(Alb-)Träume

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Kalliope
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Kalliope » 20. Mai 2016, 07:29

Guten Morgen - alle gut geschlafen und geträumt? ;)

@Schattentanz:
was @Insuffizienz sagt, das würde auch ich so sagen. Nämlich, dass das Erinnern durchaus auch etwas mit der eigenen "Schlafkultur" zusammenhängt und morgendliche, längere Aufwachphasen begünstigen, dass man erinnert.
Bisweilen wache ich aus einem Traum auf, bin "sauer", dass ich den nicht "zuende" geträumt habe. Dann denke "och nö", schlafe wieder ein und träume weiter. (Natürlich nicht immer dasselbe und weiter, sondern häufig wieder ganz neue Träume.)

Was das Aufschreiben angeht, kann auch mit dem Faktor Licht (und aber auch "Wecker") zu tun haben.
"Wecker" gehört zu den Traumkillern meines Erachtens, denn der gehört bereits zum "Real"-Wachbewusstseins"programm". Das Hirn ist sofort im AlltagsAktivmodus, ähnlich, wie ein Alarmsignal nur bestimmt Handlungmuster abruft, bzw. bestimmte Reaktionen.
(Ich selber habe glücklicherweise die "Begabung", ohne Wecker zur richtigen Uhrzeit aufzuwachen. Den habe ich mir immer schon nur "pro forma" gestellt, wache aber in der Regel ca. 10 - 30 min. auf, bevor der los geht. Heute brauche ich netterweise überhaupt keinen mehr. Das erleichtert es natürlich ungemein, dem Hirn einen soften Einstieg in den Wachzustand zu gönnen.

Zum Faktor Licht: meine Erfahrung ist, dass ich mit Licht Anknipsen auch mehr Gefahr laufe, dass Inhalt verloren gehen. Deswegen schreibe ich gerade, wenn es ein sehr nächtlicher Traum war, bisweilen Stichpunkt krakelig im Dunklen auf den Zettel. (Kann ich manchmal auch nicht mehr lesen, oft aber dann doch schon noch entzifferbar. Manchmal reicht auch allein, DASS man was notiert hat, um dem Hirn die nötige Erinnerungsunterstützung zu geben.

Probiere es evt. einfach mal aus, ob es Dir nutzt.
Bin mir aber auch sicher, dass es unterschiedliche "Schlaftypen" gibt.

Und auch las ich mal, dass besonders kreative Menschen auch viel Träumen.

Danke der Nachfrage @Schattentanz. Meine Träume sind für mich ehrlich meine besten Berater und Lebenshilfe. Sie haben für mich sowas wie das Orakel von Delphi. Sie kommen aus dem Unterbewusstsein oder auch aus dem kollektiven Bewusstsein (mal Jung lesen, ist spannend!) und drücken sich in Symbolen und Metaphern aus, die selten eindeutig sind, sondern eben interpretierbar. Ähnlich wie beim Rorschachtest laden sie zum (freien) Assoziieren ein.
Manchmal sind sie auch genauso zweideutig.
Je mehr bizarr wirrer das ist, umso interessanter ist es ja gerade zu schauen, was da an Aussage drin stecken könnte. Man muss aber natürlich schon bereit sein, sich auf solche kleinen Phantasie- und Interpretationsreisen einzulassen. Sonst bleibt das halt ein bizarres Bild/Filmchen.

Manchmal allerdings auch SEHR eindeutig *lach*. Stichwort "sexuelle Träume". Wenn sich da bei mir ein Defizit aufgebaut hat, kann ich sicher sein, dass mein Unterbewusstes da für "Ausgleich" sorgt. Das finde ich sehr nett und höflich :lachen: .

@Insuffizienz: ah, ok, danke für die Aufklärung in Sachen "Nachkonstruieren". Dann reden wir also über dasselbe, gut.

Stichwort Kreativität: hah. Das ist ja sozusagen meine Profession. Auch ein spannendes Thema, das man hier irgendwo zu einem Thread machen könnte. Und ja, ich denke, Träume haben auch etwas damit zu tun (s.a. oben, Kreative träumen mehr und in Farbe :) ). Zumal ja nicht nur ein Wissenschaftler berichtet/e, dass ihm die "Lösung" im Traum kam oder "per Eingebung". Es ist genau die Fähigkeit des Hirns, in einem völlig entspannten Modus sozusagen mit sich selbst und dem Vorhandenen zu spielen, Komponenten völlig frei neu zusammenzusetzen, ohne moralische oder konventionelle Bewertung. Nur in der Loslösung liegt die Kraft für das Erschaffen wirklich neuer Denkinhalte. Wer die Erde als Scheibe denkt und Angst vorm Überschreiten des Horizonts hat, nimmt sich diese Chancen und damit sein kreatives Potential.
Zuletzt geändert von Kalliope am 20. Mai 2016, 07:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Kalliope » 20. Mai 2016, 07:46

@Schattentanz
und noch mal zu meinen "Wachträumen"

nein, eben, es belastet mich überhaupt nicht. Eher finde ich das "interessant", ist wieder ein neuer Gimmick, aber völlig unbedrohlich. Meine Auren (unesoterisch! Overlap aus zwei Anfallsleiden!) belasten mich da manchmal weit mehr, da die sehr schlaganfallartig daher kommen.

