Was für alle gut ist...

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon Lemur » 20. April 2015, 04:23

Ich gehe eigentlich nie konform mit dem "Mainstream", egal, worum es geht - Ansichten, Verhaltensweisen, Vorlieben usw. Das war auch immer schon so, auch in der Kindheit, und es ist keine bewusste Wahl von mir, es ist halt einfach so. Immer wieder habe ich mich gefragt: Warum bin ich eigentlich so "schräg"? Warum muss ich immer meinen eigenen Weg gehen? Aber es ist nun mal so, dass nichts von dem, was mir als "Mainstream", "Mitte der Gesellschaft", "alle anderen auch!" präsentiert wird, mir zusagt, gefällt, mich überzeugt - in der Regel langweilt es mich oder ich finde es schlicht dumm und hohl, auch wenn das arrogant klingen mag.

Es geht hierbei auch um ganz banale Dinge: Ich habe keinen Fernseher, fahre nicht Auto, finde Strandurlaub langweilig usw.

Ich habe mich immer wie ein Alien gefühlt, den irgendeine Laune des Schicksals auf diesen komischen Planeten verschlagen hat, auf dem für jemanden wie mich aber nicht wirklich Platz ist.

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon Geextah » 20. April 2015, 07:06

20. Apr 2015, 04:23 » Lemur hat geschrieben:Ich habe mich immer wie ein Alien gefühlt, den irgendeine Laune des Schicksals auf diesen komischen Planeten verschlagen hat, auf dem für jemanden wie mich aber nicht wirklich Platz ist.

Genau das!
Ich hatte immer das Gefühl, dass irgendein Fehler passiert sein muss und dass ich eigentlich woanders hätte hinkommen müssen.
"Erfindungen bedürfen der ungestörten Ruhe, des stillen, beständigen Nachdenkens und eifrigen Erprobens, und all dies gibt nur die Einsamkeit, nicht die Gesellschaft der Menschen."
- Gerolamo Cardano -

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon BlickwinkelFraktal » 20. April 2015, 13:55

Was wenn dieses Abgrenzungsverhalten zwar reflexmäßig bis zwanghaft erscheint, aber dennoch völlig zu Recht aus einer zunehmenden Intuition gegenüber z.B. Geschwätz, Oberflächlichkeiten oder Unaufrichtigkeit erwächst? (In der Annahme, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, wenn z.B die Abgrenzung selbst von Obeflächlichkeit oder traumatischer Perspektive gekennzeichnet ist).

Das Gefühl auf dem falschen Planeten gelandet zu sein kenne ich gut, auch schon aus Kindertagen. Und es ist augenscheinlich egal mit wem ich interagiere, je näher ich jemanden kennenlerne, desto stärker oder häufiger kommt dieses Gefühl zurück. Wie ein grotesker Maskenball blubbernder, pseudoidentifikativer Begegnung, an dem gelegentlich dennoch teilzunehmen oft eine "unterwürfig-gütige-zu-Munde-Rederei" im Sinne meiner Angstverwaltung darstellt, oder eine verträumte, oberflächliche Erwartungshaltung. Es gibt allerdings situationsabhängig auch positive Ausnahmen.

[spoil]Naja... die Unglaubwürdigkeit kapitulativer Dissoziation oder Derealisation bleibt dabei/danach dennoch spürbar. Was dann natürlich einer korrigierenden Prüfung des gerade Erlebten, vermeintlich abhängigen oder in den Augen Anderer selbstunsicheren Verhaltens nach sich zieht.... mit dem immer gleichen oder ähnlichen gedanklichen Ergebniss. Nämlich dem, dass "ich es hätte vorher wissen müssen", oder dem "wenn ich zu nett bin, denkt die selbstverliebte und ebenso verkappt-ängstliche Mehrheit, sie müsste mir was beibringen, oder mich um weiter an die eigenen Bilder glauben zu können, in irgendwas "re"-integrieren, das nie einheitlich war." :grünes Monster: Wenn es dabei nicht so tragisch im Sinne der jeweiligen Einzelbiographien und damit so unbeschuldbar wäre, wenn ich es mir zur Aufgabe machen wollen würde in der Annahme etwas damit bewegen zu können..... ich würde kontern, kontern, kontern, auf allen Ebenen. Es ist aber nicht meine Aufgabe und ich könnte es auch nicht tragen, das ewig scheiternd zu versuchen. Im Sinne von: "Wenn der schöne Schein seine selbstgekochte Suppe nicht auslöffeln kann, muss er umdenken, anstatt den Löffel an Andere -in dem Fall an mich- abzugeben".[/spoil]

Fazit: Es ist schon ganz ok, wenn ich auf meine Intuition höre und mich dabei gelegentlich reflexmäßig abgrenze. Das ist allerdings nicht verallgemeinernd gemeint; konsequente Beobachtung, Prüfung und bewusste Entscheidung sind im Einzelfall vermutlich genauer, wenn diese Ebene nicht von dissoziativer Symtomatik überstrahlt wird jedenfalls.

Ich glaub ich hab wieder etwas am Thema vorbeigeschrieben, aber eigentlich auch nicht.

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon IsidorIgel » 20. April 2015, 14:52

BlickwinkelFraktal hat geschrieben:Was wenn dieses Abgrenzungsverhalten zwar reflexmäßig bis zwanghaft erscheint, aber dennoch völlig zu Recht aus einer zunehmenden Intuition gegenüber z.B. Geschwätz, Oberflächlichkeiten oder Unaufrichtigkeit erwächst?
Es erfordert ein gewisses Selbstbewußtsein, sich zu diesem Standpunkt bzw. zu dieser Einsicht durchzuringen. Und verleiht der SP leicht einen Hauch von Arroganz, den Ausdruck von „Unnahbarkeit“. Unter dieser „Unnahbarkeit“ leidet die SP freilich selbst beträchtlich. Es wird in diesem Strang beschrieben, sich wie ein Alien vorzukommen, und ich habe dieses Alien-Bild selbst an anderer Stelle benutzt. Ein „Alien“ mag sich wohl verlieben, aber er/sie kann die Sprache der Liebe nicht deuten – trotz aller (eventuell vorhandener) verbaler Sprachkompetenz. Er/sie wird gelegentlich geliebt wegen seiner „Andersartigkeit“, was sich für die liebende Person früher oder später als fatal herausstellt :kein Plan: .

BlickwinkelFraktal hat geschrieben: Das Gefühl auf dem falschen Planeten gelandet zu sein kenne ich gut, auch schon aus Kindertagen. Und es ist augenscheinlich egal mit wem ich interagiere, je näher ich jemanden kennenlerne, desto stärker oder häufiger kommt dieses Gefühl zurück. (...)Es gibt allerdings situationsabhängig auch positive Ausnahmen.
Ja. Aber, diese Ausnahmen sind quasi Diamanten im Staub des Lebens, vielleicht könnten wir uns anschauen, worin das Besondere an diesen Ausnahmen besteht? :rätseln:

Lemur hat geschrieben: Es geht hierbei auch um ganz banale Dinge: Ich habe keinen Fernseher, fahre nicht Auto, finde Strandurlaub langweilig usw.
Typisch... :alien:

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon BlickwinkelFraktal » 20. April 2015, 23:07

IsidorIgel hat geschrieben:Es erfordert ein gewisses Selbstbewußtsein, sich zu diesem Standpunkt bzw. zu dieser Einsicht durchzuringen. Und verleiht der SP leicht einen Hauch von Arroganz, den Ausdruck von „Unnahbarkeit“. Unter dieser „Unnahbarkeit“ leidet die SP freilich selbst beträchtlich.


Ersteres ist wohl wahr, ich wünschte ich hätte öfter darauf Zugriff, jedem Anderen das Selbe. Das mit dem Hauch von Arroganz kann ich auch nur bestätigen, als Sender, aber auch als Empfänger. Vielleicht kann man das ja dosieren lernen, wenn einem danach ist.

Mein eigener, durchaus oft arrogant anmutender Schreib-oder Sprachstil ist wohl vor Allem ein autodidaktisches Gebet, also eine Selbstaufforderung zu Prägnanz, damit ich mir meine Worte auch später noch glauben kann. Hab auch einen Hang zu subjektiver Ästhetik und wenn ich ehrlich sein soll, verzeihe ich mir rethorische Spielereien als Eitelkeit.

