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Hallo

Beitragvon Nomore » 15. Juli 2014, 21:28

Ich wollte mich auch noch kurz vorstellen (Ich hoffe,ich habe das technische kapiert, ist mein erster Beitrag in einem Forum überhaupt)

Auf dieses Forum bin ich aufmerksam geworden, weil ich von Kindheit an stark introvertiert bin und stets das Gefühl hatte "anders" zu sein. Irgendwie habe ich es bisher geschafft durch's Leben zu kommen und einigermassen normal (nach aussen) zu leben. Das heisst ich hatte eine Arbeit und konnte für mein Auskommen sorgen. Jahrelanges Mobbing, Ablehnung durch meine Eltern, da ich ein unerwünschtes Kind war belastete mich immer mehr. Ich rutschte in den Alkoholismus ab und zog mich noch mehr in die Isolation zurück als ohnehin schon. Schlussendlich verlor ich meine Arbeit, mein Haus und rutschte vollends in die Depression ab, die ich seit meiner Kindheit unterdrückte.

Es folgten Suizidversuche, Aufenthalte in der Psychiatrie und der endgültige Bruch mit meiner Familie.

Dann lernte ich per Zufall meine jetzige Frau kennen und lieben ohne sie wäre ich längst nicht mehr da. Sie liebt mich sehr, nur belastet mein eigenartiges Verhalten unsere Beziehung. Immer wieder ziehe ich mich völlig von ihr zurück, lebe wie in einer eigenen Welt, scheue ihre Nähe, will allein sein.

Seit März bin ich in einem Beschäftigungsprogramm wo ich mich auch nur hinter meinem PC verstecke und jeden Kontakt mit den anderen meide. Die anderen lassen mich zum Glück auch in Ruhe, nur die Verantwortlichen wundern sich natürlich.

Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich auf der Suche nach einer Antwort bin, was ist nur mit mir los? Warum bin ich so anders, so einzelgängerisch, so merkwürdig.

Nun, ich hoffe mein Geschreibsel hat Euch nicht zu stark gelangweilt oder abgestossen.

Ich möchte mich herzlich für die Aufnahme bedanken und Grüsse Euch alle.

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Re: Hallo

Beitragvon Insuffizienz » 15. Juli 2014, 23:17

Hallo und herzlich willkommen,

cool, dass du dich geöffnet hast. Es ist schön, dass du dich nach deiner schlimmen Vergangenheit langsam wieder selbst findest, wie es aussieht.
Ich glaube, ich würde viel von dir lernen, wenn du bisweilen etwas von deiner Geschichte preisgibst.

Nomore hat geschrieben:Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich auf der Suche nach einer Antwort bin, was ist nur mit mir los? Warum bin ich so anders, so einzelgängerisch, so merkwürdig.


Um diese Frage konkret beantwortet zu bekommen, würde ich dir doch raten, eine professionelle Diagnose stellen zu lassen. Es gibt bspw. sicherlich auch andere oder mitunter Gründe neben einem schizoiden, warum jemand isoliert leben will/muss. Selbst diese Diagnose kann dir kein Foren-User hier mit Sicherheit stellen.

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Re: Hallo

Beitragvon Schattentanz » 24. Juli 2014, 18:13

Hallo Nomore,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Vielleicht hast du dich ja schon ein wenig umgeschaut und eingelebt?

Jedenfalls auf einen guten Austausch & angenehmen Aufenthalt hier. :Ballon:


Freundliche Grüße
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Re: Hallo

Beitragvon Nomore » 25. Juli 2014, 20:22

Besten Dank Schattentanz

Ja, ich habe schon einiges hier gelesen und viel interessantes. Besten dank für die Aufnahme in dieses Forum.

Ich habe mir heute das Buch "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann besorgt. Was haltet Ihr davon? Was wäre noch empfehlenswert?

