Eine These die für mich alles verändert.

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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hinterdemmond
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon hinterdemmond » 1. März 2019, 01:12

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tagträumer
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon tagträumer » 1. März 2019, 14:57

Ob es nun Gott gibt oder nicht ist aktuell nicht zu beweisen. Für mich hat er oder sie eine gewisse Ähnlichkeit mit dme Weihnachtsmann und meinem Freund Harvy, wesen die für viele Menschen nicht real sind für einige aber sehr und auch diese kann letzt Endlich keinen endgültig falsifizieren. Nur Gott hat in unserer Kultur ein viel beseres Image, aber warum muss er immer mänlich und almächtig sein?
Und warum beharren so viele Menschen darauf, dass ihr Gott besser ist als ein anderer?
Wem Gott hilft, dem gönne ich seinen Gott.
I'm not crazy about reality, but it's still the only place to get a decent meal. (Groucho Marx)

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon Kalliope » 1. März 2019, 15:30

hinterdemmond hat geschrieben: und wenn ja, warum nicht als netten kumpel, mit dem man über alles reden kann und der einem hilft, wenn man ihn braucht?

Eben. Und daran schließt sich noch die Frage an, weshalb nicht jeder für sich glauben oder nicht glauben kann, was er halt mag. Für mich ist das eh eine höchst indivuelle Geschichte (und verbitte mir da jegliche Einflussnahme irgendeines Vereins) und da frage ich mich, was der Sinn oder Unsinn einer (mittelalterlich hierarchisch strukturierten) Glaubenszwangsj....gemeinschaft sein soll.
Moral und Ethik
► Text zeigen
sind keine Glaubensfragen und können sehr gut auch außerhalb dessen als Konvention gepflegt werden, genauso, wie Soziales wie soziale Veranstaltungen/Zusammenkünfte, Gedankenaustausch, soziale Organisationen oder was weiß ich. Gibt es ja auch alles außerhalb irgendwelcher Ideologien. Und für Weihrauch und Lametta reicht auch das heimische Wohnzimmer. Naja, ich will nicht noch weiter abschweifen.
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"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon tiffi » 1. März 2019, 16:12

ToWCypress81 hat geschrieben:Ich fühlte mich ab dem Zeitpunkt aus der Gesellschaft/Gemeinschaft rauskatapultiert, nicht mehr zugehörig und vor allem sah ich mich ab dem Zeitpunkt unter Menschen nur noch von außen. Durch diese gestörte Außen-Ansicht dachte ich unter Menschen nur noch wie ich rüberkommen könnte, was man über mich im negativen alles denken könnte. Sprich: ich leb(t)e (durch die nicht richtige Verarbeitung) bis jetzt immer in ständiger Angst vor Beurteilung anderer, das sehr oft in starke Panik gipfelte.
(...)
Das was ich eigentlich nur will, ist zurück in meinen Körper zu kommen, zu verstehen, das ich wieder in meine Welt, mein Ich eintauchen kann ohne das man mich dort wieder "rausschmeißt".
Finde ich gut beschrieben, dass es Erlebnisse gibt, die einen rauskatapultieren und dass da die Tendenz ist, wieder
"in sich hineinzukommen". Sowas wie in sich Verbindung und Wurzeln und Raum zu haben. Und aus sich heraus
die Dinge wahrzunehmen und zu betrachten.

Mich hat das als Jugendliche sehr beschäftigt und beunruhigt, wie andere denken, ob ich deren Maßstab
erfülle, es hat mich nahezu zermürbt. Als würde ich durch viele Brillen auf mich draufgucken.