Zumal ich diese beschriebenen Traum-artigen Phasen auch ja willentlich unterbrechen kann (das kann ich mit den Auren z.B. auch nicht, da kann ich nur per Eigen-Beruhigung lindernd in die Begleitsymptomatik einwirken bis zu einem bestimmten Grad, da die auch mit Bewusstseinsstörungen und -einschränkungen einher gehen).

Ich habe heute - direkt nach einem herrlichen Traum übrigens - noch einmal darüber nachgedacht @Insuffizienz, was den Unterschied auch zu Halluzinationen oder Psychosen o.ä. ausmacht (neben vielem anderen). Das ist zum einen das eben Erwähnte: ich kann willentlich das unterbrechen und

Es ist kein Zustand, der mich vollständig erfässt! Es ist wie ich schrieb eine Art Äquivalent zum luciden Träumen. So, wie ich während des Schlafs im Traum weiß, dass ich träume (und den sogar bewusst, also mit meinem Wachbewusstsein, beeinflussen kann, so weiß ich bei dem beschriebenen Phänomen, dass ich (eigentlich) wach bin und dass das, was ich da erlebe, eine Traumphase ist, wo ich wlllentlich raus kann.

Es ist eher, als gäbe es einen "Grundzustand" des Bewusstseins - also "wach" oder "schlafend" und da "schleicht" sich dann eben ein kleiner Teil andere Bewusstseinsebene mit in diesen Grundzustand.

@Schattentanz:
Und du hast nicht zufällig Schilddrüsenprobleme ?

Huch! Oh doch, ja. Gut getroffen. Habe u.a. Hashimoto (autoimmune Schilddrüsenselbstzerstörung).
Du scheinst Dich auszukennen? ja, bitte, kläre mich auf, gib mir Hinweise. Bin da sehr dankbar und neugierig, Wo hast Du den Link zu den Träumen her? Allerdings ist Hashi leider nicht das einzige, ich sammle leider Autoimmunkram, habe versch. Overlaps und die vergessellschaften sich ja eh gerne alle. Auch die beiden Anfallsleiden, davon kennt man bei einem auch die Vergesellschaftung mit einer meiner Autoimmunerkrankungen.
Bist Du auch mit sowas gesegnet?
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Indigocat » 20. Mai 2016, 08:42

Hallo Schattentanz, :winken:

18. Mai 2016, 21:38 » Schattentanz hat geschrieben:
18. Mai 2016, 08:23 » Indigocat hat geschrieben:Ich kann mich meist an meine Träumwas von Psychologen so interpretiert wird, dass ich keinen Zugang zu meinem Unterbewusstsein hätte
Das finde ich interessant, aber ist das nicht eh so, dass sich die meisten Menschen nicht an ihre Träume erinnern können? .


Keine Ahnung, anscheinend kann man es wenn man sich mehr damit beschäftigt. Das Statement mit dem Unterbewusstsein kam vom Chefarzt während einer Therapie. Er hat immer während der Chefarztvisite alle gefragt, was sie geträumt hätten. War wohl sein Steckenpferd. Vorher habe ich da gar nicht drüber nachgedacht. Ich manövriere mich meist in einen Zustand der Dauermüdigkeit, abends bin ich so müde, da könnte ich im Stehen einschlafen und morgens muss ich aufstehen und gleich wieder arbeiten, also ich denke da nicht wirklich über die Träume nach.

Oder bin ich da zu sehr von mir ausgegangen? => ich kann mir meine Träume nämlich (auch) gar nicht näher merken. Sobald ich richtig aufgewacht bin, ist der Trauminhalt weg und ich habe mit viel Anstrengung daran maximal eine blasse vage "Erinnerung", die sich schnell auflöst.


Ja so geht es mir auch.

Besonders, wenn der Traum "gedeutet werden" sollte nach dem Motto: Oh du hast von einem Baum geträumt? Ein Baum bedeutet dieses und jenes blabla. ... Also es gibt ja Träume, bei denen der Bezug zum eigenen Leben auf der Hand liegt, aber die meine ich hier nicht.)


Das geht mir auch ein bisschen zu sehr in's Esoterische, dem stehe ich eigentlich ablehnend gegenüber. Aber ganz von der Hand weisen möchte ich es nicht, weil ist ja nicht bewiesen, dass es nicht doch so was gibt.

Zaubern zu können, hätte ich auch mal gerne. Das stelle ich mir toll vor. ...


Da gab es mal eine wunderschöne tschechische Kinderserie: "Die Märchenbraut", da ging es um einen Zauberring, den konnte man drehen und man konnte sich dann was wünschen. Den will ich auch. Aber genauso wie in der Serie ist es wahrscheinlich gut, dass es in Wirklichkeit so was nicht gibt, würde viel zu schnell in die falschen Hände geraten.

Dass ich fliegen konnte, hatte ich mal als älteres Kind. Das war aber irgend so ein wirrer Traum, in dem ich von einer Art Dorfgemeinschaft bzw. mehreren Menschen verfolgt worden bin. ...


