(Alb-)Träume

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Kalliope
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Kalliope » 21. Mai 2016, 18:31

Oh, hier ist ja viel geschrieben worden, uffz.

mal irgendwie hintereinander.

@Schattentanz:
Du plagst Dich also auch mit dem Japaner herum! Deine Beschreibung ähnelt ja der meinigen, also kommt das tatsächlich infrage als mögliche Ursache.
Einen Unterschied würde ich allerdings machen: ich empfinde das irgendwie als was "Zusätzliches", weil ich mich ja grundsätzlich wach fühle. Dann kommt plötzlich noch so eine Traum-Somnolenzsequenz und deja vú-artige Bewusstseinebene dazu. Kurz.

Tagträumen ist für mich etwas völlig anderes, deswegen habe ich den Begriff auch bewusst nicht verwendet. Tagträumen ist für mich, seinen Phantasien, Sehnüchten gedanklich nachzuhängen und sich darin träumerisch zu verlieren. Da ist man dann aber mit allem drin und dran beteiligt, während das, was ich meine, nur ein klitzekleiner Teil Zusatzgimmick ist.
Ansonsten aber finde ich das doch überraschend ähnlich, "vertraut", was Du da schreibst und auch in derBeschreibung "leichte, harmlose Dissoziation" finde ich mich dadurchaus wieder.


Ok, Wecker ist für jeden anders :-).

Jung: ja. Ich habe hier ein uraltes Buch von meiner Mutter. Heißt so ungefähr wie "Die Symbole der Menschheit" oder "Der Mensch und seine Symbole", genau habe ich es nicht mehr in der Leitung. Fand ich seinerzeit recht spannend zu lesen und war für mich der Einstieg in die Auseinandersetzung mit (meinen) Träumen.

Du hättest gerne mehr Eindeutigkeiten in den Träumen?
Und dabei kann man sich schon aufgrund der eigenen Begrenztheit seiner Wahrnehmung irren.

Da trifft aber haargenauso auf die s.g. Realität zu! Das Hirn lässt sich so gern täuschen, ein paar Bilder von Escher angucken…

Lucide Träume: "passieren" mir auch eher. Vorherplanbar waren die bislang auch nicht richtig. Manchmal klappts halt, mal nicht. Freue mich, wenn.

@mirrormirror: ja, nicht, manche Träume sind extrem erinnerbar, voll abgespeichert.

In der Kindheit hatte ich einen immer wiederkehrenden Traum. Der meines Erachtens mit den Trennungsgeschichten und -streitereien meiner Eltern zusammenhingen. In der Symbolik schon fast lächerlich direkt. Da ging mir nämlich was "auf die Nerven" (im Traum waren das gespannte Seile, auf denen Nadeln "tanzten").

@Insuffizienz:
Oh, Freud also. Kein Wunder, dass mein "Ansatz" ein so anderer. Erstens, weil ich ja eher aus der Jung'schen Ecke komme, zweitens, weil ich Freud zwar respektiere, aber Vieles für ziemlichen Quatsch halte, was der Gute so zusammengedacht hat. IN diesem Falle aber mag beides zutreffen.
Denn auch ich kann mir vorstellen, dass es so fest einzementierte moralisch-ethische Axiome in uns gibt, die wir durchaus auch in die Träume mitnehmen und uns da quasi selbst bewerten.
(Was er in seinem Buch genaus sagt - da muss ich dann mal erstmal reinlesen, vielen Dank jedenfalls für den Hinweis!)
Aber ich bleibe auch bei meinem Ansatz, dass der Traum uns ermöglicht, uns genau von solchen Moralvorstellungen zu lösen. Das natürlich aus meinen Erfahrungen heraus mit meinen Träumen.

Ich sehe schon: ich muss hier erstmal einen Haufen Links lesen, wenn ich weiter mitreden will :-). Bisschen fehlt mir gerade die Muße und meine Augen spinnen ziemlich herum. Aber auf jeden Fall hole ich das nach!