So Anfang/ Mitte 20 hatte ich dann das Gefühl, "wieder zurückzukommen", durch Selbsterfahrung, in mich
reinspüren, Gruppentherapie. Irgendwas war da angestoßen.
ToWCypress81 hat geschrieben:Dieses jetzige Verständnis heißt:
Zu verstehen, das jeder in seiner Welt (in seinem Ich), egal ob extrovertiert oder introvertiert - lebt, und VOR ALLEM aus dieser nicht rausgestoßen werden will.
Deswegen - egal wie andere einen angehen, ansehen, angreifen usw. (vor allem wenn man nichts bewusst offensichtliches "verbrochen" hat), man immer davon ausgehen muss oder sollte, das sie das nur aus einer Unsicherheit heraus machen um in ihrer sicheren Welt und/oder damit zusammenhängenden Gemeinschaft/Anerkennung anderer - zu bleiben. Sprich: sich mit ihrer Welt/Ich abgrenzen wollen - der eigenen Sicherheit wegen.

Oder anders ausgedrückt: Jemand der nicht offensichtlich andere verletzt (geistig/körperlich), sondern eher Unruhe durch eine ungewöhnliche art des Verhaltens auslöst - verletzen andere diese Person nur aufgrund ihrer eigenen Unsicherheit, um ihr Ich/Welt/Habitus zu schützen, OHNE, und das ist das wichtigste dabei: sich bewusst zu sein, wie sie dem anderen dadurch schädigen (da das nur aus der zu schützenden Egoperspektive heraus geschieht).
Das entschuldigt aus meiner Sicht schon sehr die Mobber. Aber mag schon sein, dass auf deren Seite die Einfühlsamkeit
nicht so gegeben ist, und nicht das Wissen um Verschiedenheiten; (wäre aber so von der Entwicklungsreife so mit
8 oder 9 Jahren schon zu packen, das zu begreifen).
Und stattdessen ist da mehr unreflektierte Aggression / Selbststärkung erforderlich war, auf Kosten
desjenigen, der / die die Unsicherheit ausgelöst hat.

Muss ja auch nicht jeder Kontakt in entweder-oder und in Rechthaben münden, sondern es gibt ja auch ein sowohl-
als auch und Offenheit für Diverses.
Aber mag sein, dass Jugendliche mit wenig fester Identität, die sich aber gerade halbstark beweisen, an dem Punkt
nicht sind.

Die Frage ist aber auch, finde ich, wie man es schafft, sich in direkten Situationen von aggressiven
"Monopol"- Menschen nicht aus der Bahn, aus sich selbst werfen zu lassen.
Ein Kraftakt ist das schon, finde ich.
Also nicht von dieser stärkeren Kraft aus sich raus gerissen zu werden, nicht die massiven Maßstäbe
in sich wirken zu lassen, wenn die eigene Identität eher "leise" ist und nicht so mit Rumms kommt.

Ist echt die Frage, wie man am besten damit umgeht, um sich nicht schon wieder zu verlieren.
Aber vielleicht hilft ja das Bewusstsein, dass die Aggression zu dem anderen gehört (der ist unsicher),
und dass man dann gut bei sich selbst bleiben kann. Also im Wissen, dass das passiert und dass ich an
der Stelle bei mir bleiben kann. Mich nicht entfernen muss von mir selbst.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 1. März 2019, 17:05

tiffi hat geschrieben:Aber vielleicht hilft ja das Bewusstsein, dass die Aggression zu dem anderen gehört (der ist unsicher), und dass man dann gut bei sich selbst bleiben kann. Also im Wissen, dass das passiert und dass ich an der Stelle bei mir bleiben kann. Mich nicht entfernen muss von mir selbst.

Ja, genau das habe ich damit aussagen wollen.

Das Wissen, das der andere/die anderen nur aus Unsicherheit (weil sie etwas in Gefahr sehen) einen angreifen. Man somit, durch das Wissen, entspannt, das ganze nicht so ernst nimmt und nicht stattdessen durch gegenteilige Befürchtung/Angst/Egoperspektive - sich selbst in Frage stellt/anzweifelt und damit hintergeht, und sich dadurch von außen sieht/man seinen Körper, sein Selbst verlässt.
Genauso (was noch viel wichtiger ist), immer mit dem Wissen unter Menschen heranzugehen - sich wehren zu MÜSSEN - wenn einem etwas verletzt. - Weil, durch dieses Für-Sich-Einstehen und somit auch wiederum bei-sich-zu-bleiben, man durch Selbst-Verteidigung, sich Selbst sichert (Selbstsicherheit) und somit auch zeitgleich sich Selbst-Bewusst ist (bei-sich-bleibt).
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 2. März 2019, 14:12

Ergänzung: habe den vorigen Post noch etwas verfeinert - nun klingt es für mich Rund und Sinn-ergänzender/voller bzw Richtig :Sonne:
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

tiffi

Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon tiffi » 3. März 2019, 10:32

ToWCypress81 hat geschrieben:Ja, genau das habe ich damit aussagen wollen.

