Quantenbewusstsein

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Benutzeravatar
Ambivalenz
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 872
Registriert: 4. April 2013, 10:20
SPS: Ja

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Ambivalenz » 28. Juni 2013, 10:46

@ knallschnute:

Deinem Beitrag kann ich nur heftigst widersprechen.
knallschnute hat geschrieben:Man ist nie total festgelegt auf eine Sache

Wenn man sich für die falsche medizinische Behandlung entscheidet, ist man tot oder hat mit irreparablen Nebenwirkungen zu rechnen. Wenn man sich bei akuter Gefahr gegen eine Behandlung entscheidet ebenso.
Die meisten "Angehörigen" (zumindest die, die hier schreiben) sind auf VERBINDLICHKEITEN aus. Wenn erstmal ein gemeinsames Haus oder gar gemeinsame Kinder da sind - willst du mir da etwa sagen, dass dies keine Festlegung ist? Ich kann nur immer wieder entsetzt den Kopf schütteln, wenn ich von "Paaren" höre, die sich - um ihre Ehe zu retten (?!) - ein Kind anschaffen. Verbindlichkeit statt/ohne Verbundenheit nenne ich das! Wie muss sich so ein Kind fühlen? Was für ein Leben wird es haben? Entweder bleiben die Eltern tatsächlich wegen ihm zusammen, obwohl sie sich nicht mehr lieben, dann ist es eine Kette, die die beiden aneinander fesselt. Oder sie trennen sich trotz des Kindes - dann ist es schlimmstenfalls eine unliebsame Hinterlassenschaft, ein missglücktes Experiment. Auch wenn es arrogant klingen mag: Verantwortung scheut im Vorfeld besonders derjenige, der sich bewusst ist, was sie wirklich bedeutet.
Was eine falsche Berufswahl, ein verpatztes Studium und ähnliches angeht : DAS LEBEN IST ENDLICH.
knallschnute hat geschrieben:Wichtig ist bei Entscheidungen einzig, welche Überlegungen ihnen voraus gingen

Motive sind irrelevant, Konsequenzen dagegen nicht! Ob dir jemand das Leben rettet, weil er berühmt werden will oder aber weil er ein "herzensguter Mensch" ist, dürfte dir doch wohl schnurz sein. Die schlimmsten Dinge passieren "aus guter Absicht".
Auch in meinem obigen (Kind um Ehe/Beziehung zu retten) Beispiel geht es weniger um den (eindeutig) falschen Grund, sondern um fehlende Voraussetzungen (Verbundenheit, Verantwortungsgefühl...) und die Auswirkungen, welche sich daraus ergeben.

Diesem hier ->
knallschnute hat geschrieben:Also, keine Sorge, eine Entscheidung ist nur eine Entscheidung und keine Gefangenschaft mit unabwendbaren Konsequenzen.

kann ich also nur vehement widersprechen.
Diesem hier ->
Schattentanz hat geschrieben:Leider ist auch keine Entscheidung manchmal de facto eine.

leider nicht. Im Gegenteil: [s]manchmal[/s]! Wenn mir etwas oder jemand auf Kollisionskurs entgegenkommt, und ich mich nicht schnell genug entscheiden kann, in welche Richtung ich ausweiche, weiche ich im Endeffekt gar nicht aus, auch wenn dies gar keine bewusste Entscheidung war. Die Konsequenzen sind dieselben.

Und genau da liegt die Crux/das Dilemma. Ob ich mich entscheiden will oder nicht, ich bin/werde in der Außenwelt dazu gezwungen. Irrlicht hat also hundertprozentig Recht; zumindest in Bezug auf meine Person.

MfG Ambivalenz :erklärbär1:
Wer leuchten will, der flieht das Licht...
Grey would be the color, if I had a heart.

Benutzeravatar
knallschnute
Moderator
Moderator
Beiträge: 1512
Registriert: 22. Februar 2012, 21:33

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon knallschnute » 28. Juni 2013, 18:43

Hallo Ambivalenz

Ambivalenz hat geschrieben:Deinem Beitrag kann ich nur heftigst widersprechen.

meinst du das Ernst?
Wenn man sich für die falsche medizinische Behandlung entscheidet, ist man tot oder hat mit irreparablen Nebenwirkungen zu rechnen. Wenn man sich bei akuter Gefahr gegen eine Behandlung entscheidet ebenso.