Das habe ich als Kind relativ oft geträumt, fliegen können, frei sein... aber gut, dass du der einengenden Dorfgemeinschaft entfliegen konntest ;)

Das mit den Monstern finde ich sehr kreativ (gelöst).


Danke, das finde ich auch - für ein Kind ;). Könnte aber vielleicht auch ein Hinweis darauf sein, dass nicht alles, was bedrohlich scheint, auch bedrohlich ist. Oder umgedreht, Dinge, die sehr vertrauenerweckend scheinen, sind es gar nicht
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Clara » 20. Mai 2016, 17:35

Ich weiß, dass ich träume und manchmal während des Wachwerdens, möchte ich auch gar nicht wach werden, sondern weiter träumen. Aber erinnern kann ich mich an meinen Träume so gut wie nie.

@Schattentanz: zu Hinweisen bzgl. träumen und Schilddrüse wäre ich auch dankbar, weil ich auch Hashimoto habe.

Vor über 20 Jahren las ich ein Buch über Luzides Träumen (Exploring the World of Lucid Dreaming von Stephen Laberge) und hatte kurz danach, den Anleitungen folgend, EINEN luziden Traum (seitdem aber leider nie wieder).

Ich lag in meinem Bett und konnte mal wieder nicht einschlafen. Plötzlich hatte ich den Gedanken im Kopf, dass ich vielleicht doch schlafe und nur träume, dass ich nicht einschlafen kann. Wenn das so ist, dann kann ich im Traum Dinge tun, die in der Realität nicht möglich sind. Also glitt ich wie eine Schlange aus dem Bett, dann über den Fußboden, die Wand hoch und an der Decke entlang. Ein absolutes Hochgefühl und ich sah mich tatsächlich seelig schlummernd im Bett liegen. Neben mir lag mein Mann, die Katze lag am Fußende des Bettes.
Ich versuchte zu erkennen, ob ich in Farbe träume oder schwarz-weiß, aber dazu war es zu dunkel im Zimmer.
Ganz vorsichtig versuchte ich zu schweben, zu fliegen und war begeistert, wie toll das war. Ich schwebte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter ins Erdgeschoß. Unten im Flur war es so dunkel, dass ich nichts erkennen konnte - also flog ich zum Lichtschalter und machte das Licht an. Da wachte ich auf.


Ich weiß noch, dass ich mich danach wochenlang "unbesiegbar" fühlte und mich einem Dauergrinsen herum lief. Ich fühlte mich so gut, so voll Kraft und richtig positiv. Allein deshalb würde ich das mit dem luziden träumen gern nochmal erleben.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Schattentanz » 20. Mai 2016, 20:56

@Kalliope und Clara:
Oha, also ich muss euch bzgl. der Schilddrüse enttäuschen => ich habe da kein Expertenwissen zu und es war einfach ein intuitiver Einfall dazu.

Deshalb, weil ich selbst Hashimoto habe und dadurch eine Schilddrüsenunterfunktion. Das weiß ich erst seit wenigen Monaten. Na ja und bevor die Schilddrüse behandelt worden ist bei mir, habe ich (auch) einen verstärkten Hang zu diesem "Wegdriften" gehabt tagsüber. So ähnlich wie eine Art Tagtraum, nur passiert der Übergang dahin nicht bewusst. Und man kann sich bewusst auch wieder ins Hier und Jetzt zurückbringen. Lässt sich also jederzeit wieder unterbrechen. Ich fand das nicht umbedingt unangenehm. Es war eher wie eine Art automatisch startender Pausenmodus/Stand-By-Modus und ich habe das allenfalls als leichte, harmlose Dissoziation eingeordnet. ... Mir ist das erst rückblickend im Vergleich "behandelt <-> unbehandelt" aufgefallen. Tagträumen habe ich auch so noch, aber ich bin nicht mehr so weg dabei mit einem Teil meiner Selbst und es setzt nicht mehr so ungesteuert ein. Mir ist dabei aber so wie Kalliope i.d.R. auch zugleich klar gewesen, dass ich gerade etwas abwesend statt voll im Hier und Jetzt bin.

.. Ist vielleicht ein bisschen damit vergleichbar, wie wenn man etwas müde ist, aber richtig wach zu bleiben versucht. Dann schläft man ja auch nicht direkt ein, ist jedoch auch nicht richtig wach und "anwesend", aber kann die beginnende Schläfrigkeit bewusst auch wieder abschütteln. Der Unterschied zum "Abdriften" von oben wäre, dass man bei der Müdigkeit früher oder später einschläft statt die ganz abschütteln zu können.

Aber ich weiß nicht, ob die Symptome einer Schilddrüsenfehlfunktion was mit dem Phänomen zu tun haben können, das du, Kalliope, von dir beschrieben hast. ... Nur kamen mir deine Beschreibungen dazu insofern ein wenig vertraut vor.

Kalliope hat geschrieben:Wo hast Du den Link zu den Träumen her?

