Re: Eine These die für mich alles verändert.
Verfasst: 17. Juli 2019, 08:48
Vielen Dank! Sehr lesens- und bedenkenswert.
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Passend zum Thema "Scham und Schuld" in der hier und im Buchauszug angesprochenen Form bin ich heute auf diesen Artikel gestoßen:ToWCypress81 hat geschrieben:Ja, ich denke "Scham" und "Schuld" haben viel gemein bzw das andere funktioniert vielleicht oder wahrscheinlich erst gar nicht ohne das andere bzw ist (teils) abhängig vom anderen..
Das habe ich aus Jens L. Tiedemann's Buch "Scham (Analyse der Psyche und Psychotherapie)" ...
Dir umgekehrt danke für die neuen Gedanken:ToWCypress81 hat geschrieben:@Themis
Danke:-)
Daran knabbere ich noch sehr. Werde mir evtl. auch mal Tiedemanns Buch leihweise besorgen, es macht einen soliden Eindruck. Vielleicht hilft es etwas weiter.ToWCypress81 hat geschrieben:Zitate aus dem Artikel (in Kursiv):
"Schuldgefühle tragen zwar zur Schwere der Traumatisierung bei, doch nur dann, wenn sie auch mit Scham verbunden sind."
- Ja, kann ich so bestätigen.
Ja! Aber es ist SO schwer, wenn man von den Eltern (beiden) immer nur abgewertet wurde: Kind sein, da sein, Mädchen sein, überhaupt Eigenschaften haben, jemand Eigenes sein - alles wurde als "falsch" gestempelt. Und obwohl ich diese Muster jetzt genau sehe, "färben" sie mich immer noch ganz schön durchgängig. Aber ich hab immerhin mittlerweile auch ein paar eigene Farben zur Verfügung, um die Schattierung etwas zu ändern!ToWCypress81 hat geschrieben:"..Leid und Unzulänglichkeiten als zum Menschsein zugehörig zu betrachten, Gedanken und Gefühle so zu akzeptieren, wie sie sind, sie nicht zu bewerten und sich selbst mit Wohlwollen und Mitgefühl zu begegnen.
Das mindert Scham- und Minderwertigkeitsgefühle und somit jene negativen Selbstbewertungen, die zahlreiche psychische Erkrankungen aufrechterhalten."
- Gefühle und Gedanken nicht bewerten. Ja. Das ist im Grunde, aus eigener Erfahrung, eines der größten Hürden und gehört mit zu einer realitätsnahen positiven Bezwingung eines jeden mit PS.
Ja. So blöd es klingt, aber neben den von Dir beschriebenen Effekten hilft mir bewusstes Atmen (und auf den Atem Hören - "auf meinen Atem Hören" gelingt mir noch nicht zu schreiben), wahrzunehmen, dass ich da bin, im Raum bin, dadurch automatisch eine Art Existenzrecht habe und folglich da sein darf. Der vorhandene Atem bestätigt mir das sozusagen und stärkt mich dadurch.ToWCypress81 hat geschrieben:"..oder sich bewusst auf den eigenen Atem zu konzentrieren."
- Etwas das ich schon sehr lange mache und selbst für mich rausbekommen habe, um stressige Momente im Sinne von gefühlsintensiven konfliktbelasteten Situationen und dadurch entstehender oft starker negativer Selbstbewertung für mich besser auf die Reihe zu bekommen (runterzufahren, Verständnis für die Situation zu bekommen).
Themis hat geschrieben:Daran knabbere ich noch sehr. Werde mir evtl. auch mal Tiedemanns Buch leihweise besorgen, es macht einen soliden Eindruck. Vielleicht hilft es etwas weiter.ToWCypress81 hat geschrieben:Zitate aus dem Artikel (in Kursiv):
"Schuldgefühle tragen zwar zur Schwere der Traumatisierung bei, doch nur dann, wenn sie auch mit Scham verbunden sind."
- Ja, kann ich so bestätigen.
Sehe ich nach weiteren Überlegungen nun doch etwas anders, stimme dir in deinen Farbgebungen und Empfindungen aber zu.Ja. Das ist im Grunde, aus eigener Erfahrung, eines der größten Hürden und gehört mit zu einer realitätsnahen positiven Bezwingung eines jeden mit PS.
Themis hat geschrieben:
dass ich da bin, im Raum bin, dadurch automatisch eine Art Existenzrecht habe und folglich da sein darf. Der vorhandene Atem bestätigt mir das sozusagen und stärkt mich dadurch.
Schwachsinn, wenn man es wortwörtlich nimmt.ToWCypress81 hat geschrieben:Dem anderen in jeder Form, Art und Emotion zuzuhören - Das ist die wahre Kunst und das was einen wirklich glücklich macht - sprich: am Glück des Anderen Teilhaben!
Am Eigenen Glück teilhaben - führt zu rein gar nichts. Daran verhungert man eher - das ist sozusagen die Brot-lose Kunst.
Andere und auch sich selbst zu nähren heißt - am Leben anderer teilzunehmen und teilzuhaben.