Eine These die für mich alles verändert.

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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ToWCypress81
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 12. November 2019, 07:31

@2ost
Das Wort "Feind" hätte ich in dem Zusammenhang normal auch nicht gewählt (halte ich für ganz falsch!) galt durch diesen deinen Signatur-Satz auch nur als Beispiel.

"Schizoidie" bzw SPS ist nur eine Diagnosebenennung die etwas erklärt - wie kann diese ein Feind sein.
Man bezwingt beim Krebs auch nicht den Krebs, sondern den bösartigen Tumor.
Und genauso verhält es sich auch beim Schizoid-Gestörten - der erstmal den Störungs-"Punkt" bzw -Auslöser erkennen und verstehen muss um diesen bezwingen zu können (oder zumindest an diesen zu arbeiten).
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon 2ost » 12. November 2019, 13:30

Nur mal kurz nachgefragt:
ToWCypress81 hat geschrieben:Der Antriebsmoment für Jeden Persönlichkeitsgestörten (oder allgemein Menschen die Probleme haben) ist die Reduzierung des eigenen Leidens, Schmerzes oder Schwierigkeiten und damit zusammenhängend das verstehen wie diese(r) Leid/Schmerz/Schwierigkeiten entsteht(en).
Warum fragtest du mich dann überhaupt,
ToWCypress81 hat geschrieben:Was würdest du sagen, was dein Antrieb im Leben ist?
Oder war die Frage Rhetorisch nur?

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 12. November 2019, 22:55

2ost hat geschrieben:Nur mal kurz nachgefragt:(...)

Mit dem einen Antriebsmoment (Antrieb, Drang) ist das "Allgemeine" bezwingen und verstehen des Leides, Schmerz und Schwierigkeiten gemeint.

Und mit dem gefragten (von dir zitierten) Antriebsmoment ("was dein Antrieb im Leben ist") - habe ich bereits das Detail bzw den Ursprung von dir wissen wollen (mit dem Gedanken das du da vielleicht schon eine Ahnung hast) - dieser dich in all das hineinführt bzw dein Leben und dich entsprechend leitet zu dem wie es ist bzw dich entsprechend verhalten lässt.

Heißt:
Das eine ist der Antrieb zum verstehen/bezwingen des Problems.
Und das andere ist bereits die Grund-Abfrage des Problems die dich in diesen Zustand (das Problem) "hinein-treibt". Jener Antrieb bzw Drang - der bei mir, wie erwähnt - der überbordende oder utopische (und daher mich nie zufriedenstellende) Drang/Antrieb nach Anerkennung ist.
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 17. November 2019, 08:10

Reine Konzentration auf das was andere wollen, -aussagen, -für eine Perspektive haben.
Ganz mit dem Kopf bei dieser Perspektive bleiben und diese durchdenken, verstehen und wenn sie nachvollziehbar ist, sie zum eigenen Fortschritt, zum eigenen Denken hinzufügen.

Es ist unglaublich schwer dieses durchzusetzen, ohne von der eigenen immer in Verletzung und Angriff begriffenen Persönlichkeit und damit immer aus der rein Egobezogenen Perspektive auszugehen. Immer alles als Angriff zu sehen macht einen komplett Blind!! - vor Allem und Jedem, vor Gefühlen, Empfindungen, Moral, Ethik... vor jeder anderen Sichtweise.

Immer ist alles auf das permanente bestätigt werden wollen des Selbstbildes und das hintergehen dessen bezogen....
Dieses bewusst unterbinden. Nicht durch reine Wörter und Satzwiederholungen, sondern durch ein allumfassendes Verständnis dessen...
Zu verstehen, das man von der eigenen Perspektive, die nur auf Bestätigung des Egos bezogen ist - wegkommen muss.