Das Wissen, das der andere/die anderen nur aus Unsicherheit (weil sie etwas in Gefahr sehen) einen angreifen. Man somit, durch das Wissen, entspannt, das ganze nicht so ernst nimmt und nicht stattdessen durch gegenteilige Befürchtung/Angst/Egoperspektive - sich selbst in Frage stellt/anzweifelt und damit hintergeht, und sich dadurch von außen sieht/man seinen Körper, sein Selbst verlässt.
Genauso (was noch viel wichtiger ist), immer mit dem Wissen unter Menschen heranzugehen - sich wehren zu MÜSSEN - wenn einem etwas verletzt. - Weil, durch dieses Für-Sich-Einstehen und somit auch wiederum bei-sich-zu-bleiben, man durch Selbst-Verteidigung, sich Selbst sichert (Selbstsicherheit) und somit auch zeitgleich sich Selbst-Bewusst ist (bei-sich-bleibt).
Ich finde das mit dem in mir bleiben und dem wehren zum in mir bleiben für mich nachvollziehbar.

Besonders fällt mir dabei so ein "Scheidepunkt" auf:
Wie reagiere ich darauf, was an mich rangetragen wird. In mir bleiben / ruhen oder aus mir raus gehen, andere
Maßstäbe erwägen, mich anzweifeln? (Ego Perspektive und vergleichen).

Beim Punkt wehren bin ich mir irgendwie unsicher oder denke, da könnte es noch eine Unterscheidung geben:
Wehren kann denken ich Ego-Handlung sein (meins gegen anderes stellen, Recht haben gegen Recht haben; Dominanz gegen
Rebellion) - dann würde es sich auch entäußernd anfühlen.
Oder Wehren kann instinktiver sein und bei mir selbst anfangen, und hilft mir, bei mir zu bleiben, mich zu fühlen,
sowas wie "in mir schwer machen" und Aufmerksamkeit mehr in mir drin lassen.

Vielleicht kommt das irgendwie auf das Ziel des Kampfes an?
Will ich den anderen überzeugen und den ändern? Will ich Machtversuche abwehren?
Will ich einen gleichen Maßstab erwirken, so eine Allerweltswahrheit und so ein Allerwelts-Richtig und -Falsch?
(was mich eher rausziehen würde).

Oder will ich einfach zu meinem stehen? Dann kann ich ja auch weiterziehen, wenn ich die Message des anderen
begriffen hab und mehr Austausch (fruchtbar) nicht möglich ist. Manchmal gibts so ewig lange Rechthabe-Spiele,
die m. E. dann eher Egospiele / Zeitverschwendung für den inneren Standpunkt sind.

Und was ist, wenn man sich gar nicht wehrt?
Wäre das so, als wenn man keine Verbindung mehr zu sich hätte, also wäre es doch besser, für sich einzutreten?
Hat das eine Wirkung auf das Selbstbewusstsein, wenn man nur die "U-Boot-Taktik" fährt und sagt, du kannst mir
nix und ich setze mich mit dir nicht auseinander?
Oder könnte das manchmal der klügere und energieschonende Weg sein, wo man auch mit sich in Verbindung bleibt?
hm. Jeden Kampf kann man ja wahrscheinlich auch nicht kämpfen und wählt das aus, was so rankommt ins Bewusstsein.

Und manchmal wird man ausgewählt als Reibungspunkt.