Du verwechselst mich da glaube ich; ich habe keinen Link gepostet. [;)]

Kalliope hat geschrieben:"Wecker" gehört zu den Traumkillern meines Erachtens, denn der gehört bereits zum "Real"-Wachbewusstseins"programm". Das Hirn ist sofort im AlltagsAktivmodus, ähnlich, wie ein Alarmsignal nur bestimmt Handlungmuster abruft, bzw. bestimmte Reaktionen.
(Ich selber habe glücklicherweise die "Begabung", ohne Wecker zur richtigen Uhrzeit aufzuwachen. Den habe ich mir immer schon nur "pro forma" gestellt, wache aber in der Regel ca. 10 - 30 min. auf, bevor der los geht. Heute brauche ich netterweise überhaupt keinen mehr. Das erleichtert es natürlich ungemein, dem Hirn einen soften Einstieg in den Wachzustand zu gönnen.

Mein Unterbewusstsein hat leider gelernt, dass meine Wecker keine Bedrohung sind. :schweigen: Ohne Wecker bzw. kurz vorm Klingeln werde ich nur wach, wenn ich sehr diszipliniert bin bzgl. meines Tag-Nacht-Rhythmus' und zu ähnlichen Zeiten ins Bett gehe und aufstehe. Und noch bei Terminen, also zumindest werde ich da von den Weckern wach, richtig wach ohne wieder einzuschlafen wie ein Stein. Aber eigentlich bin ich eine Eule und meine innere Uhr ist oft durcheinander und tickt glaube ich eher in einem 26h-Rhythmus. Ich müsste sie eigentlich durch externe Vorgaben jeden Tag nachjustieren, aber mein Elan dazu hält sich da in sehr engen Grenzen. Entsprechend schlafe ich entweder zu viel oder zu wenig, selten ausgewogen verteilt auf die Tage in einem normalen Tag-Nacht-Rhythmus.
Das, was du von deiner inneren Uhr beschreibst, finde ich daher echt beneidenswert und glaube dir sofort, dass das die Sache mit dem Aufwachen gleich viel entspannter macht als Start in den Tag. [;)]

(Licht stört mich übrigens nur beim Einschlafen; wenn ich erstmal schlafe, ist es dagegen egal und hilft mir leider nicht oder nur sehr bedingt beim Wachwerden.)

20. Mai 2016, 07:29 » Kalliope hat geschrieben:Meine Träume sind für mich ehrlich meine besten Berater und Lebenshilfe. Sie haben für mich sowas wie das Orakel von Delphi. Sie kommen aus dem Unterbewusstsein oder auch aus dem kollektiven Bewusstsein (mal Jung lesen, ist spannend!) und drücken sich in Symbolen und Metaphern aus, die selten eindeutig sind, sondern eben interpretierbar.

Schön zu hören, dass dir deine Träume helfen und etwas Positives für dich sind.

Das "kollektive Bewusstsein" nach Jung ist so etwas wie das allgemeine Bewusstsein der Menschheit? Z.B. die Urängste?

Was ich schwierig finde ist, dass Träume interpretierbar sind. Es gibt in ihnen keinen eindeutigen Rat, sondern man muss sie selbst interpretieren. Und dabei kann man sich schon aufgrund der eigenen Begrenztheit seiner Wahrnehmung irren. ... Für mich könnte ich bei vielen Träumen nicht mal grob sagen, ob sie angenehm oder unangenehm gewesen sind (die Farbe des Wassers quasi), mal unabhängig davon, wie weit ich mich an Traumdetails erinnern könnte. ... Und selbst, wenn man diese Sache mit den festen Traumsymbolen weglässt (Esoterik passt übrigens gut dazu @ Indigocat).

@Clara:
Dein luzider Traum hätte mir auch gefallen. ... Dass man darin so viel eigentlich völlig unrealistische bis tödliche Sachen machen kann ohne echte Konsequenzen, finde ich sehr anziehend daran. Nur muss man dafür erst mal im Traum erkennen, dass man sich in einem solchen befindet und das Geschehen (komplett) steuern kann. Hm. ... Mir fällt ehrlich gesagt der Unterschied zw. Traum und Realität erst (wieder) auf, wenn ich aufgewacht bin.

@Insuffizienz
20. Mai 2016, 01:22 » Insuffizienz hat geschrieben: Mich stört es manchmal im Laufe des Tages, dass ich einen Traum nicht mehr erinnere. Ich versuche dann, wenn mir langweilig ist, etwas zu überlegen, das einen Anhaltspunkt für den Traum geben könnte; eine bestimmte Szene oder ein Mensch. Meist tritt der Traum nach einiger Zeit wieder (nun natürlich viel später nach dem Aufwachen nur noch schwach und fragmentarisch) in mein Bewusstsein auf.

Faszinierend, dass du das so genau steuern kannst, wovon du träumst. (Auch bei Kalliope mit dem luziden Träumen).

Direkt zur Arbeit zu müssen nach dem Aufstehen, begünstigt das Vergessen sicher. Genaus wie abrupt aus dem Schlaf gerissen zu werden. Aber ich habe das auch, wenn ich nicht direkt losmuss nach dem Aufstehen. Könnte aber sein, dass ich da gleichwohl unmittelbar in einen "Funktionsmodus" schalte, der genauso hinderlich ist für das Erinnern und du und Kalliope z.B. länger in einer Zwischenphase zw. "schlafend" und "richtig wach" bleibt?