IsidorIgel hat geschrieben: Es wird in diesem Strang beschrieben, sich wie ein Alien vorzukommen, und ich habe dieses Alien-Bild selbst an anderer Stelle benutzt. Ein „Alien“ mag sich wohl verlieben, aber er/sie kann die Sprache der Liebe nicht deuten – trotz aller (eventuell vorhandener) verbaler Sprachkompetenz. Er/sie wird gelegentlich geliebt wegen seiner „Andersartigkeit“, was sich für die liebende Person früher oder später als fatal herausstellt :kein Plan: .


Hab ich so "pur" noch nicht erlebt, und das bei unterschiedlichen Partnern über jeweils lange Zeiträume (Jahre oder fast) hinweg. Ich behaupte das dabei ich und teils auch mein Gegenüber unterschiedlich ausgeprägte, schizoide Muster an den Tag gelegt haben. Ich will das aber nicht verallgemeinern.

Die Sprache der Liebe zu deuten ist für jemanden mit vordergründig schizoider Persönlichkeitsstörung vermutlich kein großes Problem, soweit ich das beurteilen kann. Eher die Deutung und Anwendung abstrahiert-kultivierten Balzens in einem sozialen Gefüge, das von Vergleich und Wettkampf geprägt ist.
So stellt es sich jedenfalls hier im Forum immerwieder da. Selten wird wirklich von den Gefühlen gesprochen, den Wahrnehmungen und Emofindungen beim Einzelnen. Sobald über Liebe gesprochen wird..... Ist alles nur noch eine Worthülse - wer weiß, vielleicht liegt das auch in der Natur der Sache. Aber wenn ich hier mal von sowas wie Liebe gelesen habe, dann waren dass meist sehr tiefe, von besonderer Verbundeheit und tiefem Vertrauen erzählende Geschichten, die weit über die Begeisterung durch Andersartigkeit hinausgingen oder hinausgehen.

Heißt aber nicht, dass es nicht genau so laufen kann, wie Du beschreibst,

IsidorIgel hat geschrieben:Ja. Aber, diese Ausnahmen sind quasi Diamanten im Staub des Lebens, vielleicht könnten wir uns anschauen, worin das Besondere an diesen Ausnahmen besteht? :rätseln:


Schwierig. Hmmm. Sowas macht es mir jedenfalls manchmal leichter: Begegnungen in erwartungfreiem, gegenseitigen Respekt, ein rollenarmes Umfeld; aufrichtig Tacheles miteinander reden, weil man das Bedürfniss hat, sich wirklich gegenseitig zu sehen und in Abwesenheit von Eitelkeit und Dialektik zu begreifen. Potentiell kann das in jeder Begegnung passieren, jedenfalls dann, wenn Beide in dem Moment wirklich am gemeinsamen Moment interessiert sind, ohne Erwartung oder irgendein Bild davon zu haben, oder glauben Eines erfüllen zu müssen. Mehr fällt mir grad nicht spontan dazu ein.

Grüße

MeadeLuxLewis

Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon MeadeLuxLewis » 21. April 2015, 00:55

@BlickwinkelFraktal
Das
Was für alle gut ist...
...kann nicht gut für mich sein.

und das
Gegenseitiger Respekt/Achtung ....im Rahmen der eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten.
Ein klarer Blick auf eigene Bedürfnisse, oder die Entwicklung eines solchen.
Schuldlosigkeit vor Dogmen und vor Dogmen die so tun als seien sie Freiheit.

Das ist doch aber gar keine Welt :verwirrt: das ist nichtmal ein Asteroid - ich will damit nur sagen, dass ich nicht den Anspruch habe, hier mit ein paar Worten meine oder irgendeine Welt zu repräsentieren oder beschreiben zu können. Naja und ich reagier empfindlich auf pauschale und vermeintliche Identifikationen. Bitte nicht persönlich nehmen.

Das bezeichnet den Widerspruch an sich sein Inneres mit der Aussenwelt anzugleichen.
Das scheitern der eigenen Ansprüche und Vorstellungen im Angesicht der Realität.
Ob das ein nur Asteroid ist spielt keine Rolle. Das ich mich damit als unfähig oute mit der Welt klarzukommen, aber stets den Willen habe etwas zu verbessern, wohlgemerkt "im Rahmen der eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten",
das ist ja gerade der Witz.

