Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 14. Februar 2016, 08:32

13. Feb 2016, 22:05 » MirrorMirror hat geschrieben:Ich hab vor einigen Wochen meinen einen Kater durch Nierenversagen verloren. Er hat sich tapfer gehalten, dann aufgehört zu fressen und dann war es sowieso zu spät. Bei den Werten kann man nichts mehr retten, nur noch hinauszögern.
Ich bin meinen Tieren emotional höchst verbunden. Nach aussen ist das nicht zu sehen. Verständnis ist keines zu erwarten und ich lege auch keinen Wert darauf.
Mein anderer Kater hat mich heute morgen auch völlig aufgelöst geweckt, er hätte seit Ewigkeiten nichts mehr zu knabbern gehabt und wäre schon ungesund dünn, ein solches Theater dürfen Tiere veranstalten, der Rest kümmert sich gefälligst selber.



Tut mir sehr leid für dich mit deinem Kater. Das war bestimmt schlimm für dich. Mir graust es auch davor, dass meine Katzen (die 10 sind) irgendwann sterben werden. Die sind das Liebste, was ich habe.
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 14. Februar 2016, 08:39

13. Feb 2016, 21:51 » orinoco hat geschrieben:
Dito. Darüber hinaus vergessen meine Katzen nicht mich frühzeitig nachdrücklich daran zu erinnern, dass sie gefüttert werden wollen. Katzenuhren gehen ständig vor ...
Und ich würde sogar so weit gehen, dass Katzen die besseren "Therapeuten" sein können. Und auch noch preisgünstiger.


Ja, sie sind zumindest die einfühlsamsten Therapeuten. Ich habe Schwierigkeiten meine Gefühle wahrzunehmen, aber meine Katzen können es. Wenn ich traurig bin (ohne es zu merken), dann kommt meine Katze Amelie zu mir und will mich putzen, sie leckt mir über die Haare, dann merke ich das dann, dass es mir gerade nicht so gut geht. Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, dass ihre Katzen sowas machen.
Und man kann sein, wie man will, sie mögen einen in jedem Zustand, sie schenken bedingungslose Liebe. Ob depressiv, müde, schlecht gelaunt, gestresst, alles ist in Ordnung. Wenn ich nach Hause komme, kommen sie mir beide aus dem 2. Obergeschoss entgegen gelaufen.
Ich würde alles für meine Katzen tun und versuche, ihnen ganz viel zurück zu geben.
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Indigocat » 14. Februar 2016, 09:54

13. Feb 2016, 10:36 » Milka hat geschrieben:Hallo,
ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht (wenn es mit den Menschen so schwierig und belastend ist) eine emotionale Bindung zu einem Haustier habt?


Ich habe u. a. drei Katzen, an einer hänge ich ganz besonders. Sie hat die wunderbare Eigenschaft, sich beim Hochnehmen zu entspannen (ähnlich einer Ragdoll-Katze), ist aber ein Perser. In diesem Moment der Entspannung (durch Spiegelneurone?) entspannt sich der hochnehmende Mensch (meist ich) augenblicklich auch, alle inneren Spannungen und Schmerzen (Migräne, Kopf- und Nackenschmerzen, Rücken- und Bauchschmerzen) sind in diesem Augenblick wie weggeblasen. Ich sehe es eher als eine Symbiose zu gegenseitigen Nutzen, Katze bekommt ihr Futter und erfüllt dafür die menschlichen Bedürfnisse nach körperlicher Nähe.

Habe da jetzt mal einen interessanten Satz gelesen: "Katzen parasitieren unsere Brutpflegemechanismen" (http://www.aachener-zeitung.de/news/dig ... t-1.630584), na ja, ist ja niemand gezwungen, sich eine Katze ins Haus zu holen. Vielleicht sind die menschlichen "Brutpflegemechanismen" auch unterfordert, da Frauen nicht mehr wie früher am laufenden Band Kinder bekommen (müssen).
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon orinoco » 14. Februar 2016, 10:21

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:Eine Katze ist eigenständig. Sie gehen raus, holen sich die eine oder andere Maus und ein paar Schrammen,


Leider manchmal auch ein paar zu viel. Das hat schon mal der einen Katze eine Zehe gekostet.
Und neulich meinte der Tierarzt ihre Krallen wäre so abgewetzt, als sei sie in totaler Panik eine Betonwand hochgerannt. Freigänger ...

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:stehen dann wieder da, wollen was zu essen und hinterher schlafen.


