Warum verstellt man sich?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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tournesol
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon tournesol » 30. April 2013, 09:52

Hallo Ihr Lieben, Liebe Schattentanz :winken:

Diese Art der "drängenden " Fragestellung ist ja in beiden Beispielfällen ( "Findest Du mich dick ?" und "Ob die Liebe von ihm zu ihr ewig währen würde?" ) keine "wirkliche Frage" , sondern lediglich eine Aussage des Fragestellers über seine eigene Unsicherheit (Innen) !!! Einer Unsicherheit, die ihn/sie verzweifelt und verletzt !!! (Damit fühlt sie/er sich UNWERT---vorweg, wenn er /sie eine solche Frage stellt und dies VOLLIG UNABHÄNGIG vom Partner !)
Der Fragesteller hat dabei die wahnwitzige Idee, der Partner könne ihm/ihr seine Zweifel nehmen.....bzw. er /sie hätte diese NUR, weil der Partner(in) sich nicht klar zu ihm/ ihr bekenne.
Es ist jedoch unmöglich Selbstzweifel durch den Partner "beheben zu können"----Denn selbst in den Fall , dass der Partner die Beispiel -Fragen "gewünscht beantwortet ( A. "Ich finde Dich nicht dick.....ich finde Dich genau SO wundervoll!!!", oder B "Ich will und werde selbst über dieses Leben hinaus....und bis zum Ende aller Tage Dich....und nur Dich lieben und mit nur Dir zusammen sein wollen und sein!!!")
Wäre damit nicht der Selbstzweifel des Fragenden beseitigt ! (Sondern er würde in dem Fall vielleicht nur andere Formen annehmen . Wie z.B. das Denken "Mein Partner ist so wundervoll......und ich ??? ---Dazu reiche ich doch nicht aus ,kann ich doch nicht ausreichen......Ich muss mich von ihm/ihr trennen, denn er /sie ist viel zu gut für mich.....!!! Schäm ....Angst ...")

Dieses ganze Drama entsteht immer wieder in uns, da wir versuchen unsere INNEREN Probleme ,durch Äußeres zu lösen.... :liebäugeln: und zu gern die Problematik bei anderen , als bei uns selbst zu erkennen gewillt sind ...HMM !
Ja, gradezu erpicht darauf beharren, es auf andere zu projezieren (bzw. auf die" gerechtfertigt geforderte Aussage" des Partners !!! :roll:

......und der Partner (...ob nun SP, oder nicht) durchblickt diese Situation bei gestellter Frage leider in den seltensten Fällen, sondern meint "auf die Frage eingehen zu müssen " (So wie sich WÖRTLICH!) gestellt wurde....
Ja, er /sie fühlt sich sogar dadurch ebenso bemüßigt an seinem Selbstwert zu zweifel, weil er sie nicht beantworten kann ...(und meint er MÜSSTE DOCH ...)
Dabei spürt er /sie in dem Fall nur (in Wirklichkeit, ohne es zu verstehen...) die ungeheure VERLETZUNG seiner Partner(in) :zu halten: ..... und gleichzeitig seie/ ihre Unfähigkeit , dies zu ändern :(
Dies wiederum verletzt den Befragten entsetzlich (....umsomehr er seine Partner(in) wirklich liebt ) So sehr, dass er/sie dies kaum aus zu halten in der Lage ist.....

Die einzig mögliche Lösung da...wäre m.E. "Den Frager in den Arm zu nehmen !Und zu sagen "Liebling ....Du zweifelsgradan Dir :herz: Weißt Du, es tut mir weh,dass Du an Dir zweifelst und mir solche Fragen stellen mußt.....Ich liebe Dich, wie Du bist. Ich finde Dich einfach wundervoll...!!! :herz: :herz: :herz: :Sonne:

Doch dies ist in den seltensten Fällen dem Gefragten möglich, da dieser nämlich ebenso verletzt und sich seines Wertes nicht bewußt ist :(

Lieber Gruß Tournesol

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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon icebaby » 30. April 2013, 14:29

Hey schattentanz,
zuerst mal ein "goldener satz", den ich im net zufällig gefunden habe.