20. Mai 2016, 01:22 » Insuffizienz hat geschrieben:Ich habe mal gehört, dass in anderen Kulturen (z. B. überbevölkerte Gebiete in 3. Welt-Ländern) Träume viel mehr erinnert werden. Zum einen, da die Menschen enger zusammenleben und bspw. nachts aufwachen, weil das Baby des Nachbarn schreit oder ein Hund bellt. Diese sozial engeren Gesellschaften sorgen vielleicht auch eher dafür, dass Menschen, die dann von Lärm gemeinsam aufwachen, mehr über ihre Träume reden, die sie dann erinnern und demzufolge sich viel mehr mit dem Träumen praktisch auseinandersetzen.

Klingt schrecklich. :breites grinsen: ... Erst kann man nachts nicht schlafen, wegen dem Babygeschrei oder dem Hundegebell, und dann kommt morgens noch die Frage: "Hey hast du auch so scheiße geschlafen?" und es wird zwischenmenschliche Interaktion verlangt, während man noch gar nicht bereit dafür ist. ... Kein Wunder, wenn man da jede Nacht Albträume hätte. Oder man flüchtet im Traum in menschenleere, weite und ruhige Gegenden als Gegenpol, um nicht durchzudrehen.

@Indigocat
War das für den Chefarzt ein Problem, wenn man nichts geträumt hat? Oder ist das als eine Art Verweigerung mitzuarbeiten ausgelegt worden?

Bist du morgens eigentlich ausgeschlafen? ... (Erst) ins Bett zu gehen, wenn man sehr müde ist, ist ja eigentlich empfehlenswerter (und ich selbst könnte eher nicht einschlafen). Aber du meintest du manövrierst dich in einen Zustand der Dauermüdigkeit => gehst du eher zu spät ins Bett und schläfst dadurch zu wenig?

Indigocat hat geschrieben:Da gab es mal eine wunderschöne tschechische Kinderserie: "Die Märchenbraut", da ging es um einen Zauberring, den konnte man drehen und man konnte sich dann was wünschen. Den will ich auch. Aber genauso wie in der Serie ist es wahrscheinlich gut, dass es in Wirklichkeit so was nicht gibt, würde viel zu schnell in die falschen Hände geraten.

Das denke ich auch.

Indigocat hat geschrieben:Danke, das finde ich auch - für ein Kind ;). Könnte aber vielleicht auch ein Hinweis darauf sein, dass nicht alles, was bedrohlich scheint, auch bedrohlich ist. Oder umgedreht, Dinge, die sehr vertrauenerweckend scheinen, sind es gar nicht

[;)] sehr weise.

Als Kind war das in Träumen, in denen Monster oder Menschen die Bedrohung waren, bei mir so, dass sich der Traum ab dem Punkt gedreht hat, ab dem mein Traum-Ich sich gewehrt hat bzw. sich entschlossen hat zu kämpfen. Wobei der Traum deshalb nicht gut ausgegangen ist; ich bin da glaube ich entweder gestorben (bin ich aber auch, wenn ich nichts gemacht habe) oder das Traumsetting hat sich geändert und es kam was Neues, nicht zwangsläufig Positiveres, aber es war irgendwie viel stimmiger und insofern die richtige Entscheidung. Dieses Umentscheiden bzw. dieser Wechsel im eigenen Verhalten des Traum-Ichs hat irgendwann angefangen und ab da kam das leichter/eher vor in weiteren Träumen.
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon MirrorMirror » 20. Mai 2016, 21:50

20. Mai 2016, 20:56 » Schattentanz hat geschrieben:Was ich schwierig finde ist, dass Träume interpretierbar sind. Es gibt in ihnen keinen eindeutigen Rat, sondern man muss sie selbst interpretieren. Und dabei kann man sich schon aufgrund der eigenen Begrenztheit seiner Wahrnehmung irren. ...

Ich möchte einen meiner Träume schildern, bei dem ich eine eindeutige Meldung und einen präzisen Ausgangspunkt kenne.
Arbeit, ich war wütend, es war der Wurm drin (war damals eine kritische Zeit für mich), die Kollegen haben mich losgeschickt, ich sollte für die Pause Verpflegung einkaufen. Ich hab mich in den Transporter gesetzt und bin losgefahren. Da war eine Ortschaft, alles braun in braun, ohne irgendwelchen Hinweise vonwegen "Metzgerei", "Bäckerei", "Tankstelle" oder "Supermarkt". Die Strassen waren auch nicht asphaltiert, auch die waren staubig braun ohne Markierung. Ich hab ziemlich schnell die Orientierung verloren. Anhaltspunkte waren keine da.
Ich hab das Auto geparkt und bin losmarschiert. Ich hab irgendwann eine schwarze Frau getroffen, die hat einen flachen Korb vor sich getragen. Auf meine Frage nach Verköstigung hat sie gesagt, sie könne mir nur das hier anbieten. Im Korb waren Innereien, blutige. Plötzlich taucht ein herrischer Mann auf und greift die Frau an ihrer Zunge ihr gegenüber stehend. Er zieht sie so hinter sich her. Die Frau hat enorme Angst und folgt ihm trotzdem widerspruchslos.
Das war es.
Das kann man ohne meinen bekannten Hintergrund deuten wie mal will und man wird die unmöglichsten Varianten basteln. Die Erklärung (also meine) ist aber ganz simpel und kompliziert gleichzeitig. Solche Träume bleiben mir ewig und ich kann mich sehr genau dran erinnern.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Insuffizienz » 20. Mai 2016, 22:12

@Kalliope
Es ist genau die Fähigkeit des Hirns, in einem völlig entspannten Modus sozusagen mit sich selbst und dem Vorhandenen zu spielen, Komponenten völlig frei neu zusammenzusetzen, ohne moralische oder konventionelle Bewertung.