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon IsidorIgel » 22. April 2015, 13:32

:winken:
BlickwinkelFraktal hat geschrieben:So stellt es sich jedenfalls hier im Forum immerwieder da. Selten wird wirklich von den Gefühlen gesprochen, den Wahrnehmungen und Emofindungen beim Einzelnen. Sobald über Liebe gesprochen wird..... Ist alles nur noch eine Worthülse

Emofindung“ - Tipfehler oder clevere Wortschöpfung? Falls letzteres :klatschen: , von wem auch immer, kannte ich bisher nicht und werd es mir merken.
BlickwinkelFraktal hat geschrieben:Aber wenn ich hier mal von sowas wie Liebe gelesen habe, dann waren dass meist sehr tiefe, von besonderer Verbundeheit und tiefem Vertrauen erzählende Geschichten, die weit über die Begeisterung durch Andersartigkeit hinausgingen oder hinausgehen.
:rätseln:
BlickwinkelFraktal hat geschrieben:aufrichtig Tacheles miteinander reden, weil man das Bedürfniss hat, sich wirklich gegenseitig zu sehen und in Abwesenheit von Eitelkeit und Dialektik zu begreifen. Potentiell kann das in jeder Begegnung passieren, jedenfalls dann, wenn Beide in dem Moment wirklich am gemeinsamen Moment interessiert sind, ohne Erwartung oder irgendein Bild davon zu haben, oder glauben Eines erfüllen zu müssen.
Hm, dann laß ich alle Hoffnung fahren. :kein Plan:
Zumal ich glaube, daß Tacheles reden wenig dazu beiträgt, sich oder sein Gegenüber quasi ganzheitlich wahrzunehmen. Das Reden und Analysieren blockiert geradezu das menschliche Miteinander. :(

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon tournesol » 22. April 2015, 17:13

Ich gehe mal zurück zur Frage <Was für alle gut ist....>

Also det sehe ich als "MAN" Gehabe :lachen:
Und ich bin nicht MAN :begeistert: Daraus folgere ich für mich :
Ich will für mich rausfinden und machen , WAS ICH FÜR RICHTIG HALTE :Sonne: :herz:
Wenn dies zufällig mit dem zusammenfällt (...Was für alle gut ist...) , was" man meint",
so wird es mich nicht davon abhalten, DIES auch zu machen ;)
Wenn dies jedoch--wie meistens :) --- mit dem nicht zusammenfällt, werde ich es jedoch machen , wie ich es meine ( ....und es ist so dann für mich SO GUT ! Und eben nicht für alle gut :lachen: )
Ich bin ja auch nicht " ALLE" und will auch nicht ALLE werden :)

Ich mach nix, weil es alle machen....noch mach ich nur was , um es unbedingt anders zu machen..... ;)

L.G.Tournesol

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon BlickwinkelFraktal » 22. April 2015, 17:28

@ isidorigel

Es war tatsächlich die Autokorrektur :breites grinsen: . Schön, dass es so gut passt.

Ich meine mit aufrichtig Tacheles reden auch nicht vordergründig die Analyse oder Bewertung, nicht die Abstraktion oder eine Beschreibung dessen was in einem vorgeht. Ich meine den Versuch darauf zu Vertrauen, dass das wirklich an Begegnung interessierte Gegenüber zwischen den Zeilen lesen und wie Du es sagst, auf ganzheitlicher Ebene wahrnehmen kann, wenn man sich so zeigt, wie man sich im jeweiligen Moment authentisch fühlt. Sei es noch so ein vermeintlich kalter Ausdruck. Ich stimme Dir zu, Erklärungs- und Deutungsversuche um die Kommunikation und all die Bedeutungsmöglichkeiten darin gehen augenscheinlich meistens in die Hose.

Ja das ist schon wieder Theorie, Worte, nie ganz zutreffend und immer irgendwie ungenügend. Im Gegensatz zum gelebten Versuch, der sich auch dadurch auszeichnet, dass die Beteiligten ihre grundlegenden Bedürfnisse kennen oder bereit sind, aneinander kennenzulernen (selbst dieses blöde Wort "Versuch" trägt eine subtile Erwartung in sich, mist).

