Grigori Perelman

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Grigori Perelman

Beitragvon cerebrum » 2. August 2015, 14:40

Ich habe gerade dieses Video gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=GxJiZrZ5-bg

Wer noch nichts von Perelman gehört hat: Er hat eines der größten offenen Probleme der Mathematik gelöst. Hat sich dann von der Mathematik zurückgezogen und die Auszeichnung, sowie den Geldpreis von einer Millionen Dollar abgelehnt (cf. https://de.wikipedia.org/wiki/Grigori_Perelman).

Ich kann ihn sehr gut verstehen und seine Haltung. Es ist praktisch sicher, dass er SPS hat oder vielleicht eher das Asperger Syndrom.
Ich denke so jemand ist ein weiterer Beleg meiner Vermutung, dass Einsiedler bzw. Einzelgänger das größte Potential haben. Ein bisschen Exzentrizität gehört natürlich auch dazu, sonst könnte man die Dinge nicht von einem völlig neuen Blickwinkel sehen und so gegen den Strom schwimmen.
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon Headmatter » 3. August 2015, 09:56

Perelman ist ein interessanter Typ. Hatte seinerzeit mal einen Artikel in der brandeins über ihn gelesen: https://www.brandeins.de/uploads/tx_b4/ ... egenie.pdf

Derzeit lese ich eine Biographie von Ray Monk über Ludwig Wittgenstein, in puncto Asperger / SPS auch empfehlenswert.
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon cerebrum » 3. August 2015, 11:32

Wittgenstein fasziniert mich auch sehr. Allerdings sehe ich gerade nicht warum er Asperger gehabt haben sollte. SPS passt schon eher.
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon Headmatter » 3. August 2015, 11:47

Womit wir wieder bei der Frage der Abgrenzung Asperger / SPS wären.

Wittgenstein begann übrigens erst im Alter von vier oder fünf Jahren zu sprechen.
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon cerebrum » 3. August 2015, 15:03

Ich glaube, dass jemand so besessen von Sprache und dazu gehören auch Metaphern etc.. eine Form von Autismus gehabt haben kann. Aber das ist nur eine Vermutung.
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon Winter » 5. August 2015, 11:30

Perelman, so erzählt sein Lehrer Sergej Rukschin, brauchte für seine Überlegungen weder Zettel noch Stift. "Er summte, stöhnte …, schaukelte vor und zurück, schlug mit seinem Stift einen Rhythmus auf die Tischplatte, rieb sich die Oberschenkel, bis die Hosenbeine abgewetzt waren."

gefunden hier http://www.welt.de/geschichte/article117427879/Die-wahnhafte-Welt-des-russischen-Rechen-Genies.html

Passt Hospitalismus nicht eher zu Autismus ?

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Re: Grigori Perelman

Beitragvon cerebrum » 5. August 2015, 15:10

Das ist einfach nervöse Energie, die beim kreativen Denken ihr Ventil sucht. Ich bin früher den ganzen Tag ziellos im Bus durch die Stadt gefahren, aus dem Fenster starrend bis man mich im Nirgendwo an der Endstation aus meiner Trance "geweckt" hatte. Da hatte ich an den Aufgaben eines Mathewettbewerbs geknobelt.
Ich würde das was in dieser "Biographie" steht mal anzweifeln, wenn sie ihn noch nie persönlich getroffen hat.. Scheinbar haben andere auch kein genaues Bild über ihn, weil er kaum etwas von sich preisgibt (was wieder sehr typisch schizoid wäre).
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon Winter » 5. August 2015, 15:55

Nervöse Energie , gut könnte auch so genannt werden. Nichts desto trotz würde das Verhalten von Perelman fachlich als Hospitalismus interpretiert werden.

Dein Verhalten , so wie Du es schilderst würde eher nicht so zugeordnet werden.

Zu Deiner Busfahrt fällt mir ein, andere laufen durch die Landschaft und versuchen dabei Probleme (welche auch immer) zu lösen. So im Sinne "Beim Gang durch die Natur klärt sich einiges".

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Re: Grigori Perelman

Beitragvon cerebrum » 5. August 2015, 18:19

Ich verstand bisher unter Hospitalismus immer eine Reihe psychischer Symptome aufgrund eines längeren Krankenhausaufenthalts. Oder verstehst du das hier weitergefasst? Kannst du mal erklären wie du darauf kommst?
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Re: Grigori Perelman

Beitragvon Winter » 5. August 2015, 22:17

Habe gerade meinen Fehler dabei entdeckt. Ich sah Hospitalismus bisher nicht nur auf Krankenhaus interpretiert, sondern dieses Schaukeln, Wippen dementsprechend gesehen.

Das Schaukeln und Wippen würde ich trotzdem nicht SPS zuschreiben, sondern eher Autismus.


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