Es gibt die Theorie, dass die Ethik doch im Traum eine Rolle spielt oder gar ihre wahrhafte Gestalt gerade dort zum Vorschein kommt, da der Verstand aufeglockert ist. Hier stellt sich die Frage, inwieweit man den Verstand in die Ethik einbezieht bzw. afür wie wichtig man ihn diesbzgl. hält. :D

@ Schattentanz
20. Mai 2016, 20:56 » Schattentanz hat geschrieben:Klingt schrecklich. :breites grinsen: ... Erst kann man nachts nicht schlafen, wegen dem Babygeschrei oder dem Hundegebell, und dann kommt morgens noch die Frage: "Hey hast du auch so scheiße geschlafen?" und es wird zwischenmenschliche Interaktion verlangt, während man noch gar nicht bereit dafür ist. ... Kein Wunder, wenn man da jede Nacht Albträume hätte. Oder man flüchtet im Traum in menschenleere, weite und ruhige Gegenden als Gegenpol, um nicht durchzudrehen.

Die Wertung hast du mit hineingebracht. :D Jap, für mich wäre das sicherlich ebenfaölls eine extrem ungesunde bzw. unerträgliche Umgebung. :D
20. Mai 2016, 20:56 » Schattentanz hat geschrieben:Faszinierend, dass du das so genau steuern kannst, wovon du träumst.

Ich habe nicht geschrieben, dass ich steuern kann, wovon ich träume. Ich kann nur mittlerweile recht gut die Erinnerung an den Träumen wieder aufrufen, auch wenn ich sie morgens verdrängt habe.
Mit luzidem Träumen habe ich mich bis jetzt auf praktischer Ebene nicht beschäftigt, weil ich einfach keine Lust dazu habe. :D Ich finde meine Träume an sich auch so interessant bzw. betrachte jene genauer, die ich ansprechend finde. Aber hin und wieder weiß ich auch, dass ich ein bisschen luzide Träume. Manchmal kann ich bewusste Entscheidungen treffen. Mir fällt im Zuge dessen oftmals auf, dass der Traum stets zwanghaft versucht weiterzulaufen und unser Bewusstsein in die Irre zu führen. Wenn uns etwas auffällt, was völlig unsinnig und unrealistisch erscheint, dann wirkt es so, als würde er sich zwanghaft überlegen, wie er auf Teufel komm raus schnellstmöglich eine neue Attraktion präsentieren kann. :D
Z. B. ist man in einem Gebäude am Ende einer Handlung und es passiert nichts weiter, als dass komische Gedankengänge entstehen und schon Bilder einer neuen Szenerie sich auftun. Dann schaut man doch noch aus dem Fenster und ein wunderbares Tal, umringt von zwei bezaubernden Bergen wie in einem Bilderbuch (bei goldwarmem Sonnenschein, mit schöner grüner Vegetation am Grund der Berge und einem Fluss etc.), erscheint.

20. Mai 2016, 20:56 » Schattentanz hat geschrieben:Als Kind war das in Träumen, in denen Monster oder Menschen die Bedrohung waren, bei mir so, dass sich der Traum ab dem Punkt gedreht hat, ab dem mein Traum-Ich sich gewehrt hat bzw. sich entschlossen hat zu kämpfen. Wobei der Traum deshalb nicht gut ausgegangen ist; ich bin da glaube ich entweder gestorben (bin ich aber auch, wenn ich nichts gemacht habe) oder das Traumsetting hat sich geändert und es kam was Neues, nicht zwangsläufig Positiveres, aber es war irgendwie viel stimmiger und insofern die richtige Entscheidung. Dieses Umentscheiden bzw. dieser Wechsel im eigenen Verhalten des Traum-Ichs hat irgendwann angefangen und ab da kam das leichter/eher vor in weiteren Träumen.

Dafür, dass du dich nur selten an Träume erinnern kannst, hört sich das doch ganz gut an. :D
Ich persönliche erinnere mich tatsächlich an nur zwei Träume aus der Kindheit und Jugend. Einmal als Kind um die 6-8 Jahre, dass unser Haus völlig verbrannt ist und Hexen eine Rolle spielten, und einmal später um die 13 Jahre, dass ein Klassenkamerad mich nachts im Bett erstechen würde (habe ich bereits in einem anderen Thread genauer beschrieben, in dem es um Angst in der Dunkelheit? ging; falls es wen interessiert. :D ).
Ansonsten scheint es, als wären alle Erinnerungen an Träumen verschwunden bzw. gab es gar keine anderen...umso verwunderlicher, dass sie heute relativ häufig und intensiv auftreten.

