Aber zurf Überbrückung von Emotional-Instabilen Zuständen , Depressionen, Unruhe usw. (was auch bei Liebeskummer siehe meinen obigen Link) vorkommen können, sind Psychophamaka schon Sinnvoll.

Und noch etwas:

Wir sind hier in einem Forum für Persönlichkeitsstörungen. Auch wenn einige Schizoide unter ihre Störung kaum Leidensdruk empfinden. Aber man kann schon davon Ausgehen (von der Logik her ;) ), wenn man in einen Forum für psychische Störungen ist, dass, wenn man über Liebeskummer diskutiert auch psychische Leiden im Hintergrund sind (oder wie Du es doch so schön genannt hast: Da muß was schweres im Argen liegen). :katze:

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon Lemur » 24. Februar 2015, 13:36

Ich kannte zwei Langzeit-Neuroleptika-Patienten, die dann an einem plötzlichen Herzversagen gestorben sind. Die eine Person mit 41, die andere mit 56. Ein Zusammenhang mit der Neuroleptika-Einnahme ist nicht sicher zu belegen, zumindest in einem der beiden Fälle aber wahrscheinlich.

Es gibt Studien, nach denen eine Langzeittherapie mit Neuroleptika die Lebenserwartung um viele Jahre reduziert - und das auch dann noch, wenn die bei solchen Patienten gehäuften Suizidfälle aus den Zahlen herausrechnet.

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon krebsi » 24. Februar 2015, 14:23

Lemur hat geschrieben:Es gibt Studien, nach denen eine Langzeittherapie mit Neuroleptika die Lebenserwartung um viele Jahre reduziert - und das auch dann noch, wenn die bei solchen Patienten gehäuften Suizidfälle aus den Zahlen herausrechnet.


Ja das mag schon sein. Das habe ich auch schon mal gelesen. Aber das ist das kleinere Übel. Überlege mal wie viele Psychotische Patienten ohne Neuroleptika vorzeitig das Leben verlieren würden durch Suizid wegen Angst, Verfolgungswahn, andere wahnhaft bedingtes Fehlverhalten, Selbstüberschätzung, Halluzinationen, Katatonie usw.

Auch die Fremdgefährdungen und Opfer durch die Unberechenbarkeit der Psychotiker darf man nicht ausser Acht lassen. Und viele Psychotiker könnten heutzutage ohne Neuroleptika nicht mal in Freiheit leben, weil sie nur in geschlossene Psychiatrien ohne Gefahr untergebracht werden können. Und Heutzutage sind in der geschlossenen Psychiatrie weitaus weniger Psychose-Patienten untergebracht als vor Entwicklung der Neuroleptika wo noch Zwangsjacken, Gummizellen, Elektro-Schocks, Insulin-Koma und Lobotomie die einzigen Behandlungsmethoden waren.

Ich weiß, im Internet stehen auch viele üble Sachen über Neuroleptika, wo meiner Meinung aber auch vieles übertrieben wird. Da wird von chemischer Zwangsjacke oder chemischer Lobotomie geschrieben.

Ich kann diejenigen, die Neuroleptika so verteufeln, nur mal dringend raten in einer Psychiatrischen Klinik eine Psychose-Station zu besuchen um sich das Elend anzuschauen.

Ich war schon mehrmals in einer Klinik wo Psychosen und Persönlichkeitsstörungen gemischt untergebracht waren. Und ich habe es mit-erleben müssen, wie frisch eingelieferte hochgradig Schizophrene oder Manische Patienten ohne Neuroleptika-Behandlung drauf waren, gewalttätig wurden und fixiert werden mussten. Ich wurde dort auch selber schon körperlich angegriffen, weil der Patient auf seine Wahnvorstellungen oder Stimmen gehört hat.

Ausserdem habe ich in meinen ersten Beitrag, wo ich das Thema Neuroleptika angeschnitten habe auch geschrieben, es nur dann bei Liebeskummer zu empfehlen, wenn derjenige es nicht mehr psychisch aushalten kann und auch nur kurzzeitig zur Überbrückung. Und ehe sich jemand selbst oder anderen etwas antuen tut, da sind wohl Neuroleptika die bessere Altanative.

Ich verstehe deshalb diese Aufregung hier nicht, nur weil ich das Thema Neuroleptika erwähnt habe!

Es wird hier im forum sicher den einen oder andren geben, der auch schon kurzzeitig mit Neuroleptika behandelt wurde. Denn auch bei Schizoiden, Paranoiden und Bordereline PS können kurze Psychotische Zustände auftreten.
Und Neuroleptika werden nicht nur bei psychotischen Symptomen sondern auch bei anderen Erregungszuständen wie Angst, Innere Unruhe, Zwangshandlungen, Agressionen usw. eingesetzt.

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Re: Wie steht es mit der Liebe?

Beitragvon Schattentanz » 24. Februar 2015, 22:23

Hier ging es um die Gabe von Neuroleptika bei Liebeskummer. Darauf habe ich geantwortet und halte das nach wie vor nicht für medizinisch indiziert dabei. Warum habe ich begründet. Nichts weiter.

(Anmerkung: Den letzten Teil habe ich rausgenommen, weil ich den Übergang zum Thema Psychosen erkannt habe; den Übergang dazu, dass Neuroleptika verteufelt werden würden nach wie vor aber nicht).
krebsi hat geschrieben:Aber ich glaube auch, dass da ein rein schizoider Mensch, der nur eingeschränkt oder gar nicht fähgig ist, Trauer oder Empathie zu empfinden, da nicht wirklich mitreden kann.

Ich glaube schon da ernsthaft mitreden zu können.

Denk nochmal genau nach, was du damit inhaltlich ausdrückst - und auch wo du dich hier befindest. :breites grinsen:
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.


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