Mit dem freien Assoziieren (auch mithilfe Jungs Ansätzen oder anderer) bist Du doch bereits mitten drin in Deiner Traumdeutung! Es gilt ja nicht, am Ende ein "Ergebnis" zu haben, welches gar noch "richtig" oder "falsch" ist, sondern durch dieses Assoziieren auf Gedanken und Ideen zu kommen zu Dir selbst, zu Deiner Umwelt, auf die Du so von allein nicht zwangsläufig gekommen wärest. Traum"deutung" sehe ich eher als Anregung, über sich selbst nachzudenken. Wenn man sich davon frei macht, dass das eine 1:1-Symbolik sein muss, sondern eben halt IMMER mehrere Interpretationen möglich, dann guckt man sich das halt an wie ein Haus bei Tag, bei Nacht, von oben von unten. Oder wie einen Film, der aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven erzählt wird.
Die beiden Psychologen (Vollmar und Lenz) gehen von einer Subjekt- und Objektebene aus, aus der ein Traum betrachtet werden kann.
dass sich diese Flucht-Träume verfluchtigen(<- kongenialer Kalauer!)

Haha, mir fielen hier beim Schreiben gerade die "traumatischen Träume" ein ;-)).

Aber wenn Du übst, lucide zu Träumen, dann kannst Du die Fluchtträume evt. auch "ändern". Du kannst es zumindest mal versuchen, Dir im Wachzustand eine andere Handlung/einen anderen Verlauf auszudenken. Vielleicht überträgt sich das in das Traumgeschehen. (Bitte dann mal um Bericht, wenn es geklappt hat!)

@Aion:
oh, es war aber gar keine "Diskussion" bezweckt, aber, wenn sich daraus so interessante Beiträge ergeben: immer gern - oder?

Ich wollte mit der Ethik ´-Frage eigentlich auf nichts hinaus, fand es aber iinteressant, dass jemand (nun weiß ich ja wer, nämlich: Freud) dass genau andersherum sieht. Wie ich schon schrieb: seinen Ansatz kann ich auch nachvollziehen. Vielleicht träumen wir uns auch gerade deswegen "frei" wegen der innewohnenden Moral. Also, ohne Moral und Ethik bräuchte man sich auch von nichts zu befreien, so meine ich das.
Ja, ich bin wohl eher aus der Jung'schen Ecke.

Ich trenne das Ich zumindest großteils vom Selbst. Im Selbst ist für mich ein Teil Seele enthalten. Diese ist für mich aber auch axiomatisch, quasi "göttlich" (ohne den Gottesbegriff im religösen Sinne zu verstehen, bitte. Wenn überhaupt, dann im spirituellen. Wobei ich damit HIER keine diesbezügliche Diskussion eröffnen möchte, so spannend sie auch dann ist. Vielleicht an anderer Stelle. (?)
Und natürlich, auch in meinem Sinne: das Selbst ist mindestens in diesen axiomatischen Anteilen amoralisch! Wie auch anders, wenn ich davon ausgehe, dass Moral menschengemacht ist und ich die Seele als "göttlich", bzw. "gegeben" betrachte. Als einen unbeeinflussbaren Teil unseres Selbst.

Ja, ich will nicht zu weit abschweifen.

Es ist aber - Schlenk zurück - die Frage, ob die Träume als Teil unseres Unbewussten nicht auch Teil eben dieser Gegebenheit unserer nicht beeinflussbaren Seele sind. (Spekulatius selbstredend, Gedankenspiel).
In diesem Sinne wären sie dann nämlich tatsächlich so etwas wie Botschaften einer übergeordneten Ebene, einer universellen.

Danke für das Zitat (sehr passend!) zu dem Delphi-Orakel.
Die Erkenntnis der „Innenwelt“ diente damit als Zugang zur Problemlösung in der „Außenwelt“.

