Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Indigocat » 14. Februar 2016, 18:23

14. Feb 2016, 12:45 » Milka hat geschrieben:Indigo, das auf dem Avatarfoto ist bestimmt die Katze, um die es ging.
Hier sind meine Beiden. Sie liegen gerade in Ikea-Puppenbetten:


:begeistert: :lachen: Cool, die beiden haben es ja bei dir wirklich gut! Ja, ist die Katze auf dem Avatar: Laska. Damals war sie noch nicht mal ein Jahr, mittlerweile schon 10....
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Schattentanz » 15. Februar 2016, 02:07

13. Feb 2016, 10:36 » Milka hat geschrieben:Hallo,
ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht (wenn es mit den Menschen so schwierig und belastend ist) eine emotionale Bindung zu einem Haustier habt? Würde das nicht dafür sprechen, dass man sich grundsätzlich doch nach Bindung sehnt, aber der Weg dazu verstellt ist (z.B. weil man von Menschen nicht mehr so viel hält)?

Zu der 2. Frage: Na ja - es muss ja auch passen miteinander.

Dass Menschen in der Tiefe wirklich so gut zueinander passen, dass eine Beziehung für beide ein Gewinn ist und keine größere Stressquelle neben den positiven Seiten daran, ist meines Erachtens selten.

Zwischen Tier und Mensch muss es ebenso passen. Das dürfte im Allgemeinen aber einfacher sein als zw. zwei Menschen, schätze ich.

Tiere mag ich nicht umbedingt mehr als Menschen im Allgemeinen; sie sind mir evtl. ein bisschen lieber, weil die Interaktion mit ihnen "simpler" ist als mit Menschen. Es gibt Hunde, die ich ausgesprochen nervig finde und Arten, die ich mich faszinieren (z.B. Raubkatzen, Greifvögel). Aber es gibt zwei Katzen (in meiner Familie), die ich wirklich sehr mag und das empfinde, was man als tiefere Zuneigung beschreiben könnte. Die haben auch quasi den Status von Familienmitgliedern.

Davor gab es in meiner Familie auch schon Katzen, die ich zwar irgendwie mochte, aber nicht so wie die beiden. Die Art von Katzen mag ich ganz grundsätzlich sehr. Zu Hunden finde ich dagegen keinen rechten Zugang und mich stört deren "Unselbstständigkeit"; die sind ja eher Rudeltiere und erwarten vom Menschen "Führung & Betreuung". Dazu kommt die nasse Schnauze und der Eigengeruch von Hunden sowie die Haptik des Fells, die einfach anders ist als bei Katzen. Es gab nur einen Hund, bei dem ich das nicht so störend fand.
Das soll auch kein Affront sein gegenüber Menschen, die Hunde toll finden bzw. es mehr mit Hunden haben als mit Katzen. Gibt da kein richtig oder falsch.

Zu anderen Tieren wie Kaninchen, Hamster, Geckos, Mäusen, Ratten, Singvögel, Fische, (Pferde) etc. habe ich gar keinen emotionalen Zugang. Das dürfte da auf Gegenseitigkeit beruhen. :breites grinsen:
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 15. Februar 2016, 06:56

14. Feb 2016, 18:23 » Indigocat hat geschrieben: :begeistert: :lachen: Cool, die beiden haben es ja bei dir wirklich gut! Ja, ist die Katze auf dem Avatar: Laska. Damals war sie noch nicht mal ein Jahr, mittlerweile schon 10....


Ich hoffe, sie haben es gut. Aber da sie viel schnurren, glaube ich schon.
Deine Laska ist ja ein puscheliges Fellknäuel, eine richtige Knutschkugel!
Zuletzt geändert von Schattentanz am 19. Februar 2016, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatbefehl vervollständigt
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon orinoco » 15. Februar 2016, 09:56

14. Feb 2016, 17:53 » Milka hat geschrieben:Das wäre überinterpretiert. Ich wusste weder das Geschlecht noch die Farbe, als die Beiden zu mir kamen. Die sollten nur zur Pflege kommen ursprünglich.


Dito. War auch nicht ganz ernst gemeint ;)
Aber vielleicht ist die Empfindlichkeit für Mustererkennung bei unsereins hochgeregelt. Mehr Gedanken als andere machen wir uns ja ohnehin schon.
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Jasper » 19. Februar 2016, 16:54

Mein kleines Katzenmädchen ist mir extrem wichtig. :katze: :herz:

Ich glaube auch nicht, dass Schizoiden Beziehungen grundlegend egal sind. Ich habe neulich gelesen dass bei Schizoiden die anderen Menschen nicht das Problem sind, sondern der Schizoide Angst vor den Emotionen anderer hat, guten wie auch schlechten. Zumindest auf mich trifft das irgendwo zu und das war auch der Punkt wieso ich über den Verdacht meines Therapeuten womöglich schizoid zu sein überhaupt erst näher nachdachte...

Ich möchte meine persönliche Freiheit und dass man meine Distanz wahrt, auch dass man mich emotional nicht flutet (klingt vielleicht komisch, ich tue mir schwer es anders zu beschreiben) und meine Katze ist zu dem in der Lage, weshalb ich sie in mein Leben lies. Ein Hund hätte mich da eher überfordert (käme auf das konkrete Verhalten an).

