Was ist mit mir los?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Helen
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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Helen » 21. Januar 2016, 14:05

20. Jan 2016, 21:27 » Indigocat hat geschrieben:
20. Jan 2016, 09:16 » Helen hat geschrieben:Hallo, Indigocat,
meine Tochter ist beruflich sehr eingespannt, hat 3 Kinder , einen "kranken" Ehemann.
Die Kinder kommen ab und zu zum Essen nach der Schule zu mir. Sie (Tochter) sehe ich selten. Sie
hat wenig Zeit.Sicher sie kommt die Kinder dann holen, aber ist schnell wieder weg.
Auch sie hat wenig Kontakte, außer in dem Beruf natürlich. Aber das hängt wohl auch mit den Umständen zusammen.Sie hat mich schon oft gefragt, ob ich nicht in ihre Nähe ziehen will.Aber ich wohne in einem alten
Bauernhaus (Alleinlage), und fühle mich hier sehr wohl.Gut ich habe nur die Rente, aber es reicht.
In meinem Garten pflanze ich das Gemüse,Kartoffeln an, die ich brauche. Auch Hühner habe ich.
So reicht die Rente für das Nötigste zu bezahlen.
Wie schon gesagt, ich bin zufrieden.
Erzähl doch mal ein bisschen von dir, wo arbeitest du?


Hallo Helen, da hast du eigentlich ein richtiges "Traumleben", das würde mir auch gefallen. Leider schaffe ich es nicht einmal, den Eigentanteil für eine Eigentumswohnung zusammenzusparen.

Deine Tochter hat tatsächlich viel Stress mit Beruf und drei Kindern, gut, dass du sie ein bisschen unterstützt. Warum schreibst du das "kranken", bezogen auf den Mann deiner Tochter, in Anführungszeichen? Unterstützt er sie wenig?

Ich selber bin geschieden, mein Ex-Mann ist auch verstorben. Ich habe auch drei Kinder, zwei waren schon ausgeflogen, jetzt hat eins das Studium abgebrochen und ist wieder da...

Ich arbeite im Home-Office, zuerst war ich damit ein paar Jahre selbstständig, jetzt hat mich ein Auftraggeber fest eingestellt. Im Unterforum "Schule und Berufsleben" habe ich darüber geschrieben. Na ja, ist kein Traumjob, aber machbar, ich habe ein festes Einkommen und bekomme sogar Anerkennung.

Ich habe einen Pachtgarten, leider so wenig Zeit, dass ich nur das Nötigeste anbauen kann beziehungsweise, was von alleine wächst, Obstbäume, Kürbisse, Zucchini, Mais. Hühner oder wenigstens Wachteln möchte ich auch gerne halten.

Viele Grüße, Indigocat

Hallo, Indiocat,
Nun der Mann meiner Tochter hat eine manische Depression, aber er ignoriert das. aber das ist eine andere Geschichte.
Du wirst vielleicht auch irgendwann mal die Zeit haben, die Dinge zu tun, die du möchtest...LG Helen

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Helen » 21. Januar 2016, 14:08

@Orinoco Ja ich bin ein Landei, und das gerne.

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon orinoco » 22. Januar 2016, 09:52

21. Jan 2016, 14:08 » Helen hat geschrieben:@Orinoco Ja ich bin ein Landei, und das gerne.


Dito. Vor allem wenn man ruhige Nachbarn hat. Wir haben hier sehr, sehr ruhige Nachbarn in ihren 5m² großen Grundstücken ;)
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Helen » 22. Januar 2016, 16:55

21. Jan 2016, 10:35 » orinoco hat geschrieben:
20. Jan 2016, 22:52 » vanBloom hat geschrieben:Die Problematik des -nicht-erklären-könnens- ist mir auch wohlbekannt. [...]


Im Nachhinein habe ich bei mir festgestellt, dass ich mit mir selbst nicht im Reinen war, mich mir selbst nicht richtig erklären konnte warum ich so bin wie ich bin, nicht sein kann wie die andern und anders sein muss als die andern. Seit ich aber mMn die ultimative, wissenschaftliche (und daher reproduzier- und falsifizierbare) Erklärung gefunden habe, auch und gerade warum es nicht signifikant besser werden kann. Ich sage dann immer dazu: "Das muss mir niemand glauben, davon kann und sollte sich jeder selbst überzeugen". Seitdem ist wesentlich mehr Ruhe, vor allem auch in mir. Aber wie schon gesagt: unverbesserliche gibt es immer und nicht gerade wenige. Wem das Konzept von Wissenschaft fremd ist und vor allem wer zu faul ist, sich die Mühe zu machen das zu verstehen, dem ist eben nicht zu helfen. Meist schaffe ich es sogar so, dass wenn der andere zuerst pampig wird und dann kann ich viel leichter ihm die moralische Schuld an der gescheiterten Kommunikation zuschieben. Immer noch unangenehm aber zumindest ein moralischer Sieg.

20. Jan 2016, 22:52 » vanBloom hat geschrieben:Ich glaube das ist aber ein grundlegendes Problem aller Persönlichkeitsstörungen und nichts was das Schizoide nun besonders auszeichnet. Es ist eben auch schwer anders tickende Persönlichkeiten wirklich zu verstehen. Das können wir auch nicht unbedingt. Wir verstecken höchstens uns nicht-verstehen besser. Wir verstehen das nicht verstanden werden, nicht den eigentlichen Zustand anderer Persönlichkeiten.