Menschen für Katzen = Tür- und Dosenöffner

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:Unterbeschäftigte Wohnungskatzen wollen spielen, sie haben im Regelfall nix zu tun und quengeln dann um Aufmerksamkeit.


oder die Freigänger im Winter, wenn das Wetter gar zu garstig ist. "Katzenpeitsche" ist sehr beliebt. Oder auch "Brekkies" fangen. Jedenfalls besser als wenn sich sich gegenseitig kloppen.

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:Wird ein Freigänger vermisst, die Leute schwitzen Blut und Wasser.


Ohhhhhh ja! Das hab ich auch schon hinter mir. Trotz TASSO und wochenlanger Suchaktion ... leider :(

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:Liebe zum Tier hat nichts mit Bespassen zu tun. Ich kann mich auch nicht Ewigkeiten mit Kindern beschäftigen. Die gehen mir sofort auf den Keks. Katzen morgens einzusammeln


hier "fließt" die "Katzenherde" jeden morgen die Treppe runter.

13. Feb 2016, 23:02 » MirrorMirror hat geschrieben:und auf den Schlafplätzen verschwinden zu sehen, das tut gut.


Yup.
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon orinoco » 14. Februar 2016, 10:36

14. Feb 2016, 08:32 » Milka hat geschrieben:Tut mir sehr leid für dich mit deinem Kater. Das war bestimmt schlimm für dich. Mir graust es auch davor, dass meine Katzen (die 10 sind) irgendwann sterben werden. Die sind das Liebste, was ich habe.


Dito. Meine/unsere sind jetzt auch schon etwas älter (13 und 10). Ich hab zwar fast mein ganzes Leben keine (eigenen) gehabt, aber die Vorstellung, dass sie irgendwann mal nicht mehr da sind ...

14. Feb 2016, 08:39 » Milka hat geschrieben:Ja, sie sind zumindest die einfühlsamsten Therapeuten.


Das ist für mich bei einem "Therapeuten" das allerwichtigste.
Die Katzen stressen mich eigentlich nur, wenn es ihnen nicht gut geht, vermisst sind oder eben irgendwann nicht mehr da sind.

14. Feb 2016, 08:39 » Milka hat geschrieben:Ich habe Schwierigkeiten meine Gefühle wahrzunehmen, aber meine Katzen können es. Wenn ich traurig bin (ohne es zu merken), dann kommt meine Katze Amelie zu mir und will mich putzen, sie leckt mir über die Haare, dann merke ich das dann, dass es mir gerade nicht so gut geht. Ich
habe schon von mehreren Leuten gehört, dass ihre Katzen sowas machen.


Mir geht es mit meiner Katze ähnlich. Der Kater ist nicht ganz so einfühlsam, der ist aber auch selbst traumatisiert und daher mehr Einzelgänger (fast ein schizoider Kater).

14. Feb 2016, 08:39 » Milka hat geschrieben:Und man kann sein, wie man will, sie mögen einen in jedem Zustand, sie schenken bedingungslose Liebe. Ob depressiv, müde, schlecht gelaunt, gestresst, alles ist in Ordnung. Wenn ich nach Hause komme, kommen sie mir beide aus dem 2. Obergeschoss entgegen gelaufen.
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Yup. Dito.
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Headmatter » 14. Februar 2016, 11:07

Hunde gehen gar nicht: Sie sind gesellig, anhänglich, geräuschvoll, brauchen jemanden, der ihnen sagt, wo's langgeht und stinken. Eigenschaften, die ich auch an Menschen grauenhaft finde.
"T. H. White always took great pains to be gentle precisely because he wanted to be cruel."

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 14. Februar 2016, 12:45

Indigo, das auf dem Avatarfoto ist bestimmt die Katze, um die es ging.
Hier sind meine Beiden. Sie liegen gerade in Ikea-Puppenbetten:

Bild
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Helen » 14. Februar 2016, 13:03

@ Milka Das sind aber 2 Schöne....

Ich mag auch Katzen, aber man ist sehr angehängt.Oder man hat jemand , der sie füttert, wenn man wegfährt...
Meinen Hund kann ich mitnehmen.
Mein Hund stinkt übrigens nicht.....
Wenn ich traurig bin, kommt sie, legt die Pfote auf meinen Schoss....

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon orinoco » 14. Februar 2016, 14:23

Haben Schizoide ein Faible für Kuhkatzen? Ich hab gleich zwei davon. Franquin hatte auch eine. Ein Psychoanalytiker würde da jetzt sagen, dass das symptomatisch für die innere Zerissenheit ist: nicht ganz schwarz, aber auch nicht ganz weiß
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 14. Februar 2016, 17:53

Das wäre überinterpretiert. Ich wusste weder das Geschlecht noch die Farbe, als die Beiden zu mir kamen. Die sollten nur zur Pflege kommen ursprünglich.

--

Helen, danke für das Kompliment. Geb ich weiter.
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