"DU BIST ANGENOMMEN, UND GENAU RICHTIG, WIE DU BIST, OHNE DASS DU IRGENDETWAS LEISTEST"

stimmt, ich bin wirklich aufrichtig interessiert und deine antwort war sehr aufschlussreich - danke :Blume: du hast alles sehr intelligent forumliert - dürfte wirklich ein grosses plus bei sp sein. eben toll durchdacht, auch deine beispiele. die frage, ob er sie denn auch so stark lieben würde. ja, sehr aus dem leben gegriffen :herz: aber bei deiner antwort, ist halt da ein zweifel, denn, wenn keiner da wäre, würde man es schon einfach sagen - in die zukunft kann ja eh keiner sehen, es ist ja doch nur die frage für diesen moment - eigentlich könnte man im extremfall, ja morgen schon tot sein... wenn man also in diesem moment jemanden liebt, kann man es schon sagen... finde ich halt (ohne viel nachzudenken)

danke an tournesol! den frager in den arm zu nehmen ! JA !mmmmhhhmmm, genau das würde ich mir wünschen - und ja, ich liebe dich, so wie du bist, du bist einfach wundervoll - das würde ich wirklich öfter gerne hören (in dieser formulierung noch nie von ihm gehört, eigentlich erst einmal - vor einem halben jahr, ein sehr leises, ich liebe dich)
ich nehme jetzt mal an, es wird auch jetzt noch so sein - habe ja noch keinen widerruf gehört :begeistert:

das wären ja jetzt schon 2 "goldene sätze" - damit könnte doch nicht mehr viel schiefgehen ...

alles liebe
icebaby
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon Ambivalenz » 30. April 2013, 20:53

tournesol hat geschrieben:Die einzig mögliche Lösung da...wäre m.E. "Den Frager in den Arm zu nehmen !Und zu sagen "Liebling ....Du zweifelsgradan Dir :herz: Weißt Du, es tut mir weh,dass Du an Dir zweifelst und mir solche Fragen stellen mußt.....

:erschrocken: Auweia; das könnte nun wirklich der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt...
Verstehe mich bitte nicht falsch; ich kann allem anderen in deinem hervorragenden Beitrag nur voll und ganz zustimmen! Und tatsächlich, der Eindruck von dir, den deine Texte hier (und anderswo) mir vermitteln, lässt mich glauben, daß zumindest du mit dieser Antwort Erfolg haben könntest. Sie käme aller Wahrscheinlichkeit nach authentisch rüber. :Sonne:

Als Schizoide(r) dagegen, hört man sich per se bereits in hohem Maße arrogant oder zumindest besserwisserisch an. Wann immer ich mir mein eigenes Geschreibsel anschaue (von der Art zu sprechen, auf Tonbandaufnahmen, will ich lieber gar nicht erst reden), bekomme ich das kalte Grausen. Sicher die Information ist da, wird aber größtenteils von einem Stil überdeckt, der einen glauben lässt, da wäre jemand mal kurz von seinem/ihrem noblen Elfenbeinturm heruntergeschwebt, um dem gemeinen Pöbel intellektuelles Salz in die Wunden zu streuen. :angst:
Wenn ich also den Satz aus obigem Zitat zum Besten gäbe --- wäre mein Gegenüber spätestens jetzt davon überzeugt, das ich ihn nicht ernst nehmen/in ihm nur ein von Minderwertigkeitsgefühlen geplagtes Häufchen Elend sehen würde... :heulen:

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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon Huch » 30. April 2013, 22:37

Hallo,
ich finde das sehr spannend. Vielleicht sollten wir einen neuen Thread aufmachen, wie man bestimmtes Verhalten richtig deutet und entsprechend darauf reagiert? Das könnte für beide Seiten sehr interessant werden und uns ein mächtiges Stück voran bringen.
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon Ambivalenz » 30. April 2013, 23:27

Huch hat geschrieben:Vielleicht sollten wir einen neuen Thread aufmachen, wie man bestimmtes Verhalten richtig deutet und entsprechend darauf reagiert? Das könnte für beide Seiten sehr interessant werden und uns ein mächtiges Stück voran bringen.