Und manchmal wählt man sogar selber aus. Was ist wenn man selber zum Kämpfen neigt, wäre man dann auch
eher außen orientiert? (will mein Umfeld ändern, alles über einen Kamm scheren, ohne selbst zu reflektieren).
Oder kann das auch aus einer inneren Motivation kommen, weil man bestimmte Werte einfach innerlich gar
nicht ertragen kann und seinen Standpunkt klarmachen will. Kann ja beides sein, denke ich.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 3. März 2019, 14:53

@tiffi
Sehr schöne Gedanken. Habe ich in der Hinsicht auch schon stark durchdacht.

Das was mein Augenmerk meines Satzes in Verbindung mit dem "sich-wehren-MÜSSEN" allerdings war, ist: in wie weit man "verletzt" wird, und dann für sich oder das was es zu schützen gilt wehrt.
Heist: Wie man reagiert, kommt ganz auf den Grad der Verletzung an (das Was, Wichtigkeit usw. und damit die Reaktion, ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, diese auch wiederum durch Erfahrungen wechseln (in ihrer Stärke) kann).
Grundsätzlich und damit zusammenhängend (verletzt werden, wehren) bin ich der Meinung, das man nicht im Vorfeld (vor möglichen Angriffen) - wenn man unter Menschen ist - in Angst vor Angriffen bzw einer gefühlten Machtlosigkeit, wie etwa "das man ja ohnehin nichts tun kann", "es keinen Sinn macht" und dergleichen gegenüber stehen sollte. Denn genau das führt erst dazu, das man jedesmal unter Menschen unsicher und damit ängstlich wird - da man mit der Gewissheit rangeht "Ausgeliefert" zu sein, oder "Machtlos" - was sich durch dieses Denken dann auch sehr leicht zu einer Panik hochsteigern kann.
Und das ist eigentlich auch erst die Quintessenz des Ganzen: durch dieses sich "Ausgeliefert" oder "Machtlos" fühlen - verliert man sich Selbst. Man steht in dem Moment außerhalb seines Körpers bzw sieht sich selbst von außen - als ob ein Zug den eigenen Körper überrollt, ohne das man etwas dagegen tun kann.
Deswegen: das Wissen, der Standpunkt - ist das Ausschlaggebende. - Zu wissen, das man einen eigenen Willen hat und kein anderer Mensch besser ist, als man selbst. Sprich: Jeder Mensch gleich viel wert ist - und man daher genauso viel Rechte hat, sich zu wehren - wie jeder andere auch.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon Themis » 3. März 2019, 19:00

@ ToWCypress81:
Ich denke, jetzt habe ich verstanden, was Du meintest und wieso das alles verändert. Tut mir leid, dass am Anfang das rechte Verständnis fehlte. :(

Darf ich fragen, ob die Erkenntnis oder vielmehr wohl das neue Selbstwertgefühl an einem Punkt ganz plötzlich entstand oder Folge einer längeren Entwicklung war?

(Etwas wohl Ähnliches hatte ich vor gut einem Jahr über eine längere Phase hinweg entwickelt, eigentlich läuft der Prozess noch im Hintergrund. Bei mir ging es weniger um Selbstwertgefühl als um Selbstgefühl. Ich nahm ab einem gewissen Punkt in extremer Form wahr, dass ich ein von allen anderen getrennter Körper im Raum bin, von Gegenständen und von Menschen. Ganz physisch zunächst, aber daraus ergab sich dann auch das "Wissen" (Gefühl), dass ich folgerichtig auch psychisch etwas Eigenes, von anderen Getrenntes sein muss - also bin.)

Das war und ist immer noch eine große Befreiung, die mich auch im Alltag hat lockerer werden lassen. Ich habe zunehmend ein Selbst-Gefühl; eins, dass ich eben als eigene Person da bin und daher auch da sein darf.
Vmtl. geht es Dir mit Deinem neuen Selbst-WERT-Gefühl genauso.

Viel Freude weiterhin damit! :Ballon:

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon sdsdsdsv » 3. März 2019, 19:09

Und was bedeutet das? Wehrst du dich nun, oder reicht es dir zu wissen, dass dass du nun bei dir bleiben kannst?


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