Homosexualität und Schizoidie

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Homosexualität und Schizoidie

Beitragvon SunlessDawn » 22. März 2016, 10:53

Um vielleicht beide Seiten wieder etwas näher zu bringen mal ein Versuch zu beschreiben wie Traumata Auswirkungen auf die sexuelle Orientierung haben können, obwohl sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon vor der Geburt fesgelegt ist:
Dazu muss man nur die bisexuelle Orientierung mit einbeziehen. Wenn man jetzt annimmt, dass ein bisexueller Mensch ein Trauma erlebt, dass mit dem anderen Geschlecht zu tun hat, kann es vermutlich dazu führen, dass er sich von diesem abwendet und sich nur noch dem eigenen Geschlecht zuwendet.
Gerade weil Heterosexualität die Norm ist, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass ein bisexueller Mensch vor seiner Selbstfindungsphase sich eher zum anderen Geschlecht hingezogen fühlt um der Norm zu entsprechen. Er wird also eher als Heterosexuell wahrgenommen.
Durch das Abwenden vom anderen Geschlecht wird er jetzt allerdings als Homosexuell wahrgenommen. Hätte aber keine Beeinflussung durch das Trauma stattgefunden hätte er die Möglichkeit gehabt sich in der Selbstfindungsphase als bisexueller Mensch wahrzunehmen. Somit kann ein Trauma unter bestimmten Bedingungen Einfluss auf die sexuelle Orientierung haben, aber dass die grundsätzliche Ausrichtung schon bei der Geburt festegelgt ist halte ich für wesentlich wahrscheinlicher als sie als Störung einzustufen.

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Re: Homosexualität und Schizoidie

Beitragvon Ambivalenz » 22. März 2016, 13:51

SunlessDawn hat geschrieben:Wenn man jetzt annimmt, dass ein bisexueller Mensch ein Trauma erlebt, dass mit dem anderen Geschlecht zu tun hat, kann es vermutlich dazu führen, dass er sich von diesem abwendet und sich nur noch dem eigenen Geschlecht zuwendet.
Gerade weil Heterosexualität die Norm ist, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass ein bisexueller Mensch vor seiner Selbstfindungsphase sich eher zum anderen Geschlecht hingezogen fühlt um der Norm zu entsprechen. Er wird also eher als Heterosexuell wahrgenommen.
Durch das Abwenden vom anderen Geschlecht wird er jetzt allerdings als Homosexuell wahrgenommen. Hätte aber keine Beeinflussung durch das Trauma stattgefunden hätte er die Möglichkeit gehabt sich in der Selbstfindungsphase als bisexueller Mensch wahrzunehmen. Somit kann ein Trauma unter bestimmten Bedingungen Einfluss auf die sexuelle Orientierung haben,

Schließe mich dem in allen Punkten an.
Eines sollte man sich bei dieser Diskussion bewusst sein: Homosexualität als Folge von Traumatisierung zu definieren, ist Wasser auf die Mühlen derer, die Schwule und Lesben "umtherapieren" wollen. Auch heute noch finden sich in unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt gewissenlose Psychiater, Psychologen und Therapeuten, bei denen Eltern ihre Kinder einem wissenschaftlichen Exorzismus gleich "behandeln" lassen können.
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Re: Homosexualität und Schizoidie

Beitragvon Zarathustra » 22. März 2016, 17:54

Hast du super geschrieben Sunless Dawn :)
:begeistert:

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Re: Homosexualität und Schizoidie

Beitragvon SunlessDawn » 23. März 2016, 21:54

Danke für das Lob :)

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Re: Homosexualität und Schizoidie

Beitragvon albatros » 5. April 2016, 01:05

In einer Selbsthilfegruppe habe ich mal von einem "Borderliner" gehört, das Wechseln zwischen Homo- und Heterosexualität sei für Menschen mit einer Borderline-Störung nichts Besonderes. Das erinnerte mich an eine Phase, als ich mich etwa eine Woche lang für homosexuell hielt. Dann war das vorbei und ich fühlte mich wieder heterosexuell.
Inzwischen jedoch stufe ich mich eher als homosexuell ein. Vielleicht trifft es aber eher der Begriff "pansexuell". Es ist auf jeden Fall ein Kreuz mit den Begriffen und Einsortierungen.


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