Eine sehr gute Idee. Wenn sich beide Seiten gleichermaßen beteiligen, ohne "Schuld"zuweisungen, und miteinander austauschen, statt die A's untereinander über die B's bzw umgekehrt; dann hätte in der Tat jeder etwas davon - auch die stillen Mitleser, von denen es ohne Zweifel eine Menge gibt.
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon Ambivalenz » 1. Mai 2013, 08:46

icebaby hat geschrieben:du hast alles sehr intelligent forumliert - dürfte wirklich ein grosses plus bei sp sein. eben toll durchdacht

Dieses große Plus hat als Kehrseite ein ebenso großes Manko. Denn dies hier -->
icebaby hat geschrieben:kann man es schon sagen... finde ich halt (ohne viel nachzudenken)

gelingt einfach nicht/ist kaum machbar für jemanden, dessen Natur es nun einmal ist, alles durchdenken zu wollen/müssen.
icebaby hat geschrieben:aber bei deiner antwort, ist halt da ein zweifel, denn, wenn keiner da wäre, würde man es schon einfach sagen

Vollkommen richtig! B zweifelt. An allem und jedem. Am stärksten an sich selbst. Gefühlen traut B schon allgemein nicht über den Weg, von den eigenen ganz zu schweigen.
Aber: Zweifelt A etwa nicht?! Denn wenn nicht, warum dann um Himmels Willen so eine Frage? :angst:

Zu guter Letzt: Schattentanz hat für ihr zweites Beispiel bravourös gleich einen Doppel-Torpedo ausgewählt.
Da wird ja nicht gefragt "Liebst du mich?" sondern allen Ernstes "Liebst du mich genauso sehr wie ich dich?" :erschrocken:
Wie vergleicht man die Stärke von Gefühlen zweier Personen? Gibt es da eine konkrete Maßeinheit; vielleicht H/Lb (Herzchen pro Liebesbrief)? :breites grinsen:
Spätestens da würde sich bei mir das eh schon schwerfällige Hirngetriebe festfahren, inklusive metaphorischem Rauch, der aus den Ohren quillt. :high:
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon tournesol » 1. Mai 2013, 09:49

Liebe Ambivalenz :herz:

Liebe läßt sich nicht in eine "Streichholzschachtel" zwängen....und dort bestätigen (oder verneinen)
Der Versuch Liebe rational denkend zu verstehen ist zum Scheitern verurteilt....so nicht fassbar.
Und hier geht es um Liebe, in all den Fragen.....
und dem "versuch" Liebe "dingfest zu machen"------von Zweifelden.
Hierbei zweifelt weder SP noch "normaler Partner"----mehr, oder weniger,,,,,,,sondern lediglich "auf andere Art".
Und jeder beharrt auf der seinen (grins)Jeder weigert sich, die Sprache des anderen zu lernen.....oder überhaupt nur als "ebenso richtig " anzuerkennen...., ohne die Seine als wertvoller ,oder riichtiger zu bewerten----hmmm.

In jedem anderen (praktischen Fall), würden beide Seiten erkennen---wissen, dass sie "wenn sie die Dose mit diesen "dosenöffner" nicht geöffnet bekommen-----dass sie einen anderen nehmen müssen( und sei es den Hammer-grins) Und zwar sie selbst würden sich dies sagen-----es bräuchte keinen anderen, um die zu erkennen----in dem Fall ,dass sie "die Dose öffnen wollen!"
Freilich kann diese auch zu bleiben "und sie verhungern", wenn sie diese Lösung vorziehen....hmmm

Mein Gleichnis ist ein wenig sarkastisch, nur ich finde, genau diese Frage ist es, die jeder von uns sich stellen sollte, wenn er eine Lösung möchte, die auf unserem gewohnten Weg nicht lösbar ist.
Dazu braucht es dann nämlich für jeden von uns---NEUES ----bisher Unbekanntes (denn sonst wäre das Problem längst mit dem uns Bekanntem gelöst :)
So jedoch bedarf es unseres Einlassen auf bisher Unbekanntes----Unbewährtes um zu einer Lösung kommen zu können, die uns weiterbringen könnte !
JA KÖNNTE, denn es kann auch sein, dass die ,die wir als nächtes erkennen und probieren können....noch nicht die Lösende ist !----Nur bei den schon "Ausprobierten" Bekannten-Bewährten, wissen wirja schon, dass diese nicht greifen, oder ?

