Unterschied Soziale Phobie & SPS

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Imagohominis
engagiert
engagiert
Beiträge: 178
Registriert: 20. November 2014, 20:48

Re: Unterschied Soziale Phobie & SPS

Beitragvon Imagohominis » 21. Februar 2015, 17:15

Oft denkt man auch bei einen Schizoiden, dass er schüchtern, ängstlich oder depressiv ist


Ein wichtige symptomatische Überschneidung, die leider von vielen Psychotherapeuten nicht erkannt werden.. Nur wenige Therapeuten (meiner Erfahrung) nach verfügen über das differentialdiagnostische Know-How, um eine schizoide PS zu erkennen.
Der einzige Therapeut, der das bei mir erkannt hat, war ein Nichtmediziner, sondern ein psychologischer Psychotherapeut..
Die zwei Ärzte davor hatten mir Depression, kombinierte und andere Persönlichkeitsstörung und Sozialphobie diagnostiziert..

Ich habe oft das Gefühl, dass Ärzte bei komplexeren psychischen Störungen nicht richtig Bescheid wissen bzw. die psychologischen Kenntnisse aus einem Psychologiestudium fehlen.
Im Grund gibt es keinen Bodhi-Baum
Da ist kein klarer Spiegel auf einem Gestell
Im Ursprung ist da kein Ding
Worauf soll sich Staub legen

NoEvol
engagiert
engagiert
Beiträge: 211
Registriert: 22. Februar 2015, 11:51
SPS: Eher Ja
Wohnort: BRAUNschweig

Re: Unterschied Soziale Phobie & SPS

Beitragvon NoEvol » 22. Februar 2015, 14:52

15. Nov 2014, 18:50 » krebsi hat geschrieben:
Schizoide Menschen leiden in der Regel nicht so sehr wie Ängstliche-Vermeidende unter der sozialen Isolation.

Ängstlich-Vermeidende sind eher schüchtern und haben Angst sich vor anderen zu blamieren. Schizoide vermeiden dagegen soziale Kontakte weil andere Menschen ihnen egal sind oder um ganz einfach Stress zu vermeiden.

Ängstlich-Vermeidende sind eher Empfindlicher (Verletzlich, narzisstisch, emotionaler, hyperästhetisch) und Schizoide sind eher unempfindlich (stumpf, kühl, anästhetisch, der alles egal-Typ)

Schizoide sind schwerer zu therapieren, weil die Symptome sehr Ich-Synton sind. Ängstlich-Vermeidende sind leichter zu therapieren, z.B. mit Konfrontationstherapie weil die Symptome Ich-dystoner sind und eher bereit sind an Ihrer Lage etwas zu ändern als es Schizoide sind.



Genau dem kann ich auch zustimmen!
Bei Schizoiden fehlt einfach der "Leidensdruck", wir sind einfach gerne "allein".
Wobei allein, nicht gleich Einsam ist.
Ängstlich-Vermeidende Persönlichkeiten, leiden sehr unter ihrer "Einsamkeit", sie möchten mit anderen in Kontakt treten, können dies aber nicht, weil sie ständig "Angst" haben.
Schizoiden ist das irgendwie "egal", wenn sie abgewiesen werden "ist das einfach so, wayne".

Ängstlich-Vermeidende Persönlichkeiten, wollen immer wissen, wieso das so ist, wieso die Person nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte, wieso die Person so "gemein" ist ect. (Mit einer solchen Person hab ich schon meine Erfahrungen gesammelt...solche Personen meide ich jetzt ! )

Schizoiden ist eben sehr vieles egal, sie sind sich selbst "genug".
Sie brauchen einfach niemand anders und wenn diese Personen, einem auch nicht zeigen, dass sie einen in ihrem Leben haben möchten, dann distanziert man sich als schizoide Person erst recht.
Vorallem distanzieren wir uns aber, wenn andere uns "zwanghaft" versuchen in ihrem Leben zu behalten.
Das kann eine Distanzierung auslösen, die auf sämtlichen Zwischenmenschlichen Ebenen stattfindet.

Ich bin froh schizoid und nicht ängstlich-vermeidend zu sein, weil das für mich ein Leben ist, das echt nicht lebenswert wäre.
Liebe Grüße

NoEvol

sourcream83
aktiv
aktiv
Beiträge: 95
Registriert: 19. Dezember 2014, 07:12
SPS: Ja

Re: Unterschied Soziale Phobie & SPS

Beitragvon sourcream83 » 5. Juli 2015, 21:20

20. Feb 2015, 22:51 » krebsi hat geschrieben:Ja schizoide und Unsichere PS zusammen ist wirklich eine ungünstige Mischung. Man ist ja mit dieser Mischung in den sozialen Interaktionen dann doppelt gehemmt.

Beide PS können auch nicht immer eindeutig voneinander getrennt werden oder eine der beiden Störungen werden fälschlischer Weise der anderen Störung zugeordnet.

Oft denkt man auch bei einen Schizoiden, dass er schüchtern, ängstlich oder depressiv ist. Dabei ist er gar nicht ängstlich, schüchtern oder depressiv sondern fühlt sich mit seiner zurückgezogenenheit wohl und träumt gerne vor sich hin und will oder braucht keine Kontakte zu anderen.

Ängstlich werden dann die Schizoiden auch meistens erst, wenn sie von der Aussenwelt unter druck gesetzt oder gemobbt werden.

Ich hatte in meiner Jugend auch soziale Phobien gehabt. Die konnte ich aber im laufe der Jahre gut mit Konfrontationstherapie und Sport beseitigen.

Soziale Phobien oder ängstlich Vermeidende Verhaltensweisen sind eigentlich meistens nur auf schwaches Selbstbewusstsein zurückzuführen und können gut mit dem Aufbau des Selbstwertes therapiert werden.

Bei reinen Schizoiden Verhalten sieht es anders aus, weil die Störung sehr Ich-Synton ist.




Am Ende stand auch auf dem weißen Blatt vom KH das ich eine kombinierte hätte. Mein Therapeut wollte mich eigentlich nicht mehr haben nach der Klinik. Er meinte als wie wenn ich mich gut fühle brauch ich keine Therapie. Ich sagte ok ich will nicht mehr. Eigentlich gibt es in meinem Leben noch viel zu therapieren oder auch nicht. Gerade wenn ich zb nach dem Urlaub auf Arbeit zurück kehre spüre ich immer ein unbehagen und fühle mich so schlecht gelaunt und hasse alle Kollegen und meine Arbeit. Ich bin manchmal sehr launisch.


Zurück zu „Schizoide Wesenswelten“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste