Aus der Isolation ausbrechen

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Zarathustra
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Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Zarathustra » 20. Dezember 2013, 06:06

Wenn ich nicht schlafen kann, weil mein Körper sich nicht genug bewegt hatte....
Ich habe dann das dringende Bedürfnis, meinen Körper an seine Grenzen zu bringen!
Ich würde am liebsten laufen. Es ist ... halb 5 morgens ... ich tanze im Zimmer!
Das Gefühl festhalten! Noch n Kaffee - scheiß drauf! Einatmen! Druck auf die Lunge!
Muskeln anspannen! Jeden einzeln. Funktioniert noch alles... :cool:

Der Körper weiß, was jetzt das richtige ist! Meine Gewohnheiten sind unnatürlich.
Ich will mit der Umwelt transzendieren. Das, was mich jeden Tag konfrontiert...
ist handhabbar.. was mir im Wege steht... bin ich! Die Faust ballen!

Es ist nicht nur das Gefühl, was ich festhalten und "markieren" will und mich an es,
sobald ich in Automatismen "falle", erinnern will... um dem Schwächegefühl, dass
mich dazu bringt, mich abzulenken, entgegenzuwirken.

Ich möchte dieses Gefühl auch etablieren. Von sich aus ist es nicht da, nur
wenn mein Körper es erzwingt. Ich habe keine andere Möglichkeit, als an meinem
Verhalten mit solchen Mitteln Hand anzulegen. Es scheint richtig zu sein, mit mir
selbst zu kommunizieren. Ich werde berichten, ob es funktioniert.

Ich schreibe das hier vor allem so, weil ich keine Antwort erwarte. Es ist eben
eine scheinbar aussichtslose Situation, in der ich mich befinde. Jeden Tag vergeht
die Zeit schneller. Wenns 15 Uhr ist, ist der Tag gelaufen. (sozusagen)

Das ist alles Kacke. Als wäre jede Art von Gewöhnung wie ein Feind für mich.
Ich möchte am liebsten alles intuitiv tun. Und es dann auch tun! Auf die Art:
"Wäsche waschen wenn die Wäsche da ist". Ob das für manche Lari Fari ist,
geht mir am Hintern vorbei. Ich kenne nicht "manche", wenn jemand ein Problem
hat, soll ers mir ins Gesicht sagen! Ansonsten haben solche Stimmen, die
anscheinend die Gesellschaft repräsentieren, vielleicht weil ichs mal irgendwo
gehört habe oder aus dem kollektiven Unterbewusstsein... keine Befugnis!
Ich lege doch nicht absichtlich Feuer in den Ofen der Schizophrenie!

Vielleicht ist auch die Ordnung, der Kalender, das Regelmäßige, was Leute,
die ich kenne schätzen und als "Leben" bezeichnen, etwas Gutes für sie.
Ich maße mir nicht an, das festzulegen.

Ich bin glücklich, selbst wenn ich mit Spielsachen in einem Raum lebe.
Ich habe gelernt, das gesündeste ist, im Jetzt zu sein. Nicht in die Vergangenheit
und nicht in die Zukunft zu schauen. ALLES ist im Jetzt. Für mich ist es gut so, nun
geht es weiter. Immer weiter. Das ist alles. Darum mache ich Therapie. Ich bin so nicht
gesellschaftsfähig, nicht wegen dem, wie ich mich in der Gesellschaft verhalte, sondern
weil ich an mir arbeiten muss, damit ich schließlich wieder arbeiten kann.

Ich kann mit Begriffen wie "Schizophrenie" im Grunde nichts anfangen. Ich verstehe
es nicht. Irgendjemand hat "etwas" so genannt. Was geht mich das an?
Für mich ist es ein metaphysisches Verhaltensproblem, das ich nur selbst
lösen kann. Niemand sonst. Das heisst nicht, dass mich nicht eure Meinung
interessiert. Das heisst, dass mir der Stempel der Psychologie nicht passt.

Es ist wahr... ich bin schizoid oder sowas... es sollte mich aber eigentlich nicht
interessieren, um weiter kommen zu können. Es soll mir nicht als Ausrede dienen,
auch wenn es mir bequem erscheint. Ich weiß nicht. Mir wäre es lieber gewesen,
ich hätte keine Therapie angefangen. Keine Ahnung, ob das ein Mechanismus ist,
der einen, wenn man zuviel über die Psyche weiß, an der Weiterentwicklung sogar
hindert und in Abhängigkeiten (z.B. Medikamente, Psychologe... sich damit zu
beschäftigen) zieht. Eigentlich weiß der Körper/das Unterbewusstsein schon alles,
was man wissen muss, um sich zu heilen. Davon bin ich überzeugt.

:Kerze: :Kerze: :Kerze:
Zarathustra

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon tournesol » 20. Dezember 2013, 09:07

:röslein: :herz: :Sonne:

Danke dafüt lieber Zarathustra :freude:

Alles Liebe Tournesol

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Nachtgängerin » 20. Dezember 2013, 14:23

Hallo Zarathustra,

Zarathustra hat geschrieben:Das ist alles Kacke. Als wäre jede Art von Gewöhnung wie ein Feind für mich.
Ich möchte am liebsten alles intuitiv tun. Und es dann auch tun! Auf die Art:
"Wäsche waschen wenn die Wäsche da ist".



Geht mir ähnlich, ich kann auch nichts damit anfangen, solche banalen Dinge regelmäßig zu tun. Deswegen ist unsere Haushaltsarbeitsaufteilung zu meines Mannes Ungunsten sehr einseitig.
Ich gehe aber noch weiter als du. Mich stresst es, die Wäsche machen zu müssen, wenn sie da ist. Wieso ist sie da? Scheiß Wäsche. Kann sie grad nicht woanders sein?
Eher so.^^

Wenn mein Körper gerade "bewegungslustig" ist, ist alles leicht. Vor dem Training muss ich Koffeintabletten nehmen, damit ich erfolgreich trainieren kann, ansonsten würde ich nur halb so viel schaffen.


Ich lege doch nicht absichtlich Feuer in den Ofen der Schizophrenie!


Du bist schizophren?



Keine Ahnung, ob das ein Mechanismus ist,
der einen, wenn man zuviel über die Psyche weiß, an der Weiterentwicklung sogar
hindert und in Abhängigkeiten (z.B. Medikamente, Psychologe... sich damit zu
beschäftigen) zieht.


Das habe ich mich auch bereits gefragt: Inwiewie beeinflusst das Wissen um eine Diagnose das Denken, Empfinden und Handeln?



Grüße.
Und dann wird die Dunkelheit zur Pforte.

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Maikäfer » 30. Januar 2014, 20:19

Ich bin glücklich, selbst wenn ich mit Spielsachen in einem Raum lebe.
----------------------------------------------------------------------------------------------

Was hast du für Spielsachen? Ich ein 3D Fernseher für 1,85 der seit Wochen rumsteht . Metalldetektor für 1,45
,dass gleiche usw.
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Die Weisheit jagt mich, aber ich bin schneller
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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Fritz » 31. Januar 2014, 17:38

Ja, wie gern möchte ich tun und lassen was ich im Moment möchte. Keine Abhängigkeiten, damit hätte ich ein leichteres Leben. Was die Diagnose mir bringt, weiß ich noch nicht. Ich lerne mich noch kennen. Ich wünsche mir so sehr locker und flockig durch das Leben gehen zu können, keine Angst haben zu müssen. Ich brauche viel Ruhe, all die Menschen um mich herum stressen mich. Wie soll man in dieser Welt man selbst sein? Man muss funktionieren, sich integrieren. Wie geht "leben" in unserer Gesellschaft?

