Re: Sozialer Kontakt als Antrieb
Verfasst: 26. Dezember 2018, 22:00
Vielen Dank!
Ja, in dem Sinne meinte ich es.sdsdsdsv hat geschrieben:frozen hat geschrieben:Darf ich kurz dazwischenfragen, wer oder was ein "NT" ist?
Das ist die Abkürzung für "neurotypisch", bzw. neurotypische Menschen, also solche, die sozial und sprachlich normal entwickelt sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neurotypisch
Das heißt, die Lösung für die SPS wäre (theoretisch) schlichtweg erfüllender sozialer Kontakt (so absurd das auch klingen mag).
Wie steht ihr dazu?
Es gibt hier einige Stellen im Forum, die sich so lesen. Ich wundere mich auch immer darüberfrozen hat geschrieben:Das liest sich hier eher wie eine Abrechnung mit Nicht-Schizoiden. Und eine nahezu Glorifizierung der Schizoidie. Der Schizoide ist hochintelligent, hochsensibel und natürlich hochintellektuell. Der Nicht-Schizoide ist das Alles nicht, sondern eher stumpf, alles andere als individuell. Nun ja, kann man so sehen, muss man aber nicht.
War eher nicht meine Absicht und sehe da auch mehr Differenzierungen.frozen hat geschrieben:Das liest sich hier eher wie eine Abrechnung mit Nicht-Schizoiden. Und eine nahezu Glorifizierung der Schizoidie. Der Schizoide ist hochintelligent, hochsensibel und natürlich hochintellektuell. Der Nicht-Schizoide ist das Alles nicht, sondern eher stumpf, alles andere als individuell. Nun ja, kann man so sehen, muss man aber nicht.
Schneegeflüster hat geschrieben
Die Idee mit dem Komplementären für's Rollenskript gefällt mir. Meist wird dieses Skript ja durch gewisse gesellschaftliche "Ideale" geprägt, basiert also nichtmal auf individuellen Wünschen, sondern nur dem Bedürfnis der Gleichartigkeit.
Das ist im Übrigen die Eigenschaft der NTs, die mich in einem früheren Beitrag hier zur These verleitet hatten, Schizoide bis zu einem gewissen Grad seien an sich gesünder. Es scheint einfach so zu sein, dass dem durchschnittlichen NT das Bedürfnis nach Freiheit und Integrität fehlt?
tiffi hat geschrieben
Zumal die aktiv schreibenden ja noch nichtmals glasklar schizoid diagnostiziert sind.
tiffi hat geschrieben:Es lässt mit Rollen auf jeden Fall weniger Spielraum, für aktuelle überraschende Aktionen / Reaktionen /
Entscheidungen. Bzw, wenn man es tut, ist das Gegenüber sowas wie beleidigt, weil die Rolle verlassen
wurde. Was eigentlich noch nicht heißt, die Bindung wurde verlassen, aber manch einer betrachtet
das als "Verrat" - so mein Empfinden / Beobachtung.
tiffi hat geschrieben:Schneegeflüster hat geschrieben:Ohne bösen Hintergedanken, hatte ich gerade das Bild eines Don Quijotte bei den Windmühlen im Kopf. Es ist einfach ein aussichtsloser Kampf, zu versuchen, sie zum Nachdenken zu bringen, denn erstens sind es zu viele und zweitens sind sie zu träge und zu ignorant
Hm, das Bild würde aus meiner Sicht passen, wenn ich den Wunsch hätte, andere zu verändern.
Ich dachte eher daran, dass ich es anderen gleichtun möchte. Sehe da eher ein Bild von einem Drachen in einer
Herde von munter meckernden Ziegen, die eben munter kommunizieren.
Und der Drache möchte auch sich mitteilen, holt Luft und ein Schwall Feuer kommt mit raus, die Ziegen sind stumm,
erschrocken, teilweise versengt...
tiffi hat geschrieben:Ja schon. Empathie oder sehr stark beobachten, vorwegnehmen, vorausberechnen, nach Verständnis suchen.
In meinem Fall war es mehr überlebensnotwendig, also weniger aus meinem Wunsch raus, weil mir
die Rolle gut gefällt, sondern um Übel abzuwenden.
Darum vielleicht auch keine echte Verschmelzung.
tiffi hat geschrieben:In entspannterer Atmosphäre im NT Bereich ist es vielleicht doch eher eigener Wunsch und nichts unangenehmes.
