Freundschaft und Bekanntschaft

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon SKuriosum » 14. Juni 2016, 17:41

@hinterdemmond: Das ist sehr gütig von Dir! :breites grinsen: Es geht ja nicht darum, dass es auch ausgeführt wird. Sondern nur darum, es machen zu können, wenn man denn unbedingt wollen würde. :lachen:


sdsdsdsv hat geschrieben:[align=justify]... Zugegeben, das klingt ziemlich abweisend. ...[/align]


Nö, klingt für mich völlig normal, auch außerhalb unserer Persönlichkeitsstörung.

sdsdsdsv hat geschrieben:[align=justify]... Also zusammengefasst erwarten Freunde von anderen Freunden, dass die Verbindung nicht abreißt und dass man ihnen gewisse Türen öffnet, auf denen "privat" in großen roten Buchstaben geschrieben steht. Ansonsten ist es wohl keine Freundschaft.[/align]


Das mit dem nicht abreißenden Kontakt scheint das Grundverständnis für ISO-Freundschaften zu sein. Das ist einer der Gründe, weshalb es bei mir nie mit Freundschaften geklappt hat.
Dass man sie auch an privatesten Dingen teilhaben lässt, klingt für mich eher nach Seifenoper-Mentalität - Hauptsache man kann schön dramatisch leben und sich auch so nach außen hin präsentieren (Klatsch halt). Ich behaupte, wer kein Verständnis dafür hat, dass man zutiefst privat empfundene Dinge aus einer Freundschaft raushält, aus welchem Grund auch immer, will sich am Leid anderer ergötzen, warum auch immer. Und sowas stellt für mein Verständnis keine Freundschaft dar, sondern entspricht mehr einem Nutznießertum. Und ich denke, solche Freunde sind dann auch ganz schnell nicht verfügbar, wenn die Kacke am dampfen ist.
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon hinterdemmond » 14. Juni 2016, 18:46

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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon SKuriosum » 14. Juni 2016, 19:26

@hinterdemmond: Ja ja, Frau bekommt vieles nicht mit, obwohl sie sich nach außen hin immer als viel aufmerksamer gibt, als der zugehörige "Gefühlstrampel/Gefühlskrüppel" :lachen:
Gewalt verabscheue ich eigentlich. Aber wenn dafür dem Gesetz, Gerichten und Anwälten der Stinkefinger gezeigt werden kann und verhindert wird, dass auch Männer zu Klatsch- und Tratschtanten werden, dann ist eine klassische Klopperei zu bevorzugen - das ist schließlich etwas "Greifbares". Ich würde im Nachgang aber das Friedenspfeifchen bevorzugen. :lachen: Alkohol kann Filmrisse verursachen und das Gewaltpotential steigern. Und man will doch nicht beim Besäufnis nochmal etwas austragen und hinterher alles vergessen. ;)
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon Indigocat » 14. Juni 2016, 19:38

14. Jun 2016, 17:41 » SKuriosum hat geschrieben:Dass man sie auch an privatesten Dingen teilhaben lässt, klingt für mich eher nach Seifenoper-Mentalität - Hauptsache man kann schön dramatisch leben und sich auch so nach außen hin präsentieren


Das mit der Seifenoper-Mentalität stimmt, zumindest bei Frauen. Komischerweise habe ich immer eine Freundin, mit der rede ich auch über alles, bin da sogar ein bisschen zu offen. Das habe ich mir so angewöhnt, hab ja nichts zu verbergen. Aber mehr als eine Freundin ist mir zu viel. Ich suche mir dann wieder eine neue Freundin, wenn die Freundschaft mit der alten kaputt ist.