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Indigocat » 19. Februar 2016, 19:58

15. Feb 2016, 06:56 » Milka hat geschrieben:Ich hoffe, sie haben es gut. Aber da sie viel schnurren, glaube ich schon.
Deine Laska ist ja ein puscheliges Fellknäuel, eine richtige Knutschkugel!


Ich meinte das bezogen auf die Ikea-Bettchen. ^^ Danke schön, ich richte es ihr aus. ;)
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 19. Februar 2016, 23:41

Jasper: Freut mich für dich und die Miez, dass du sie magst :katze:

Ich finde, du hast das sehr gut beschrieben, wie die Emotionen den Schizoiden überfluten.
Ich denke da gerade an eine Gruppe, mit der ich mich treffe. Da quatscht mich plötzlich eine wildfremde Frau voll mit ihren Liebesproblemen, bloß weil ich freundlich gucke. Sie glaubt, mich interessiert das alles, weil ich mich nicht wehre. Das ist für mich so, als ob sie ihren seelischen Müll in mich schüttet. Ihr geht es besser, wenn sie sich so mitteilt, aber mir schlechter. Nachher geh ich dann zugemüllt nach Hause.
Ich bin immer wieder verblüfft über diese Offenherzigkeit und dieses Mitteilungsbedürfnis. Mit wildfremden Menschen in einer Gruppe über intime Dinge reden, zu glauben, dass das alle in der Runde interessiert und wie selbstverständlich Empathie einfordern - und anschließend zufrieden nach Hause gehen, denn man hat sich ja mitgeteilt und der Liebeskummer ist nicht mehr so schlimm.

Keine Ahnung. Wenn ich über Probleme reden möchte, würde ich zuerst einmal gucken, in welchem psychischen Zustand die Person gerade ist, der ich mich mitteilen möchte. Ich empfinde das manchmal geradezu als Übergriff, so überfallen zu werden - vor allem, wenn es von Leuten kommt, die ich nicht kenne.

Leider kann man auch durch Emotionen anderer Leute geflutet werden, ohne dass ein Wort gewechselt wird. Wenn man eine besondere Wahrnehmung hat...

Das war jetzt total off-topic...
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Indigocat » 20. Februar 2016, 00:02

19. Feb 2016, 23:41 » Milka hat geschrieben:Keine Ahnung. Wenn ich über Probleme reden möchte, würde ich zuerst einmal gucken, in welchem psychischen Zustand die Person gerade ist, der ich mich mitteilen möchte. Ich empfinde das manchmal geradezu als Übergriff, so überfallen zu werden - vor allem, wenn es von Leuten kommt, die ich nicht kenne.


Ich mach das aber manchmal auch mal aus der Situation heraus, andere zutexten. Und wenn die dann genervt sind oder sich abwenden, denke ich: "Bitte schön, an mir liegt es nicht. Ich wollte ja reden, kann ja nichts dafür, wenn keiner Zeit hat, zuzuhören...."
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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Jasper » 20. Februar 2016, 05:46

19. Feb 2016, 23:41 » Milka hat geschrieben:Leider kann man auch durch Emotionen anderer Leute geflutet werden, ohne dass ein Wort gewechselt wird. Wenn man eine besondere Wahrnehmung hat...


Ich weiß was du meinst. Deshalb vermeide ich auch tendenziell eher Blickkontakt. Das ist in etwa so, wenn man Andere direkt in die Augen guckt, als wenn man ohne Sonnenbrille direkt in die Sonne gucken würde und dabei versuchen würde nicht zu blinzeln... :Sonne:
Zumindest komme ich mir da oft so vor. :zu halten:

Jedoch macht das mir dennoch mehr was aus, wenn mich Leute erstmal anfangen zuzutexten, anzuschreien, anzufassen und ähnliches... Teils kann ich mit umgehen, aber teils geht das garnicht. Oft ziehe ich mich dann sofort zurück, aber teils verliere ich dann selbst die Fassung. So Situationen überfordern mich maßlos. :übel:

Tiere haben da den Vorteil, dass sie nicht reden (okay, ausgenommen Papageien und so). Ich mag diese verbale Ruhe, auch wenn sie mal miauen, oder bellen, je nach Tier. Man muss keine Unterhaltung führen, sie sind einfach da. Sie stellen keine komischen Fragen, bei denen man sich gezwungen fühlt was zu entgegnen und es interessiert sie nicht wenn man selbst etwas komisch ist... Es ist stressfreier.
Bei Menschen, auch wenn ich sie irgendwo mag und mich mal mit ihnen unterhalte oder so, sie irgendwo in mein Leben lasse, ist da immer diese Mauer. Bis hierhin und nicht weiter und ich glaube das merken viele einfach auch irgendwo.

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Re: Emotionale Bindung an Haustiere möglich?

Beitragvon Milka » 20. Februar 2016, 12:39

Tiere sind stiller, das stimmt. Was ich auch angenehm finde: In der Bibliothek zu sein. Dort kann ich das Zusammensein mit anderen Menschen genießen. Alle schweigen und lesen, sind zumindest mit sich selbst beschäftigt.
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.


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