Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Milka
engagiert
engagiert
Beiträge: 138
Registriert: 18. Oktober 2015, 07:48
SPS: Eher Ja

Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 13. Februar 2016, 10:36

Hallo,
ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht (wenn es mit den Menschen so schwierig und belastend ist) eine emotionale Bindung zu einem Haustier habt? Würde das nicht dafür sprechen, dass man sich grundsätzlich doch nach Bindung sehnt, aber der Weg dazu verstellt ist (z.B. weil man von Menschen nicht mehr so viel hält)?

Bei mir ist es so, dass meine beiden Katzen für mich die liebsten Lebewesen auf dieser Welt sind. Wenn ich todsterbenskrank wäre, wäre meine einzige Sorge, wer sich um meine Katzen kümmern würde.
Sie sind lieb, selbständig, unaufdringlich, drollig und süß. Und sie mögen wie ich keine lauten, aufdringlichen Leute.

Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die böse Scherze darüber machen, wenn man mit Haustieren besser klar kommt als mit Menschen. Oder sie unterstellen, dass man sie vermenschlicht. Bitte keine abfälligen Bemerkungen dieser Art.
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

SunlessDawn
engagiert
engagiert
Beiträge: 126
Registriert: 26. August 2014, 20:33
SPS: Nein

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon SunlessDawn » 13. Februar 2016, 12:51

Ich hab als Kind Rennmäuse bekommen, weil ich die bei einer Freundin gesehen habe und interessant fand. Dann hab ich aber gemerkt dass ich nicht in der Lage bin und auch nicht das Interesse habe mich mit ihnen zu beschäftigen oder überhaupt mich um sie zu kümmern. Mit meiner Freundin hatte ich Ratten, das lief ganz gut weil sie sich um alles gekümmert hat. Als ich die Ratten dann alleine hatte ging das Vernachlässigen wieder los. Ich bin für sowas nicht gemacht und brauche auch keine Nähe zu Tieren, das ist mir mit zu viel Arbeit verbunden.
Katzen mag ich auch wegen ihrer Selbständigkeit aber ich wäre trotzdem nicht in der Lage mich ausreichend um eine zu kümmern, deswegen lass ich das mit den Haustieren.

Helen
engagiert
engagiert
Beiträge: 160
Registriert: 17. Januar 2016, 09:33
SPS: Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Helen » 13. Februar 2016, 19:34

Hi,Milka, kennst du das, ich glaube Friedrich der Große hat es gesagt" Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere."
Hunde sind in meinen Augen einfach die besseren Menschen, wenn sie noch sprechen könnten, wäre es ideal.
Auch ich habe immer Hunde gehabt, eine Zeitlang auch katzen. Ohne könnte ich mir nicht vorstellen. Falls mir was passiert, kümmert sich meine Tochter um ihn.
kann dich gut verstehen.

Milka
engagiert
engagiert
Beiträge: 138
Registriert: 18. Oktober 2015, 07:48
SPS: Eher Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 13. Februar 2016, 19:53

13. Feb 2016, 19:34 » Helen hat geschrieben:Hunde sind in meinen Augen einfach die besseren Menschen


Ja, und Katzen auch :katze:

Ich habe auch vor kurzem einen anderen Spruch gelesen:
"Wie weiß ich, ob ich jemandem vertrauen kann? Er bellt oder miaut"
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

Milka
engagiert
engagiert
Beiträge: 138
Registriert: 18. Oktober 2015, 07:48
SPS: Eher Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 13. Februar 2016, 19:55

13. Feb 2016, 12:51 » SunlessDawn hat geschrieben:Ich hab als Kind Rennmäuse bekommen, weil ich die bei einer Freundin gesehen habe und interessant fand. Dann hab ich aber gemerkt dass ich nicht in der Lage bin und auch nicht das Interesse habe mich mit ihnen zu beschäftigen oder überhaupt mich um sie zu kümmern. Mit meiner Freundin hatte ich Ratten, das lief ganz gut weil sie sich um alles gekümmert hat. Als ich die Ratten dann alleine hatte ging das Vernachlässigen wieder los. Ich bin für sowas nicht gemacht und brauche auch keine Nähe zu Tieren, das ist mir mit zu viel Arbeit verbunden.
Katzen mag ich auch wegen ihrer Selbständigkeit aber ich wäre trotzdem nicht in der Lage mich ausreichend um eine zu kümmern, deswegen lass ich das mit den Haustieren.


Das finde ich sehr verantwortungsbewusst. Ich finde es nicht lästig, mich mit meinen Katzen zu beschäftigen.
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

Benutzeravatar
orinoco
Administrator
Administrator
Beiträge: 934
Registriert: 14. Februar 2015, 14:50
SPS: Ja
Wohnort: Verkehrsverbund Rhein-Neckar KL/PS/NW/MA/HD

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon orinoco » 13. Februar 2016, 21:51

13. Feb 2016, 19:55 » Milka hat geschrieben:Ich finde es nicht lästig, mich mit meinen Katzen zu beschäftigen.


Dito. Darüber hinaus vergessen meine Katzen nicht mich frühzeitig nachdrücklich daran zu erinnern, dass sie gefüttert werden wollen. Katzenuhren gehen ständig vor ...
Und ich würde sogar so weit gehen, dass Katzen die besseren "Therapeuten" sein können. Und auch noch preisgünstiger.
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!

