Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
krebsi
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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon krebsi » 16. Oktober 2014, 13:45

Ted Bundy (Serienkiller) war aber kein dummer Psychopath und hatte einen IQ von 136 gehabt. Übrigens haben 50% der diagnostizierenden Psychologen bei Ted Bundy neben der Antisozialen, Narzisstischen und Borderline auch eine Schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
Auch ist Fakt, dass die meisten Serienmörder übermäßig schizoide Akzentuierungen in ihrer Persönlichkeit haben. Beispiele: Anders Breivik, Jeffrey Dahmer, Charles Manson usw.. Natürlich hatten die auch starke paranoide, antisoziale und narzisstische Merkmale.
Die meisten Kriminellen sind natürlich nicht Schizoid sondern antisoziale Persönlichkeiten wie Kleinkriminelle, Taschendiebe, Prostituierte, Bankräuber, Betrüger, Totschläger usw.
Die reinen antisozialen sind zwar sehr Kriminell aber nicht sehr Effektiv in ihren taten, weil sie zu Impulsiv sind und Fehler machen und auch mit unter einen sehr niedrigen IQ haben.
Erst die Mischungen aus verschiedenen Persönlichkeitsakzentuierungen machen aus einem Menschen den Perfekten Verbrecher. Sehr selten aber Effektiv, grausam und gefährlich.

Schizoid: unauffällig, abwartend, Gefühllos, reiche Phantasie, Intellektuell
Paranoid: Misstrauisch, vorsichtig, zwanghaft Planend (daher bekommt man solche Täter auch so schwer)
Narzisstisch: übersteigerter Selbstwert (bis hin zu Größenwahn), Sadismus, Profilierend
Antisozial: Emphatiearm, kriminell, impulsiv

Sogar bei Adolf Hitler kann man starke schizoide Akzentuierungen finden, wenn man sich mit seiner Biografie beschäftigen tut.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon NowhereMan » 17. Oktober 2014, 10:18

16. Okt 2014, 13:45 » krebsi hat geschrieben:Die meisten Kriminellen sind natürlich nicht Schizoid sondern antisoziale Persönlichkeiten wie Kleinkriminelle, Taschendiebe, Prostituierte, Bankräuber, Betrüger, Totschläger usw.


Ich wusste gar nicht das Prostituierte jetzt schon als kriminell bzw. antisozial gelten, meines Erachtens, handelt es sich da sogar um eine äußerst soziale, gesellschaftlich wertvolle Tätigkeit.
Zuletzt geändert von NowhereMan am 24. Oktober 2014, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon Nachtgängerin » 17. Oktober 2014, 18:37

16. Okt 2014, 13:45 » krebsi hat geschrieben:Ted Bundy (Serienkiller) war aber kein dummer Psychopath und hatte einen IQ von 136 gehabt. Übrigens haben 50% der diagnostizierenden Psychologen bei Ted Bundy neben der Antisozialen, Narzisstischen und Borderline auch eine Schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.




Das ist wirklich eine beeindruckende Trefferquote.



Grüße.
Und dann wird die Dunkelheit zur Pforte.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon krebsi » 18. Oktober 2014, 18:10

NowhereMan hat geschrieben:
16. Okt 2014, 13:45 » krebsi hat geschrieben:Die meisten Kriminellen sind natürlich nicht Schizoid sondern antisoziale Persönlichkeiten wie Kleinkriminelle, Taschendiebe, Prostituierte, Bankräuber, Betrüger, Totschläger usw.


Ich wusste gar nicht das Prostituierte jetzt schon als kriminell bzw. antisozial gelten, meiner Einschätzung nach, handelt es sich da doch um eine äußerst soziale Tätigkeit ... :breites grinsen: ;)


Kann man so auch sehen, wenn die Schl.... dabei Spaß haben ;)

Übrigens gilt Autoagressives Verhalten (Selbstverletzung, Selbstmord) in der forensischen Psychiatrie auch als antisoziales (dissoziales) Verhalten und kann laut Gesetz sogar strafrechtlich verfolgt werden.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon soblu19 » 4. Januar 2015, 20:58

Bei Prostituierten handelt es sich meiner Meinung nach um eine Art Sebstzerstörung.