Den Menschen zuhören, sie Wirklich verstehen, sie verstehen wollen, ihre Perspektive durchdenken. Ohne diesem eigenen Selbst-Bestätigungs-Zwang zu folgen. Sich nicht mehr durch andere bestätigen wollen.. Das ist es! Keine Bestätigung mehr verlangen!! Keine Bestätigung (egal in welcher Form) mehr erzwingen. Keine Bestätigung mehr erwarten. Bestätigungen nicht mehr als Norm und Selbstverständnis sehen. Sich frei machen von diesem Kreislauf..
Nichts zu erwarten - heißt - kein Sklave bestätigender Emotionen anderer und des eigenen Egos zu sein.
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 17. November 2019, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon Indigocat » 17. November 2019, 08:40

ToWCypress81 hat geschrieben:Den Menschen zuhören, sie Wirklich verstehen, sie verstehen wollen, ihre Perspektive durchdenken. Ohne diesem eigenen Selbst-Bestätigungs-Zwang zu folgen. Sich nicht mehr durch andere bestätigen wollen.. Das ist es! Keine Bestätigung mehr verlangen!! Keine Bestätigung (egal in welcher Form) mehr erzwingen. Keine Bestätigung mehr erwarten. Bestätigungen nicht mehr als Norm und Selbstverständnis sehen. Sich frei machen von diesem Kreislauf..
Vielleicht reicht es auch erstmal, wenn man sich immer bewusst macht, dass man sich über Bestätigung freut, natürlich nicht erzwingen, aber wenn sie kommt, dankbar annehmen. Bestätigung zu wollen ist ein natürliches menschliches Bedürfnis, v.a. Kinder entwickeln sich und gedeien über Bestätigung, nur wenn man quasi pausenlos Bestätigungen braucht, um psychisch stabil zu bleiben, dann wird es kritisch.
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon robert.goren » 17. November 2019, 09:36

Prägungen in der frühen Kindheit:
Diese Prägungen, können positiv, unterstützend sein oder negativ. Ich wage zu behaupten das sehr viele Forumsmitglieder sehr negative Erfahrungen gemacht haben.

Angst (was „falsches“ gemacht zu haben und dafür brutal bestraft zu werden), Scham (während dieser brutalen Bestrafungen, oder einfach weil man mal etwas Freude gehabt hatte und sie hat es gemerkt), Schuld (weil die pure Existenz schon Grund für Bestrafung war) empfinden wir etwas stärker als andere Menschen. Diese Gefühle versucht man abzuspalten. Das führt dazu, dass man sich nicht mehr als Teil der „unwissenden“ Gemeinschaft sieht. Zitat:“ Das was ich erlebt habe könnt ihr euch nicht mal vorstellen. Daher bin ich ein Wissender und fühle mich nicht mehr euch zugehörig.“ Velleicht mag ich hier den Film „Matrix“ benennen, nachdem Neo die Pille geschluckt hatte.

Aber der Mensch ist vernunftbegabt. Wir können auch anders, müssen es aber lernen und auch wollen. Und hier beginnt das Dilemma: man mag häufig nicht. Man mag andere Menschen nicht. Fühlt sich ihnen nicht zugehörig. Ich kann Körpersprache lesen und es langweilt mich, die immer gleichen Interaktionen zu sehen.

Daraus ergeben sich Problematiken, wie z.B. soziale Ächtung die massiv gefährlich ist. Daher muss man sich anpassen, wenn man sich nicht isolieren kann. Man betreibt Mimikry. Je älter man wird, desto besser wird man darin. Und es funktioniert ganz gut. Denn man liest Menschen, analysiert sie und stellt sich auf sie ein, schauspielert und wird dafür in Ruhe gelassen. Das funktioniert somit ganz gut. Bis......ja, bis man auf Leute trifft die nicht rational agieren. Die nach dem analytischen Verständnis „irre“ sind. „Warum heult die jetzt?“ Antwort: „weil sie es kann“. „Diese Antwort ist unlogisch!“

Normal emotional agierende Menschen können damit sehr gut umgehen, SPSler leider nicht. Ein solches Verhalten provoziert Stress (zumindest bei mir), und ich versuche dem zu entkommen durch a) ghosting b) inneres Flüchten c) komplette Abschaltung der Mimikry

Solche Vorgänge kann man wunderbar entschlüsseln, in Hefte schreiben, dieses Forum zukleistern. Aber: die schiere Erkenntnis reicht nicht. Man muss es auch erleben, fühlen, emotional verinnerlichen. Und DAS ist das wirklich schwierige. Wie können Blinde sehen? Gar nicht, sie brauchen eine Ersatzhandlung - z.B. mit den Fingern fühlen (im SPS-Kontext sehe ich hier „Mimikry“). Ich kann einem Blinden die Farben erklären. Aber sein Rot wird niemals das Rot der Sehenden sein.