MirrorMirror
erfahren
erfahren
Beiträge: 417
Registriert: 30. Mai 2015, 16:34
SPS: Eher Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon MirrorMirror » 13. Februar 2016, 22:05

Ich hab vor einigen Wochen meinen einen Kater durch Nierenversagen verloren. Er hat sich tapfer gehalten, dann aufgehört zu fressen und dann war es sowieso zu spät. Bei den Werten kann man nichts mehr retten, nur noch hinauszögern.
Ich bin meinen Tieren emotional höchst verbunden. Nach aussen ist das nicht zu sehen. Verständnis ist keines zu erwarten und ich lege auch keinen Wert darauf.
Mein anderer Kater hat mich heute morgen auch völlig aufgelöst geweckt, er hätte seit Ewigkeiten nichts mehr zu knabbern gehabt und wäre schon ungesund dünn, ein solches Theater dürfen Tiere veranstalten, der Rest kümmert sich gefälligst selber.

Benutzeravatar
AlleinunterMenschen
engagiert
engagiert
Beiträge: 185
Registriert: 24. Januar 2014, 12:25
SPS: Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon AlleinunterMenschen » 13. Februar 2016, 22:34

Darüber habe ich mir in letzter Zeit auch einige Gedanken gemacht und inzwischen erkannt, dass ich mir da selbst wohl immer was vorgemacht habe.

Ich mag Tiere gern und weiß auch gern viel über sie. Um Haustiere kümmere ich mich gut und gebe ihnen auch ihre Zuwendung und Streicheleinheiten. Aber ich glaube, wirklich lieben, im Sinne von inniger Tierliebe, kann ich sie nicht, obwohl ich das eigentlich immer von mir dachte. Aber gerade wenn's um Beschäftigung mit dem Tier oder Spielen geht, wird mir das sehr schnell zu viel. Ich habe absolut keinen Spaß daran, es langweilt mich und ich empfinde es dann eigentlich als Last.

Das verhält sich dann tatsächlich wieder ähnlich wie bei Menschen.
Daher sind also auch Tiere für mich keine echte Alternative für eine emotionale Bindung. Was mich zu dem Schluss bringt, dass ich wohl tatsächlich nicht fähig bin zu lieben.

Ich überlege, ob es damit zusammenhängen könnte, dass ich wohl jede kleinste Art von Bindung als Bedrohung meiner über die Maßen ausgeprägten Freiheitssehnsucht anzusehen scheine. Warum das so extrem bei mir ausgeprägt ist, ist mir allerdings völlig schleierhaft, genauso wenig wie ich weiß, ob es dafür eine Lösung geben kann.

MirrorMirror
erfahren
erfahren
Beiträge: 417
Registriert: 30. Mai 2015, 16:34
SPS: Eher Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon MirrorMirror » 13. Februar 2016, 23:02

13. Feb 2016, 22:34 » AlleinunterMenschen hat geschrieben:Aber gerade wenn's um Beschäftigung mit dem Tier oder Spielen geht, wird mir das sehr schnell zu viel. Ich habe absolut keinen Spaß daran, es langweilt mich und ich empfinde es dann eigentlich als Last.

Sortiere das mal auseinander. Eine Katze ist eigenständig. Sie gehen raus, holen sich die eine oder andere Maus und ein paar Schrammen, stehen dann wieder da, wollen was zu essen und hinterher schlafen.
Unterbeschäftigte Wohnungskatzen wollen spielen, sie haben im Regelfall nix zu tun und quengeln dann um Aufmerksamkeit.
Wird ein Freigänger vermisst, die Leute schwitzen Blut und Wasser. Liebe zum Tier hat nichts mit Bespassen zu tun. Ich kann mich auch nicht Ewigkeiten mit Kindern beschäftigen. Die gehen mir sofort auf den Keks. Katzen morgens einzusammeln und auf den Schlafplätzen verschwinden zu sehen, das tut gut.
Lieben kann man auch ohne Mutter Thereas zu sein.

Milka
engagiert
engagiert
Beiträge: 138
Registriert: 18. Oktober 2015, 07:48
SPS: Eher Ja

Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 14. Februar 2016, 08:29

Sortiere das mal auseinander. Eine Katze ist eigenständig. Sie gehen raus, holen sich die eine oder andere Maus und ein paar Schrammen, stehen dann wieder da, wollen was zu essen und hinterher schlafen.
Unterbeschäftigte Wohnungskatzen wollen spielen, sie haben im Regelfall nix zu tun und quengeln dann um Aufmerksamkeit.
Wird ein Freigänger vermisst, die Leute schwitzen Blut und Wasser. Liebe zum Tier hat nichts mit Bespassen zu tun. Ich kann mich auch nicht Ewigkeiten mit Kindern beschäftigen. Die gehen mir sofort auf den Keks. Katzen morgens einzusammeln und auf den Schlafplätzen verschwinden zu sehen, das tut gut.
Lieben kann man auch ohne Mutter Thereas zu sein.[/quote]



So ist es. Sie sind bei mir zu zweit und können jederzeit raus. Katzenspiele finden sie seit einiger Zeit selbst langweilig...
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.


Zurück zu „Schizoide Wesenswelten“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Geextah und 28 Gäste