In genau diesem Sinne "nutze" ich meine Träume. Tatsächlich liefern sie mir aber häufig auch Hoffnung. Wenn die Botschaften, welche aus mir selbst heraus sein sollten, dann helfe ich mir quasi ja selbst. Vielleicht aus einem viel tieferen Verständnis der Dinge wie auch meiner Selbst, als mir das im Wachzustand bewusst ist.
Jedenfalls - ganz im Sinne Deines letzten Satzes - könnte man sie als "Regulativ" sehen/deuten.

PS: auf Deine PN bekommst Du selbstverständlich Antwort, bisschen Geduld und Dank für Deine
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon MirrorMirror » 21. Mai 2016, 19:33

21. Mai 2016, 18:31 » Kalliope hat geschrieben:@mirrormirror: ja, nicht, manche Träume sind extrem erinnerbar, voll abgespeichert.

In der Kindheit hatte ich einen immer wiederkehrenden Traum. Der meines Erachtens mit den Trennungsgeschichten und -streitereien meiner Eltern zusammenhingen. In der Symbolik schon fast lächerlich direkt. Da ging mir nämlich was "auf die Nerven" (im Traum waren das gespannte Seile, auf denen Nadeln "tanzten").


So simpel war es nicht. Ich habe vorher einen Bericht über die Beschneidung von Frauen gesehen. Dabei wird es einem regelmäßig schlecht, nur beim Gedanken an solche bestialischen Geschichten.
Ich kann emotional mit vielen Dingen nicht umgehen. Also nehme ich meine persönlichen Horror mit ins Bett. Was sich zum Glück verringert hat. Ich hab eine recht effektive Wand um mich gebaut, da kommt nicht mehr viel rein. Es schlummert in mir und gibt meistens Ruhe. Träume ich und nehme die Erinnerungen mit, es ist immer existenziell. Ich träume immer nur Bedrohung und Angst. Meine Sensoren schlagen dann an. Meine Angst ist ständig da. Die hab ich irgendwie unter dem Deckel versteckt. Manchmal rutscht mir trotzdem ein erschreckender Traum dazwischen. Hauptsächlich in Phasen, in denen ich sowieso extrem angespannt und verwundbar bin.
Deswegen krieg ich auch den Bezug recht zügig geregelt. Auch weil ich immer alles akribisch kontrollieren muss und mir in meinem Chaos den Überblick nicht wegnehmen lassen darf. Sonst gewinnt die böse Seite.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Insuffizienz » 21. Mai 2016, 22:18

@Kalliope
Ich habe nicht geschrieben, dass der alte Sigmund dieser Theorie anhaftet, ich habe lediglich erwähnt, dass ich diese Idee aus seinem Werk "Die Traumdeutung" entnommen habe. Dort stellt er gerade anfangs grundsätzliche Gedanken bzw. Theorien zur Traumbildung usw. auf oder -zusammen, die schon in der Zeit vor ihm andere verfasst haben. Wie er genau unsere Fragestellung selbst beurteilt, vermag ich nicht zu sagen.

Mit dem freien Assoziieren (auch mithilfe Jungs Ansätzen oder anderer) bist Du doch bereits mitten drin in Deiner Traumdeutung! Es gilt ja nicht, am Ende ein "Ergebnis" zu haben, welches gar noch "richtig" oder "falsch" ist, sondern durch dieses Assoziieren auf Gedanken und Ideen zu kommen zu Dir selbst, zu Deiner Umwelt, auf die Du so von allein nicht zwangsläufig gekommen wärest. Traum"deutung" sehe ich eher als Anregung, über sich selbst nachzudenken. Wenn man sich davon frei macht, dass das eine 1:1-Symbolik sein muss, sondern eben halt IMMER mehrere Interpretationen möglich, dann guckt man sich das halt an wie ein Haus bei Tag, bei Nacht, von oben von unten. Oder wie einen Film, der aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven erzählt wird.
Die beiden Psychologen (Vollmar und Lenz) gehen von einer Subjekt- und Objektebene aus, aus der ein Traum betrachtet werden kann.

