knallschnute hat geschrieben:Nur, es ist durchaus legitim, sich auch mal aus dem ganzen Trubel heraus zu halten, sich zurück zu ziehen und Distanz zu wahren, wenn es nicht mehr anders geht.
Natürlich ist es legitim. Jeder kann und darf da seinen eigenen Weg wählen, und welcher auch immer das ist- er hat eben seine Folgen.
knallschnute hat geschrieben:Und wenn ich dich richtig verstanden habe, Synonym, so bist du ja - zumindest was die Arbeit anbelangt - auch eher vom Typ her einer, der es womöglich gerne mal übertreibt?
Ich wüsste nicht, wo ich das geschrieben habe. Ich arbeite mehr als die durchschnittlichen 37,5-40 Stunden die Woche, ja, das hat aber m.E. mit Übertreibung nichts zu tun, es ist selbstgewählt, aus praktischen Erwägungen, und freiwillig.
knallschnute hat geschrieben:Es ist doch auch schwer mit zwei (ich nenne es mal) Seelen in einer Brust zu leben - die eine will Ruhe, die andere etwas erleben/lernen/weiter kommen. Tja, du musst also dich so organisieren, damit du nicht in völlige Depression gerätst.
Das interpretierst du so. Von einer Depression bin ich weit entfernt, wirklich. Mittendrin war ich all die Jahre, in denen ich mich von anderen habe bremsen lassen, frei nach dem Motto "das kannst du/darfst du nicht so machen". So wie ich lebe, geht es mir prima, genau deshalb tue ich es schließlich. "Ruhe" ist nicht mit nichtstun gleichzusetzen, sondern mit "sozialer Ruhe". Und die habe ich z.B. am Wochenende trotz der Tatsache, dass ich ggf. arbeite, denn dann ist dort sozial nicht viel los.
knallschnute hat geschrieben:Aber, trifft dies automatisch auch auf Menschen zu, die nur allein sein oder sagen wir, zumindest überwiegend ihre Ruhe haben wollen? Naja, okay, ich glaube der Schizoide möchte einerseits seine Ruhe und andererseits sehnt er sich schon auch nach Anerkennung, oder gar Liebe. Dafür gibt es ja dann die "Dramen", es bedarf jedoch keiner Menschenmenge hierfür.
Naja, so jemand bin ich ja nicht. Ich muss nicht die meiste Zeit allein sein. Ich habe kein Problem damit, so als Entspannungsurlaub mal, aber genausowenig habe ich eins, eben unter Menschen zu sein. Unter Menschen zu sein heisst ja nicht zwangsläufig, ständig besonders viel "privat" mit ihnen interagieren zu müssen.
knallschnute hat geschrieben:Du sagst, dass du dich in einer großen Gruppe wohler fühlst, weil dort weniger auf den Einzelnen geachtet wird.
Ich glaube nicht, dass ich das so gesagt habe. Große Gruppe impliziert Gemeinsamkeit, Zusammenhalt. Ich meinte, dass ich kein Problem damit habe, durch eine Menschenmenge zu laufen. Mit denen muss ich ja nichts anfangen, sie sind wie Statisten, Objekte. Das mag der Unterschied sein- du setzt dich mit ihnen auseinander, darum sind mehr anstrengender als weniger, ich setze mich in einer Großgruppe aber mit niemandem oder maximal mit 1-2 auseinander.
Dann habe ich nochmal eine direkte Frage an dich, knallschnute- hast du eine SPS- Diagnose oder hattest du mal eine? Ich frage, weil ich ja nun mal keine habe und SPS- Foren im Grunde deshalb aufgesucht habe, um meine "Schnittmenge" mit anderen herauszufinden. Momentan würde ich sagen, dass sie wohl da ist, aber dass ich auch hier, wie überall sonst, "irgendwie doch noch anders" bin. Naja, über die Jahre wird es ja auch nicht gerade einfach, das noch korrekt zu differenzieren.