Zeitempfinden

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Re: Zeitempfinden

Beitragvon Insuffizienz » 8. April 2015, 19:59

Ich bin auf einen ähnlichen Punkt gekommen, als ich angefangen habe, meine Träume niederzuschreiben. Ich frage mich, wenn es einem schon subjektiv oft schwer fällt, die Zeit einzuschätzen, wie kann man die Zeit von Träumen einschätzen. Überhaupt, messen wird schwierig. Da müsste man schon indes unter einem Gerät liegen, dass die Hirnströme kontrolliert und vielleicht Anhaltspunkte findet, der einen bestimmten Traum durchzieht.

Termine sind mir auch immer schon ein Graus gewesen. Nur ohne Termine wird das soziale Miteinander kaum möglich. Gerade was Menschengruppen angelangt.
Da mir letzte zuwider sind, kann ich persönlich gut auf Termine verzichten, wenn alles nach meinen Vorstellungen laufen würde.
Zeitdruck löst in mir wie bei vielen ein Unbehagen aus; Termine wirken wie ein Zwang, weshalb ich ihnen abgeneigt bin.
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Re: Zeitempfinden

Beitragvon katzini » 28. Juni 2015, 14:37

...wie kann man die Zeit von Träumen einschätzen.


Ist das nicht gerade das tolle am Traum, dass Zeit da keine Rolle spielt? :) Ich verliere mich ja sogar manchmal in Tagträumen und erschrecke, wenn ich merke, wie lange ich gerade "weg" war. :bangen: Aber eigentlich ist das in der schnelllebigen Zeit heutzutage eine Wohltat. :Blümelein:

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Re: Zeitempfinden

Beitragvon Geextah » 29. Juni 2015, 10:00

Zeit ist für mich relativ und eher irrelevant. Deswegen trage ich auch keine Armbanduhr, weil ich mich nicht diesem erfundene Konstrukt unterwerfe - oder nur so weit, wie es gesellschaftlich möglich ist.

Was nützt es mir, wenn ich mir ständig Gedanken um die Zeit mache und mich deswegen weniger auf die Dinge konzentrieren kann, die mir wirklich wichtig sind?
Deswegen verstehe ich auch Leute nicht, die jeden Tag immer um die gleiche Zeit essen wollen. Es ist so egal ob ich um 18 Uhr esse oder um 21:47. Aber einigen Menschen seint das enorm wichtig zu sein...
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Re: Zeitempfinden

Beitragvon Headmatter » 29. Juni 2015, 10:22

Imagohominis hat geschrieben:Wie empfindet ihr Zeit? Was haltet ihr von der Uhrzeit?

Ich bin ein ziemlich getakteter i.S.v. gleichförmige Abläufe liebender Mensch, wobei ich meine eigene Taktung bevorzuge & mich ungern nach der anderer richte. Insbesondere dann nicht, wenn es sich um "allesaufdenletztendrücker"-Zeitgenossen handelt oder um solche, die alles zwanghaft zu einem bestimmten Zeitpunkt machen MÜSSEN (wie z.B. 18:30 Uhr warm essen). Ich habe gerne einen Plan, erledige Dinge lieber sofort als irgendwann (wobei ich manchmal überschnell bin, leider, manches sitzt man eben doch besser aus), kann aber flexibel sein, wenn ich z.B. spontan Lust habe, jetzt was anderes zu tun als ursprünglich geplant.

Mir fällt es nicht schwer, Zeitpläne einzuhalten, ich bin selbst sehr pünktlich, leider manchmal überpünktlich: Wenn ich zu einem bestimmten Termin das Haus verlassen muss oder mich jemand besucht, bin ich meist schon rund eine halbe Stunden vorher abmarschbereit oder habe alles schon fertig, WEIL ich eben ungern unter Zeitdruck stehe. Wobei dieses dawai-dawai! evtl. durch das Fluchttrauma meiner Mutter beeinflusst wurde: In allem, was ich tue, bin ich schnell und denke dabei meist schon an das, was als nächstes zu tun ist. Dabei treibt mich nichts - aber als Flüchtlingskind bleibt einem immer der Russe im Rücken, siehe auch der Kriegsenkel-Thread bzw. den Grebe-Song buchtipps-linkliste-f21/kriegsenkel-t880.html#p17553. Als ich den Song damals im Konzert gehört habe, blieb mir das Lachen im Hals stecken.

Ich liebe mechanische, tickende Uhren, die man aufziehen muss und besitze mehrere Wanduhren, die aber alle unterschiedliche Zeiten anzeigen, je nachdem, wann sie stehengeblieben sind und wieder aufgezogen wurden. Dennoch faszinieren mich Uhrzeiten, ich habe z.B. beim Amt erfragt, wann GENAU ich geboren bin, einfach aus Freude an den Zahlen "xy:yx" Uhr. Weiter fange ich mit dieser Info nichts an, ich erfreue mich an der Zahl an sich.

Ansonsten ist Zeit relativ. Wie lang oder kurz einem etwas vorkommt, lässt sich ohnehin nicht takten.
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Re: Zeitempfinden

Beitragvon katzini » 29. Juni 2015, 10:59

29. Jun 2015, 10:00 » Geextah hat geschrieben:Deswegen trage ich auch keine Armbanduhr...

Ich trage auch keine Armbanduhr, weil sie mir zu unbequem sind. Es stehen ohnehin überall in der Stadt genug Uhren herum oder die Zeit wird mir anders angezeigt. Analoge Uhren mit Werbung, Haltestelleninformationen, der Kassenbon beim Einkaufen usw., überall kann ich die Zeit bequem ablesen. Außerdem bin ich auch immer schon eine halbe bis ganze Stunde vorm Termin fertig. :)
Zu bestimmten Zeiten essen kann ich auch nicht. Ich esse, wenn ich Hunger habe. Basta! :roll:

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Re: Zeitempfinden

Beitragvon Geextah » 30. Juni 2015, 08:43

29. Jun 2015, 10:59 » katzini hat geschrieben:Ich trage auch keine Armbanduhr, weil sie mir zu unbequem sind.

Das kommt hinzu, ich empfinde sie als sehr einengend und unangenehm.
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