Gefühle ?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
Insuffizienz
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Re: Gefühle ?

Beitragvon Insuffizienz » 26. Juni 2015, 17:50

Winter hat geschrieben:ich habe bei mir oft den Eindruck Gefühle mir und anderen vorzutäuschen, vorzuspielen. Das kostet viel Kraft und eigentlich will ich so was auch nicht. Mir ist das aber in den letzen Jahren in Fleisch und Blut übergangen und nur selten erlebe ich Moment, wo mir das bewusst wird und dann wird das Vorspielen brüchig. [...].

Kennt Ihr das ? Wenn ja, wie geht Ihr damit um? Gibt es einen Mittelweg?


Eine Affektabflachung ist mir auch gegeben. Jedoch glaube ich, dass ich auch oft hyperästhetische oder sehr sensibele/empfindsame Momente, Zeiträume habe.
Ich denke, die (intuitive!) Mimik ist ein Prädiktor für die Intensität von Gefühlen. Ich habe eine oftmals starre Mimik, die bei vertrauten Menschen deutlich "erweichen" kann. Jedenfalls habe ich vor einigen Jahre oft meine Mimik vorgespielt, damit meist Gefühle. Nachdem ich mich damit jedoch intensiver auseinandergesetzt habe als Jugendlicher, ist mir auch aufgefallen wie unnötig kraftraubend diese Anpassung ist und wie wenig Vorteile ich dadurch gewinne, da ich mich für die meisten kaum interessiere (der einzige triftige Grund für diese Schauspielerei wäre für mich ein VOrstellungsgespräch o. Ä.).
Da ich mich jetzt (so gut es in Gesellschaft geht) intuitiv verhalte, kann ich mir bei Menschen, die sich mit mir treffen, sicher sein, dass sie mich so akzeptieren wie ich bin.

Im Gegensatz zu dir achte ich dauernd unter anderen Menschen darauf, wie ich wirke, aber sage mir heute, dass ich mich (so gut wie möglich) so verhalten sollte, wie ich mich fühle.

:erklärbär2:

krebsi hat geschrieben:Der Schizoide ist ja nicht dumm und denkt viel nach. Er will ja in der Gesellschaft funktionieren.

Er will wahrscheinlich höchstens indirekt; er muss oft in der Gesellschaft funktionieren. Ich bspw. bin nur daran interessiert mit Vertrauten zu interagieren. Wenn es möglich wäre, dann wäre es mir egal, ob ich in der Gesellschaft funktionierte oder nicht. Dir denn nicht? Du schreibst, dass du stark schizoid bist, fände ich also interessant.

Ich frage mich, welche Vorteile ihr durch das Vorspielen erzielt, die diese extreme, kontinuierliche Belastung wert sind?

Ich bin nun mal kein Menschenfreund und wenn ich dann die Gefühle von anderen verletze, ist mir egal. Ich bin da ganz Ehrlich und mache da kein Geheimnis draus.