Ich selbst bin da oft gar nicht gut drin, erlebe und provoziere unangenehme, selbsterfüllende Prophezeiungen sozialer Natur jeden Tag neu. :x gerade gegenüber Menschen, die mir wirklich am Herzen liegen, plappere ich herum, bis ein Wald aus Bildern zwischen uns steht. .....ich arbeite daran, manchmal ist es zum Verzweifeln und dann lasse auch ich alle Hoffnung fahren, manchmal staune ich wie gut es funktioniert, oder darüber, dass ich nicht in der Lage bin die heilsamen Ausnahmen (subjektiv), von solchen echten Begegnung gänzlich zu verdrängen oder zu vergessen. Ist auch die Frage, wie es mir aktuell geht.

An der Problematik, sich Gefühle in Formen beweisen zu wollen, hab ich mir und Anderen schon manchmal das Herz zumindest angebrochen, manchmal konnte man da aber auch gemeinsam durchgehen, durch diesen trügerischen Bilderwald von Erwartungen und Ängsten und so, und es war dann wie selbstauflösend. :glück: Rückfälle nicht ausgeschlossen. Das gemeinsame Überleben, das Erkennen wie wenig man diese Bilder selbst wenn man mit ihnen losgeht auf einem weiteren unbeschriebenen Weg wirklich braucht, hat Momente und Möglichkeiten offenbart, ungeplante Perspektiven, aus denen sich wieder Zuversicht schöpfen ließ.... lässt.

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Re: Was für alle gut ist...

Beitragvon IsidorIgel » 30. April 2015, 20:29

Bitte um Entschuldigung für die Verschleppung: Computerproblem und Übellaunigkeit.

BlickwinkelFraktal hat geschrieben: Ich meine den Versuch darauf zu Vertrauen, dass das wirklich an Begegnung interessierte Gegenüber zwischen den Zeilen lesen und wie Du es sagst, auf ganzheitlicher Ebene wahrnehmen kann, wenn man sich so zeigt, wie man sich im jeweiligen Moment authentisch fühlt.
Ja, schön. Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal diesen Versuch gewagt habe. Fast habe ich den Eindruck, daß wirklich an einer derartigen Begegnung interessiert nur ein Psychotherapeut ist. Sei es auch auf privater Basis und nicht in der Therapeut/Patient-Konstellation. Ich gehe Begegnungen eigentlich nicht aus dem Weg, aber meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, daß ich sonst nur wenig erwarten darf.

BlickwinkelFraktal hat geschrieben: gerade gegenüber Menschen, die mir wirklich am Herzen liegen, plappere ich herum, bis ein Wald aus Bildern zwischen uns steht
Hört sich eigentlich so an, als ob es eben mit der Deutung der Sprache der Liebe bzw. der Fähigkeit damit umzugehen eben doch nicht so toll ist.

BlickwinkelFraktal hat geschrieben: Das gemeinsame Überleben, das Erkennen wie wenig man diese Bilder selbst wenn man mit ihnen losgeht auf einem weiteren unbeschriebenen Weg wirklich braucht, hat Momente und Möglichkeiten offenbart, ungeplante Perspektiven, aus denen sich wieder Zuversicht schöpfen ließ.... lässt.
Gibt es eigentlich Partner/Innen, die mit dir klarkommen? Wie meinst du das mit dem „gemeinsamen Überleben“?
BlickwinkelFraktal hat geschrieben:
Was mir jetzt vorschwebt ist die Wette, die Faust mit Mephisto eingeht: „Wenn ich zum Augenblicke sage, verweile doch, du bist so schön (...)“ :begeistert:
BlickwinkelFraktal hat geschrieben: (...) manchmal staune ich wie gut es funktioniert, oder darüber, dass ich nicht in der Lage bin die heilsamen Ausnahmen (subjektiv), von solchen echten Begegnung gänzlich zu verdrängen oder zu vergessen.
Bist du sicher, daß du nicht inzwischen eine eigene Sprache entwickelt hast? Aber davon abgesehen, was wir verbal kommunizieren bleibt immer „blutleer“. Und die Liebe geht durchs Blut, wenn du mir diese Metapher erlaubst. :(

Und hier sehe ich ein echtes Unvermögen der SP: Sie mag über Gott und die Welt klug reden und versagt kläglich, wenn es um Hingabe, um Liebe geht.

Isidor der Aputheker


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