Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
WWSCDneutrino

Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon WWSCDneutrino » 3. Januar 2014, 18:25

@icebaby
Ich denke nicht das es für mein späteres Leben von Bedeutung sein wird das ich nicht trösten kann und mich wie gesagt Menschen die weinen (oder eine starke andere Emotion wie z.b. lautes Lachen haben ) nerven. Später im Beruf wird wohl eher unwahrscheinlich ein Kollege weinen und meine Mutter hat zur Not ja meinen Vater der sie trösten kann. Die einzigen 2 weiteren Kontakte die Interessieren bestehen aus jemanden der nicht weinen kann und einem der es nur sehr sehr selten tut.
Ergo: ich muss es nicht können (genauso wenig wie Mitleid empfinden) also erspahre ich mir die Frustration es zu versuchen.

Ich habe auch kein Mitleid für Hungernde Kinder, eine überfahrene Katze oder selbst als mein Opa starb war es mir egal. Mir ist auch meine durch die Tumoren gepeinigte Großmutter egal- ja ich hoffe sogar das sie bald stirbt einfach weil es mich stört das sie alle paar Wochen sonntags zum Mittagessen kommt; nicht etwa weil ich sie nicht leiden kann oder ähnliches.

Nebeltal
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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon Nebeltal » 3. Januar 2014, 19:55

Mit so wenig Empathie könnte später mal ein Job in der Finanzindustrie für dich Sinnvoll sein. Du musst nicht mal gut rechnen können, dass machen heute eh alles Computer.

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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon icebaby » 3. Januar 2014, 20:07

@WWSCDneutrino,
du denkst also, dass es für dein späteres leben keine bedeutung hat. kommt natürlich auch darauf an, welchen beruf du einmal wählen möchtest. es gibt aber viele berufe, wo mitgefühl schon sehr wichtig ist (krankenschwester, kindergärtnerin, lehrer...)
und natürlich musst du es nicht können. es wäre einfach nur für dich selber gut. du würdest dich einfach auch besser fühlen. also warum nicht einfach mal probieren? einfach so? wenn das nächstemal jemand in deiner gegenwart weint, traurig ist, warum nicht einfach mal fragen, warum er traurig ist, versuch ihn zu trösten. vielleicht geht es dir dann auch besser (spiegelneuronen) - wäre doch einen versuch wert. einfach nur so mal - zum testen? :freude:
mein freund beschäftigt sich derzeit sehr mit dem buddhismus - (ja, ich war da auch ein wenig erstaunt) und so lese ich derzeit auch ein paar bücher über buddhismus - kerngedanke, mitgefühl und liebe. meinem freund dürfte es jedenfalls gefallen. :glück: :glück: :glück:
so sollen denn meine meinungsäusserungen nur das mass meiner sehkraft offenlegen, nicht das mass der dinge, die welt - der spiegel meines selbst.

WWSCDneutrino

Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon WWSCDneutrino » 3. Januar 2014, 21:00

@Nebeltal
Guter Vorschlag danke. Ich habe mich aber leider schon der Wissenschaft versprochen :)

Frage an alle:
Ich dachte hier hätten alle im Vergleich sehr wenig Empathie und Mitgefühl. Habe ich mich da etwa getäuscht?
Um genau zu sein dachte ich es wäre sogar charakteristisch für schizoide weniger Mitgefühl eccetera für andere zu haben. ...

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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon knallschnute » 3. Januar 2014, 21:18

Neutrum hat geschrieben:Du befindest dich mit einer erwachsenen Person, die du magst, aber nicht sexuell oder als Partner begehrst, in einem Raum. Diese Person fängt aus einem Grund, der nichts mit dir zu tun hat, an zu Weinen [...]
1) Was empfindest du?

Erstmal wäre ich verunsichert, wie ich jetzt reagieren sollte, denn die Person steht mir nicht nahe genug, sodass ich nicht weiß, inwieweit es angemessen ist sie zu umarmen oder zu streicheln.
D.h. ich wäre erstmal wie so ein Beobachter, der recht steif die inneren Fragezeichen abbauen muss und sich gestresst fühlt, um diese peinliche Situation glimpflich und schnellstmöglich hinter sich zu bringen.

2) Was tust du konkret?

Dann würde ich je nachdem wie gut ich diesen Menschen kenne oder mag, evtl. etwas körperliche Nähe vermitteln und natürlich Zuspruch, mit dessen Hilfe ich versuche diesen Gefühlsausbruch beim anderen auch ein wenig zu regulieren, damit er wieder die Fassung wahren kann und sich mit mir auf "Lösungssuche" - sofern es ein Problem geben sollte - begibt.

Hättest du nun gefragt, wie es mit einem Menschen wäre, der mit mir direkt verwandt ist oder den ich liebe, würde ich hier viel gefühlvoller reagieren können. Ich könnte mich auf sojemanden viel mehr einlassen, mitfühlen, wenn es kein Manipulationsversuch ist.
Würde mich dann nicht so hölzern fühlen, sondern ihr sehr nahe und es würde mich freuen sie in dem Moment begleiten zu dürfen, ihr Mut zu machen oder einfach meine Nähe anzubieten oder den Wunsch nach Ruhe sofort akzeptieren.

Lieben Gruß,
Knallschnute
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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon knallschnute » 3. Januar 2014, 21:28

Ich möchte jetzt hieraus keinen Moderatorenbeitrag machen, aber ich fände es schön, wenn hier niemand aufgrund seiner ehrlichen Antwort belehrt wird.
Es ist nunmal so, dass wir alle verschieden sind und das eben nicht jeder sehr empathisch sein kann, aus den diversen Gründen. Hier sollte ja nicht ein bestimmtes Verhalten gewertet werden, wenn ich den Threadersteller richtig verstehe, wird nur gefragt, wie man fühlen bzw. reagieren würde.
Das war es schon.