So ging und geht es mir auch. Jedoch hat sich etwas verändert. Ich versuche dabei mir das gute alte Gesetz "Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu" vor Augen zu halten. Und es funktioniert nach meinen Beobachtungen. Ich achte vielmehr darauf, vorsichtiger mit anderen zu reden und z. B. nicht unbedingt allzu abwertend zu klingen in Intonation und Wortwahl usw. Denn ich würde mich selbst sehr schnell angegriffen fühlen, mit meinen ängstlich-vermeidenden Anteilen bin ich zudem stark paranoid bei sowas. Z. B. fühle ich mich meist (natürlich unbegründeter Weise) angegriffen, wenn irgendwelche Menschen lachen; ich denke, eher fühle oft sofort, dass ich ausgelacht werde...eine schwache Art von Gelotophobie.
Aber wahrscheinlich könnte ich kurzfristig ohne Probleme die meisten Menschen meine Missachtung zeigen, nur langfristig würde mich es doch ziemlich traurig machen, da ich zudem viel zu oft lange an soziale Dinge nagen muss.
Jedoch ziehe ich Rationalität immer der Emotionalität vor, denn in der Bilanz ist (menschliche) Rationalität für die Emotionalität besser.
[spoil]Ich führe hier gerne eine Überlegung an. Ich habe eine Missachtung gegenüber dummen, also unreflektierten und ideologisch/geistig unüberlegt angepassten Menschen (Intelligenz oder unbedingt Intellektualität ist damit nicht gemeint). Diese Menschen würden mit höherer Wahrscheinlichkeit in der NS-Zeit mitmachen, da sie bspw. die sozialdarwinistische Propaganda nicht kritisch beleuchten und einfach hinnehmen würden.
Aus Unwissenheit und fehlendem kritischen Denken resp. unreflektierter gesellschaftlicher Anpassung kann viel schneller Grausamkeit entstehen. (Aktuelles Beispiel wäre der Konsum tierischer Produkte jeglicher Art, aber insbesondere aus der Massentierhaltung resp. der Umgang mit Tieren)[/spoil]

:erklärbär2:

Imagohominis hat geschrieben:Ich leide auch stark an einer Affektverflachung. Ich empfinde mein Gemüt als sehr schwingsungsarm, meine Stimmung wird selten eruptiv erschüttert

Mh. Also ich kann mich sehr über Menschen echauffieren, was zu starken Gefühlsausbrüchen führt. Jedoch weiß ich sie heute oft zu regulieren, da ich mein Verhalten reflektiere (was ich früher nicht getan habe). Heute kann ich zudem auch viele andere Gefühle zulassen, was ich früher nicht konnte. Freude und Trauer z. B., aber das eher in einem "schüchternen" Ausmaß.
Ich frage mich, ob du nicht auch des Öfteren z. B. Druck, Aggressionen, Trauer, Angst spürst...
Die wichtigsten Lehrmeister hinsichtlich der Gefühle sind die eigenen Eltern, die in dieser Hinsicht nicht viel geleistet haben; Substitute dafür wären hierfür entweder eine Partnerin oder ein Haustier. Ich überlege seit längerer Zeit, mir einen Hund zu kaufen, um mit ihm das Fühlen wieder zu entdecken. Jedenfalls meint mein Therapeut, dass dies eine hervorragende Idee sei.

Seitens meiner Eltern habe ich wahrscheinlich auch viel problematisches Verhalten übernommen.
Und im Spoiler etwas Off topic-es, geht um deine potenzielle "Beschaffung" eines Hundes. [spoil]Ich weiß nicht mehr, ob du einer von denjenigen warst, die vegan leben. Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass mir eigentlich oft die Haltung von Tieren missfällt. Das halten von Tieren in Käfigen, auch in relativ großen Gehegen, missachte ich prinzipiell. Ich denke, Tiere, die gehalten werden, sind sehr sensible Wesen. Ich beobachte, dass es Hunden nicht gefallen kann, an einer Leine zu sein. In Freiheit und in der Natur würden sie (falls sie allein oder im Rudel überlebensfähig sind) herumlaufen wie sie wollen. Das muss eine psychische Qual sein für solch ein Wesen, die meiste Zeit in irgendeiner kleinen Wohnung zu sitzen und dann, wenn sie mal nach Belieben des Besitzers nach draußen können, ist es ihnen untersagt, ihrem Instinkt und ihrem Freiheitsdrang nachzugehen. Es gibt noch viel mehr, was mich hilflos wütend macht an der Gefangenschaft und Tyrannei von Tieren durch den Menschen...
Trotz allem ist es wahrscheinlich besser, wenn man bspw. einen Hund adoptiert (oder wie das heißt, wenn man einen von so nem Heim holt) und ihm vielleicht ein schöneres Leben beschert. Das allgemeine Problem: Wunsch/Ideologie und die praktische Umsetzung...
Zudem liebe ich Hunde. :herz:

Meine Meinung und Empfindung wollte ich nur mal erwähnt haben. ;)[/spoil]

:erklärbär2:

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Re: Gefühle ?