Logisch, es gibt Entscheidungen die kann man nur einmal treffen und sind sie dann falsch, zahlt man evtl. mit seinem Leben.
Doch wer weiß denn was für den einen oder andren richtig ist?
Wenn eine medizinische Behandlung durchgeführt wird, kann trotzdem keiner garantieren, dass man nach dieser wieder völlig gesund wird oder gar am Leben bleibt. Manchmal, beispielsweise bei den schweren Krebserkrankungen, wird das Leiden auch nur verlängert und die Leute, die so oder so schon ein bescheidenes Los gezogen haben, verbringen die letzten Jahre überwiegend im Krankenhaus, anstatt den Rest ihres Lebens in vollen Zügen zu genießen.
Es kommt dann halt auch auf die Schwere, die Heilungschancen, usw an - deshalb sagte ich, dass man vor einer Entscheidung eben gut abwägt und dann ja auch den Weg recht entschieden gehen kann.
Die meisten "Angehörigen" (zumindest die, die hier schreiben) sind auf VERBINDLICHKEITEN aus. Wenn erstmal ein gemeinsames Haus oder gar gemeinsame Kinder da sind - willst du mir da etwa sagen, dass dies keine Festlegung ist?

Ja, das ist eine Festlegung, da stimme ich dir zu. Nur, was genau willst du mir damit sagen?
Es gibt doch keine Garantie, selbst wenn man sich dagegen entscheidet, könnte es später ernüchternd sein, weil man beispielsweise völlig vereinsamt und ewiglich bereut nichts in diese Richtung unternommen zu haben. Wer es wagt, der gewinnt - mindestens an Erfahrungen!
Ich kann nur immer wieder entsetzt den Kopf schütteln, wenn ich von "Paaren" höre, die sich - um ihre Ehe zu retten (?!) - ein Kind anschaffen.

Da würde ich auch den Kopf schütteln. Außerdem fände ich es sehr unehrlich, wenn man fast nix mehr füreinander empfindet oder nur am Streiten ist, und sich dann vielleicht erhofft auf so einem Wege wieder mehr zusammen zu rücken.
Noch viel bedauerlicher ist es, wenn Leute sich zuvor sehr gut überlegt haben, vielleicht lange schon sich auf ein Kind vorbereitet, sich eines gewünscht haben und dann trotzdem mit diesem nicht gemeinsam alt werden können oder wollen.
Sollen sie sich dann ihr Leben lang Vorwürfe machen, nur weil sie davor ja nicht recht abwägen konnten, wie sich das dann anfühlt, wie es im Alltag mit dem Kind, der Partnerschaft/ Elternschaft sein würde?
Mein Lehrer an der Faks sagte mal: Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungswerte!
Richtig! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und alles ist verzeihbar, selbst, wenn es solche Konsequenzen mit sich führt, die man nie mehr rückgängig machen kann. Worauf es dann nämlich an kommt, ist die Einstellung, was man daraus macht. Vergebung - das ist wahre Größe.
Was eine falsche Berufswahl, ein verpatztes Studium und ähnliches angeht : DAS LEBEN IST ENDLICH.

Lach, ich habe zwei Berufe und manchmal überlege ich mir, ob ich nicht für was anderes besser geeignet wäre. Klar, das Leben ist endlich, doch so lange man lebt ist es nicht vorbei, oder? Du kannst heute tun, was du gestern nicht konntest oder wolltest, wenn du es nur willst! Denkst du das geht nicht? Dann ist es so.
Ambivalenz hat geschrieben:
knallschnute hat geschrieben:Wichtig ist bei Entscheidungen einzig, welche Überlegungen ihnen voraus gingen

Motive sind irrelevant, Konsequenzen dagegen nicht!

Harte Worte, liebe Ambivalenz. Ich verstehe auch nicht ganz, warum du so arg gegen mein Posting wetterst. Nun, du wirst es wissen und brauchst dich hier auch nicht rechtfertigen - ich mich eigentlich für meine recht nachvollziehbare Auffassung auch nicht, aber an dieser Stelle möchte ich gerne sagen, dass es hundertpro auf die Motive an kommt. Im juristischen Bereich spricht man gerne von "fahrlässig" oder "vorsätzlich". Willst du das ab tun? Ich finde es sehr wichtig, dass man an dieser Stelle genau unterscheidet und vor allem fair bleibt, welche Konsequenz eine Tat auch hätte, eine evtl. gut gemeinte Entscheidung mit sich zieht. Es schaut immer anders aus, wenn derjenige, der Leid verursachte, darunter selbst leidet oder aber völlig gleichgültig reagiert. Man muss niemanden alte Fehler unter die Nase halten oder sich selbst stetig peinigen, nur weil man hier oder da auch hätte anders, evtl. besser entscheiden können.
Im Leben gibt es die Chance immer wieder auf den "rechten" Weg (der eben für einen als gut empfunden wird) zu kommen und Dinge nach zu holen, wenn es denn später nachgeholt werden will.