Jop, so ungefähr stelle ich mir eine Vorgehensweise vor, die ich selbst anwenden würde, falls mir danach mal ist. ;D

Aber wenn Du übst, lucide zu Träumen, dann kannst Du die Fluchtträume evt. auch "ändern". Du kannst es zumindest mal versuchen, Dir im Wachzustand eine andere Handlung/einen anderen Verlauf auszudenken. Vielleicht überträgt sich das in das Traumgeschehen. (Bitte dann mal um Bericht, wenn es geklappt hat!)

Ich wüsste nicht wie genau. Ich bin irgendwie überhaupt nicht motiviert mich mit dem luziden Träumen auseinanderzusetzen. Hörte sich bis jetzt für mich sehr aufwändig an sowie mit viel Ausprobieren, um sowas zu erreichen.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Indigocat » 22. Mai 2016, 10:22

Hallo Schattentanz, :winken:

War das für den Chefarzt ein Problem, wenn man nichts geträumt hat? Oder ist das als eine Art Verweigerung mitzuarbeiten ausgelegt worden?


Ich glaube nicht. War wohl eher eine Notlösung: Ich hab von dem Klienten keine Ahnung, aber irgendwas Gescheites muss ich ja sagen.

Bist du morgens eigentlich ausgeschlafen? ... (Erst) ins Bett zu gehen, wenn man sehr müde ist, ist ja eigentlich empfehlenswerter (und ich selbst könnte eher nicht einschlafen). Aber du meintest du manövrierst dich in einen Zustand der Dauermüdigkeit => gehst du eher zu spät ins Bett und schläfst dadurch zu wenig?


Ja, bin ich meistens. Die Batterien sind aber auch schnell wieder leer, deshalb lege ich mich tagsüber noch mal hin. Im Großen und Ganzen schlafe ich genug. Ich mache nur immer so lange, bis ich von selber umfalle. Dadurch komprimiere ich die Leerlaufzeiten, wie z. B. im Bett liegen und nicht einschlafen können.

Wobei der Traum deshalb nicht gut ausgegangen ist; ich bin da glaube ich entweder gestorben (bin ich aber auch, wenn ich nichts gemacht habe).


Mist. Da könntest du vielleicht ansetzen und deine Selbstwirksamkeit etwas verbessern. Also so, dass du die Fäden mehr in der Hand hast.

Ich bin im Traum manchmal kurz vorm Zusammenprall mit einem anderen Auto und kann nicht mehr ausweichen, dann wache ich aber meist auf. Das passiert mir oft, nachdem ich lange Strecken fahren musste.

oder das Traumsetting hat sich geändert und es kam was Neues, nicht zwangsläufig Positiveres, aber es war irgendwie viel stimmiger und insofern die richtige Entscheidung. Dieses Umentscheiden bzw. dieser Wechsel im eigenen Verhalten des Traum-Ichs hat irgendwann angefangen und ab da kam das leichter/eher vor in weiteren Träumen.


War der Traum komplett neu oder hatte sich die Handlung geändert?

20. Mai 2016, 22:12 » Insuffizienz hat geschrieben:Ich persönliche erinnere mich tatsächlich an nur zwei Träume aus der Kindheit und Jugend.


Bei mir ist das eher umgedreht.
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Insuffizienz » 22. Mai 2016, 12:25

20. Mai 2016, 22:12 » Insuffizienz hat geschrieben:Ich persönliche erinnere mich tatsächlich an nur zwei Träume aus der Kindheit und Jugend.


Bei mir ist das eher umgedreht.

[/quote]
Das hat ich so verwundert bei euch...bzw. bei mir, dass es nicht so ist?