Lieber Gruß Tournesol

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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon icebaby » 1. Mai 2013, 21:04

Doppel-Torpedo, jetzt hab ich echt lachen müssen :lachen: super...

@ambivalenz, ich glaub halt, es kommt nicht so sehr auf die worte an, die tournesol vorgeschlagen hat. der satz klingt für sp vielleicht ein wenig oder gar viel kitschig?? es geht halt darum, dass auch der fragesteller - wie du schon geschrieben hast - verunsichert ist. auch er möchte gerne eine "bestätigung". und auf so eine doppel-torpedo frage gibt es meiner meinung, nur eine richtige antwort. wenn man den partner liebt, man sagt es ihm eben, nimmt ihn in den arm, und sagt, "ich will eh nur dich" oder ähnliches, was einem eben in den sinn kommt...das würde ich mir halt in so einem fall wünschen. habe aber meinen freund noch nie diese frage gestellt - sind also eh selten, also schon etwas für die doppel-torpedo-fortgeschrittenen...

bei einfachen torpedo fragen, wie zb das zitierte "findest du mich dick"? ist doch auch ein selbstzweifel des fragenden da...und wenn ich die person liebhab, werde ich ihr sagen, dass sie mir so gefällt, wie sie eben ist - genau so, ob ein paar kilo mehr oder weniger, spielt doch keine rolle. jeder wünscht sich doch, dass er so, wie er ist angenommen wird. und dass ihm das hin und wieder auch gesagt wird. eine frau hört das eben auch manchmal gerne -

ich hatte heute einen tollen tag - habe im real life meinen freund gesehen - wir waren den ganzen tag unterwegs, und auch heute kann ich nicht jammern :cool: wir haben uns super verstanden. wahrscheinlich sehen wir uns auch am wochenende. so ganz fix ist es aber noch nicht.

schönen abend noch
icebaby :Sonne:
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon Ambivalenz » 1. Mai 2013, 21:17

@ tournesol :rose:
Habe lange überlegt, wie ich antworten soll(te); denn antworten muss ich - ist mir doch beim Lesen deines Beitrags tatsächlich eine Alternative in den Sinn gekommen. :erleuchtet:

Diese Torpedo-Situation kann natürlich in jeder Beziehung/Partnerschaft vorkommen, und tut es auch.
Was die Sache allerdings einerseits kompliziert, andererseits gerade für dieses Forum erst interessant werden lässt, ist die Annahme, B stünde für einen "Betroffenen" und A für einen "Angehörigen"!
Somit richtet sich mein Lösungsvorschlag denn auch direkt an jene B's, die keine Sonnenblumen ( [;)] ) sind, sondern eher zu den Nachtblühern gehören (und zu denen ich mich selbst rechne).

Was ist nun das bevorzugte Instrumentarium dieser speziellen B's? Richtig; Vermeidungstaktik: Flucht ("ich muss noch mal kurz weg"), Ablenkungsmanöver ("Nebelbomben") oder gar brüskes Ignorieren ("Quatsch!")! :roll:
Dies kann aber nicht zum Erfolg führen, ja verschlimmert das Ganze noch zusätzlich, meist mehr, als eine heftige Diskussion das würde; denn, wie man so schön sagt: Keine Antwort ist auch eine. A wird, ja muss sich sogar sein Teil schon denken. :bangen:

Und genau hier kann man/ich selbst ansetzen! Wozu mit wahnwitzigem Aufwand/kindischen Methoden die Antwort vermeiden, wenn man doch die Frage selbst vermeiden kann?! Es gibt doch einen Grund, warum diese Frage überhaupt erst gestellt wird/werden muss! Zu dem Moment , da A die Frage stellt, hat B keinen Zugang zu seinen Gefühlen. Die emotionale Konservendose ist gerade zu, und in einer solchen "Torpedo-Situation" lässt sie sich erst recht nicht öffnen.
Aber: Es gab bis zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit Momente, da hat B dieses euphorische Glücksgefühl tatsächlich gespürt! Aus welchem anderen Grund sollte B, ansonsten doch lieber für sich/mit sich allein, denn überhaupt eine Beziehung mit A eingangen sein? In den Berichten, die wir hier lesen, geht es ja nicht um Fälle, bei denen A bereits in der Kennenlernphase Liebesschwüre einfordert. Nein, da ist von jahrelangen Beziehungen die Rede!
Und nicht EIN EINZIGES MAL, in all dieser Zeit, kam B in diesen, wenn auch seltenen Momenten der Euphorie, in denen der eigene Emotionstresor aufging, und B an seinen Inhalt ließ, auf die Idee, etwas davon an A weiterzureichen?
Das ist der Schuh, den ich mir anziehen kann (anders als die Unfähigkeit einen auf mich zufliegenden Torpedo zu entschärfen; das geht nun mal nicht! Basta! [:P] )