Daher die Grundüberlegung: SPSler sind ja nicht rein emotionslos. Sie stecken nur alle ihre Emotionen in einen tiefen Keller, damit die richtig schlimmen, traumatisierenden Emotionen nicht mehr wahrgenommen werden müssen. Da liegen sie gut, leider werden auch positive Emotionen verleugnet. Wenn also eine Therapie den Menschen wieder mit der eigenen, verleugneten Gefühlswelt connecten möchte, kann es sogar sein, dass man aktiv dagegen arbeitet weil man schiere Angst hat, das Traumatisierende wieder erleben zu müssen. Man befürchtet das es einen wegspülen kann und alles mitreißen kann was man sich über die Jahre zur Stabilität seiner selbst erarbeitet hatte.

Die Crux: bewusste Destabilisierung um auf dem blanken Acker eine neue, gesunde Stadt zu erbauen? Mit Hilfe eines/einer Therapeuten/Therapeutin der/die nur eine bezahlte Zuneigung zeigen darf (im Falles eines Tiefenanalytikers überhaupt nichts Persönliches zeigen darf, was bei vielen hier zusätzlich die Alarmglocken schrillen lässt). Was ist wenn gerade alle Sicherungssysteme abgebaut wurden und das Neue noch nicht aufgebaut werden konnte und die Stunden sind „alle“? Kann man überhaupt einem fremden Menschen vertrauen? SPSler erkennen sehr schnell was Schow ist und was wahrhaftig ist, und fangen unbewusst schon an sich zurückzuziehen.

Und dennoch ist der Mensch kein Tier sondern hat einen Hochleistungscomputer zwischen seinen Ohren. Ich wage zu behaupten man kann an den Stellschrauben drehen, man muss sich nicht dem Schicksal ergeben. Das ist extrem schwierige Arbeit und entmutigt häufig. Aber man muss den Mut haben die Herausforderung zu suchen. Prägungen kann man nicht abschütteln und sie werden immer da sein. Aber ich werde mir beibringen es auszuhalten wenn in der Gruppentherapie eine komische Olle neben mir die ganze Zeit heult. Kampfansage an die SPS - challenge accepted

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 17. November 2019, 10:07

Indigocat hat geschrieben:Vielleicht reicht es auch erstmal, wenn man sich immer bewusst macht, dass man sich über Bestätigung freut, natürlich nicht erzwingen, aber wenn sie kommt, dankbar annehmen. Bestätigung zu wollen ist ein natürliches menschliches Bedürfnis, v.a. Kinder entwickeln sich und gedeien über Bestätigung, nur wenn man quasi pausenlos Bestätigungen braucht, um psychisch stabil zu bleiben, dann wird es kritisch.
Hmm... Ja. Da hast du recht.
In meinem Fall ist es so, das ich bisher diese Bestätigung so wie es aussieht tatsächlich pausenlos für mein emotionales Verstehen und Selbstsicherheit in Anspruch nehme. Also praktisch zwanghaft nach emotionaler Bestätigung suche bzw verlange.
Das kommt daher, das ich von meinen Eltern nie eine emotional eindeutige Bestätigung bekam.
Meine Eltern waren immer nur selbst auf Bestätigung ihres Verhaltens aus - durch eigene Selbstunsicherheit. Diese emotionale Bestätigung man ihnen daher stattdessen der zu bekommenden Bestätigung, mit dem eigenen Verhalten immerzu zurückgeben musste.
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon Kalliope » 17. November 2019, 13:00

robert.goren hat geschrieben:Aber der Mensch ist vernunftbegabt.

Das bezweifle ich. In meiner Philosophie liegt auch jeder "rationalen" Entscheidung eine Emotion zugrunde. Es wird nur ein vermeindlich rationales argumentatives Gerüst drumherum gebaut.

robert.goren hat geschrieben:Ich kann Körpersprache lesen und es langweilt mich, die immer gleichen Interaktionen zu sehen.