Das ist wohl alles Ansichtssache. Ich möchte dir deine Meinung auch nicht nehmen, wenn sie dir so wie du sie siehst logischer erscheint.

Lieben Gruß
Knallschnute
Mopsinator

Benutzeravatar
Ambivalenz
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 872
Registriert: 4. April 2013, 10:20
SPS: Ja

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Ambivalenz » 28. Juni 2013, 20:43

knallschnute hat geschrieben:meinst du das Ernst?

Ich schreibe hier doch (egal zu welchem Thema!) nicht aus Spaß an der Freude irgendetwas leichtfertig dahin. Also ja, ich meine dies und alles andere ernst, sonst würde ich mich doch nicht stundenlang mit dem Verfassen jedes Beitrags (Musklinks mal ausgenommen) befassen. Ich gebe gern zu, dass meine Form oft zu wünschen übrig lässt, bzw ich oftmals zu extrem rüberkomme. Wenn dies hier (oder anderswo) der Fall gewesen sein sollte, bin ich für Verbesserungsvorschläge dankbar. Von reinen Provokationen halte ich gar nichts, wozu willentlich einen Streit vom Zaun brechen?
knallschnute hat geschrieben:Logisch, es gibt Entscheidungen die kann man nur einmal treffen und sind sie dann falsch, zahlt man evtl. mit seinem Leben.
Doch wer weiß denn was für den einen oder andren richtig ist?

Niemand weiß das, darum geht es ja! Wie man mit dieser Tatsache umgeht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich wollte keineswegs darauf hinaus, was richtig oder falsch ist, sondern dass dies hier:
knallschnute hat geschrieben:Man ist nie total festgelegt auf eine Sache, es sei denn, man möchte es so sehen

knallschnute hat geschrieben:Also, keine Sorge, eine Entscheidung ist nur eine Entscheidung und keine Gefangenschaft mit unabwendbaren Konsequenzen.

Schönfärberei, UNWAHR ist! Wenn du damit besser durchs Leben kommst, ist das gut und richtig für dich. Hier ging es aber um schizoides Bewusstsein und dem kannst du mit solcher Art Augenwischerei nicht kommen. Jede Entscheidung hat Konsequenzen! Ob sie nun drastisch sind oder nicht, tut nichts zur Sache. Ich habe in meinem Beitrag extreme Beispiele ausgewählt, um deine ebenso extremen Aussagen zu negieren -> Man ist nie total festgelegt auf eine Sache + Wichtig ist bei Entscheidungen einzig, welche Überlegungen ihnen voraus gingen.
knallschnute hat geschrieben:Du kannst heute tun, was du gestern nicht konntest oder wolltest, wenn du es nur willst!

Was ich früher noch tun konnte, kann ich heute nicht mehr. Oftmals auch durch Entscheidungen, die ich oder gar andere für mich getroffen haben. Und was dein fröhliches Gelächter in Bezug auf Existenzängste wegen falscher Berufswahl, verpatztem Studium usw angeht: Heutzutage finden die meisten keinen vernünftigen Job, wie dann erst mit fehlendem Abschluss oder schlechten Schulzeugnissen? Aber lach ruhig weiter, will dir deine gute Laune nicht verderben.
knallschnute hat geschrieben:an dieser Stelle möchte ich gerne sagen, dass es hundertpro auf die Motive an kommt. Im juristischen Bereich spricht man gerne von "fahrlässig" oder "vorsätzlich". Willst du das ab tun?