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Kalliope » 22. Mai 2016, 13:12

@mirrormirror: tut mir leid, dass es Dir da mit Deinen Träumen so mies geht. Vielleicht, wenn man davon ausgeht, dass Träume aber auch ein bisschen so etwas wie innere Freunde sind, die als Spiegel oder Regulativ dienen, dann kannst Du ihnen vielleicht sogar ein bisschen etwas Positives abgewinnen. Sie geben Dir vielleicht damit auch Hinweise.
Wie Du ja selber sagst: auch die sonst gut "zugedeckten" sensiblen, feinen Emotionen und auf Deine Ängste.
Vielleicht musst Du Dich an anderer Stelle ihnen stellen und es wagen, Chaos auszuhalten. Das Leben ist aber auch fies: denn neben all den erfassbaren Strukturen und Ordnungen, gibt es leider auch die Entropie als Prinzip (der aber ja möglicherweise/wahrscheinlich sogar auch eine innere Logik innewohnt, bzw. eine "logische Konsequenz" ist < wenigstens könnte das Vertrauen darin vielleicht das Aushalten von temporärem Kontrollverlust erleichtern. Und genau sowas kann man durchaus auch "üben".)
Z.B. in Form von ritualisierten, fest begrenzten "Szenarien", deren guter Ausgang quasi impliziert ist/ der Ausweg jederzeit gegeben.

Aber dazu und zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie am besten Ihren Arzt oder Therapeuten ;-).


@Insuffizienz:

Freud: ach so und danke für die Aufklärung!
Wie gesagt: ich lese beizeiten rein, wenn es meine Augen hoffentlich bisschen besser geht.

Lucides Träumen: ja, verstehe ich ja, bloß keinen Stress, das ganze soll ja möglichst Spaß und Vergnügen sein.
Aber deswegen meinte ich ja - FALLS Du mal akute Lust verspüren solltest: Du denkst Dir im WACHZUSTAND ne andere Version mit gutem Ausgang des Traumes aus. M
Das KANN sich dann ohne weiteres Zutun in Deine Träume reinswitchen.

Neenee, immer schön locker bleiben bei allem. Wir sind immer alle so schrecklich ziel- und lösungsorientiert, weil wir das immer in die Bewerbung reinschreiben müssen.
Dabei klappt das mit "locker spielerisch" häufig viel besser mit dem Erreichen von Zielen. Und vor allem freudvoller.
Ist unsere bescheuerte Ökonomen-dominierte Leidens-, ähm, Leistungsgesellschaft, die uns dann leider auch in den Bereichen des Lebens, die eigentlich frei davon sein müssten und dürften, denselben Krampf auch noch abhudeln (Stichwort: Hobbies, Sex und Partnscherschaft) lässt.

Dass man nicht träumt, kann mit so vielen Faktoren zusammenhängen, mögicherweise mit fehlenden REM-Phasen oder so.

XXX

Das Selbst (lat. auto) im Traum….
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Insuffizienz » 22. Mai 2016, 17:17

@ Kalliope

Lucides Träumen: ja, verstehe ich ja, bloß keinen Stress, das ganze soll ja möglichst Spaß und Vergnügen sein.
Aber deswegen meinte ich ja - FALLS Du mal akute Lust verspüren solltest: Du denkst Dir im WACHZUSTAND ne andere Version mit gutem Ausgang des Traumes aus. M
Das KANN sich dann ohne weiteres Zutun in Deine Träume reinswitchen.

Werde ich mir auf jeden Fall merken, hört sich jedenfalls ziemlich spannend an. Mal schauen, wann mir danach ist. ;-D

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Schattentanz » 23. Mai 2016, 01:26

Hallo Kalliope,

kann sein, dass wir unterschiedliche Begriffe dafür benutzen, aber das Gleiche oder zumindest etwas Ähnliches meinen. Finde ich eh nicht so einfach Worte dafür zu finden.