Beitragvon sourcream83 » 27. Juni 2015, 10:29

25. Jun 2015, 23:20 » krebsi hat geschrieben:Hallo Winter,

ja ich kenne das sehr gut von mir. Als stark schizoider habe ich nur wenig Gefühle oder kann sie nicht zeigen. Aber im Laufe der Jahre baut man sich eine art Maske oder Fassade auf. Einfach weil man genau weiß, dass man gegenüber anderen nur Vorteile erwarten kann, wenn man sympathisch und freundlich in Erscheinung tritt. Der Schizoide ist ja nicht dumm und denkt viel nach. Er will ja in der Gesellschaft funktionieren. Und so lernt man gewisse Verhaltensmuster wie Gefühle, Mitleid, Trauer und andere Emotionen anderen vorzuspielen um selber nicht ins Abseits zu geraten oder Vorteile zu erhalten.

Viele Leute haben zu mir auch schon oft gesagt, dass ich sehr sympathisch, freundlich und hilfsbereit in Erscheinung trete. Aber innerlich denke ich ganz anders und verachte mein gegenüber.
Manchmal habe ich aber auch nicht die Energie Gefühle oder Emotionen anderen vorzutäuschen und dann wirke ich auch unsympathisch auf andere. Man hat mir schon gesagt, dass ich dann trocken, kühl und abgestumpft wirke. Aber das ist mir dann egal. Ich bin nun mal kein Menschenfreund und wenn ich dann die Gefühle von anderen verletze ist mir egal. Ich bin da ganz Ehrlich und mache da kein Geheimnis draus. :katze:



ja das kenne ich auch. Früher ist mir das schwerer gefallen, aber jetzt kann ich auch zu blöden Menschen freundlich sein,wenn ich möchte. Aber wie du das schon schön beschrieben hast, kann ich das auch nicht immer und meistens sage ich da kein Wort und wirke eher distanziert. Aber das machen aber auch andere Menschen ohne SPS. Man guckt es sich sozusagen ab, und es ist echt schwierig, das kostet Kraft zu ihnen so zu sein obwohl man ihnen den Hals umdrehen könnte, wie schon gesagt manchmal klappts manchmal nicht. Ich bin dann echt froh, wieder nach Hause gehen zu können. Ich bin auch nicht so der Menschenfreund.

Und bin nun auch froh 2 Wochen im Urlaub meine Ruhe zu haben, kein gekicher, kein gequatsche. Also die auf Arbeit tun mir keinen Gefallen, auch wenn die das vielleicht denken (anscheinend weil ich ruhig bin), wenn die mir 2 Leute gegenüber setzen die ständig quatschen und lachen, das stresst mich enorm und kann nur mit Kopfhörern runterkommen und mich konzentrieren :x und dann sitzt noch eine neben mir, die immer alles besser wissen will. Ob ich es dort länger aushalte weiß ich nicht. Vor allem "muss" man immer scheiß freundlich sein :lachen:

Meine Lösung wäre: Einzeltisch :lachen: aber man sollte ja gemeinsam arbeiten laut Chef, das was ich am meisten hasse. Ein Schizoider wird es wohl immer hassen und sich nie dran gewöhnen ;)

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Re: Gefühle ?

Beitragvon Lidara » 27. Juni 2015, 12:25

Insuffizienz hat geschrieben:Meine Lösung wäre: Einzeltisch :lachen: aber man sollte ja gemeinsam arbeiten laut Chef, das was ich am meisten hasse. Ein Schizoider wird es wohl immer hassen und sich nie dran gewöhnen ;)


Ich weiß, das ist jetzt fies aber ich habe sogar ein Einzelzimmer bekommen und dass hat außer mir nur der Chef und der meint meines währe viel schöner als seins.