"die immer gleichen Interaktionen" können der Kitt einer sozialen Beziehung oder Beziehungsaufnahme sein. Sie erfüllen also einen (durchaus sinnvollen) Zweck. Ob man das nun mag oder nicht, ist eine andere Sache.
Was sicher richtig ist, dass man sich isoliert, sofern man sich da immer/ beständig/ dauerhaft ausklinkt oder sogar deutlich seine Verachtung zeigt ob des äffischen Verhaltens.

robert.goren hat geschrieben: „Warum heult die jetzt?“ Antwort: „weil sie es kann“. „Diese Antwort ist unlogisch!“

Die Antwort mag unlogisch (bis bescheuert) sein, aber KEIN Heulen, ich korrigiere (da das Wort bereits eine Abwertung enthält): Weinen, ist sinnfrei.
Jemand hat sich durch irgendetwas berühren lassen.
In irgendeinem Artikel stieß ich kürzlich auf den Begriff der Resonanz, den ich hier ganz nützlich finde. Leider finde ich ihn grad so akut nicht mehr, aber mir gefiel er, da es eben um die "(An-)Bindung an die Welt" ging, indem man sich durch etwas oder jemanden berühren lässt. Diese Anbindung ist wichtig für die seelische Stabilität und wirkt dem Gefühl der Isolation entgegen.
Man mag von außen nicht sofort erkennen, weshalb und wovon sich hat jemand berühren lassen, aber dass es geschehen ist, sieht man dann am Weinen.
Auch "funktionieren" Menschen auch darin ja nicht identisch. Was mich berührt, mag Dich nicht überhaupt nicht berühren.
Mein Trauma ist auch nicht Dein Trauma.
All das ist "logisch".
Für mich sind Emotionen das Logischste auf der Welt!
Eben, weil sie nie ohne Grund geschehen. Nur, dass man den Grund nicht immer sofort und manchmal erst nach langer Recherche erkennt.

Emotionen sind genauso eine Sprache wie die Mathematik oder die gesprochene Sprache.

robert.goren hat geschrieben:Normal emotional agierende Menschen können damit sehr gut umgehen, SPSler leider nicht. Ein solches Verhalten provoziert Stress (zumindest bei mir), und ich versuche dem zu entkommen durch a) ghosting b) inneres Flüchten c) komplette Abschaltung der Mimikry

Gute Erklärung.
Nach dem Vorhergesagten: weil sie - also Du - die Sprache nicht verstehen, bzw. die Sprache nicht verstehen können? Oder nicht wollen (wg. Re-Traumatisierung z.B.. Unterschied SPS und Autismusspektrum? Der eine will nicht, der andere kann nicht verstehen?) ((ich denke laut))
Stressreaktion ist ok. Deine Erklärung dient dazu, sie zu ansatzweise zu verstehen.
Nur: was genau löst diesen Stress aus? Dass Du nicht /adäquat?wasauchimmerdassei/ damit umgehen kannst oder die /mitunter starke/ Emotion selber? Setzt sie Dich irgendwie unter Druck?

Mögliche andere Lösungen?

robert.goren hat geschrieben:Daher die Grundüberlegung: SPSler sind ja nicht rein emotionslos. Sie stecken nur alle ihre Emotionen in einen tiefen Keller, damit
Da gehe ich d'accord. Auch meine Ansicht. Demnach liegt das Potential vor, dass SPSer die Sprache der Emotionen verstehen. Dann ist es aber keine (echte) Mimikry, sondern nur eine vorgetäuschte, und zwar sogar sich selbst vorgetäuschte.
Mit einem Schmunzeln würde ich das übertragen wollen: ist so, als spräche ich mit einem Chinesen chinesisch und behaupt, ich könne gar kein Chinesisch. :rätseln:
(Womit wir auch beim Thema der hier im Forum so viel und oft zitierten Ehrlichkeit wären. Anderen und sich selbst gegenüber?)

robert.goren hat geschrieben:Prägungen kann man nicht abschütteln und sie werden immer da sein.