Vermutlich nimmt ein NT die Diskrepanz zu einer Rolle dann gar nicht wahr, oder dass er eine spielt, warum
auch, wenn sich alles stimmig einfügt und innen und mit anderen gut anfühlt.
tiffi hat geschrieben:Bzgl. individuieren- weiß gar nicht ob es ein "Fehler" war oder eine so freie Entscheidung oder irgendwie
notwendig.
tiffi hat geschrieben:Wobei ggf. ein anderer Mensch in meiner Situation die Chance gehabt hätte, sich nicht zu individuieren?
Ja, denke schon. Mein System hat mir viele bequeme und bedrohliche Angebote gemacht, mich nicht
zu individuieren, ich wollte es aber trotzdem.
tiffi hat geschrieben:Und andersrum wird vielleicht auch jemand mit eher "heilen" Startbedingungen ggf. die Lust verspüren,
sich zu individuieren, obwohl es auch bequemere Möglichkeiten geben würde, und auch hier das
Herausfallen aus einem sich einigen und schönen System bedrohlich sein kann.
tiffi hat geschrieben:
Ich brauche sie eigentlich nicht.
Ich habe nur festgestellt, dass die anderen sie brauchen, und dass ich sie außerhalb der Rolle erschrecke /
befremde / nicht erreiche. (Ausnahme: Jemanden treffen, der auch keine braucht, sehr selten)
Also vielleicht entwickle ich auch deswegen meine Rolle nicht weiter, weil ich sie unnötig finde und es mich
etwas nervt, und bleibe deswegen bei immer demselben Stück, um aber immerhin den Schein zu wahren,
eine Rolle zu haben und hier und da darüber "Berührungspunkte", die ja keine eigentlichen sind.
Aber sind es Berührungspunkte mit "entwickelten Rollen"? Mir kommt es vor: dass nicht.
Darum sehe ich da irgendwie auch keinen Sinn drin, Rollen weiter zu entwickeln, Spaß macht es mir ja auch nicht,
in anderer Rolle anderen zu begegnen.
Du meinst, es fehlt im Bereich Konsum / Hedonimus sowas wie der höhere Sinn, etwas geistiges, irgendeine
Form von Streben und Entwicklung? Könnte schon sein, dass das innerlich viel leerer macht ohne und zu negativen
Grundhaltungen führt.Ggf. auch Süchten.Bildung von Individualität, Beschäftigung mit geistigen Dingen, Begegnung
in Integrität wären sicher nicht die schlechtesten "Gegenkräfte" zum Zeitgeist.
tiffi hat geschrieben:Näher dran sein, aber als "einsame Insel" ist auch irgendwie blöd. Aber ab und zu gibt es ja "Inselfunk".
tiffi hat geschrieben:Und "das Soziale auf die Reihe kriegen" -hmm, gerade denke ich eher an die Quadratur des Kreises....
tiffi hat geschrieben:Würde das heißen, sich dem Rollenverständnis und Hedonismus anzupassen?
Oder Gemeinsamkeiten zu finden und dass man sich irgendwo in der Mitte trifft?
frozen hat geschrieben:Das liest sich hier eher wie eine Abrechnung mit Nicht-Schizoiden. Und eine nahezu Glorifizierung der Schizoidie. Der Schizoide ist hochintelligent, hochsensibel und natürlich hochintellektuell. Der Nicht-Schizoide ist das Alles nicht, sondern eher stumpf, alles andere als individuell. Nun ja, kann man so sehen, muss man aber nicht.
Ich wüsste nicht, inwiefern. Diagnosen sind relativ.frozen hat geschrieben:Was hindert die aktiv Schreibenden, diese Diagnose nicht einzuholen, wenn sie sich recht sicher sind, schizoid zu sein? Das könnte ihr Leben so oder so erleichtern.
Themis hat geschrieben:
Erleichtern - etwa in Form eines Schwerbehindertengrades?
Das ist m. E. weder einfach noch zu vergleichen. Aus u. a. folgenden, natürlich rein subjektiven Gründen:frozen hat geschrieben:Ich versuche es mal anders zu erklären: wenn ich einen Tumor hätte, würde es mich schon erleichtern zu wissen, ob er gut- oder bösartig ist. Entsprechende Vorgehensweisen würden sich aus einem solchen Befund ergeben. Von Nichts tun bis OP. Wenn ich weiß, kann ich Alternativen abwägen. Wenn ich nur vermute, schwimme ich eher.
Wenn jemand unter Schizoidie leidet, warum sich dann keine Hilfe holen?
Und ich sehe es nicht so, dass sich jemand in eine Psycho-Ecke stellt (das ist von dir eher negativ gemeint, oder?). Jemand ist krank, leidet darunter und geht zum Arzt. Eigentlich doch ganz einfach, oder?