Ansonsten versuche ich unter anderen auch mich offen und aufgeschlossen zu zeigen. Was aber manchmal auch nicht geht, da es wirklich viel Energie kostet. Es passiert auch immer wieder, dass ich erst merke, das ich in einen emotionslosen Zustand zurückgefallen bin, wenn mein Gegenüber beginnt mein Gesicht nach Reaktionen abzuscannen.

Einige haben geschieben das Hass eine große Rolle bei ihnen spielt, bei mir leider auch aber heute nicht mehr so stark wie früher. Ich habe mal gelesen das Hass in wirklichkeit Liebe ist die man aber nicht frei fliesen lässt, die irgendwie blockiert ist. Die Ansicht kam aber aus dem esoterischen Bereich, weswegen ich mir nicht sicher bin was ich davon halten soll.

Nebenbei - gibt es hier eine Rechtschreibkontrolle? Hatte zwar in der Mittelschule einen Notendurchschnitt von 1,4 aber in Diktaten immer nur sechsen.

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Re: Gefühle ?

Beitragvon nuechternheit » 27. Juni 2015, 12:52

Lidara hat geschrieben:Nebenbei - gibt es hier eine Rechtschreibkontrolle?
Ja. Bei mehr als 3 Fehlern pro Beitrag wirst du in das ewige Nichts verbannt. Nein, Spaß. Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht. Meinst du, ob eine perfekte Rechtschreibung notwendig ist, um hier schreiben zu dürfen, oder, ob es die Möglichkeit auf eine Rechtschreibüberprüfung gibt?

Auf erstere Frage ist die Antwort "nein", wobei es natürlich im Interesse aller ist und die Kommunikation erleichtert, wenn man versucht, sich verständlich auszudrücken. Aber jeder so wie er kann...?
Manche Browser bieten eine Rechtschreibüberprüfung an, aber die funktioniert wohl eher schlecht als recht und weder Beistrich- noch Grammatikfehler werden von ihr aufgezeigt.

Um nicht vollkommen Off-Topic zu sein:
Ich dachte früher, dass ich keine Gefühle hätte, aber wurde eines besseren belehrt. Allerdings empfinde ich, scheinbar, etwas anders als andere Menschen. Situationen, in denen andere Menschen Gefühle zeigen, berühren mich nicht, was mich manchmal unter Druck setzt, aber ich bin dabei, zu lernen, meine individuelle Gefühlswelt zu akzeptieren, auch wenn sie nicht dem allgemeinen Konsens entspricht. Frei nach dem Motto "Ich bin, wer ich bin."
Ich glaube, wenn ich lerne, dass ich selbst normal bin, so wie ich bin, dann können auch andere verstehen, dass ich normal bin.

Edit: Dass Hass Liebe ist, die nicht frei fließen kann, klingt für mich so nicht ganz plausibel. Ich glaube, die Sache mit den Gefühlen ist doch etwas komplexer. Aber da kenne ich mich nicht genug aus.
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Re: Gefühle ?

Beitragvon Lidara » 27. Juni 2015, 13:08

Ich meinte eine Rechtschreibüberprüfung. Habe mal vor Jahren das Wort korigtur geschrieben. Der Leser hat sich vor Lachen kaum eingekrickt und zieht mich immer noch damit auf. Ich habe aber auch keine Lust ständig im Duden nachzuschlagen.

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Re: Gefühle ?

Beitragvon nuechternheit » 27. Juni 2015, 13:28

Stelle ich mir auch störend vor, wenn man durch Unsicherheit gehemmt ist oder dauernd Wörter nachschlagen muss, weil man sich nicht sicher ist.
Der Google Chrome-Browser bietet z.B. Wortkorrektur an. Auch der Opera-Browser hat diese Funktion. Für den Firefox-Browser gibt es auch sicher irgendein Add-on.
Ansonsten gibt es auch Webseiten, wo man einen Text eingeben kann und die suchen dann nach Fehlern. Das Forum selber hat keine solche Funktion.
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Re: Gefühle ?