Ging es in diesem Thread hier um juristische Fragen? Dass in diesem Bereich (ziemlich zweifelhaft) Motive in Betracht gezogen werden, liegt daran, dass man sich dort mit Strafmaß und/oder Schadenersatz zu befassen hat! Du vergleichst hier Äpfel mit Gurken! Wenn mich jemand mit dem Auto anfährt, resultieren daraus körperliche und/oder seelische Konsequenzen. Die Frage ob dies aus Absicht oder Fahrlässigkeit geschah oder ob ich selbst Schuld hatte, weil ich bei Rot auf die Straße gelaufen bin, ändert daran nichts. Diese Details sind nur wichtig für Fragen wie: Wer bezahlt meine Behandlung? Wer bezahlt die Schäden am Auto? Und wenn es kein Unfall war, sondern Absicht, muss man mit Wiederholungstaten rechnen? An Querschnittslähmung oder Panikattacken würden Schuldfragen hingegen rein gar nichts ändern!
Da du im Impfthread deine Meinung klar gemacht hast, kann ich dir, damit du begreifst was ich meine, auch ein anderes Beispiel vor Augen führen.
Eine Mutter kommt mit ihrem Kind im Rahmen einer Routineuntersuchung zum Arzt. Der Arzt weist die Mutter darauf hin, dass es besser wäre, das Kind impfen zu lassen. Sie glaubt ihm und lässt ihr Kind impfen. Das Kind verstirbt wenig später aufgrund einer extrem selten vorkommenden Unverträglichkeit. Würde dich als Mutter interessieren, ob der Arzt aus Sorge um das Kind gehandelt hat, oder ob er nur den Impfstoff an den Mann bringen wollte? Lässt es die Mutter besser schlafen, wenn sie dem Arzt die Verantwortung gibt, obwohl sie selbst die entgültige Entscheidung traf? Sind diese Fragen unnütz? Für das Kind auf jeden Fall. Konsequenzen sind wichtiger als Motive. Kriege sind Kriege, ob man nun ein "gerecht" davorsetzt oder nicht.
Zuletzt geändert von Ambivalenz am 18. August 2013, 18:17, insgesamt 2-mal geändert.
Wer leuchten will, der flieht das Licht...
Grey would be the color, if I had a heart.

Benutzeravatar
Schattentanz
Moderator
Moderator
Beiträge: 1159
Registriert: 16. Januar 2013, 17:02

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Schattentanz » 28. Juni 2013, 23:58

Hmm ... ich hatte Knallschnute so verstanden, dass sie nicht absichtlich etwas positiv verklären möchte, sondern den Blick dafür öffnen möchte, dass es in punkto Lebenszufriedenheit nichts bringt verpassten Chancen und falschen Entscheidungen hinterherzutrauern. Oder eben in eine passive Vermeidungstaktik zu verfallen aus Angst vor einer Fehlentscheidung.

Ich halte es insofern auch für eine gute Maxime, sich nach besten Wissen und Gewissen zu entscheiden und dann ggf. schauen, inwiefern man diese Entscheidung später korrigieren kann. Eben dass man sich selbst (und anderen) Fehlentscheidungen verzeihen kann - so für das eigene Seelenheil und Lebensfreude *hust*. Zählt sicher zum allgemeinen Lebensrisiko Opfer einer falschen Entscheidung (von sich oder anderen) zu werden, vor das man sich nur bedingt schützen kann. Damit abfinden und das Beste draus machen - ein sehr guter Ratschlag von Knallschnute!

Nur zählen Menschen wie Ambivalenz und ich wohl zu denjenigen, die dies dennoch nur wenig/ gar nicht über die negativen Konsequenzen mancher Entscheidung hinweghilft bzw. -tröstet. Mögen die Motive auch noch so gut und redlich gewesen sein. Verzeihen kann ich wenn das Motiv gut war bzw. nach besten Wissen und Gewissen gehandelt wurde - anderen & mir selbst. Aber es tröstet mich nun einmal nicht oder nur bedingt. Ich trauere ernsthaft über manche Konsequenzen der ein oder anderen Entscheidung bzw. nichtgewählten Möglichkeiten - auch wenn ich mir damit keinen Gefallen tue. Ich würde keinem zu dieser Lebenseinstellung raten wollen und würde mir sogar selbst wünschen, dass ich manches leichter sehen könnte. Die Haltung von Knallschnute ist z.B. wesentlich konstruktiver, auch wenn ich sie in der Form nicht teile/ nicht teilen kann.