Achja, mir persönlich helfen Wecker glaube ich dabei, mich zu erinnern. Also wenn ich nicht sofort aufstehen muss, dann ist diese plötzliche Weckfunktion eigentlich recht hilfreich, damit das nun wachere Bewusstsein auf die Traumwelt zugreifen kann, denke ich.

Was ich noch erwähnen möchte ist, dass ich oft einzelne Wörter, auf Schildern etc. lesen kann (oder mein Bewusstsein dies interpretiert); obgleich manchmal Buchstaben vertauscht werden oder wirre Verbindungen mit Zahlen (z. B. bei der Anzeige oben am Bus) auftauchen. Es wird ja oft behauptet, man kann damit überprüfen, ob man im Traum oder in der Wirklichkeit ist. Würde wahrscheinlich nicht so gut bei mir funktionieren. Ich habe anscheinend einen gewieften Traumregisseur in meinem Kopf. Ob das von Nach- oder Vorteil ist, vermag ich nicht zu beurteilen. XD

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Kalliope » 21. Mai 2016, 09:11

@Insuffizienz: interessanter Hinweis mit der Moral/Ethik. Hast Du evt. einen Link? Sonst such' ich mal nach.
Das mit den Schildern, Ortschaften, Worten kenne ich auch. Ich träume da auch Wörter, die es gar nicht gibt, häufig aber ähnliche. Interessant finde ich immer, wenn im Traum jemand etwas zu mir sagt, da ich das ja quasi aufnehme, als sagte wer anders das zu mir, also aus dessen Hirn - aber ist ja mein eigenes ;-)).

Weil's noch keine Stunde her ist: in meinen Träumen tauchen immer wieder seitwärts fahrende Fahrstühle auf. Also KEINE Züge, sondern richtig Fahrstühle, die auch streckenweise hoch- und runter fahren, aber eben meist über lange Entfernungen im Traum auch seitwärts. Einmal hielt einer am Meer, das war richtig schön.

Albträume habe ich extrem selten, aber bisweilen auch. Dass ich weinend aus einem Traum aufwache, geschieht auch, das aber nicht, weil der Traum schrecklich, sondern eben traurig war.
Von Monstern u.ä. habe ich tatsächlich noch niemals geträumt. Die bieten ja auch ne Steilvorlage, sie für Filme, Zeichnungen o.ä. zu verwenden.
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Aion » 21. Mai 2016, 11:09

Eine sehr angeregte (und anregende) Diskussion hast du da losgetreten, Kalliope.
Worauf willst Du mit der Ethik-Frage hinaus? Von einem Jungianischen Hintergrund aus würde man ja eher argumentieren, dass unbewusste Persönlichkeitsanteile oder gar Archetypen tendenziell amoralisch sind. Andererseits gibt es ja auch den "Archetypus des Selbst, welcher sowohl Ich als auch Unbewusstes umfasst, Zentrum und Umfang der Gesamtpsyche darstellt und die zentrale Selbststeuerungs- und Entwicklungsinstanz der Psyche ist." (http://anthrowiki.at/Archetypus) Und eine solche Instanz der inneren Ganzheit müsste doch auch nach außen irgendwie stimmig wirken/agieren - dazu gehört in meinen Augen schon ein Handeln,das zumindest die Goldene Regel beachtet.
Wobei die Träume, wenn wir sie nutzen wollen, ja meist schon eine Revision unserer Sichtweise verlangen, oder zumindest eine Erweiterung. So wie das Orakel von Delphi ja auch (schöner Vergleich!). A propos, darauf bezogen habe ich gerade bei https://de.wikipedia.org/wiki/Orakel_vo ... Mythologie gelernt:
Der Überlieferung zufolge sollen am Eingang des Tempels von Delphi die Inschriften „Erkenne dich selbst“ (gnôthi seautón, γνῶθι σεαυτόν) und „nichts im Übermaß“ (μηδὲν ἄγαν, medèn ágan), angebracht gewesen sein. Insbesondere die erste, bekanntere Aufforderung deutet die eigentliche Absicht des Kultes bzw. der verehrten Gottheit an, nämlich die Auflösung individueller Probleme und Fragestellungen durch die Auseinandersetzung mit der eigenen inneren Persönlichkeit. Die Erkenntnis der „Innenwelt“ diente damit als Zugang zur Problemlösung in der „Außenwelt“.

Die zweite Inschrift (medèn ágan, „Nichts im Übermaß“, „Alles in Maßen“) mahnt zur Bescheidenheit im eigenen Tun. Das rechte Maß steht für eine Grundfigur antiken griechischen Denkens, die neben der platonischen Seinslehre bis zur aristotelischen Tugendethik auch die Musik, die Mathematik, Medizin und viele andere gesellschaftlichen Bereiche erfasste.

Die Existenz dieser Inschriften ist nicht durch archäologische Funde, sondern aus schriftlichen Überlieferungen bekannt. So lässt z. B. Platon im Phaidros und vor allem im Symposion den griechischen Philosophen Sokrates über die Bedeutung dieser Inschriften referieren.


Und hier sind ja beide Aspekte angesprochen: Der exzitatorische (Erkenntnis erweitern) und der inhibitorische (Maß halten). So könnte man auch auf Träume schauen.