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Maikäfer » 1. Februar 2014, 19:29

Aber wenn man keinen hat, nicht mal wo man zwei Emails im Monat schicken kann, läuft doch was schief. :kein Plan: :kein Plan:
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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon AlleinunterMenschen » 2. Februar 2014, 00:09

Maikäfer hat geschrieben:Aber wenn man keinen hat, nicht mal wo man zwei Emails im Monat schicken kann, läuft doch was schief. :kein Plan: :kein Plan:

Ich hab mittlerweile alle vergrault, mit denen ich E-Mail-Kontakt hatte, weil ich es einfach nicht schaffe zu antworten. Ich schiebe es ewig vor mir her, finde nicht die Energie dazu und irgendwann sind Monate vergangen. Ich hab hier noch zwei E-Mails vom September, die ich eigentlich beantworten müsste. Mittlerweile bin ich mir aber auch sehr unschlüssig, ob das überhaupt noch eine gute Idee wäre, was sollte ich auch schon als Grund für die Verspätung angeben? :kein Plan: (hier fehlt noch ein zerknirscht aussehender Smilie)

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon tournesol » 2. Februar 2014, 08:42

Hallo lieber :winken: :herz: AlleinunterMenschen

Sei einfach ehrlich !!! Schreib, dass Du nicht in der Fasson warst , früher zu antworten ( und dass das oft bei Dir, so der Fall ist und sein kann ) Screib jedoch auch, dass Du Dich über Nachrichten von dem/der dennoch immer freust und Dir der Kontakt wertvoll ist !!! ( Was die, der ja auch daran sehen kann, dass Du jetzt antwortest :) )

Ich hab mittlerweile einige Freunde " auf dieser Basis" ;) Ich habe Zeiten, wo ich extrem viel schreibe----und dann wieder welche, wo ich kaum etwas rausbringe. Ist bei mir zwar " seltener" jedoch kommt auch häufig vor.....
Ich schreibe, wenn mir danach ist...... Wenn ich was sagen möchte :) -------Auch Freunden, die so gut, wie nie zurückschreiben " zu denen ich jedoch Beziehung spüre...".
Mir geht es gut damit...... und meinen Freunden auch :Sonne: Irgendwann haben sie dies---und ich ---auch gesagt, geschrieben, oder angsprochen, wenn es dann dazu kam..... ;) :Sonne:
Und dies sind meine echten Freundschaften ! Auf der Basis von EHRLICH :herz: ...... Denn Bla-Bla-Komunikation brauen weder die....noch ich :lachen:

Lieber Gruß Tournesol

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon senatic » 2. Februar 2014, 17:41

Das mit dem antworten hab ich genauso.. Hat das etwas mit der schizoiden persönlichkeitsstörung
zu tun? Soweit habe ich noch garnie nachgedacht ich konnte mir selbst nicht erklären warum es mir
manchmal ganz leicht und manchmal so schwer fällt auf ein email, sms zu antworte.
Ich hatte eine sehr gute langjährige freundin wo ich mich irgendwie entfernte es aber jedoch erst viel zu spät
bemerkte als ich sie schon fast verloren hatte..da kahmen die sms was den los sei, warum ich mich so verhalte
ect. Ich wusste jedoch auch keine antwort darauf und auf die frage ob sie mir den so wenig bedeute das ich nichtmal mindestens ein sms zurückschreiben kann wusste ich noch weniger eine antwort, den sie bedeutete mir alles sie war mein leben ich konnte eigentlich auch alles mit ihr besprechen wenn mich etwas bedrückte. Aber da ich selbst nichtmal wusste was mit mir los war konnte ich auch nicht mit ihr reden und so hab ich den wichtigsten mensch in meinem lebem verloren. Ich bereue es immernoch das war vor etwa 1 1/2jahren..wir haben zwar wieder ganz wenig sms kontakt aber es ist nicht mehr dasselbe ihr vertrauen hab ich verloren da sie sich richtig verarscht fühlte obwohl das nie meine absicht war.

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Re: Aus der Isolation ausbrechen

Beitragvon Maikäfer » 11. Februar 2014, 21:14

Meine letzte Email die ich freiwillig bekommen habe müsste ende August und dann vor einen Jahr bekommen haben. Von einer Frau etwas älter von meiner Religion her zum Stadtpummeln. Sagte das ich den Pappeltee seit über 4 Jahren mal probieren möchte und fanden dann auch ein Geschäft. Sonst nur aus einem religiösen hinter zwang.
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