Wobei ich dazufügen muss: Auf Psychedelika ist der Isolationskammereffekt
sofort da, wenn jemand nur ne Minute den Raum verlässt. Es ist dann so,
das 'Ego', wie wir es nennen, (ich würde es eher als 'Emo-Filter' bezeichnen) ist
transzendent mit allem verschmolzen, was ich kenne, sehe, fühle, schmecke
und so weiter. Das heisst, ein Gefühl wird DIREKT aus dem Unterbewusstsein
gefühlt, anstatt, dass ich es erstmal überprüfen und abmildern kann. Genauso
habe ich es an mir festgestellt, wenn ich nicht unter Leute gehe: Ich bin geschockt,
wie "abgebrüht" die Menschen sind. Dagegen bin ich emotional verweichlicht. Wenn
ich Einsamkeit aber gewöhnt bin und mich wochenlang einschließe oder alleine
Psychedelika nehme, kann ich das verkraften. Die, die ständig unter Menschen sind,
nicht. Ich weiß, wie ich "fühlen" muss, damit es mir trotzdem gut geht.
Darum ja mein "Plan", sich da langsam ran zu tasten. Hin zur Gesellschaft, nicht
hin zur Isolationskammer.
Würde das schon als Extremsport bezeichnen: Gewohnheiten durchbrechen.
Und ich verzichte! Verzichte auf übermäßige Anstrengungen, wegen meinen
Erfahrungen mit ihnen, aber vor allem, weil ich lebensmüde bin. Ok, das ging
jetzt in eine andere Richtung. Aber genau das beschreibt mein Problem ganz gut:
Ich bin in der einen Sache extrem gut, in der anderen (beim anderen Pol) hunzen-
schlecht. Die 'Therapie' ist dann immer: zur Mitte arbeiten. Am liebsten wäre es mir
extrem, wie bei einer Spinnenphobie in Spinnen zu BADEN. Es geht dann in der
Realität wohl nur Schritt für Schritt. Scheiße ist, wenn das Problem die Ungeduld
an sich ist! Noch verzwickter, wenn es darum geht, etwas zu fühlen, was durch
Gewohnheit nicht (mehr) fühlbar ist.
@Nachtgängerin:
Musste gerade kräftig schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Je verrückter man ist, desto eher kann man genesen.
Wohl kaum! Schon darum nicht, weils nur nach vorne geht und die Psyche
nicht reversibel, sondern expandierend. Isolation....
Für ein paar Stunden mag das Spaß machen, aber dauerhaft? Ehrlich gesagt:
ich wäre total verkommen, wenn ich nicht umgezogen wäre... immer weiter
isoliert usw. Und ich empfand das nicht als gut. Ich hab mir Sorgen um mich
selbst gemacht, war aber zu lebensmüde, um etwas zu ändern! Nur so klägliche
Versuche, die anstrengend genug waren, hab ich gestartet: das, was die meisten
als "Leben" bezeichnen ist für mich ein notwendiges, schwer erreichbares "Übel".
Ich bin hier so angeschwemmt. Obwohl... ich habe so eine Ausbildung abgeschlossen,
ständig 'krank', verpeilt und alles... mich hat nur gerettet, dass ich einigermaßen intelligent
bin. Das bringt mir aber nicht viel. Ich helfe anderen, lasse mir aber nicht gerne helfen.
Andere sagen "das kannst du alles". Stimmt auch, ich weiß, was zu tun ist... das Problem
ist meine Aufmerksamkeit, also meinen Fokus zu halten... Selbstmotivation aufzubauen...
Blöd, wenn es nur kurz andauert und die Emotion weg ist... ich es erstmal vergesse...
wie ein Brett zu sein auf einem Ozean... doch von mir wird erwartet, eine Insel zu sein. :/
LG