Kalliope hat geschrieben:Du hättest gerne mehr Eindeutigkeiten in den Träumen?

Na ja zumindestens, wenn meine Träume mir etwas sagen möchten. So wie Gefühle auch eine Botschaft haben (sollen). Grob gesagt als eine Art Signal, dass alles ok/etwas nicht ok ist. Aber beide Ebenen könnten sich eindeutiger ausdrücken, eben in einer Sprache, die ich besser verstehe.



Hallo Indigocat, [:)]

Indigocat hat geschrieben:Ich glaube nicht. War wohl eher eine Notlösung: Ich hab von dem Klienten keine Ahnung, aber irgendwas Gescheites muss ich ja sagen.

Ist ja fast wie bei der Interpretation von Kunstwerken, bei der man alles Mögliche dazu behaupten kann, wenn man es gut verpackt. :teufel:

Indigocat hat geschrieben:Ja, bin ich meistens. Die Batterien sind aber auch schnell wieder leer, deshalb lege ich mich tagsüber noch mal hin. Im Großen und Ganzen schlafe ich genug. Ich mache nur immer so lange, bis ich von selber umfalle. Dadurch komprimiere ich die Leerlaufzeiten, wie z. B. im Bett liegen und nicht einschlafen können.

Dass du genug schläfst, ist schon mal gut. Und im Bett liegen und nicht einschlafen können, ist wirklich ätzend. Nur dass sich die Batterien schnell wieder entleeren, würde ich etwas im Auge behalten. Gibt zu viele körperliche und menschliche Energieräuber. :glück:

Indigocat hat geschrieben:Mist. Da könntest du vielleicht ansetzen und deine Selbstwirksamkeit etwas verbessern. Also so, dass du die Fäden mehr in der Hand hast.

Da hat sich zum Glück in meinen Träumen im Laufe der Zeit etwas getan. Es hat sich auch im Traum nicht alles in Wohlgefallen aufgelöst, aber ich habe da näher an mir dran gehandelt; teils auch so wie ich mich real gerade nicht verhalten hatte. Das war eigentlich interessant das im Traum mal "durchzuspielen". Aber manche eigenen Handlungen sind auch gleich geblieben. Diese Träume habe ich aber erst Jahre nach den zugrundeliegenden realen Ereignissen gehabt. Wobei es da teils auch um angenehme Erlebnisse ging, aber eben auch um anderes. ... Ich habe aber gleichwohl keine Erinnerung an die genauen Inhalte, aber davon, welche Personen (die auch real existieren) darin mitgespielt haben.

So ungut determinierte Träume wie dein Traum mit dem Autocrash, sind bei mir eher selten:
Indigocat hat geschrieben:Ich bin im Traum manchmal kurz vorm Zusammenprall mit einem anderen Auto und kann nicht mehr ausweichen, dann wache ich aber meist auf. Das passiert mir oft, nachdem ich lange Strecken fahren musste.

Ich nehme mal an, du kannst an dem Handlungsablauf im Traum nichts ändern, auch nicht wenn du den zum x.ten Mal träumst oder?


Indigocat hat geschrieben:
oder das Traumsetting hat sich geändert und es kam was Neues, nicht zwangsläufig Positiveres, aber es war irgendwie viel stimmiger und insofern die richtige Entscheidung. Dieses Umentscheiden bzw. dieser Wechsel im eigenen Verhalten des Traum-Ichs hat irgendwann angefangen und ab da kam das leichter/eher vor in weiteren Träumen.


War der Traum komplett neu oder hatte sich die Handlung geändert?

Der Traum hat sich geändert. Ich war dann plötzlich an einem anderen Ort oder es ging auf einmal um ganz andere Ereignisse, auch wenn die Personen aus der Sequenz vorher noch mit dabei gewesen sind. Nur ggf. mit einem anderen Verhalten mir gegenüber, das nicht zu dem vorherigen Verhalten gepasst hat. Teils war das Gegenüber auch plötzlich eine andere Person.

