Puuh, dieser Thread macht mir wieder sehr bewusst, dass ich immer noch kein klares Bild davon habe, was "Gefühle" eigentlich sind bzw. was sie wohl für den einen oder die andere alles umfassen.
Bei mir besteht die Trennung zwischen Gefühl und Verstand ja mittlerweile weniger bzw. habe ich mittlerweile überhaupt Gefühle, teils auch sehr heftige und nicht nur emotional/geistig, sondern auch physiologisch spürbar.
(Zum Beispiel
- Freude -> Wärmewelle im Brustkorb und evtl. sich im ganzen Körper ausbreitend
- Angst/Panik -> Enge auf der Brust und Atemnot
- Ekel -> Magen hebt sich spürbar
- Vorfreude -> Kribbeln im ganzen Körper, Hippeligkeit
- Traurigkeit -> Heuldrang, unmittelbar aufsteigende Tränen
- Wut -> ein kleines oder größeres Feuer im "Herzen"
usw.)
Aber auf rein körperliche Funktionssachen wie Hunger, Schmerz oder Müdigkeit erstrecken sich Gefühle nach wie vor nicht, ich kann sie nach Belieben ausblenden, dauerhaft und langfristig. Sie haben nichts mit mir zu tun. Bei Euch hier im Thread klingt das anders.
Die Trennung von Gefühl und Verstand müsste ich für mich momentan dreiteilen:
- Verstand:Bewusstes, logisches Denken; immer verfügbar und die höchste Steuerinstanz.
- Geistiges/emotionales/inneres Gefühl (ich weiß nicht, wie ich es nennen soll; das sind die Beispiele oben):
Tritt immer häufiger auf, meist überraschend. Ist vom Verstand getrennt, aber macht sich in "Seele" und Körper bemerkbar. Ein schönes Extra ohne viel Auswirkung, außer, der Besitzerin punktuell viel Energie und Lebensfreude zu geben. Auch Ekel kann das.
- Körpergefühl: Dazu würde ich eben notgedrungen Hunger etc. zählen, siehe oben. Immer noch dissoziiert, es sei denn, ich aktiviere es absichtlich (z. B. zum Sport, PMR, Meditation, Duschen oder Sex). Ich kann es steuern, es mich aber nicht, so kann man es zusammenfassen. Eine Verbindung von diesem Körpergefühl zum Verstand ist schon da, aber nicht zum "geistigen/emotionalen Gefühl".
Es erreicht "mich" aber, auch wenn aktiviert, längst nicht so unmittelbar wie das "geistige/emotionale Gefühl".
Mit mir selbst verbunden sind alle drei, aber auf unterschiedliche Weise. Und untereinander eben nur teilweise, wie beschrieben.
Ich würde sagen, am engsten ist mit "mir" nach wie vor der Verstand verbunden, dann das geistige/emotionale Gefühl, zuletzt das Körpergefühl. Deswegen kann ich das Letztere wahrscheinlich auch so gut wegschalten.
Hm. Verwirrendes Thema.