Fragen und Tipps zum Umgang zwischen SPs und Nicht-SPs...

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
tiffi

Re: Fragen und Tipps zum Umgang zwischen SPs und Nicht-SPs...

Beitragvon tiffi » 22. Februar 2016, 10:16

20. Feb 2016, 11:36 » Kalliope hat geschrieben:Was mir noch einfiel und ich fragen wollte: wie schaut es denn mit nonverbaler Kommunikation aus?

Nähe und "normale soziale Beziehung" ging bei mir noch nie.
Meiner Schwester konnte ich in einem Konflikt zwar seitenlange Briefe schreiben (die sie gehasst hat),
aber nicht, wie von ihr gefordert, ihr gegenüber sitzen und "dasein". (während sie dann fahrig ihr Kind
gefüttert hat, gekocht, sich weggedreht ect, trotzig wegelaufen wenn Konflikte waren und nicht
stille Unterordnung)

Komisch fand ich dann, wenn ich meine Mathematiker Schulfreundin und meine Schwester gemeinsam mal
auf einen Geburtstag/Treffen Cafe hatte und ich ganz stumm und mit einem Loch wie fühlen und wie
handeln daneben, und die voll eins plappernd sich anlachend anschauend ect.
Die hatten immer irgendwas, an Verbindung, wohlfühlen in solcher Art Gesellschaft, das ich nicht hatte.

Allgemeines Flirtverhalten: ging gar nicht.
im Kopf ist im Nu eine Riesendornenhecke entstanden.
also nonverbal Blickkontakte usw....kenn ich nur vom Bravo-lesen (bin ja auch schon von der etwas
älteren Generation) und wie es optimalerweise zu gehen hätte.
Für viele Sachen, auch wie ich meinen Körper bedienen muss, aber auch wie ich irgendwas tun muss,
musste ich mir immer einen ausführlichen Plan zurechtlegen.
So habe ich mich mit Anfang 20 in eine Beziehung gekrampft, um nicht ein "unbeschriebenes Blatt"
zu bleiben. Natürlich, mit Liebe und Romantik und so , hätte sich nichts entwickelt.


Meine Kommunikation (wo ich gefühlt etwas mehr vorkam) fing eigentlich gegen 20 erst durchs
Briefeschreiben an (inernet gabs da noch nicht so)

Ich fands toll selber so am Fluss zu sitzen, die Gedanken schweifen zu lassen. bei manchen war der "Kontakt"
sehr intensiv und inspirierend.

Als dann nach Jahren! mal das Thema Treffen aufkam, war das bei mir ein innerer Zirkus, bedarfte wochenlanger
Vorbereitungen, ersten Totalablehnungen, und manchmal wieder geplantes Durchringen.
viel Betäubung und Dissoziation.
und monatelangem Widerkäuen, hinterher.

Innere Verbindung (inwieweit über meine Innenwelt und Einbildung hinaus kann ich noch nicht abschließend beantworten)
hab ich eigentlich zu eher ungewöhnlichen Menschen gefühlt, entweder so Asperger oder hochintelligente nahe
an der Psychose ect.

Manchmal war da schon das Gefühl dass sich die Welten "verbinden".....aber auch nicht über direkte sichtbare
Kommunikation (Blickkontakt ect).
Musik, war manchmal, ein Medium......manchmal auch nur nervig, tot und nichtssagend, Musik.
Warum sie manchmal in mir lebt und spricht und manchmal nicht, keine Ahnung.

ich habe diese Art Verbindung zu den Menschen in irgendwelchen Ausnahmesituationen "gemeinsamer Wahn" genannt.
Manchmal hatte ich auch das Gefühl dass sich die "zusammenfallenden Ereignisse" , Gedanken, Ideen,
Handlungen so merkwürdig häuften.
Auf die Dauer war/ist sowas auch nicht so lange aushaltbar.
Manchmal war im Telefonieren ein dermaßen gefülltes Schweigen da, dass sich nicht von dieser Welt
anfühlte.

Dieses Empfinden und Erleben und die bodennständige alltägliche funktionale Welt und Kommunikation
bedeuten für mich jedoch einen andauernden Zwiespalt.
und da ich viel Wert auf Funktion lege, ruht diese Welt auch manchmal jahrelang und flackert nur manchmal
auf.
in meiner jetzigen Konstellation gar nicht.
ich habe vieles immer mehr ausgeswitcht in meiner jetzigen Beziehung, da der funktionale Zustand
für mich erträglicher ist. (Routinen).
Mein Freund ist ja Asperger und ihm scheint da auch nichts zu fehlen.
Der Beginn unserer Verbindung war so intensiv (auch wieder im Kopf Empfinden Musik ect) dass ich monatelang
gar nicht mehr richtig schlafen konnte.
Mir war es wichtig, geordnete routinierte funktionale empfindungslose Abläufe zu schaffen.

Was mit mir los ist weiß ich auch nicht genau. Depression einerseits, schizoide Anteile finde ich auch in mir,
auch Aspergeranteile.
in letzter Zeit auch viel Narzissmus (Liebesobjekte in mir drin ausreichend, weniger beunruhigend).
Traumatische kindliche Verhältnisse, von Grund an aber schon unverständig unsozial, usw usf.
Habe aber nach diversen psych. Behandlungen nicht das Gefühl, dass der derzeitige medizin. psychol. Apparat,
Interesse und Kapazitäten hat, den einzelnen so dermaßen tief und exakt zu erforschen.
mir ist es auch immer unwichtiger geworden.
naja, ich schweife aus.
Thema war ja Kommunikation.
[:P]


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