Hm vielleicht rührt die Heftigkeit von Ambivalenz' Reaktion daher, dass man sich irgendwie unverstanden fühlt, wenn jemand sinngemäß (wahrgenommen) schreibt "Sieh das nicht so eng. Ist doch gar nicht so schlimm, wie du denkst. Mach es dir doch nicht so schwer"(kann ich gerade nicht besser ausdrücken; es geht um dieses subjektiv empfundene "Nichternstnehmen"; ich meine damit nicht dass Knallschnute es so gesagt geschweige denn gemeint hat). Ist aber nur eine vage Idee und irgendwie hat ja jeder seine eigenen höchstpersönlichen Erfahrungen gemacht bzw. machen müssen = jeder reagiert unterschiedlich. Mir selbst ging es beim Lesen von Knallschnutes Antwort eher so, dass ich die freundliche und wohlmeinende Absicht dahinter gesehen habe, vgl. oben am Anfang; obwohl ich manches anders sehe. Als Angriff oder weltfremde Schönfärberei habe ich es jetzt nicht verstanden, auch wenn man den einen Satz "Also, keine Sorge, eine Entscheidung ist nur eine Entscheidung und keine Gefangenschaft mit unabwendbaren Konsequenzen." natürlich so zerlegen kann, wie Ambivalenz es getan hat. Persönlich hatte ich es eher als Ermunterung zu mehr Entscheidungsfreude gesehen. Nicht als Stimme des Teufels, der meine berechtigten Bedenken zerstreuen möchte, um mich anschließend ins Messer laufen zu lassen :breites grinsen:. Naja wie gesagt ich kann beide Seiten bzw. euch beide verstehen. Ihr habt beide gute Argumente und es hängt davon ab, wie man die Dinge für sich selbst gewichtet. Ich glaube ich selbst pendle irgendwo zwischen euren beiden Positionen mit erhöhtem Ausschlag Richtung Ambivalenz, aber eigentlich würde ich unentschlossenes Etwas gerne zur anderen Seite, so teilweise zumindest, für mehr Lebensmut - welch Ironie und wie bezeichnend. :katze:
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

Benutzeravatar
Ambivalenz
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 872
Registriert: 4. April 2013, 10:20
SPS: Ja

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Ambivalenz » 29. Juni 2013, 01:57

Schattentanz hat geschrieben:dass es in punkto Lebenszufriedenheit nichts bringt verpassten Chancen und falschen Entscheidungen hinterherzutrauern. Oder eben in eine passive Vermeidungstaktik zu verfallen aus Angst vor einer Fehlentscheidung.

Das ist ja auch vollkommen richtig. Ich sage doch an keinem Punkt, dass das "Schizoide Dilemma" besser ist als eine positive Entscheidungsfreudigkeit. Auch Nebeltal habe ich so verstanden, dass er froh ist, sich endlich entschieden zu haben, weil er dadurch dem Gedankenkarussell entkommt und es ihm das Gefühl der Selbstkontrolle gibt. Dies steht nicht im mindesten im Widerspruch zu Irrlicht's Text. Denn, wie ich selbst zugab: Nur im Inneren ist dieser Schwebezustand (sowohl als auch/weder noch) angenehm und bedeutet Freiheit. In der realen Welt bedeutet er Unfähigkeit bzw Unwillen sich festzulegen. Man will gleichzeitig ja und nein sagen! Irrlicht hat doch kein Loblied auf das Schizoide Bewusstsein verfasst, sondern eine sehr gute Beschreibung! Dass in der realen Welt Entscheidungen nötig sind, ist mir und allen anderen Quanten-Persönlichkeiten sehr wohl bewusst, es ging nur darum, dass es gegen unsere Natur ist, wie Irrlicht sehr treffend schrieb! Wenn meine Lebenseinstellung die richtige wäre, würde man ja wohl kaum von einer Störung sprechen, oder irre ich mich da? [;)]

