Ob eine Diagnose (oder mehrere) was an dem Zustand ändern, weiß ich nicht... Aber ich sehe in deiner Ist-Situation ein paar Parallelen zu mir früher. Saß auch mit drei Kindern in einer Ehe fest, nur hatte ich damals noch keine Ausbildung. Mein Exmann war allerdings nicht so nett und geduldig wie deiner, sodass die Trennung für mich letztendlich eine Frage des Überlebens war. Auch eine Mutter, die ich auf Abstand halte, habe ich. Hätte ich es früher geahnt, hätte ich auch meine Kinder von ihr fern gehalten, denn sie hat im Nachhinein betrachtet bei den Kindern durchaus Schaden angerichtet. Aber vor Beginn meiner Therapie und Diagnosestellung habe ich die Gefahr nicht deutlich genug wahrgenommen. Die Ausbildung (oder mehrere) habe ich während den letzten Ehejahren und später noch einmal nachgeholt. Ich arbeite im Home-Office, das passt perfekt und ich würde mich wahrscheinlich in einem Job mit realem Kollegen- und/oder Kundenkontakt sehr schwer tun und bin bei den Versuchen auch regelmäßig gescheitert. Im Moment mache ich nebenberuflich meine 3. Ausbildung, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich je in diesem Beruf arbeiten werde.Sojabean hat geschrieben: Ich bin seit fast 5 Jahren zuhause. Habe bisher gesamt nur zwei Jahre gearbeitet. Arbeiten ist nicht meins, zu viele Menschen. Ich vermeide alles. Habe keinen Führerschein. Hocke da im eigenen Gefängnis und lebe nur für die Kinder. Ich frage mich, was die Therapie gebracht hat. Ich glaube, ich habe eine Rolle gespielt, der Therapeutin vorgespielt. Habe mein zweites Studium abgeschlossen. Auf ihr Anraten. Sozialpädagogik! Mehr daneben geht nicht! Ich stehe da mit einer Midlife-Crisis! Ganz ehrlich! Alles, was ich habe, sind meine Kinder. Aber sie dürfen diese Last nicht tragen. Ich muss mich alleine tragen! Ich denke, endlich eine richtige Diagnose zu haben, hilft mir.
An deiner Stelle würde ich vielleicht erst mal versuchen, die ganze Situation zu entwirren. Dein Mann scheint sehr nett zu sein, solche gibt es leider nicht oft, vielleicht würde eine Partnerberatung helfen? Berufsmäßig würde ich mir etwas suchen, wo ich alleine arbeiten kann. Viele Sozialpädagogen sind ja auch beratend tätig in Situationen mit nur einem Kind beziehungsweise einem Elternteil und haben ihr eigenes Zimmer.
PS Ich hatte auch keinen Führerschein, meine Mutter wollte mir den seinerzeit nicht zahlen und ich selber war auch ziemlich ängstlich, was das Autofahren angeht. Habe dann meine Angst überwunden und mich zur Fahrschule angemeldet, als ich gemerkt hatte, dass meine Ehe den Bach runtergeht und ich handeln muss. Mein Ex-Mann wollte meine Selbstständigkeit verhindern und hat mich sogar verprügelt, aber ich habe nicht klein beigegeben. Mein Jüngstes war damals auch knapp 1 Jahr und mein Ex-Mann hat sich geweigert, während der Fahrstunden auf ihn aufzupassen, obwohl er nicht gearbeitet hatte. So habe ich mein Kind immer im Kindersitz mitgenommen, hat auch ganz gut geklappt. Habe ewig lange für die Fahrschule gebraucht und der Fahrlehrer hat an mir ein kleines Vermögen verdient, aber mittlerweile fahre ich gut und gerne und auch durch Großstädte.