Das ist ein (vielleicht schützendes) Glaubensmantra, dem ich so nicht folge.
Das Hirn ist sehr formbar und elastisch. Und kann seine Verschaltungen sehr wohl ändern.
Angst vorm Sprung ins kalte Wasser (der Veränderung/smöglichkeit) könnte zum Festklammern an so einem Mantra führen.

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"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon ToWCypress81 » 17. November 2019, 13:07

robert.goren hat geschrieben:Prägungen in der frühen Kindheit:
Diese Prägungen, können positiv, unterstützend sein oder negativ. Ich wage zu behaupten das sehr viele Forumsmitglieder sehr negative Erfahrungen gemacht haben.
Ich würde noch "verunsichernd" (Prägung) hinzufügen.

robert.goren hat geschrieben:Angst (was „falsches“ gemacht zu haben und dafür brutal bestraft zu werden), Scham (während dieser brutalen Bestrafungen, oder einfach weil man mal etwas Freude gehabt hatte und sie hat es gemerkt), Schuld (weil die pure Existenz schon Grund für Bestrafung war) empfinden wir etwas stärker als andere Menschen.(...)
Ich kann Körpersprache lesen und es langweilt mich, die immer gleichen Interaktionen zu sehen.(...)
Bis......ja, bis man auf Leute trifft die nicht rational agieren. Die nach dem analytischen Verständnis „irre“ sind. „Warum heult die jetzt?“ Antwort: „weil sie es kann“. „Diese Antwort ist unlogisch!“
"Schizoide" könnte man demnach eigentlich auch als "emotional-traumatisch Reiz-Überlastete" bezeichnen oder?

Zum einen bei den abgeflachten Emotionen genauso wie der Langeweile (bzw dem Desinteresse an den Emotionen anderer) durch die einschneidend-übertriebenen bzw reizüberflutenden emotionalen Prägungen - "viel zu viel" oder "mehr" gewohnt ist, und daher nichts mehr "schönes" oder "interessantes" darin sieht. Und somit als etwas "sinnloses" oder "nicht lohnenswertes" im Hineinfühlen dessen (in diese Emotionen dieser Menschen) erachtet.

Und zum anderen bei Menschen die ihre Emotionen weniger im Griff haben - die Angst (Stress) entsteht, wieder die reizüberfluteten Emotionen die man durch die traumatischen Prägungen hatte - nochmal gespiegelt zu bekommen. Sodass man diesen Menschen bzw Emotionen gegenüber aggressiv reagiert, da man nicht mehr mit diesen Emotionen konfrontiert werden will.

Egal welche Persönlichkeitsstörung man nun hat, denke ich ist das wichtigste das Wissen (über sich bzw die falsch-Prägung und herkömmliche "normale" emotionale Verhaltensweisen/Prägungen) - und damit die objektive beobachtende Betrachtungsweise auf sich und die Menschen, was man selbst falsch macht und andere sich verhalten - zu "übersetzen".
Sprich: entsprechend "unemotional(er)" bzw weniger "instinktiv" (wegen Falsch-Prägung) und damit - "objektiver" - durch das Wissen mit all den Verhaltensweisen (eigenes & das der anderen) umzugehen. Instinktives (falschgeprägtes) Verhalten daher so bei sich mehr "objektiv" zu "stoppen".
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 17. November 2019, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Eine These die für mich alles verändert.

Beitragvon Kalliope » 17. November 2019, 13:37

Ich möchte noch etwas nachtragen/korrigieren zu meinem letzten Post.

Kalliope hat geschrieben: Oder nicht wollen (wg. Re-Traumatisierung z.B.. Unterschied SPS und Autismusspektrum? Der eine will nicht, der andere kann nicht verstehen?) ((ich denke laut))


Vielleicht besser (Formulierung): zwei Arten von "nicht Können" (?).
SPS hat das Potential des Verstehens, kann (und/oder will) aber nicht wg. der Traumatisierung, Autismus/Asperger kann nicht aufgrund physischer Gegebenheiten (< wie wahr das ist, entzieht sich allerdings auch grad meiner Kenntnis, bin da nicht auf dem Forschungsstand der Dinge). Wahrscheinlich sind die Dinge und Übergänge wie immer eh fließend.
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