Warum ich Knallschnutes Text widersprochen habe? Man ist nie total festgelegt auf eine Sache + Wichtig ist bei Entscheidungen einzig, welche Überlegungen ihnen voraus gingen.
Beide Sätze sind (und das nicht etwa nur aus schizoider/gestörter Sicht) allein schon durch die Worte NIE und EINZIG unwahr, um nicht zu sagen Nonsens. Und einen Beitrag weiter setzte sich das auch noch fort: Du kannst heute tun, was du gestern nicht konntest oder wolltest, wenn du es nur willst! Also wenn dieser Satz nicht gleichbedeutend mit "Tsjakkaa! Du schaffst es" ist, weiß ich auch nicht. Da fühle ich mich gleich motiviert. Aber noch einmal: Man hat nur eine begrenzte Lebenszeitspanne. Etliche Sachen (wie Kinderwunsch oder Laufbahn im Profisport etc) sind gar nur in bestimmten Lebensphasen sinnvoll/möglich.
Auf diese Tatsache (das Leben ist endlich) mit dem hier >>> Lach, ich habe zwei Berufe und manchmal überlege ich mir, ob ich nicht für was anderes besser geeignet wäre zu antworten, quasi als "Beweis", dass Existenzsorgen bezüglich Ausbildung/Beruf unnötig wären, ist wirklich lustig. Vor allem für Leute, die von einer Umschulung zur nächsten geschickt werden. Oder jene, die mehrere Nebenjobs gleichzeitig ausüben müssen, um über die Runden zu kommen.
Da frage ich mal lieber nicht, ob DAS "ernst gemeint" war.
MfG Ambivalenz :katze:
Wer leuchten will, der flieht das Licht...
Grey would be the color, if I had a heart.

Benutzeravatar
knallschnute
Moderator
Moderator
Beiträge: 1512
Registriert: 22. Februar 2012, 21:33

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon knallschnute » 29. Juni 2013, 08:01

Danke für deinen guten Beitrag, liebe Schattentanz. Du hast meine Intention ziemlich gut beschrieben, besser hätte ich mich gar nicht mehr erklären können. :rose:

@ Ambivalenz

Bedauerlicher Weise lässt sich mein einmal geschriebenes Werk nicht revidieren, aber ich kann dir versichern, dass ich mich über all jene, die keine guten Jobaussichten haben und/oder unter Existenzängsten leiden in keinster Weise lustig machen wollte.
Das "lach" bezog sich mehr auf die Ironie meines Lebens! Ich habe zuerst einen Beruf erlernt, den ich nie hätte machen wollen, der mehr eine Art Notlösung war. Später tat ich dann etwas, das mir recht gut lag und mich sehr erfüllte, doch - und das ist vor allem der Grund meines "lach" - mittlerweile, da ich heute in einer anderen Situation lebe, als damals, weiß ich eigentlich gar nicht mehr, ob ich meinen zweiten Beruf auf Dauer wirklich mit ganzem Herzen ausüben kann und werde oder mich letztlich nicht doch wieder für etwas anderes entscheide - sofern mir das möglich sein wird.
Nächstes Mal würde ich bei so einem sensiblen Thema eher zweimal drüber nachdenken, ob dieses oder jenes Wort nicht auch anders formuliert werden kann oder aber besser gar nicht eingefügt werden sollte...

Lieben Gruß
Knallschnute
Mopsinator

WWSCDneutrino

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon WWSCDneutrino » 29. Juni 2013, 10:53

Interessanter Gedanke....
Man kann beim Radioaktiven Zerfall nie sagen ganz genau JETZT wird es zerfallen.
Manchmal hatte ich schon Wochen lang keinen sozialen Kontakt außerhalb der Schule, und war versucht jemanden anzurufen. Obwohl die halbwertszeit überschritten ist, kann es trotzdem noch 3 oder 4 mal solange dauern bis was passiert....so auch bei mir.

Und was Entscheidungen betrifft:
Ich stelle mir immer vor ich sei wie ein Teilchen. Theoretisch wäre jede Entscheidung -jederWeg- möglich. Man kann allerdings mit einer gewissen Warscheinlichkeit sagen was ich am ehesten tun werde. Es kann natürlich auch ganz anders kommen, aber es gibt eine Warscheinlichkeit.
Wie ich mich entscheide, ist auch immer ein bisschen wie bei Heisenbergs unschärfe realation (ich schreibe es wohl jedes mal falsch, du solltest aber wissen was ich meine :) ) .
Entweder entscheide ich mich wie es für mein umfeld am besten wäre, oder für mich.
Ich kann nie beides haben, das geht einfach nicht.