Diese Träume sind ein komischer Mix aus angenehmen und unangenehmen Ereignissen gewesen, wobei es da für mich keine Logik gehabt hat, wie und warum das zwischendurch wechselt. Vielleicht auch mit ein Grund, warum ich mich schlecht an die Handlungen solcher Träume erinnern kann. Und deshalb denke ich auch, dass mein Gehirn da einfach wahllos alles Mögliche zusammenmixt und eh zu viel Fantasie hat.


Indigocat hat geschrieben:
20. Mai 2016, 22:12 » Insuffizienz hat geschrieben:Ich persönliche erinnere mich tatsächlich an nur zwei Träume aus der Kindheit und Jugend.


Bei mir ist das eher umgedreht.

Bei mir kann ich keine Gewichtung erkennen. Es gibt zwei, drei Träume aus der Kindheit und meiner Jugend, an die ich mich erinnern kann und wenig mehr Träume als Erwachsene, die mir hängengeblieben sind. Geträumt habe ich aber in allen Lebensabschnitten ähnlich viel, wage ich zu behaupten. Vielleicht als Kind etwas mehr als später. Aber wie gesagt erinnere ich mich nur grob an einzelne Elemente/Muster aus den Träumen und an Vieles davon gar nicht.
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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon Clara » 23. Mai 2016, 15:46

Bei mir hat das Thema doch tatsächlich getriggert und ich habe mich auf (nicht sehr angenehme Weise) an zwei Albträume aus meiner Kindheit erinnert. Diese beiden Träume hatte ich teilweise mehrmals die Woche - so in etwa bis zur Pubertät (vermute ich, bin aber nicht sicher, weil ich mich kaum an meine Kindheit/Jugend erinnere).

Der erste ist ein typischer Weglauftraum. Wir haben damals in einem Mietshaus im ersten Stock gewohnt.

Im Traum bin ich im dunklen Keller und fühle mich durch irgendetwas bedroht. Das Licht funktioniert anscheinend nicht und ich will die Treppe zum Treppenhaus hinauflaufen und werde dabei verfolgt. Ich komme nur sehr langsam vorwärts und mein Verfolger kommt stetig näher. Manchmal schaffe ich es bis ins Treppenhaus (werde dort aber weiter verfolgt), manchmal nicht. Kurz bevor ich "geschnappt" werde, werde ich wach.

Im Laufe einer Therapie bin ich zurück in das Haus, um zu sehen, ob ich im Traum den realen Keller, das reale Haus gesehen habe. Weil das tatsächlich so war, vermutete die Therapeutin, dass mir evtl. tatsächlich in dem Keller etwas passiert sein könnte. Und das ich dies verdränge und es deshalb auch zu der "Amnesie" führte. Weiter als bis zu dieser Vermutung kam es aber nicht, weil ich mich nicht erinnern kann.

Der zweite Traum spielt auch an einem realen Ort, einem Ausflugsziel ca. 30 Gehminuten von unserem Haus entfernt. Es ist ein wunderschöner bewaldeter Hügel und ein Spazierweg führt nach oben. Irgendwo gabelt sich der Weg und direkt an der Weggabelung ist ein Gedenkstein für gefallene Soldaten. Der reale Gedenkstein ist eine rechteckige Säule, die ca. 2 m hoch ist und wo oft Blumen oder Kränze niedergelegt werden.

Im Traum bin ich mit einer Gruppe gleichaltriger Kinder zusammen und wir wollen nach oben auf den Berg. Es ist ein schöner, sonniger Tag, im Wald ist es angenehm und wir haben viel Spaß. An der Weggabelung ist ein Gedenkstein, der einem Findling oder Grabstein gleicht. Davor liegen zwei Hände gekreuzt im Laub. Als ich gerade neben dem Stein bin, sehe ich ein Messer zwischen den Händen, ohne dass sich etwas bewegt hätte. Alles ist friedlich, ich fühle mich nicht bedroht. Ich gehe weiter und werde von hinten erstochen. Das Messer trifft mich genau zwischen meinen Schulterblättern. Es tut sehr weh und ich wache auf.