Beitragvon orinoco » 27. Juni 2015, 14:03

Bei meinem Firefox-Klon kann ich in den Einstellungen die Rechtschreibprüfung einfach aktivieren. Dann krieg ich diese Wellen unter die "falschen" Wörter in den Formularen.
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Re: Gefühle ?

Beitragvon MirrorMirror » 27. Juni 2015, 18:35

25. Jun 2015, 22:26 » Winter hat geschrieben:ich habe bei mir oft den Eindruck Gefühle mir und anderen vorzutäuschen, vorzuspielen. Das kostet viel Kraft und eigentlich will ich so was auch nicht. Mir ist das aber in den letzen Jahren in Fleisch und Blut übergangen und nur selten erlebe ich Moment, wo mir das bewusst wird und dann wird das Vorspielen brüchig.


Ich habe viel individuellen Kundenkontakt und da muss ich mich professionell geben. Ich mache meine Arbeit, fertig. Ewig reden muss man da auch nicht. Nach ein paar Minuten ist das Thema durch.
Privat habe ich mich separiert. Ich muss niemandem irgendwas vorspielen. Den Zwang nach Gemeinsamkeit hab ich vor Ewigkeit schon aussortiert. Dazu lasse ich mich nicht dominieren. Was mich belastet wird vernichtet.
Ich hab gestern mit einer Dame geredet, der Krebs wäre wieder da und sie müsse wieder zur Chemo. Ich empfinde bei solchen Dingen immer eine extreme Bedrohung und Betroffenheit. Um mich geht es nicht. Es könnte sich aber meine kleine sortierte Welt durch einen Todesfall ändern und Veränderungen gehen nur sehr schwer. Man muss sich ja an irgendwas festhalten können. Ich tue das an konstanten Verhältnissen ohne Bedeutung um mich.
Das sind echte Gefühle!

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Re: Gefühle ?

Beitragvon sourcream83 » 27. Juni 2015, 22:16

27. Jun 2015, 12:25 » Lidara hat geschrieben:
Insuffizienz hat geschrieben:Meine Lösung wäre: Einzeltisch :lachen: aber man sollte ja gemeinsam arbeiten laut Chef, das was ich am meisten hasse. Ein Schizoider wird es wohl immer hassen und sich nie dran gewöhnen ;)


Ich weiß, das ist jetzt fies aber ich habe sogar ein Einzelzimmer bekommen und dass hat außer mir nur der Chef und der meint meines währe viel schöner als seins.

Ansonsten versuche ich unter anderen auch mich offen und aufgeschlossen zu zeigen. Was aber manchmal auch nicht geht, da es wirklich viel Energie kostet. Es passiert auch immer wieder, dass ich erst merke, das ich in einen emotionslosen Zustand zurückgefallen bin, wenn mein Gegenüber beginnt mein Gesicht nach Reaktionen abzuscannen.

Einige haben geschieben das Hass eine große Rolle bei ihnen spielt, bei mir leider auch aber heute nicht mehr so stark wie früher. Ich habe mal gelesen das Hass in wirklichkeit Liebe ist die man aber nicht frei fliesen lässt, die irgendwie blockiert ist. Die Ansicht kam aber aus dem esoterischen Bereich, weswegen ich mir nicht sicher bin was ich davon halten soll.

Nebenbei - gibt es hier eine Rechtschreibkontrolle? Hatte zwar in der Mittelschule einen Notendurchschnitt von 1,4 aber in Diktaten immer nur sechsen.



so ein Einzelzimmer haben wir leider nicht, weil wir leider alle gemeinsam in einer Halle sitzen müssen, und die anderen Räume sind eben nur Maschinenräume, das Lager oder der Pausenraum :lachen: es wäre noch ein Raum frei, weiter oben, allerdings könnte ich meine Tätigkeit nicht mehr ausführen. :D ich kann immer noch keine Rechtschreibung so richtig wie Kommasetzung usw

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Re: Gefühle ?

