Deinem Beitrag kann ich nur heftigst widersprechen.
knallschnute hat geschrieben:Man ist nie total festgelegt auf eine Sache
Wenn man sich für die falsche medizinische Behandlung entscheidet, ist man tot oder hat mit irreparablen Nebenwirkungen zu rechnen. Wenn man sich bei akuter Gefahr gegen eine Behandlung entscheidet ebenso.
Die meisten "Angehörigen" (zumindest die, die hier schreiben) sind auf VERBINDLICHKEITEN aus. Wenn erstmal ein gemeinsames Haus oder gar gemeinsame Kinder da sind - willst du mir da etwa sagen, dass dies keine Festlegung ist? Ich kann nur immer wieder entsetzt den Kopf schütteln, wenn ich von "Paaren" höre, die sich - um ihre Ehe zu retten (?!) - ein Kind anschaffen. Verbindlichkeit statt/ohne Verbundenheit nenne ich das! Wie muss sich so ein Kind fühlen? Was für ein Leben wird es haben? Entweder bleiben die Eltern tatsächlich wegen ihm zusammen, obwohl sie sich nicht mehr lieben, dann ist es eine Kette, die die beiden aneinander fesselt. Oder sie trennen sich trotz des Kindes - dann ist es schlimmstenfalls eine unliebsame Hinterlassenschaft, ein missglücktes Experiment. Auch wenn es arrogant klingen mag: Verantwortung scheut im Vorfeld besonders derjenige, der sich bewusst ist, was sie wirklich bedeutet.
Was eine falsche Berufswahl, ein verpatztes Studium und ähnliches angeht : DAS LEBEN IST ENDLICH.
knallschnute hat geschrieben:Wichtig ist bei Entscheidungen einzig, welche Überlegungen ihnen voraus gingen
Motive sind irrelevant, Konsequenzen dagegen nicht! Ob dir jemand das Leben rettet, weil er berühmt werden will oder aber weil er ein "herzensguter Mensch" ist, dürfte dir doch wohl schnurz sein. Die schlimmsten Dinge passieren "aus guter Absicht".
Auch in meinem obigen (Kind um Ehe/Beziehung zu retten) Beispiel geht es weniger um den (eindeutig) falschen Grund, sondern um fehlende Voraussetzungen (Verbundenheit, Verantwortungsgefühl...) und die Auswirkungen, welche sich daraus ergeben.
Diesem hier ->
knallschnute hat geschrieben:Also, keine Sorge, eine Entscheidung ist nur eine Entscheidung und keine Gefangenschaft mit unabwendbaren Konsequenzen.
kann ich also nur vehement widersprechen.
Diesem hier ->
Schattentanz hat geschrieben:Leider ist auch keine Entscheidung manchmal de facto eine.
leider nicht. Im Gegenteil: [s]manchmal[/s]! Wenn mir etwas oder jemand auf Kollisionskurs entgegenkommt, und ich mich nicht schnell genug entscheiden kann, in welche Richtung ich ausweiche, weiche ich im Endeffekt gar nicht aus, auch wenn dies gar keine bewusste Entscheidung war. Die Konsequenzen sind dieselben.
Und genau da liegt die Crux/das Dilemma. Ob ich mich entscheiden will oder nicht, ich bin/werde in der Außenwelt dazu gezwungen. Irrlicht hat also hundertprozentig Recht; zumindest in Bezug auf meine Person.
MfG Ambivalenz