Kann man es als Charakterschwäche oder Konfliktangst bezeichnen, wenn jemand unvermittelt jeglichen Kontakt zu Nahestehenden einstellt?
Das ist die große Frage. Ich habe mit vielen Betroffenen gesprochen – ein Großteil der Fälle sind im Film oder im Buch geschildert –, aber ich wäre mit vorschnellen Ver-allgemeinerungen trotzdem vorsichtig.
Oft ist die Funkstille der Ausdruck von »Sich-nicht-anders-zu-helfen-Wissen«. Sie ist eine Flucht, Zeichen von Angst, von Überforderung und in erster Linie ein Zeichen von Schwäche [...].
Sein NEIN erschien ihm jedoch überlebens-notwendig, denn es droht der Verlust der Integrität, wenn in den entscheidenden Momenten des Lebens nicht Nein gesagt werden darf: Nein zu Überforderungen, unangemessenen Ansprüchen Anderer und eben auch zu Übergriffen der Eltern.
Wer sich nicht abgrenzen darf, verliert seine Grenzen. Er hatte Angst, sich selbst zu verlieren. Also ging er.
Also nicht verallgemeinert und einseitig gewertet...mh, ich habe eher ein andere Definition davon. Im Prinzip verspricht sie sich.
Wahrscheinlich schwingt da immer noch das Preußentum mit, also im Begriff Schwäche. In Extremen gesprochen:
Alles, was nicht psychisch gesund ist und alles, was sensibel ist und anders, das ist schwach.
Stärke hingegen bedeutet, nie zu weinen ("ein Indianer kennt keinen Schmerz.") und selten seine Gefühle einzugestehen, alles bedingungslos durchzustehen. Oh man....
Hier die nächste in ihren Augen sog. Nicht-Verallgemeinerung:
Doch der Abbrecher hat nicht die Kraft oder den Mut sich zu erklären – und manchmal auch nicht den Willen. Er will bestrafen [jap, "nicht" völlig primitiv pauschalisierend], denn zuvor fühlte er sich ja durch den Anderen verletzt.
Differenziert ist was anderes. Oh man! (Kopf -> Tischplatte!)