LG
Aion

PS: Habe Dir auch eine PN geschrieben.

Insuffizienz
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Insuffizienz » 21. Mai 2016, 12:31

21. Mai 2016, 09:11 » Kalliope hat geschrieben:@Insuffizienz: interessanter Hinweis mit der Moral/Ethik. Hast Du evt. einen Link? Sonst such' ich mal nach.

Das Beispiel habe ich aus "Die Traumdeutung" von Freud. Die gibt es kostenlos z. B. als kindle-Edition, dafür müsstest du die ersten (ca. 50 - 100) Seiten lesen, irgendwo da habe ich's gelesen. XD
Achja, ich habe mal gelesen, dass die Definition von Moral die Sitte selbst ist, also das Praktische beschreibt. Und Ethik ist die Philosophie der Moral. Ansonsten würde ich keinen Sinn dahinter sehen beide Begriffe zu nutzen. ;D

Weil's noch keine Stunde her ist: in meinen Träumen tauchen immer wieder seitwärts fahrende Fahrstühle auf. Also KEINE Züge, sondern richtig Fahrstühle, die auch streckenweise hoch- und runter fahren, aber eben meist über lange Entfernungen im Traum auch seitwärts. Einmal hielt einer am Meer, das war richtig schön.

Das hört sich sehr skurril und damit super interessant an! :D

Albträume habe ich extrem selten, aber bisweilen auch. Dass ich weinend aus einem Traum aufwache, geschieht auch, das aber nicht, weil der Traum schrecklich, sondern eben traurig war.
Von Monstern u.ä. habe ich tatsächlich noch niemals geträumt. Die bieten ja auch ne Steilvorlage, sie für Filme, Zeichnungen o.ä. zu verwenden.

Das hängt davon ab, was man als Albtraum bezeichnet. Bei mir ist es so, dass ich bis zu 90 % in meinen Träumen verfolgt/gejagt werde und flüchten muss.
Interessanter Weise habe ich im vorgeschlagenen Link von Aion (http://anthrowiki.at/Archetypus) Folgendes gerade dazu entdeckt (danke dafür ;-) ):
"Jung erkannte in Träumen vier Hauptkategorien von archetypischen Symbolen:
- den Schatten, welcher der Ich-Sphäre zuzurechnen ist und unterdrückte oder verdrängte Persönlichkeitsanteile enthält, bzw. den „dunklen Doppelgänger“, der die verdrängte Seite der Persönlichkeit symbolisiert und in den Träumen den Helden oder die Heldin verfolgt als Zeichen, dass die unterdrückten Teile der Persönlichkeit bewußt werden "möchten" und integriert werden sollten"
Da könnte er tatsächlich richtig liegen. Ich halte wenig von Traumdeutung bzw. habe sie aus Desinteresse nicht weiter verfolgt. Ich persönlich denke intuitiv, dass man höchstens die Grundstimmungen oder grundlegenden "Symbole" deuten kann. Bei Flucht oder beim Gejagtwerden könnte man einmal denken, dass es an Stress liegt. Aber an Stress leide ich heute eher weniger. Das zweite Naheliegendste wäre die Deutung, dass ich vor etwas weglaufe. Dass es ein Teil meiner Persönlichkeit sein könnte, habe ich bis jetzt nicht bedacht. Ich dachte eher daran, mit alten Beziehungen abzuschließen, Ungereimtheiten mit der Familie zu klären o. Ä.
Im Umkehrschluss müsste es jedoch heißen, dass sich diese Flucht-Träume verfluchtigen(<- kongenialer Kalauer!), wenn ich diese verdrängten Anteile wieder in meine Persönlichkeit gelassen habe...mal schauen. Arbeite auf jeden Fall in der letzten Zeit/in den letzten Jahren daran. :D
Heute bspw. habe ich geträumt, in einem Schwimmbecken (Hallenbad) gewesen zu sein und habe direkt unter Wasser Orcas und Mantarochen gesehen. War schon fasziniert davon. In einer Ecke haben sich die Orcas getümmelt und ich habe mich ihnen angenähert. Dort war auch eine kleine weiße Plastikinsel am Rand, auf die ich ab und an gestiegen bin. Als ich ganz oben war, hat der eine Orca etwas gerufen und ist ganz nah zu mir gesprungen, daraufhin wieder ins Wasser gerutscht. Sie wurden immer aufdringlicher und wirkten gefährlich, da sie ja vergleichsweise groß sind. Im Verlauf hat jemand der Leute dort erzählt, dass die Menschen sterben, wenn sie sich zu sehr diesen Orcas nähern bzw. sich mit ihnen anfreunden. Das sei in der Vergangenheit oft passiert. Dann bin ich zu den anderen Menschen geschwommen und immer mehr Panik stieg in mir auf. Irgendwann zog noch ein junger Herr einen Orca ans Land, doch der schrie sofort wie ein Mädchen auf, war nun so klein wie ein Mensch, und sprang wieder ins Wasser.
Ist jetzt keine klassische Fluchtszene oder ein Albtraum, aber auch kein allzu angenehmer Traum, da Angst mich als Gefühl begleitete. Das ist sehr häufig so.


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