Hallo Zusammen!
Mich interessiert, wie ihr eure Freizeit gestaltet, welchen Hobbies ihr nach geht, wie oder wo ihr euch aktiv (evtl. sportlich) betätigt? Was sich dann, wenn ihr ganz für euch allein seid und etwas nur für euch machen könnt in eurem Inneren abspielt, d.h. wie ihr euch in solchen Momenten fühlt , was ihr dabei so denkt oder gar phantasiert?
Ich könnte da jetzt einen halben Roman verfassen... will aber nix vorweg nehmen, sondern euch gerne den Vortritt lassen, denn ich bin mir ziemlich sicher, darüber kann so mancher einiges berichten.
Hoffe ihr findet das Thema auch so spannend, und ich trete euch damit nicht zu nahe!
Lieben Gruß
Knallschnute
Hi,
Freizeit im eigentlichen Sinne gibt es für mich als Frührenter nicht. Feste Bestandteile meines Tages sind Ordnung und Sauberkeit, ein wenig Kochen, Filme, Musik, Literatur, das Internet, MMO's und das drumherum. Das Multimediale Zentrum ist der Pc da ich seid klein auf damit vertraut bin kann ich nicht ohne.
Arbeiten tue ich gerne wo ich kann ( Ersatzpflege, Ebay ) bzw. wie es nötig ist. Dann beschäftige ich mich zur Zeit mit Literatur zur SPS. Aktuell verfolge ich die Buchtipps von dieser Seite
www.geistundgegenwart.de - Schizoid - die Angst vor dem Ich-Verlust und lese zur Zeit begeistert Fritz Riemann.
Sportliche Aktivitäten sind Jahreszeitenabhängig. Im Sommer gerne draussen in der Natur mit Bogen und Fernglas oder mal nachts mit Lampe und barfuss rumgeistern. Im Winter eher leichtes Kraftraining und Aerobic.
Im Prinzip bin ich für vieles offen, habe auch vieles probiert z.B. Musik ( Gitarre ) und bin auch ständig auf der Suche nach neuem Input. MMO's waren immer eine sehr grosse Leidenschaft habe ich mich dort immer austoben und sozialisieren können. Was diesen wichtigen Teil in meinem Leben angeht bin ich zur Zeit mit grossem Bedauern orientierungslos.
Tja im Prinzip bin ich fast nur allein was über die Jahre ziemlich komische Auswirkungen auf meine Persöhnlichkeit hatte. Ich habe eine Tendenz zu Selbstgesprächen entwickelt und stecke natürlich bis zum Anchlag in meinem Kopf und kämpfe dort wann immer es nötig ist mit mir selbst. Nun man muss dieses Dasein aber auch als beständige Selbstanalyse, als Wunsch zur Verbesserung betrachten. Es gibt eben etablierte Programme und dann den Rest der verschmerzbarer Ballast ist. Ich bin auch mal gerne lustig, kreativ und abstrakt soweit es meine Energie zulässt. Fragt meine Mitmenschen was sie davon halten ^^ Ich bin ein Sammelsurium für allerhand abstruse Weltvorstellungen und wahnwitzige Theorien geworden. Möglicherweise habe ich Humor leider finde ich ihn meist nur in Bezug auf mich selbst was ein stückweit beschämend für die Welt ist. Wie jeder Mensch habe ich glückliche oder traurige Momente. Mit Drogen habe ich mich eine Zeit lang intensiv beschäftigt.
Zu den Phantasien :
In der Adoleszenz waren natürlich die obligatorischen Omnipotenzphantasien vorherrschend entweder als Art Weltenretter, Verteidiger oder gar als grausamer Bestrafer. Wobei ich das als recht natürlich erlebt habe. Da ich mittlerweile älter bin hat die Intensität und Frequenz spürbar nachgelassen. Phantasien mit Gewaltinhalten gibt
es aber auch heute noch um Aggressionen abzubauen. Man kann es sich einfach durch anschreien oder laut werden vorstellen wobei ich das als notwendiges Ventil mit der mir maximal möglichen Sozialkompetenz betrachte. Schlimmer ist es natürlich dem Gegenüber direkt aggressiv gegenüberzutreten wenn auch manchmal angebracht und nützlich um in Gesprächen erfolgreich zu verhandlen, Distanz und somit Überblick und evtl. Überlegenheit zu schaffen. In Gesellschaft erlebe ich mich oft reizüberflutet und abgelenkt und nur ungerne möchte ich meinen Mitmenschen ungeprüft alles aufs Auge drücken was so in mir vorgeht deswegen suche ich mir nach solchen Aktivitäten eine ruhige Umgebung zur Aufarbeitung zwischenmenschlicher Beziehungen und entlade dort gegebenfalls auftauchende Aggressionen oder analysiere Notwendiges.
Phantasie also hauptsächlich als Ventil oder eine Art Kontrollinstanz um dem schizoiden Charakter entsprechend Umgebungen zu schaffen in denen ich mich ohne Furcht vor Konsequenzen ganz offen geben kann, Aggressionen entladen kann oder einfach um mögliche bedrohliche Szenarien zu entschärfen. Ein Beispiel für eine immer wiederkehrende Phantasie ist das "Therapeutengespräch" in dem ich mich auf persöhnlichste Weise mitteilen kann ohne Angst vor Bewertung haben. Zum anderen nutze ich sie natürlich um Introspektion zu betreiben.
Eine andere ziemlich starke und auch einzigartige Phantasie beschäftigte sich mit einem alternativen Universum in dem ich als eine Art Gott im Mittelpunkt stand. Man kann es so verstehen das hier meine gesammten Lebenserfahrungen kummulierten und in der ich mich als Ideal meiner Selbst und die Instanz in sämtlichen Belangen erleben konnte. Hübsch verpackt als Action/Dramamovie, als "Superheldenfilm" im Sience Fiction Gewand. Wunderbares Kopfkino mit sämtlichen Einflüssen aus Film,Spiel und Büchern meines Lebens. Das ultimative Konsumerlebnis nach meinem Geschmack. Zugegebenermassen eine ziemliche anspruchsvolle und vorallem mühsame Phantasie die immer wieder Prüfung, Aufarbeitung und Veränderung unterworfen war bis sie nahezu perfekt war. Definitiv einmalig im Leben. Man solte evtl. dazu wissen das es hier um einen unerfüllten Schriftsteller/Regisseur Wunsch ging.