Beitragvon krebsi » 27. Juni 2015, 22:55

Insuffizienz hat geschrieben:Er will wahrscheinlich höchstens indirekt; er muss oft in der Gesellschaft funktionieren. Ich bspw. bin nur daran interessiert mit Vertrauten zu interagieren. Wenn es möglich wäre, dann wäre es mir egal, ob ich in der Gesellschaft funktionierte oder nicht. Dir denn nicht? Du schreibst, dass du stark schizoid bist, fände ich also interessant.


Ja gut, er will funktionieren weil er muss. Alle Menschen müssen ja in der Gesellschaft funktionieren. Der Mensch ist ja nun mal ein soziales Wesen. Und auch wir Schizoiden sind ja durch unsere natürlichen Bedürfnisse vom sozialen System abhängig um zu überleben.
Und genau aus diesen Gründen kann es mir ja eigentlich gar nicht egal sein. Wenn ich nun schon mal auf der Welt existiere, dann möchte ich auch die Vorteile des Lebens auskosten.

Insuffizienz hat geschrieben:Ich frage mich, welche Vorteile ihr durch das Vorspielen erzielt, die diese extreme, kontinuierliche Belastung wert sind?


Man funktioniert ganz einfach reibungsloser und ohne Schwierigkeiten, wenn man sich den anderen gegenüber so verhält, wie er es von einem erwartet. Natürlich würde ich auch einen Menschen lieber helfen, der mir gegenüber sympathisch und freundlich ist als jemanden, der mir völlig unsympathisch ist.
Auch bei Materielle und Finanzielle wünsche, kommt man erfolgreicher ans Ziel, wenn man sich den Leuten gegenüber so verhält, wie sie es von einem erwarten.
Diese Schauspielerei mag zwar ein wenig heuchlerisch sein aber solange ich damit mein gewünschtes Ziel erreiche, ist es mir egal.

Und das Vorspielen von Gefühlen oder Emotionen ist jedenfalls für mich keine extreme kontinuierliche Belastung. Bei mir hat sich das im Laufe der Jahre so in meiner Persönlichkeit manifestiert, dass es oft schon unbewusst abläuft.

Insuffizienz hat geschrieben: "Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu" vor Augen zu halten. Und es funktioniert nach meinen Beobachtungen.


Ja genau, es funktioniert bei den Menschen gut, wo man genau weiß, dass man von Ihm auf Vorteile für sich erwarten kann. Also setzt man sich eine Maske auf und gibt sich Mühe sie gut zu behandeln.
Aber warum sollte ich denn die Maske der Sympathie aufsetzen wenn ich genau weiß, dass ich von einen Menschen keine Vorteile für mich erwarten kann? Das wäre doch un-rational.

Insuffizienz hat geschrieben:Ich achte vielmehr darauf, vorsichtiger mit anderen zu reden und z. B. nicht unbedingt allzu abwertend zu klingen in Intonation und Wortwahl usw. Denn ich würde mich selbst sehr schnell angegriffen fühlen, mit meinen ängstlich-vermeidenden Anteilen bin ich zudem stark paranoid bei sowas. Z. B. fühle ich mich meist (natürlich unbegründeter Weise) angegriffen, wenn irgendwelche Menschen lachen; ich denke, eher fühle oft sofort, dass ich ausgelacht werde...eine schwache Art von Gelotophobie.


Ja das stimmt. Viele setzen auch die Maske der Sympathie wegen paranoide Ängste auf. Aber die paranoide Angst ist eigentlich eine narzisstische Angst. Es geht dem Betroffenen ja dabei um sein eigenes Wohlergehen. Es setzt sich also auch eine Maske auf, um für sich Vorteile zu verschaffen. Das Wohlergehen des anderen ist dabei dem paranoid Ängstlichen dabei in der Regel egal.

Depressiv oder hysterisch-Ängstlich-vermeidende dagegen denken dabei sehr wohl an das Wohlergehen des anderen. Obwohl es depressive ja auch schwer fällt, aus Gemütsgründen immer freundlich oder sympathisch zu wirken. :katze:


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