Ich frage mich seit einiger Zeit, ob ein Mensch von klein auf depressiv sein kann? Ich kam als unerwünschtes Kind zur Welt und habe von meinen Eltern auch immer wieder zu hören und zu spüren bekommen, dass ich ihr Leben versaut habe und sie nur wegen mir heiraten mussten. Seit ich denken kann, fühle ich mich unerwünscht und als Aussenseiterin. Ich hatte immer das Bedürfnis mich zurückziehen und verstecken zu müssen. Als Ergebnis fehlen mir heute natürlich soziale Fertigkeiten, was meinen sozialen Rückzug logischerweise noch verstärkt.

Die Menschen sind mir zu laut, zu aufdringlich, zu aggressiv. Bekundet jemand mir gegenüber Sympathie, lobt mich oder macht Komplimente macht mich das misstrauisch (was will der von mir?). Das mich jemand wirklich mögen kann, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ich versuche herauszufinden, was mit mir los ist und wie ich lernen kann einigermassen normal zu werden.

Besten Dank nochmal und grüsse an alle
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Re: Hallo

Beitragvon Schattentanz » 25. Juli 2014, 21:09

Hallo Nomore,

Nomore hat geschrieben:Das mich jemand wirklich mögen kann, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Das ist sehr schade, aber nicht verwunderlich, wenn du bereits als Kind deutlich zu spüren und hören bekommen hast, dass du unerwünscht bist und im Grunde nur ein Störfaktor und Belastung für deine Eltern wärest. Mal offen gesagt: Wer wäre da nicht depressiv (bereits als Kind)?

Das Problem an einer sozialen Rückgezogenheit ist, dass man so verlernt bzw. nie so ganz lernt, sich in diesem sozialen Miteinander trittsicher zu bewegen, geschweige denn Gefallen daran zu finden - ist so ja eher eine rein stressige Angelegenheit. Leider kann man diese mangelnde Übung nur durch permanentes Training lernen/verbessern, indem man sich immer wieder solchen Situationen "aussetzt"; sich also nicht komplett zurückzieht, sondern immer wieder mal unter Menschen "traut" und mit denen in Kontakt kommt.

Was genau dabei zu viel ist und was zu wenig, muss jeder für sich heraus finden; sicher auch permanent flexibel neu ausrichten. Ich kann aber jeden nur dazu ermutigen sich doch ab und zu zu trauen und von negativen Erfahrungen nicht abschrecken zu lassen, zu misstrauisch gegenüber (allen) anderen zu sein, man "verpasst" andernfalls die Chance auf neue und positive Erfahrungen (mit anderen).
Ist natürlich stets eine Abwägungssache, ein gewisses generelles "gesundes" Misstrauen schadet z.B. nicht, schließt aber in dem Fall Offenheit zu einzelnen Kontakten nicht aus. Man sollte auch seinem Distanz- und Rückzugsbedürfnis ausreichend Platz zugestehen, aber es sollte einem nicht selbst im Weg stehen bei seinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen.

Es ist immer gut, wenn man etwas kann, aber nicht macht, weil man es nicht möchte als etwas zu wollen und es nicht zu können/sich nicht zu trauen.

Nomore hat geschrieben:Ich habe mir heute das Buch "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann besorgt. Was haltet Ihr davon? Was wäre noch empfehlenswert?

Weitere Lesetipps findest du z.B. hier in der Buchtipps-Linkliste

Ich fand daraus z.B. die Folien von Rainer Sachse sehr interessant (hier).

Diese drei Threads würde ich daneben auch herausstellen:
Dunja Voos zur SPS

Werner Eberwein zur SPS

Volker Faust zur SPS

Das soll aber keine Hierachie oder ausdrückliche Empfehlung darstellen (außer bei Sachse, den würde ich persönlich sehr empfehlen; hängt sicher davon ab, mit welcher Psychologieschule/Therapierichtung man allgemein mehr anfangen kann). Was ich für mich ebenfalls interessant fand, sind diese beiden Links:

Joines/Stewart - Persönlichkeitsstile

Geist & Gegenwart-Blog zur SP(S) (mit weiteren Lesetipps)


Freundliche Grüße [:)]
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