Da bei Schizoiden kein ausgeprägter Leidensdruck besteht, gibt es auch keinen Druck Straftaten gegen andere auszuüben. Gefährlich kann es werden, wenn man sie nicht in Ruhe läßt, z.B. Zwangsvergesellschaftung wie z.B. Im Gefängnis.

Ein Schizoider wurde mal von einem Richter gefragt: "Warum haben Sie den Mann getötet?"
Antwort: "Der hat mich nicht in Ruhe gelassen."

In meiner Jugend hatte ich viel mit Dealern, Kleinkriminellen, Rockern usw. zu tun.
Die dachten offensichtlich ich würde dazugehören, das brachte mir hohes Ansehen ein, schön, weil ich dadurch Ruhe hatte. Es kam wenige Male zu Auseindersetzungen, die Reaktionen waren gespalten.
Die Dummen sagten: Boah, das hätte ich Dir nie zugetraut.
Die Klügeren sagten: Das kannst Du doch mit den Leuten nicht machen!
Die uns bekannte Abspaltung von Gefühlen kann durchaus zu hemmungsloser Gewalt befähigen, fehlt nur einer, der es unbedingt wissen will.
Im Alltag (leider auch beim Sport) habe ich eine Beißhemmung gegen Schwächere, ich nehm die einfach nicht ernst.
Ein richtiger Gegner muß glaubhaft Überlegenheit darstellen, damit fühle ich mich in eine Position gedrängt in der Alles erlaubt ist, er muß mich zum Kampf zwingen, dann überwinde ich meine Abneigung gegen diese Intimität.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon krebsi » 5. Januar 2015, 23:27

soblu19 hat geschrieben:Da bei Schizoiden kein ausgeprägter Leidensdruck besteht, gibt es auch keinen Druck Straftaten gegen andere auszuüben.


Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung haben auch kein ausgeprägten Leidensdruck und trotzdem haben sie keine Hemmschwelle um Straftaten gegen andere auszuüben. Und andererseits Menschen mit viel Leidensdruck (asthenische Persönlichkeiten) haben auch keinen besonderen Druck Straftaten ausüben zu müssen. Man will sogar den immer noch in der Psychologie existierenden Begriff "asthenische Psychopathen" völlig streichen, so dass nur noch die ausgeprägt antisozialen, schizoiden, narzissten und paranoiden zu den psychopathen zählen.

Schizoide begehen Straftaten überwiegend aus narzisstischen Motiven und weil sie ein mangelndes Gespür für soziale Regeln oder Normen haben und der mangelnden Empathie. Die Schizoiden wurden sogar früher im DSM-Diagnosesystem (glaube DSM-3) als sybtyp unter den antisozialen 'Persönlichkeitsstörungen geführt.

soblu19 hat geschrieben:Im Alltag (leider auch beim Sport) habe ich eine Beißhemmung gegen Schwächere, ich nehm die einfach nicht ernst.
Ein richtiger Gegner muß glaubhaft Überlegenheit darstellen, damit fühle ich mich in eine Position gedrängt in der Alles erlaubt ist, er muß mich zum Kampf zwingen, dann überwinde ich meine Abneigung gegen diese Intimität.


Das könnte auch ein Zeichen für einen starken Narzissmus sein, wenn man sich anderen überlegen fühlt (geistig oder körperlich) und seine Gegner als die schwächeren bezeichnet (egal ob geistig oder körperlich).
Ich selber leide auch oft an einem übersteigerten Selbstwertgefühl (Narzissmus)und habe mich dadurch auch oft bei Kampfsport-Wettkämpfen überschätzt, weil ich mich meinen Gegner total überlegen gefühlt habe. Aber ich war in Wirklichkeit der schwächere und habe auch den Kampf verloren.
Und auch Geistig und von der Intelligenz her fühlen sich die meisten Schizoiden den anderen überlegen, was aber nicht unbedingt der Fall sein muss.