Warum habe ich kauziges B denn nun (damals in grauer Vorzeit ;) ), als es solche Zeitpunkte gab, nichts gesagt? Wollte ich die Stimmung nicht zerreden? Dabei hätte ein "Ich bin froh, das es dich gibt..." ausgereicht - war es doch haargenau mein Gefühl in diesem Augenblick.
Die Antwort ist: B ahnte/glaubte, daß es A im gleichen (da innigen) Moment ebenso erging - und das reichte ihr. Als B ist es einem wichtiger, lieben (überhaupt etwas fühlen) zu können, als geliebt zu werden (zumal man als B dazu neigt, letzteres sowieso für unwahrscheinlich zu halten ). Aber A, die genauso geliebt werden will, wie sie selbst liebt (um zum Doppeltorpedo zurückzukommen) wird bloßes Ahnen/Glauben nicht reichen.
Und irgendwann...kommt dann der Tag der Abrechnung...
Der Torpedotag. :angst:

MfG Ambivalenz :katze:
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Re: Warum verstellt man sich?

Beitragvon icebaby » 2. Mai 2013, 10:40

Hey Ambivalenz,
das hast du - wieder einmal - super beschrieben. Danke! und JA! diese vermeidungstaktik, dieses flüchten, ablenken, kenne ich nur zu gut aus eigener erfahrung. Als A. habe ich halt die erste zeit (das erste jahr) überhaupt nicht verstanden, was da vor sich geht. von meiner seite her, hatten wir eine schöne zeit zusammen (kein streit, nichts) - ok, mein freund vielleicht ein wenig stiller als sonst, aber er hat nie etwas gesagt...und dann wochenlanges "flüchten" - keine reaktion auf sms, keine antworten auf mails.... und nach wochen dann... wie aus dem nichts ... :alien: wieder ein - eher neutrales sms - so, als ob die langen wochen ohne kontakt gar nicht gewesen wären... und genau das, das ist für A. zermürbend. - und ok, auch wenn die "emotionale konservendose" da wochenlang zu war, so wie du sagst, sie war auch offen, und ein paar gedanken daran, würden vielleicht schon reichen, dass ein sms (z.B "ich denke gerade an dich") - vielleicht sogar eingespeichert und in einer sekunde geschickt :begeistert: und würde "zufliegende torpedos" schon im ansatz entschärfen.
und wenn die "emotionale konservendose" sich wieder öffnet, passt es eben... A. ist sich sicher, B. hat ja auf ihre sms (ihre verunsicherung) geantwortet...
und ein paar erklärende worte, gleich am beginn einer eventuell vielversprechenden beziehung - das wäre auch super. wenn mein freund mir am anfang zb gesagt hätte, "du, nimm es nicht persönlich, es gibt einfach zeiten, wo ich gerne für mich alleine bin, wo ich auch nicht viel sms schreiben mag. das kann auch ein paar wochen dauern, aber ich bin sicher wieder da... ." - das wäre echt schön gewesen, und hätte mir einige ziemlich verzweifelte nächte, erspart...
und was kann schon passieren? am anfang einer beziehung sind ja beide noch nicht soooooo emotional verstrickt. wenn A. das "zu wenig" ist, kann sie es ja auch sagen...
und ja, nur "ahnen und wähnen", ist schon ein wenig schwierig. ein paar worte sind schon schön zu hören. aber, es gibt immer wieder diese highlights - es gibt momente, die keine worte brauchen - das merke auch ich - und mit ein paar "erklärungen" für A. wäre wirklich viel kummer aus der welt geschafft - und dann gibts auch keinen "torpedotag" :herz:

lieben gruss
icebaby :röslein:
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