Viele Grüße,
Knallschnute
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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon Schattentanz » 3. Januar 2014, 21:33

WWSCDneutrino hat geschrieben:Frage an alle:
Ich dachte hier hätten alle im Vergleich sehr wenig Empathie und Mitgefühl. Habe ich mich da etwa getäuscht?
Um genau zu sein dachte ich es wäre sogar charakteristisch für schizoide weniger Mitgefühl eccetera für andere zu haben. ...

Keine Ahnung; grundsätzlich interessiert es mich tatsächlich weniger, wenn andere weinen (ich bin dann mehr damit beschäftigt den Grund/Auslöser dafür zu finden und zu verstehen als mitzufühlen oder nehme das mehr als neutraler Beobachter zur Kenntnis; bei "Dramaqueens" kann es auch bei einem geistigen Augenverdrehen bleiben.

Bei meiner Antwort oben hatte ich eine konkrete Szene mit einer guten + langjährigen Freundin vor Augen, da tat mir das schon Leid für sie/ hat mich berührt von der Gesamtsituation her (also ihr Weinen + das, was sie so erzählt hat dazu). Dieses Emotionale fand ich dann aber wiederum für mich unangenehm ; empathielos wollte ich aber auch nicht zu ihr sein. Deshalb halt die primär sachliche, aber nicht (emotional) völlig ignorante Schiene. War so 'ne Art Kompromiss.
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon BlickwinkelFraktal » 3. Januar 2014, 22:03

Liebe WWSCDneutrino

WWSCDneutrino hat geschrieben:Frage an alle:
Ich dachte hier hätten alle im Vergleich sehr wenig Empathie und Mitgefühl. Habe ich mich da etwa getäuscht?
Um genau zu sein dachte ich es wäre sogar charakteristisch für schizoide weniger Mitgefühl eccetera für andere zu haben. ...



Nicht "...zu haben" sondern "....Zugang dazu zu finden". Den "total- Schizoiden" an sich gibt es nicht. Sonst gäbe es dieses Forum nicht... niemand würde hier schreiben. Die Menschen würden sämtlich zu Hause versauern und nichtmal schweigend mitlesen, verhungern vor lauter Ich-Verlust .

Wenn Du erwartest, dass alle Menschen mit wieauchimmergearteter schizoider Persönlichkeitsstruktur aus einunddemselben immergleichen und einseitigen Holz geschnitzt sind, dann hast Du Dich sehr wohl getäuscht. Ich kann nur von mir sprechen, aber ich habe Momente des Mitgefühls und auch der Empathie, auch wenn das sich eher hintenrum, später, auf anderen Wegen oder wieauchimmer zeigt. Kann die Sache mit der Katze oder dem Leid Anderer dennoch gut nachvollziehen... hab sogar letztes Jahr einen nahen Verwandten nach schwerem Leiden am Sarg verabschiedet.... seine Hand gehalten. Da war keine Träne in meinem Auge, aber es war ein einziger Film wenn ich mich zurückerinnere. Und anschließend hat es mir fast die Beine unter den Füßen weggerissen. Die Nacht danach war eine der intensivsten, die ich je erlebt habe. Weißt Du ich glaube, dass sich Mitgefühl, Empathie und auch ein sich Einfühlen ins eigene Befinden ganz individuell zeigen. Gefühle finden ihren Weg.... und sei es noch so hintenrum wie z.B. körperlich.
Diese ganze Abspaltungssache ist ein Versteck, kein Verlust. Und hier geht es auch nicht um heilbar oder nicht. Nichtmal um "krank" - es geht vielmehr um Charakterzüge und Schutzmechanismen, Persönlichkeitsmerkmale, die in Worten auszudefinieren nieman gänzlich vermag. Weil niemand in aller Menschen Köpfe und durch aller Menschen Augen gucken kann. Und wenn jetzt jemand stampft und schreit: "Ich aber, hier, total krass schizoid und nur das allein, dann wäre dies der beste Beweis für sein Gefühl."

P.S. Sorry Neutrum, das ist off-topic - ich will nicht respektlos gegenüber Deiner Fragestellung sein. Aber... ich kann nicht anders, auch weil ich keinen extra-thread für meine Antwort aufmachen will

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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon Soleil » 3. Januar 2014, 23:33

@ Icebaby: Great! Du weißt, was ich meine ;) Soleil

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Re: Frage bezüglich eines bestimmten Verhaltens

Beitragvon Neutrum » 4. Januar 2014, 09:50

BlickwinkelFraktal hat geschrieben:P.S. Sorry Neutrum, das ist off-topic - ich will nicht respektlos gegenüber Deiner Fragestellung sein.


Damit habe ich absolut kein Problem, ganz im Gegenteil - je mehr Meinungen ich höre und je mehr ihr euch mit dem Thema bzw. Dingen, die das Thema betreffen, auseinandersetzt, umso mehr lerne ich.

Ja, das mit der Person habe ich bewusst so gesagt, weil man z.B. mit seinem Lebenspartner oder seinem Kind sicherlich völlig anders umgehen würde. Deshalb wollte ich es etwas neutraler, ohne gleich von einem Fremden zu reden - denn da würde ich vermutlich nicht einmal darüber nachdenken, warum dieser Fremde weint, was da aus seinen Augen läuft, wäre für mich nur Wasser.

Aber wenn man den Menschen kennt und mag, ist das ja schon eine andere Situation.
I don't hate people. I just feel better when they aren't around.
(Charles Bukowski)


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