Die meisten wissen auch nicht, dass der Narzissmus bei introvertierten Menschen (schizoide, ängstlich vermeidende, evtl.paranoide) viel stärker ausgeprägt sein kann, als bei extravertierten Menschen (Hysteriker,Borderliner, dissoziale) in Form von versteckten (verdeckten) Narzissmus.

Es gibt immer wieder Menschen, die sind nie kriminell oder aggressiv aufgefallen. Sie galten als besonders ruhig, nett, freundlich, ängstlich, schüchtern, sensibel und völlig harmlos. Doch plötzlich begehen sie die grausamsten Verbrechen (Amokläufe, Serienmorde, Terroranschläge).

Bei schizoide kommt noch hinzu, dass sie durch den bei Schizoiden typisch ausgeprägtem Denkzwang eine Obsession und sadistische Phantasien entwickeln können die dann nach und nach das leben des Schizoiden bestimmen und irgendwann zur Realität werden.

Es gibt auch Schizoide die in Verbindung mit einem starken Narzissmus gerade wegen ihrer Unauffälligkeit kriminell werden. Sie wollen einfach der Welt zeigen, was in ihnen steckt und nicht so ruhig und harmlos sind, wie sie auf andere wirken. Man sagt ihnen ja ständig, dass sie zu ruhig, schüchtern sind und nicht aus sich rauskommen tuen.

Das Innenleben eines Schizoiden (Phantasie) kann viel interessanter und lebhafter sein als extravertierten Menschen es wirklich ausleben. Und es gibt auch immer wieder Situationen, wo bei schizoiden das innere nach außen durchbricht. :katze:

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon Insuffizienz » 6. Januar 2015, 09:45

5. Jan 2015, 23:27 » krebsi hat geschrieben:Es gibt auch Schizoide[,] die in Verbindung mit einem starken Narzissmus gerade wegen ihrer Unauffälligkeit kriminell werden. Sie wollen einfach der Welt zeigen, was in ihnen steckt und nicht so ruhig und harmlos sind, wie sie auf andere wirken. Man sagt ihnen ja ständig, dass sie zu ruhig, schüchtern sind und nicht aus sich [herauskommen].


Da würde ich doch anfügen wollen, dass sie sich selbst eher etwas beweisen wollen statt anderen oder "der Welt". Schizoide sind ja introvertiert statt extrovertiert.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon cerebrum » 6. Januar 2015, 20:43

Theodore Kaczynski aka Unabomber hatte laut seiner psychiatrischen Gutachten, die man online einsehen kann, eine schizoide Persönlichkeitsstörung. Neben seiner "Karriere" als Terrorist war er auch ein zutiefst brillianter Mathematiker. Hatte aber zeitlebens massive Schwierigkeiten mit Menschen in Kontakt zu treten und lebte isoliert in einer Hütte in einem abgelegenen Waldstück bei Montana.
The world's smartest man poses no more of a threat to me than does its smartest termite.

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Re: Kriminelle Schizoide in den Schlagzeilen

Beitragvon krebsi » 6. Januar 2015, 23:43

Insuffizienz hat geschrieben:Da würde ich doch anfügen wollen, dass sie sich selbst eher etwas beweisen wollen statt anderen oder "der Welt". Schizoide sind ja introvertiert statt extrovertiert.


Nein, dass ist so nicht ganz richtig. Es gibt eine Einteilung in zwei subtypen bei Schizoiden. Der eine subtyp ist generell stark Introvertiert und der andere subtyp ist nur tendenziell Introvertiert. Das heißt, wenn er genug vertrauen in andere Menschen hat oder ein Gefühl von Macht und Überlegenheit hat, dann kann er auch extravertiert sein. Früher nannte man es in der Psychologie auch Introversiert.

Deshalb hatte ich noch angemerkt, dass es so ist, wenn noch ein starker Narzissmus hinzukommt. :katze:


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