Meiner Meinung nach besteht die Problematik bei alleinerziehenden Müttern primär nicht in der Instabilität des Elternhauses, sondern die fehlende Vaterrolle kann für das Kind einen Mangel an emotionaler Reifung bedeuten (sofern der Zugang zum Vater erschwert ist). Es ist ja erwiesen, dass z.B. männliche Kinder, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen sind, im späteren Erwachsenenalter besser Emotionen kommunizieren können als Männer, die während ihrer Jugendphase das Vaterideal gegenwärtig hatten.. Der Mangel eines Vaterideals kann spätere Beziehungen zum gleichen Geschlecht erschweren...
Ansonsten sind meine Eltern geschieden (ich denke, das ist schonmal son Faktor, der das aufwachsen nicht ganz so einfach macht)[.]
Hinsichtlich des Erwerbs von sozialen Kompetenzen ist es sicherlich von Vorteil, vom gesammelten Repertoire eines stabilen Elternhauses profitieren zu können. Eine gute Bindungsstruktur zum Vater, als auch zur Mutter, bilden - je nach eigenem Geschlecht - das Identitätsbewusstsein und das spätere Bindungsverhalten zum Partner aus..
Was ich persönlich auch noch wichtig finde, ist der Aspekt der elterlichen Liebe! Wie Erich Fromm schon in seinem Buch "Kunst des Liebens" vorzüglich ausdrückte, unterscheide sich mütterliche von väterliche Liebe, was einen erheblichen Einfluss auf unsere Entwicklung haben könne...
Also ich halte es nicht so sehr für Schwachsinn, sondern für eine Problematik des individuellen Reifungsprozesses...