14. Jun 2016, 18:46 » hinterdemmond hat geschrieben:
ich behaupte mal, dass zwischen heterosexuellen männern und frauen gar keine "richtige" freundschaft möglich ist, weil zumindest der eine von den beiden insgeheim immer mehr wollen wird als nur freundschaft. selbst wenn er sich das nicht mal selbst zugibt, oder es gar ganz verdrängt, einfach um dem anderen nah sein zu können. so eine kumpelei oder eine sehr gute bekanntschaft, eine die vielleicht sogar fast an eine freundschaft heranreicht, ja, kein problem. aber eine "richtige" freundschaft endet irgendwann mal entweder im bett oder im streit. das sollen erwachsene menschen eigentlich wissen.


Das scheint leider war zu sein. Entweder die wollen nichts von einem, dann sind sie auch ganz schnell wieder weg, oder sie wollen was von einem, und dann leider richtig. Ich hätte gerne einen männlichen Kumpel, mit dem man mal was unternehmen kann, wandern, angeln und so...

Es soll ja so glückliche Frauen geben, die jammern, warum die Männer immer mit ihnen "nur" befreundet sein wollen. Mit denen würde ich gerne tauschen.
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon Schattentanz » 14. Juni 2016, 21:38

Meiner Erfahrung nach sind langjährige, gute (echte) Freundschaften zwischen Mann und Frau durchaus möglich. ... Wäre es anders, hätten bisexuelle Menschen wohl keine echten Freundschaften. Aber wer das anders sieht, für den muss ich damit wohl lügen bzw. mir etwas vormachen, deshalb sehe ich da keine sinnvolle Gesprächsbasis über dieses Thema für mich.
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon hinterdemmond » 14. Juni 2016, 23:45

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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon hinterdemmond » 15. Juni 2016, 02:04

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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon SKuriosum » 15. Juni 2016, 02:28

@Indigocat: Das ist natürlich auch eine realistische Betrachtungsweise - dass man sich nach dem Verschleiß um Ersatz kümmert. Ich denke, da gehört auch etwas Mut dazu, um es ohne Umschweife direkt so zu benennen. Schließlich ist das fernab jeglicher "romatischer" Sichtweise, wie es uns von allen Seiten aus versucht wird einzutrichtern.

@hinterdemmond: Deine letzten Erklärungen sind ziemlich präzise und klingen sehr nachvollziehbar. Wenn mein Gedächtnis nicht so grottig wär, würde ich mir das abspeichern. Wer weiß, wo man das mal brauchen kann. :lachen:
Macht aber auch den Eindruck, als hättest Du Dich schon intensiv mit dieser Thematik befasst.
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon Schattentanz » 15. Juni 2016, 16:31

@hinterdemmond:
Du schließt mir zu sehr von dir auf andere, deshalb wirst du das nicht verstehen, was ich meinte.
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Re: Freundschaft und Bekanntschaft

Beitragvon Indigocat » 15. Juni 2016, 18:33

15. Jun 2016, 02:28 » SKuriosum hat geschrieben:@Indigocat: Das ist natürlich auch eine realistische Betrachtungsweise - dass man sich nach dem Verschleiß um Ersatz kümmert.


So rabiat hab ich das jetzt gar nicht gemeint. :high: Ich hatte bis jetzt immer sehr egoistische, anstrengende Freundinnen. Dass ich solchen Menschen überdurchschnittlich oft begegne, hat natürlich auch mit mir zu tun. Meine Freundinnen sind alleinerziehend mit mehreren Kindern, wie ich, aber auch sehr starke, selbstständige Frauen, die sich aktiv von ihren Ex-Männern getrennt haben. Sie sind vor allem eines nicht: langweilig. Mit der Zeit artet die "Freundschaft" aber in einen Machtkampf aus.

Eine neue Freundin suche ich mir deshalb, weil ich irgendwo einen Bezug zur Außenwelt brauche, um nicht gänzlich den Anschluss zu verlieren. Selbstverständlich kümmere ich mich auch um das Wohlergehen der jeweiligen Freundin, helfe, wenn sie mal Hilfe braucht, ich achte aber streng auf ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen.
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