Achja, was würde ich nur ohne die Physik tun....*_*

Benutzeravatar
Sereniti
aktiv
aktiv
Beiträge: 76
Registriert: 22. November 2013, 22:00
SPS: Eher Ja
Wohnort: Hamburg

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Sereniti » 3. Juli 2014, 10:15

Ich finde die Beschreibung durch das Quantenbewusstsein wahnsinnig gut getroffen und ich möchte an dieser Stelle einen großen Dank aussprechen, da es mir ermöglicht hat zu verbalisieren was mich manchmal fertig macht bzw. gemacht hat.Ich habe einen ziemlich gleichmäßigen Blick auf die Welt. Nichts ist gut, nichts ist schlecht. Ich vermeide es so gut es geht in verbalisierter Form Position zu beziehen, schnell erscheinen mir Meinungen, Gefühle und Entscheidungen als vollkommen willkürlich. Ich hatte Schwierigkeiten mein Ich klar abzugrenzen. Immer wieder entschwand ich im Dunkel der nicht wertenden Beobachter Perspektive. Dunkel deshalb, weil es zur Isolation führt, ich empfinde diese Wertlose Perspektive als Schön, Ruhig und es gibt mir Geborgenheit. Aber wie das Leben so will muss man Position beziehen, man muss unbewusste aber auch bewusste Entscheidungen treffen (Hier könnte man die nicht beantwortbare Frage nach dem freien Willen aufwerfen, bin mir nicht Sicher, ob es hierher passt) und selbst das Beenden des Lebens wäre eine. Für mich gibt es kein Gut oder Schlecht, ich beobachte und sehe wie sich alle im kleinen und im großen wegen, meiner Subjektiven Wahrnehmung nach, willkürlich gesetzten Grenzen und Meinungen die Köpfe einschlagen oder sich für wichtig halten. Ich beobachte und habe "Spaß" daran zu analysieren. Ich beobachte und freue mich nicht über Erfolge und trauere nicht über Misserfolge, es passiert einfach. ich rege mich nicht darüber auf ein Spiel verloren zu haben, ich sehe es statistisch. Wenn meine Statistik sagt ich gewinne 40% aller Spiele, so habe ich in jedem, ob verloren oder gewonnen, 40% gewonnen und 60% verloren. Das ist meine Wahrnehmung und es stört mich immer wieder wenn für meine Verhältnisse übermäßig viel Emotionalität in Einzelereignisse gesteckt wird. Im Laufe der Zeit in der ich mich selber immer mehr Annähere und auch mich selber akzeptiere merke ich, dass es nicht mehr so schmerzt Position zu beziehen. Es treibt mich nicht ins Chaos und beschert mir nicht etliche schlaflose Nächte wenn ich nur einmal wieder zu viel von mir gegeben habe. Gleichzeitig bewahre ich mir diese Wahrnehmung der Welt als meinen inneren Ruhepol, als Ort der Geborgenheit, ein Ort der mir ein bisschen die Angst vor dem Tod nimmt, da ich irgendwann diesem ganzen Wahnsinn voller Willkürlichkeit entschwinden kann.

Dazu als Abschluss meine ganz persönlich Lebensweisheit:

Der Trick ist, aus dem Nichts den größtmöglichen Schwachsinn zu erschaffen und sich an seiner Willkürlichkeit zu ergötzen. Wer das beherrscht, hat das Leben verstanden, denn nichts anderes macht die Natur vom Urknall bis zum Menschen.
Was ist es, dieses aus sich diffus überlappenden und gegenseitig beeinflussenden Teilen bestehende Etwas.

Benutzeravatar
Doppelgesicht
aktiv
aktiv
Beiträge: 71
Registriert: 9. Juli 2014, 18:25
SPS: Ja

Re: Quantenbewusstsein

Beitragvon Doppelgesicht » 11. Juli 2014, 23:37

@Irrlicht
Zum Startbeitrag:
Du machst mir "Angst" ! Ist ja schon so als würdest Du in mich reingucken!!
Nur in einem Punkt, da stimme ich Dir nicht zu:

"Nichts versprechen, keine Verantwortung übernehmen"

Versprechen tue ich nichts, das stimmt (eher wie Churchill: Ich verspreche Schweiß und Tränen!) aber Verantwortung: Habe ich diese, dann will ich fürs Team das beste Ergebnis, keiner bleibt zurück! Es gibt nämlich einen Punkt in mir, der ist sehr sehr stark: Ich will gewinnen! ;) Habe ich in einem Bereich das "Kommando" dann verantworte ich mich für mein Handeln nicht nur vor mir sondern auch vor meinem Team! Bleibt ein Teammitglied zurück, dann bleibe automatisch ich selbst zurück - das würd mich maßlos "kratzen" !!
Dies entwertet dann auch gleichsam Punkt c: "Beziehung mit halbem Herz" , denn ich knieh mich da richtig rein!


Zurück zu „Schizoide Wesenswelten“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 26 Gäste