Auch dem Sinn dieses Traums bin ich während der Therapie nicht auf den Grund gekommen. Ich weiß, dass ich als Kind oft dort war, aber mehr auch nicht. Und obwohl ich dort direkt angegriffen und verletzt (oder gar getötet?) werde, empfinde ich diesen Traum als wesentlich weniger bedohlich als den Kellertraum.

Manchmal passiert es, dass diese beiden Träume wiederkommen. Meist dann, wenn ich mich intensiv mit dem Thema träumen beschäftige, so wie im Moment.

Kalliope hat geschrieben:Du hättest gerne mehr Eindeutigkeiten in den Träumen?

Schattentanz hat geschrieben:Na ja zumindestens, wenn meine Träume mir etwas sagen möchten. So wie Gefühle auch eine Botschaft haben (sollen). Grob gesagt als eine Art Signal, dass alles ok/etwas nicht ok ist. Aber beide Ebenen könnten sich eindeutiger ausdrücken, eben in einer Sprache, die ich besser verstehe.


Gerade bei diesen beiden Träumen hätte ich auch gern eine leicht verständliche "Übersetzung". Da ich die Träume als Kind ja schon hatte, dürfte die auch gar nicht mal so kompliziert sein - falls ich sie damals schon hätte verstehen sollen/können.

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Re: (Alb-)Träume

Beitragvon MirrorMirror » 23. Mai 2016, 20:25

23. Mai 2016, 15:46 » Clara hat geschrieben:Im Traum bin ich im dunklen Keller und fühle mich durch irgendetwas bedroht. Das Licht funktioniert anscheinend nicht und ich will die Treppe zum Treppenhaus hinauflaufen und werde dabei verfolgt. Ich komme nur sehr langsam vorwärts und mein Verfolger kommt stetig näher. Manchmal schaffe ich es bis ins Treppenhaus (werde dort aber weiter verfolgt), manchmal nicht. Kurz bevor ich "geschnappt" werde, werde ich wach.

Im Traum bin ich mit einer Gruppe gleichaltriger Kinder zusammen und wir wollen nach oben auf den Berg. Es ist ein schöner, sonniger Tag, im Wald ist es angenehm und wir haben viel Spaß. An der Weggabelung ist ein Gedenkstein, der einem Findling oder Grabstein gleicht. Davor liegen zwei Hände gekreuzt im Laub. Als ich gerade neben dem Stein bin, sehe ich ein Messer zwischen den Händen, ohne dass sich etwas bewegt hätte. Alles ist friedlich, ich fühle mich nicht bedroht. Ich gehe weiter und werde von hinten erstochen. Das Messer trifft mich genau zwischen meinen Schulterblättern. Es tut sehr weh und ich wache auf.


Darf ich hier bitte den Spekulatius geben?
Ich träume ähnlich strukturiert und verschiedene Aspekte könnten auch von mir sein.

Der Keller. Dunkel, Orientierung schwierig, mulmiges Gefühl, Unsicherheit, Angst. Bei mir schildert sich eine reale Situation so. Im Traum hab ich das dann genau so.
Treppe. Nach oben. In Sicherheit. Ins Licht.
Kein Vorwärtskommen. Eine echte Stagnation/Hilflosigkeit. Alles strampeln hilft nicht.

Das Messer.
Der Ort vermittelt tatsächlich gefühlte Sicherheit und Sorglosigkeit. Ein schöner Platz.
Der Messerstich ist meiner Ansicht nach kein physischer Tod. Es ist Verrat (oder sowas in der Richtung), von hinten attackiert zu werden ist feig und oft überraschend.
Dieser Traum scheint mir als schwerwiegend.


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