Wie gesagt, ich meine da einen Durchbruch erzielt zu haben, der eben auch andere Persönlichkeitsstörungen schlüssig und letztendlich erklärt. Diese Erklärung ist so grundlegend auf das Wesen des Menschen als sozialem, der Evolution unterworfenen Säugetier zurückzuführen, sprich wir agieren und reagieren eigentlich ganz normal und von den Menschen die wirklich gegen diese Naturgesetzlichkeiten agiert haben, von denen stammen wir nicht ab. Wer dem Säbelzahntiger "Guten Tag" sagt und nicht davon rennt, der macht das nur einmal. Oder wie bei den Pilzen: alle geniessbar, aber manche nur einmal.
Und ironischerweise war und ist es unsere Umwelt, die sich gegenüber uns abnormal verhalten hat und es noch immer tut. So sehr, dass es uns vorzeitig das Leben kostet und wir die Probleme haben, die wir haben. Aber eine derartige gesamtgesellschaftliche Anklage und die damit verbundene Verantwortlichkeit, das hören diejenigen, die in dieser Verantwortung stehen meist nicht gerne.


Ich kann mir nicht vorstellen, das es mir irgendwann" besser" geht.Dabei ist ja auch die Frage, was man unter besser gehen versteht. Ich bin zufrieden, so wie ich lebe. Es ist das ,was ich mir immer gewünscht habe.Ich bin eben anders als die meisten "Normalos".
Mein Therapeut meinte damals, er würde das hinkriegen, das ich mich mehr den Menschen zuwende.
Aber will ich das?
Ich bin HSP , was manchmal auch Probleme mit sich bringt.

tiffi

Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon tiffi » 23. Januar 2016, 13:38

Hallo Helen,
ich hatte so den Eindruck, dass in dir beim andersein Befürchtungen geweckt werden.
obwohl du dich eigentlich wohlfühlst.

Ist das eine Art Angst, von den anderen nicht verstanden zu werden oder akzeptiert?
Nicht Erwartungen zu genügen- und was passiert dann?

Oder Angst alleine zu sein und sich nicht mithilfe der anderen helfen zu können?

Ich finde, die Frage "was ist mir mir los" schaut doch durch die Brille der anderen, der "normalen"?

Vielleicht braucht man einfach etwas mehr Selbstbewusstsein für die "eigene Brille" ;)
und dass man damit sehr wohl leben kann, und manchmal auch mit weniger Zwängen.

Gruß :glück:
tiffi

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Helen » 17. Februar 2016, 09:52

@tiffi Ja du hast recht.
Ich fühle mich eigentlich wohl, in meiner Festung. Ich spreche mit anderen nicht über meinen "Zustand", aus Angst
nicht verstanden oder als" Komische Alte " abgestempelt zu werden.
In Gesellschaft versuche ich mich den anderen anzupassen, "normal" rüberzukommen.
Gleichzeitig beschränke ich Kontakte auf ein Minimum ,um dieses Spiel des Verstellens nicht spielen zu müssen.

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon nunsaramengel » 17. Februar 2016, 10:33

Man selbst zu sein gelingt meiner Meinung nach sehr wenigen Menschen, weil unsere Gesellschaft mit so vielen Erwartungen und Verhaltensmustern aufwartet, und wir von klein auf darin aufwachsen. Die Frage und Suche nach dem eigenen Ich findet aber anfangs erst ein mal über den Vergleich und die Abgrenzung von anderen statt, eben dem, was wir so kennen und was im Allgemeinen als normal gilt.
Ich selbst schließe mich da auch mit ein, aber wenn es einem gelingt, die Angst davor, nicht normal zu sein, abzulegen und sowohl die anderen Menschen - die ebenfalls meist nur maskiert durchs Leben gehen - als auch sich selbst eben als "anders" oder "individuell" etc. anzunehmen, ohne dabei zu bewerten, was besser oder schlechter ist, ist man einen Schritt weiter. Dann verschwindet die Furcht vor Unverständnis und Ablehnung wenn nicht ganz oder zumindest erheblich und man kann beginnen, ohne die wertende Brille in sich selbst reinzuschauen und auf innere Safari gehen.
OMNIA VINCIT AMOR

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Aion » 17. Februar 2016, 14:22

Einerseits: Ja.
Andererseits finde ich das ein wenig zu einseitig aufs Negative bezogen formuliert.
Klar gibt es die Furcht vor Unverständnis und Ablehnung - die kennen grad auch die "Normalos".
Aber was ist mit der Sehnsucht danach, verstanden und angenommen zu werden? (Oder gar: Zu verstehen und annehmen zu können!)
Schopenhauer vergleicht die menschliche Gesellschaft ja mit einer Herde von Stachelschweinen, die das richtige Maß an Abstand zwischen Wärmebedürfnis und Sicherheitsabstand austarieren muss.
Und SPS ist da nur eigentlich ein zusätzliches Handicap (im sportlichen Sinne): Wie finde ich welche mit passender Stachellänge/Temperatur zu meiner nicht DIN-konformen Ausstattung?
Schöne Grüße
Aion

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Helen » 22. Februar 2016, 18:48

Ich glaube, ihr seid schon viel weiter als ich.
Ich versuche immer noch zu ergründen was mich von Normalos trennt,wie ich mit Meiner HPS und der SPS
leben kann und das Bestmögliche für mich herausschaut.

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Re: Was ist mit mir los?

Beitragvon Aion » 23. Februar 2016, 09:54

Also ich versuch das auch. Die wahrgenommenen Diskrepanzen verursachen ja schließlich Verwirrung, Scham, Ärger und Kränkung - das braucht dann Verarbeitung.
Ich denke, das betrifft auf seine Weise auch viele Andere hier - gehört es doch zu unserer Grundausstattung, dass wir als Herdenwesen auf (un)freiwillige Ausgrenzung mit physischen und psychischen Symptomen reagieren, weil das aus evolutionärer Sicht schädlich ist.
LG
Aion


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